triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Gender, man kann es auch übertreiben... (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=37789)

keko# 04.03.2024 11:55

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740125)
...
Meine persönliche Vorhersage ist: solange wir keine sprachlich schöne, „runde“ und dabei kurze knackige Variante finde, die auch in der Alltagssprache gut über die Lippen geht, wird das Gendern rin verknorzter Mist bleiben, der sich auf offizielle Kommunikation beschränkt....

Ich denke, dass es selbst dort wieder rausfällt, da man es sowieso nicht konsequent durchziehen kann. Gast ist für mich ebenso neutral wie Person.

sybenwurz 04.03.2024 12:22

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740123)
Für den ersten Schritt wäre es doch ausreichend, beide Geschlechter anzusprechen, ...

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1740124)
Klingt doch 1000x persönlicher als Teilnehmende, Mitarbeitende, Studierende.
Letzteres sehe ich als Versachlichung von Personen an, also kontraproduktiv.

Man muss ja heut auf alles gefasst sein, also was, wenn jemand der Angesprochenen sich nicht einem dieser beiden Geschlechter zugeordnet fühlt...?

Nepumuk 04.03.2024 12:29

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1740128)
Man muss ja heut auf alles gefasst sein, also was, wenn jemand der Angesprochenen sich nicht einem dieser beiden Geschlechter zugeordnet fühlt...?

Deswegen ja Teilnehmende, Studierende und Mitarbeitende. Da hast du das Problem nicht.

Flow 04.03.2024 12:57

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740125)
Dass bei Berufen oft das generische Maskulinum der Standard war, hat einerseits historische Gründe (z.B. Bäcker konnte nur ein Mann werden) und praktisch ist es natürlich auch, das „-in“ am Ende weglassen zu können.

Ein Bäcker ist nicht notwendigerweise ein Mann, sondern allgemein eine Person, die das Bäckerhandwerk ausübt.
Die abgeleitete Form "Bäckerin" bezeichnet explizit nur weibliche Bäcker.
Eine Form die explizit nur männliche Bäcker bezeichnet existiert (noch) nicht.

Heute zerstört man diese Ordnung, um Probleme zu schaffen, wo ursprünglich keine waren, und hässliche Lösungen zu präsentieren, die letztendlich nicht funktionieren ...

keko# 04.03.2024 13:02

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740129)
Deswegen ja Teilnehmende, Studierende und Mitarbeitende. Da hast du das Problem nicht.

Dann muss man auch Frau Scholz weglassen. Denn Frau Scholz könnte ein Herr Scholