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Klugschnacker 19.10.2016 22:16

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1266361)
Vielleicht sollte a) nun mal die Admin darüber nachdenken, wie man mit dem User umzugehen hat. Oder b) wir lassen ihn, die Foris werden das regeln ;)

Falls ein User mal über die Stränge schlägt, bitte ich den Leidtragenden, mir das mitzuteilen. Ich lese nicht alle Postings, denn das wären bis zu 1.000 am Tag. Wer jedoch selber austeilt wie ein Kesselflicker, kann zuvor versuchen, den Konflikt selbst zu entschärfen.
:Blumen:

Vicky 19.10.2016 22:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266362)
Ich denke nicht, dass Kai und Uwe schlechtere Eltern wären. Nur kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Kai-Uwe-Junior Angriffspunkte hat, für (junge) Menschen, die dir ans Bein pissen wollen. Und solche gibt es nun mal. Daher meine Meinung: genau hingucken, ob man Kai-Uwe-Junior an Kai und Uwe gibt. Denn ein Kind ist nicht zur Bespassung der Eltern da oder deren Eigentum, sonder gehört niemandem und ist eine eigene Person.

Du schriebst zuvor, dass Du kein einziges homosexuelles Paar (mit Kind) kennst. Woher stammt dann die Annahme, dass Kinder nur der persönlichen Bespaßung dienen für Kai und Uwe?

Willst Du damit sagen, sie seien nicht in der Lage die Ernsthaftigkeit ihrer Elternschaft zu erkennen? Das ist - mit Verlaub - harter Tobak.

Willi 19.10.2016 23:00

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1266382)
Du schriebst zuvor, dass Du kein einziges homosexuelles Paar (mit Kind) kennst. Woher stammt dann die Annahme, dass Kinder nur der persönlichen Bespaßung dienen für Kai und Uwe?

Willst Du damit sagen, sie seien nicht in der Lage die Ernsthaftigkeit ihrer Elternschaft zu erkennen? Das ist - mit Verlaub - harter Tobak.

Vicky, das hat er nicht geschrieben, und sicher auch nicht gemeint, also leg seine Worte auch nicht so aus.
:Blumen:
Ein "Kind ist nicht zur Bespassung der Eltern da oder deren Eigentum, sonder gehört niemandem und ist eine eigene Person" ist (unabhängig von der sexuellen Orientierung der Eltern) korrekt, deswegen ist es nachvollziehbar, dass an eine Adoption Kriterien angelegt werden, die nur wenige Eltern erfüllen würden - unabhängig von deren sexueller Orientierung.

Eltern sollten (nach meinen Wertvorstellungen) vor allem das Ziel haben, ihre Kinder stark zu machen.

Aber natürlich könnte auch der Gesetzgeber hier ein Teil zu beitragen. Vieles sind nur Symbole. Ein Symbol wäre z.B., dass die Eltern bei der Anmeldung zur Schule kein Kreuz bei "verpartnert", sondern ganz normal bei "verheiratet" machen könnten.

Trauriger Status ist, dass diesbezüglich die Gesetzgebung in unserem Staat nicht mehr aktiv durch den Gesetzgeber erfolgt, sondern seit vielen Jahren nur noch reaktiv auf Urteile des Verfassungsgerichts hin (wie z.B. bzgl. der von Dir verlinkten Forderung, die Sukzessivadoption auch für verpartnerte Paare freizugeben, dem Steuerrecht u.v.m.).

Das führt dazu, dass das Familienrecht in Deutschland immer noch in vielen Aspekten auf dem Stand der Fünfzigerjahre ist und mittlerweile fast allen westlichen Staaten um Jahrzehnte hinterherhinkt.

Triasven 19.10.2016 23:21

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1266369)
Ein Versuch, die Diskussion zu klären

Einzig: der deutsche Gesetzgeber verkompliziert es gleichgeschlechtlichen Paaren, Eltern zu werden.

:

Danke für deine Ausführungen zum GG Art. 6, die sehr erschöpfend, jedoch gut nachvollziehbar dargelegt wurden.

Ebenso die o. g. Zusammenfassung bezgl. der Elternschaft gibt das Problem gut wieder.

Es ist bedauerlicherweise jedoch nicht das Ende der Rechtssprechung.

Die »Homo-Ehe« ist kein Menschenrecht. Anders gesagt: Die »Ehe zwischen Mann und Frau« stellt keine Diskriminierung der gleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierung dar. Das entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg am 9. Juni 2016 (AZ 40183/07).

Der EGMR stellt den Staaten frei, wie sie das Ehe Recht (und auch Elternrecht) definieren. Somit kann der deutsche Staat entscheiden, wer Eltern sind und wer nicht. Keiner wird dadurch diskrimiert. (Rechtlich)

Es ändert nichts an meiner Einstellung. Ich weiss auch nicht, bzw. bin ich mir ziemlich sicher, dass die demonstrierenden Franzosen keine solche Intensive Diskussion im Vorfeld führten. Daher ist es nicht abwegig Ihnen niedere Beweggründe zu unterstellen.

Formal hätten Sie jedoch das Recht Homosexuellen die Heirat verbieten zu wollen. Sie verstossen damit gegen kein Menschenrecht.

Willi 19.10.2016 23:45

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1266391)
Der EGMR stellt den Staaten frei, wie sie das Ehe Recht (und auch Elternrecht) definieren. Somit kann der deutsche Staat entscheiden, wer Eltern sind und wer nicht. Keiner wird dadurch diskrimiert. (Rechtlich)

Formal hätten Sie jedoch das Recht Homosexuellen die Heirat verbieten zu wollen. Sie verstossen damit gegen kein Menschenrecht.

Das ist falsch.
:Blumen:

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat z.B. kund getan, es verstoße gegen das Menschenrecht auf Achtung des Privat- und Familienlebens, wenn ein Staat homosexuelle Partnerschaften rechtlich nicht anerkennt.

Ergo wurde z.B. Italien (als eins der wenigen EU-Länder, in denen gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt waren) aufgefordert, gleichgeschlechtlicher Partnerschaften anzuerkennen (Az. 18766/11 und 36030/11).
https://www.tagesschau.de/ausland/italien-159.html

Bezüglich Elternrechten hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hier klar Stellung bezogen: Die Homosexualität eines Elternteils hindert nicht dessen familiäre Beziehung zu seinem Kind (EGMR vom 26.2.2002, Nr. 36515/97).

Genauso hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte klar entschieden, dass die auf seine Homosexualität begründete Ablehnung eines Adoptionsbewerbers gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstoße (EGMR, 22.01.2008 - 43546/02).

Triasven 20.10.2016 00:18

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1266399)
Das ist falsch.
:Blumen:

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat z.B. kund getan, es verstoße gegen das Menschenrecht auf Achtung des Privat- und Familienlebens, wenn ein Staat homosexuelle Partnerschaften rechtlich nicht anerkennt.

Ergo wurde z.B. Italien (als eins der wenigen EU-Länder, in denen gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt waren) aufgefordert, gleichgeschlechtlicher Partnerschaften anzuerkennen (Az. 18766/11 und 36030/11).
https://www.tagesschau.de/ausland/italien-159.html

Bezüglich Elternrechten hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hier klar Stellung bezogen: Die Homosexualität eines Elternteils hindert nicht dessen familiäre Beziehung zu seinem Kind (EGMR vom 26.2.2002, Nr. 36515/97).

Ich denke mal deutlicher als: "Homo Ehe ist kein Menschenrecht" beantwortet vom EGMR konnte meine Frage, ob die Ehe aufgrund sexueller Neigung ein Menschenrecht sei, nicht beantwortet werden.

Alles danach ist Regelungssache des Staates. Und dieses Relegelungsmöglichkeit lässt der EGMR den Staaten auch. Ob die innerstaatlichen Regelungen dann alle in der Gesamtheit schlüssig sind oder im Einzelfall rechtswidrig, mögen Gerichte bis hin zum EGMR entscheiden.

Im Kern steht: Die Ehe zwischen Mann und Frau diskriminert keine gleichgeschlechtliche Orientierung.

Bevor du jetzt immer mehr alte EGMR Urteile zitierst, ich befürchte an diesem Leitsatz des (nicht mal 6 Monate alten) Urteils aufgrund dessen die Annulierung einer Homo- Ehe in Frankreich für rechtens erklärt wurde, kommst du nicht vorbei.

Ich für meinen Teil belasse es dabei. Arne hat (mit marginalen Änderungen) meinen Standpunkt recht gut erfasst. Ergänzend dazu gibt es eine Rechtssprechung die diesen Standpunkt stützt.

Persönlich denke ich, dass die Toleranz gegenüber andersdenkenden (in dem Falle den Gegnern der Homo Ehe) angemessen und sogar verpflichtend ist, um nicht den Eindruck eines uneinsichtigen Dogmaten und Rechthabers oder (noch böser) als verbitterter Emanze zu hinterlassen.

Gute Nacht.

Klugschnacker 20.10.2016 00:37

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1266391)
Die »Homo-Ehe« ist kein Menschenrecht. Anders gesagt: Die »Ehe zwischen Mann und Frau« stellt keine Diskriminierung der gleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierung dar. Das entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg am 9. Juni 2016 (AZ 40183/07).

Dieses Zitat ist wörtlich der Website familien-schutz.de entnommen (klick).

Die Website wird laut Impressum betrieben durch die "Zivile Koalition e.V.", vertreten von Sven von Storch, Ehemann der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der AfD, Beatrix von Storch. Wikipedia schreibt über ihn:
"Laut Alexander Häusler leiten Beatrix und Sven von Storch ein Kampagnen-Netzwerk im Hintergrund der AfD, das über einen Pool von Vereinen und Internetseiten verfügt, für die Sven von Storch verantwortlich ist."
Die Website familien-schutz.de listet einige ihrer politischen Aktionen auf, darin unter anderem:

• Faltblatt gegen die Zerstörung der Familie: »Selbstverständlich Familie«

• Kampagne »Schluss mit Gender Mainstreaming«

• Kampagne »Schluss mit der staatlichen Frühsexualisierung.«
:Huhu:

Willi 20.10.2016 00:40

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1266403)
Ich denke mal deutlicher als: "Homo Ehe ist kein Menschenrecht" beantwortet vom EGMR konnte meine Frage, ob die Ehe aufgrund sexueller Neigung ein Menschenrecht sei, nicht beantwortet werden.

Alles danach ist Regelungssache des Staates.

Falsch.
:Blumen:
Sexuelle Neigungen interessieren den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte relativ wenig, ob Du Blümchensex oder eher die harte Art bevorzugst bleibt völlig Dir überlassen.

Bezüglich gleichgeschlechtlicher Partnerschaften dagegen lässt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte den Staaten wenig "Regelungssache". Eine staatliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen ist gemäß Richterspruch wegen des Menschenrechts auf Achtung des Privat- und Familienlebens unverzichtbar (Az. 18766/11 und 36030/11).
Zitat aus dem Urteil:
In Ermangelung der Ehe ist die Option einer nichtehelichen oder eingetragenen Partnerschaft der angemessenste Weg für gleichgeschlechtliche Paare wie die Beschwerdeführer, damit ihre Beziehung legal anerkannt wird
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45505/1.html

Triasven 20.10.2016 01:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1266407)
Dieses Zitat ist wörtlich der Website familien-schutz.de entnommen (klick).

Die Website wird laut Impressum betrieben durch die "Zivile Koalition e.V.", vertreten von Sven von Storch, Ehemann der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der AfD, Beatrix von Storch. Wikipedia schreibt über ihn:
"Laut Alexander Häusler leiten Beatrix und Sven von Storch ein Kampagnen-Netzwerk im Hintergrund der AfD, das über einen Pool von Vereinen und Internetseiten verfügt, für die Sven von Storch verantwortlich ist."
Die Website familien-schutz.de listet einige ihrer politischen Aktionen auf, darin unter anderem:

• Faltblatt gegen die Zerstörung der Familie: »Selbstverständlich Familie«

• Kampagne »Schluss mit Gender Mainstreaming«

• Kampagne »Schluss mit der staatlichen Frühsexualisierung.«
:Huhu:

Arne, ändert das irgendwas an dem Urteil? Oder ist das deine Art vom eigentlichen Thema abzulenken und zu versuchen mit derartigen Ablenkungsmanövern Andersdenkende zu diskreditieren? Finde ich wirklich sehr bedauerlich. Anscheinend habe ich ein völlig anderes Verständnis von Toleranz und sachlicher Diskussion, wenn mir die Schranken meiner eigenen Behauptungen aufgeführt werden.

Sorry, das enttäuscht doch ziemlich.

Klugschnacker 20.10.2016 01:58

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1266413)
Arne, ändert das irgendwas an dem Urteil? Oder ist das deine Art vom eigentlichen Thema abzulenken und zu versuchen mit derartigen Ablenkungsmanövern Andersdenkende zu diskreditieren? Finde ich wirklich sehr bedauerlich. Anscheinend habe ich ein völlig anderes Verständnis von Toleranz und sachlicher Diskussion, wenn mir die Schranken meiner eigenen Behauptungen aufgeführt werden.

Sorry, das enttäuscht doch ziemlich.

Triasven, Du hast kein Gerichtsurteil gepostet, sondern den Beginn eines Artikels, der sich mit diesem Urteil befasst. Ich habe aus Interesse an Deinem Beitrag nachgesehen, was das für ein Artikel ist. (Du hast diesen Text in Deinem Posting verwendet, ohne ihn als Zitat oder fremde Meinung zu kennzeichnen.)

Ich habe diese Quelle genannt, den Betreiber der Website sowie einen Auszug aus dem Wikipedia-Eintrag des Betreibers. Dabei habe ich mich jeder Bewertung enthalten.

Ich kann nichts dafür, wenn Du Dich durch die Urheberschaft oder das geistige Umfeld eines Artikels diskreditiert fühlst, den Du selbst gepostet hast – noch dazu ohne Kennzeichnung als Zitat, sondern als Deine eigene Meinung.

Triasven 20.10.2016 01:59

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1266408)
Falsch.

Naja, etwas als so absolut "Falsch" zu bezeichnen wirkt (auf mich) schon sehr dogmatisch und rechthaberisch. Ich für meinen Teil sehe eher noch sehr viel juristischen Klärungsbarf bis Homosexuelle den gleichen rechtlichen Status wie den der heterosexuell veranlagten Menschen haben.

Es sei dir unbenommen wie du damit umgehst und wie tolerant du gegenüber Homosexuell weniger tolerant gestimmter Menschen bist. Für mich brauchst du dir jetzt nicht mehr die Mühe zu machen und weitere Urteile zitiern. Wie ich bereits schrieb, ich fand den Threat sehr lehrreich, aber nun auch erschöpfend ausdiskutiert.

Ich denke auch, dem interessierten Mitleser (sofern es ihn noch gibt) würde mittelfristig ein weiteres Zitieren von Urteilen ermüden ohne dass sich dadurch sein gefestigtes Menungsbild grundsätzlich ändert.
Selbstredend, solltest du da anderer Meinung sein, bleibt es dir frei weiter viele interessante Urteile zu posten

Triasven 20.10.2016 02:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1266415)
Triasven, Du hast kein Urteil gepostet, sondern den Beginn eines Artikels, der sich mit diesem Urteil befasst. Ich habe aus Interesse an Deinem Beitrag nachgesehen, was das für ein Artikel ist. (Du hast den Beginn dieses Artikels in Deinem Posting verwendet, ohne ihn als Zitat oder fremde Meinung zu kennzeichnen.)

Ich habe diese Quelle genannt, den Betreiber der Website sowie einen Auszug aus dem Wikipedia-Eintrag des Betreibers. Dabei habe ich mich jeder Bewertung enthalten. Ich kann nichts dafür, wenn Du Dich durch die Urheberschaft oder das geistige Umfeld eines Artikels diskreditiert fühlst, den Du selbst gepostet hast.

Danke für die Aufklärung.

Würdest du bitte noch das Urteil bewerten, besonders im Hinblick darauf, ob es menschenrechtlich diskriminierend ist, Homosexuellen die Ehe zu verweigern.

Danke schön.

Klugschnacker 20.10.2016 02:13

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1266417)
Würdest du bitte noch das Urteil bewerten, besonders im Hinblick darauf, ob es menschenrechtlich diskriminierend ist, Homosexuellen die Ehe zu verweigern.

Mache ich gerne, aber ich komme erst am Freitag dazu.
:Blumen:

Willi 20.10.2016 04:10

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1266417)
Würdest du bitte noch das Urteil bewerten, besonders im Hinblick darauf, ob es menschenrechtlich diskriminierend ist, Homosexuellen die Ehe zu verweigern.

Gerne. :Blumen:

Da es sich bei dem Urteil um keine sonderlich grundlegende Entscheidung handelte, die folglich auch lediglich in französischer Sprache publiziert wurde und in der seriösen Presse auf keinerlei Rezeption stieß, die Erläuterung:

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hatte zuvor bereits mehrfach klargestellt, dass die staatliche Anerkennung auch für gleichgeschlechtliche Beziehungen ein eindeutiges Menschenrecht darstellt und sich hierbei in mehreren Verfahren auf Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention bezogen. So wurde beispielsweise 2013 Griechenland vom EGMR aufgefordert, entsprechende Diskriminierungen abzustellen, in 2015 folgte ein entsprechendes Urteil in Richtung Italien. Ergo wurde im Dezember 2015 in Griechenland, im Februar 2016 in Italien die staatliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen umgesetzt.

Auch in dem von Dir aus den Publikationen der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der rechtspopulistischen AfD Beatrix von Storch und ihrem Mann zitierten, wenngleich dort verfälscht wiedergegeben Urteil war dies nicht anders. Zwei Männer hatten gegen die Annulierung ihrer 2004 in Bégles bei Bourdeaux bewusst gegen die damals geltenden Rechtsauffassungen geschlossene Ehe durch ein französischen Gericht vor dem EGMR geklagt. Das EGMR hat die Klage dieses Paars deshalb zurückgewiesen, weil diese im Gegensatz zu den o.g. Fällen in Griechenland und Italien die Möglichkeit hatten, einen damals im französischen Recht vorhandenen "pacte civil de solidarité" abschließen zu können. Der hätte ihnen 2004 ähnliche Rechte gesichert.

Der EGMR verwies in seinem Urteil auch explizt darauf, dass Frankreich wie aus dem Eingangspost des Theads bekannt, am 19. Mai 2013 die "Mariage pour tous" als vollwertiges Recht auf eine gleichgeschlechtliche Ehe inklusive gemeinschaftlichem Adoptionsrecht eingeführt hat.

Nebenbei: 2010 hatte der EGMR bereits eine ähnliche Klage eines Paares aus Östereich abgewiesen (30141/04). Trotzdem hatte auch dort der EGMR aber klar festgestellt: "Da homosexuelle Paare in gleicher Weise fähig sind, eine dauerhafte Beziehung einzugehen wie heterosexuelle Paare, sind sie grundsätzlich in einer ähnlichen Situation wie letztere hinsichtlich ihres Bedürfnisses, ihre Partnerschaft rechtlich anerkennen und schützen zu lassen." Genauso äußerte der Gerichtshof die "Meinung, dass ein gleichgeschlechtliches Paar, das in einem gemeinsamen Haushalt lebt und eine stabile de facto-Beziehung führt, genauso unter den Begriff der Familie fällt, wie dies ein verschiedengeschlechtliches Paar tun würde." Auch hier verweist das EPMG in der Urteilsbegründung auf das in Österreich Ende 2009 verabschiedete Eingetragene Partnerschaft-Gesetz (EPG).


Ergo, um auf Deine Frage zu antworten:
Es ist menschenrechtlich diskriminierend, gleichgeschlechtlichen Paaren und Familien die staatliche Anerkennung zu verweigern.

Vicky 20.10.2016 06:10

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1266388)
Vicky, das hat er nicht geschrieben, und sicher auch nicht gemeint, also leg seine Worte auch nicht so aus.
:Blumen:
Ein "Kind ist nicht zur Bespassung der Eltern da oder deren Eigentum, sonder gehört niemandem und ist eine eigene Person" ist (unabhängig von der sexuellen Orientierung der Eltern) korrekt, deswegen ist es nachvollziehbar, dass an eine Adoption Kriterien angelegt werden, die nur wenige Eltern erfüllen würden - unabhängig von deren sexueller

Nun deshalb habe ich Fragezeichen am Satzende gesetzt. Das impliziert die Möglichkeit, dass ich etwas falsch verstanden haben könnte und lässt jederzeit Spielraum zur Erläuterung. :Blumen: Man kann es durchaus falsch verstehen.

Zitat:

Persönlich denke ich, dass die Toleranz gegenüber andersdenkenden (in dem Falle den Gegnern der Homo Ehe) angemessen und sogar verpflichtend ist, um nicht den Eindruck eines uneinsichtigen Dogmaten und Rechthabers oder (noch böser) als verbitterter Emanze zu hinterlassen.
Zum Thema Toleranz: Auf gar keinen Fall MÜSSEN wir alles tolerieren, nur um nicht "uneinsichtig" oder "überemanzipert" zu wirken. Würdest Du beispielsweise ein Vorgehen gegen Homos wie in Russland (was auf Hass basiert!) in Europa tolerieren? Toleranz ist wichtig. Sollten wir tolerant sein ggü. Menschen, die ihren Hass schüren und leben und die Freiheitsrechte einschränken wollen? Was wir natürlich nicht dürfen ist Hass mit Hass begegnen.

Triasven, jeder geht hier ganz akribisch auf Deine Fragen und die der anderen ein. Rechtnormen und Urteile wurden gefordert. Ich finde den Post gerade nicht, aber sinngemäß lautete er, dass ICH noch keine solche Argumente vorlegen konnte. Also haben viele hier genau das getan. Nun ist es plötzlich ermüdend.

Offenheit und Toleranz beginnt im Kleinen und im Kopf. Was aktuell gerade an vielen Orten geschieht, ist, dass bewusst HASS geschürt wird, Neid erzeugt wird. Warum sollte es ein Problem sein, seinem eigenen Kind zu erklären, dass es Familien gibt, die einfach nur anders leben und dass das normal ist, denn bei uns geht das. Damit meine ich nicht nur die gleichgeschlechtlichen Paare, sondern alle, die eben ein bisschen anders sind. Statt dessen sagen viele ihren Kindern, dass sei "abnormal", "widernatürlich". Die Kinder werden regelrecht angestachelt durch die "Angst" der Eltern. Ist das die Art und Weise, wie man eine Gesellschaft zusammen bringt? Das Kind wird irgendwann alt genug sein, um selbst für sich entscheiden zu können, wie es gern leben möchte.

Toleranz hört für mich da auf, wo Menschen dafür auf die Straße gehen, die FREIHEITSrechte anderer einschränken zu wollen. Diese Menschen sind in keinster Weise auch nur irgendwie betroffen. Sie leben einfach nur ihren Hass gegen andere. Wo soll das enden, wenn wir das tolerieren?

Meinungen kann man haben, Meinungen kann man aber auch vor allem (durch Aufklärung und Wissen) ändern, besonders die eigene.

keko# 20.10.2016 07:35

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1266382)
Du schriebst zuvor, dass Du kein einziges homosexuelles Paar (mit Kind) kennst. Woher stammt dann die Annahme, dass Kinder nur der persönlichen Bespaßung dienen für Kai und Uwe?

Willst Du damit sagen, sie seien nicht in der Lage die Ernsthaftigkeit ihrer Elternschaft zu erkennen? Das ist - mit Verlaub - harter Tobak.

Das wäre harter Tobak, wenn ich es so gemeint hätte. Kinder sollten generell nicht der Bespassung dienen oder Eltern sie als ihr "Eigentum" ansehen.
Das stimmt, ich kenne keinen Kai und Uwe, die ein Kind haben. Aber ich kenne viele junge Leute und ein wenig die Gesellschaft und vermute, dass es Kai-Uwe-Junior manchmal schwerer haben könnte als Kinder in traditionellen Familien.
Das Thema ist schwierig und ich bin kein Experte. Man kann ja genauso argumentieren, wenn "schwierige" (normale) Eltern Kinder bekommen.
Völlige Beliebigkeit ist halt auch nix. Irgendwann will Oma Elfriede, Opa Hans und seine Schwester Irma ein Kind adoptieren. Ein wenig Ordnung muss schon sein im Leben.

Vicky 20.10.2016 07:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266424)
Das wäre harter Tobak, wenn ich es so gemeint hätte. Kinder sollten generell nicht der Bespassung dienen oder Eltern sie als ihr "Eigentum" ansehen.
Das stimmt, ich kenne keinen Kai und Uwe, die ein Kind haben. Aber ich kenne viele junge Leute und ein wenig die Gesellschaft und vermute, dass es Kai-Uwe-Junior manchmal schwerer haben könnte als Kinder in traditionellen Familien.
Das Thema ist schwierig und ich bin kein Experte. Man kann ja genauso argumentieren, wenn "schwierige" (normale) Eltern Kinder bekommen.
Völlige Beliebigkeit ist halt auch nix. Irgendwann will Oma Elfriede, Opa Hans und seine Schwester Irma ein Kind adoptieren. Ein wenig Ordnung muss schon sein im Leben.

So ist es. Aber "schwierige Eltern" bekommen ebenfalls Kinder. Man will gelegentlich in die Tischkante beißen, aber... dürfen wir ihnen das aufgrund von Erfahrungen, die man mal gemacht hat, verbieten?

Weil es eine mögliche Fallkonstellation gibt, in der eine Härte auftritt (andere Kinder finden heraus, dass... ; andere könnten denken, dass...; was denke der Nachbar von mir, wenn...) können wir doch nicht alles in Frage stellen oder es verbieten. Was wäre das für eine Angsgesellschaft? Verstehst Du was ich meine? Das ist ein Fass ohne Boden.

Indem wir dem aus dem Weg gehen, erreichen wir nichts. Denn dann wäre jeder Schritt vor die Haustür ein gefährlicher Schritt...

keko# 20.10.2016 08:22

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1266425)
Weil es eine mögliche Fallkonstellation gibt, in der eine Härte auftritt (andere Kinder finden heraus, dass... ; andere könnten denken, dass...; was denke der Nachbar von mir, wenn...) können wir doch nicht alles in Frage stellen oder es verbieten. Was wäre das für eine Angsgesellschaft? Verstehst Du was ich meine? Das ist ein Fass ohne Boden.

Es ist aber auch ein Fass ohne Boden, wenn man alles zulässt.
Kinder sind keine Versuchsobjekte, mit denen man die Gesellschaft formen kann, so wie du sie vielleicht gerne hättest. Man darf dabei auch die Gesellschaft nicht überfordern.

Campeon 20.10.2016 08:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266424)
Aber ich kenne viele junge Leute und ein wenig die Gesellschaft und vermute, dass es Kai-Uwe-Junior manchmal schwerer haben könnte als Kinder in traditionellen Familien.

Ganz meine Meinung.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266432)
Es ist aber auch ein Fass ohne Boden, wenn man alles zulässt.
Kinder sind keine Versuchsobjekte, mit denen man die Gesellschaft formen kann, so wie du sie vielleicht gerne hättest.

Auch das trifft zu 100% zu.

MattF 20.10.2016 08:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266432)
Es ist aber auch ein Fass ohne Boden, wenn man alles zulässt.
Kinder sind keine Versuchsobjekte, mit denen man die Gesellschaft formen kann, so wie du sie vielleicht gerne hättest. Man darf dabei auch die Gesellschaft nicht überfordern.

Es wird nicht alles zugelassen, es gibt für Adoptionsverfahren kleiner Kinder strenge Regeln, die alle eingehalten werden. Oma Erna mit 80 kann kein kleines Kind adoptieren und das ist gut so, weil es rationale Gründe gibt (sie erlebt den 18 Geburtstag des Kindes wohl nicht mehr).

Rationale Gründe gegen eine Elternschaft von 2 Schwulen gibt es dagegen nicht.

Auch der hier mal gebrachte Vergleich, mit Toleranz könne man auch 12 jährige das Heiraten erlauben ist Unsinn. Jeder Psychologe kann dir erklären, dass es für 12 jährige nicht gut ist zu heiraten, dass ein gleichgeschlechtiliches Paar dagegen kein Kind erziehen kann (oder zumindst nicht besser oder schlechter wie andere auch), dafür kann dir niemand (im Moment) einen nachweisbaren Hinweis liefern.

Und das ist Wissenschaft aus Erkenntnisse, Schlussfolgerungen ziehen und nicht seinen Gefühlen folgen, "es war schon immer so", "keine Experimente" usw usw

Campeon 20.10.2016 08:30

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1266435)
Rationale Gründe gegen eine Elternschaft von 2 Schwulen gibt es dagegen nicht.

Doch, ein Kind braucht Mutter und Vater.

Vicky 20.10.2016 08:34

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1266436)
Doch, ein Kind braucht Mutter und Vater.

Also sollten nun alleinerziehende Mütter oder Väter was genau tun???

MattF 20.10.2016 08:40

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1266436)
Doch, ein Kind braucht Mutter und Vater.

Das ergibt sich rational aus was?

http://www.zeit.de/gesellschaft/fami...iehende-studie

keko# 20.10.2016 08:50

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1266441)

Es ist die beste Vorbereitung auf´s Leben. Weil die Gesellschaft nun mal zur Hälfte aus Mann und Frau besteht und eine gleichzeitige Erziehung von diesen beiden Seiten die beste Vorbereitung ist.

KalleMalle 20.10.2016 08:54

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1266441)
Das ergibt sich rational aus was?

Der logische (rationale) Zusammenhang besteht darin, daß ein Kind biologisch gesehen aus einem Teil Vater und einem Teil Mutter zusammengesetzt ist.
Das weiß bzw. spürt jedes Kind und früher oder später wird es sich auf die Suche nach seinen biologischen Ursprüngen machen.

Der Streit dreht sich letztlich darum was passiert, wenn ein Kind getrennt von diesen Ursprüngen aufwächst.

Vicky 20.10.2016 09:14

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1266443)
Das weiß bzw. spürt jedes Kind und früher oder später wird es sich auf die Suche nach seinen biologischen Ursprüngen machen.

Das tun wohl die meisten adoptierten Kinder und niemand verwehrt ihnen das. Kinder ab dem 16. Lebensjahr können Einsicht in ihre Adoptionsakte nehmen.

Auch bei alleinerziehenden Menschen fehlt ein Elternteil. Auch hier wird das Kind wahrscheinlich wissen wollen, wo ihr Ursprung gibt.

Das sind für mich alles Fragen der Aufklärung, Kommunikation und des Umgangs mit der familiären Situation, jedoch keine rationalen Gründen gegen eine Regenbogenfamilie. :Blumen:

keko# 20.10.2016 09:25

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1266448)
Das sind für mich alles Fragen der Aufklärung, Kommunikation und des Umgangs mit der familiären Situation, jedoch keine rationalen Gründen gegen eine Regenbogenfamilie. :Blumen:

Rational, rational...vernünftig.... das Leben ist halt nicht immer so, wie wir hier schön in diversen Threads schreiben oder tun.

Und was du hier mal so eben mit "Aufklärung, Kommunikation und Umgang mit der familiären Situation" beschreibst, kann ziemlich zeitaufwändig werden. Und wer macht das? Eltern sind oft sehr mit sich selbst beschäftig oder damit Geld zu verdienen.

DasOe 20.10.2016 09:28

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1266436)
Doch, ein Kind braucht Mutter und Vater.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266442)
Es ist die beste Vorbereitung auf´s Leben. Weil die Gesellschaft nun mal zur Hälfte aus Mann und Frau besteht und eine gleichzeitige Erziehung von diesen beiden Seiten die beste Vorbereitung ist.

Es ist wirklich unerträglich.:Traurig:

Zitat:

Denn Kinder, die in sogenannten Regenbogenfamilien aufwachsen, haben gegenüber Kindern aus traditionellen Familien keinerlei Nachteile. Weder fehlt ihnen ein weibliches beziehungsweise männliches Rollenbild noch leiden sie unter der Lebensform ihrer Eltern - ganz im Gegenteil. [...] Einfach gesagt: Solange wir die Kinder gleichgeschlechtlicher Paare respektvoll und gleichwertig behandeln, werden sie sich genauso gut entwicklen wie jedes andere Kind auch.

DasOe 20.10.2016 09:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266452)
[...]Und was du hier mal so eben mit "Aufklärung, Kommunikation und Umgang mit der familiären Situation" beschreibst, kann ziemlich zeitaufwändig werden. Und wer macht das? Eltern sind oft sehr mit sich selbst beschäftig oder damit Geld zu verdienen.

Womit wir beim Egoismus der Eltern wären, unter dem ihre Kinder zu leiden haben. Erziehung ist leider aufwendig.

Campeon 20.10.2016 09:43

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1266441)
Das ergibt sich rational aus was?

Erziehung ist nicht rational, wenn dann schon emotional und dazu gehören nun mal beide Geschlechter.

Das Alleinerziehende das auch hinbekommen, liegt in aller Regel daran, das der andere Elternteil mehr oder weniger oft zur Verfügung steht und das ist ja wohl das Mindeste.

Aber wir drehen uns hier im Kreise.

Hier hat jeder seine Meinung und wenn Tausende gegen meine Meinung wettern, ändert das absolut garnichts an meiner zugegeben etwas konservativen Meinung.
Ich kann nicht anders und ich will es auch garnicht.

zappa 20.10.2016 09:49

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1266454)
Womit wir beim Egoismus der Eltern wären, unter dem ihre Kinder zu leiden haben. Erziehung ist leider aufwendig.

Stimme zu, guter Punkt.

Allerdings wird Egoismus in jeder Form der Partnerschaft, die für Kinder verantwortlich sind, gleichermaßen vorkommen.

Trimichi 20.10.2016 09:55

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1266435)

Rationale Gründe gegen eine Elternschaft von 2 Schwulen gibt es dagegen nicht.

Rationale vllt. nicht. Aber womöglich emotionale? Und wenn man Emotionalität, die Ausbildung von Emotionen und Gefühlen bei Kindern auch, als Argument zulässt, so gäbe es ergo doch rationale Gründe, welche dagegen sprächen.

by the way: würden nur rationale Gründe zugelassen, so könnte man auch von Rationalierung sprechen, und zwar im Freud' schen Sinne als Wahrnehmungsabwehr oder auch Ich-Abwehrmechanismus, oder simple: Verdrängung. Die tiefenpsychologische Lupe hinzuzuziehen und auf das Thema anzuwenden bleibt mir erspart. Und ich denke auch allen anderen.

Dem Versuch die biologische Eltenschaft wegzurationalisieren wurde nun in Paris, der Stadt der Liebe, mit einem Aufbegehren entgegengewirkt, und das kann man als Sozialwissenschaftler durchaus begrüßen.

Im übrigen halte ich Verrationalisierungen für gefährlich. Ein Blick in die jüngste deutsche Historie ersparen wir uns lieber.

Die Pariser Polizei hat ein Zeichen gesetzt, ein Symbol sogar, ja, indem sie dem Liberalismus Grenzen aufgezeigt hat. Wir wollen hier auch nicht von Entwicklungstempo sprechen und wie die Welt in 100 Jahren sein kann, da das kein Argument ist. Der Physiker mag den Begriff Vorhersagehorizont oder auch und Pfeil der Zeit bemühen.

Ein fiktives und mögliches Zukunftszenario als Ursache für ein Handeln im jetzt zu benutzen halte ich für abstrus oder realitätsfern. Schon viel eher halte ich ein Zukunfszenario ebenso im Ereignissraums Omega angesiegelt für wahrscheinlicher, welches auf biologischen Fakten beruht.

Schwule und Lesben sind unfruchtbar, sie können sich nicht fortpflanzen. Oder mit anderen Worten: deren Fortpflanzung ist wider der Natur. Es ist eine Laune der Natur, ein Ast am Baum der Evolution, der es jedoch nicht zur Blüte bringen wird. Kurios.

Und jetzt möge man mich steinigen.... - oder es auch lassen.

Mikala 20.10.2016 09:58

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1266453)
Es ist wirklich unerträglich.:Traurig:

Finde ich auch, Uschi.
Kinder brauchen ein stabiles liebevolles Umfeld.
Heute sind Familienkonstellationen so bunt, wie die Welt, in der wir Leben.

:Huhu:

Campeon 20.10.2016 10:01

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1266464)
Rationale vllt. nicht. Aber womöglich emotionale? Und wenn man Emotionalität, die Ausbildung von Emotionen und Gefühlen bei Kindern auch, als Argument zulässt, so gäbe es ergo doch rationale Gründe, welche dagegen sprächen.

Schwule und Lesben sind unfruchtbar, sie können sich nicht "untereinander" fortpflanzen. Oder mit anderen Worten: deren Fortpflanzung ist wider der Natur. Es ist eine Laune der Natur, ein Ast im Baum der Evolution, der es jedoch nicht zur Blüte bringen wird. Kurios.

Und jetzt möge man mich steinigen.... - oder es auch lassen.

Ich sehe, es gibt noch mehr die so denken.:bussi:

Jetzt müssen sie schon 2 steinigen.:dresche

DasOe 20.10.2016 10:03

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1266457)
[...] Hier hat jeder seine Meinung und wenn Tausende gegen meine Meinung wettern, ändert das absolut garnichts an meiner zugegeben etwas konservativen Meinung.
Ich kann nicht anders und ich will es auch garnicht.

Das ist der springende Punkt "ich will es auch garnicht". Niemand hat behauptet, dass es leicht ist, seine Glaubenssätze dann und wann mal zu hinterfragen. Es ist besonders heutzutage notwendig, gerade wenn man Kinder hat, um sich selbst auf gesellschaftliche Veränderungen vorzubereiten und seine Kinder mit ausreichenden intellektuellen Fertigkeiten auszustatten, damit sie ihrerseits in der Lage sind ihre Lebenssituation einzuschätzen.

Vicky hat es mal wieder auf den Punkt gebracht:
Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1266420)
[...]
Meinungen kann man haben, Meinungen kann man aber auch vor allem (durch Aufklärung und Wissen) ändern, besonders die eigene.


Willi 20.10.2016 10:08

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1266464)
Schwule und Lesben sind unfruchtbar, sie können sich nicht fortpflanzen. Oder mit anderen Worten: deren Fortpflanzung ist wider der Natur. Es ist eine Laune der Natur, ein Ast am Baum der Evolution, der es jedoch nicht zur Blüte bringen wird. Kurios.

Jetzt wird's peinlich.

Wenn die Argumente ausgehen, leugnen wir einfach die 19.000 Kinder, die in gleichgeschlechtlichen Familien in Deutschland aufwachsen?
http://programm.ard.de/TV/Themenschw...11118624200667

Öffne Dich doch mal der Realität. Das Familienmodell der Rama-Familie ist ein Produkt der Werbung und hat mit dem wirklichen Leben nichts zu tun.

Welchen Verlust an Lebensqualität würdest Du konkret dadurch erleben, dass diesen Familien nicht mit abstrusen Paragraphen das Leben bei uns erschwert würde?

Wenn es so unerträglich in Deinen Augen ist, glückliche Kinder in glücklichen gleichgeschlechtlichen Familien aufwachsen zu sehen, wie sollte Deiner Ansicht nach mit diesen 19.000 real existierenden umgegangen werden? Sollen sie gerichtlich verboten bekommen, ihre Eltern zu lieben?

DasOe 20.10.2016 10:11

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1266464)
Rationale vllt. nicht. Aber womöglich emotionale?[...]

Könnte es sein, dass Du statt emotionale Gründe moralische Gründe meinst?

Zitat:

Zitat von Wikipedia
Moral bezeichnet zumeist die faktischen Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien bestimmter Individuen, Gruppen oder Kulturen. So verstanden sind die Ausdrücke Moral, Ethos oder Sitte weitgehend gleichbedeutend und werden beschreibend (deskriptiv) gebraucht. Daneben wird mit der Rede von Moral auch ein Bereich von praktischen Urteilen, Handlungen oder deren Prinzipien (Werte, Güter, Pflichten, Rechte) verbunden. Eine so verstandene Unterscheidung von Moral und Unmoral ist nicht beschreibend, sondern bewertend (normativ). Eine moralische Bewertung kann als bloßer Ausdruck subjektiver Zustimmung oder Ablehnung verstanden werden (vergleichbar mit Applaus oder Buhrufen), vor allem bei der Beurteilung von Handlungen, deren Maximen oder sonstigen Prinzipien als moralisch gut oder moralisch schlecht gelten. Daher bezeichnet Moral im engeren Sinn die subjektive Neigung, der Sitte oder Moral im weiteren Sinne oder davon abweichenden, jedoch als richtig angesehenen ethischen Maximen, zu folgen. In diesem Sinne wird auch Engagement oder besondere Disziplin innerhalb einer Gruppe als Moral bezeichnet.


Klugschnacker 20.10.2016 10:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266442)
Es ist die beste Vorbereitung auf´s Leben.

Wirst Du da nicht selber stutzig, keko? Gibt es denn tatsächlich "die beste" Vorbereitung auf "das Leben"?

Mir scheint, dass man diese beiden Idealisierungen nicht als Argument auf die reale Welt anwenden kann. Letztlich wissen wir nicht, was für ein bestimmtes Individuum, dessen vielleicht schwierige Vorgeschichte zur Adoption geführt hat, "die beste" Vorbereitung sei. Wir können noch nicht einmal sagen, was "das Leben" sei, in dem das Kind sein Leben leben wird. Es handelt sich wahrscheinlich mehr um Deine persönlichen Vorstellungen.

Nach meiner persönlichen Erfahrung, die ich keinesfalls verallgemeinern will, brauchen Kinder ein liebevolles, harmonisches und verlässliches Umfeld, in dem sie sich entwickeln können. Sie können dies bei einem alleinerziehendem Elternteil finden, bei einem Elternpaar, oder auch in einem Beziehungsgeflecht mehrerer Bezugspersonen (z.B. Mama und ihre Partnerin, Papa und seine Partnerin, Oma und Opa, also 6 Personen).
:Blumen:

flaix 20.10.2016 10:15

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1266471)
Ich sehe, es gibt noch mehr die so denken.:bussi:

Jetzt müssen sie schon 2 steinigen.:dresche

nimm Dich nicht so wichtig. Als ob man wegen so einer Trollerei was Reales zu Befürchten hätte. Lächerlich

Campeon 20.10.2016 10:21

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1266478)
nimm Dich nicht so wichtig.

und ob.:Huhu:


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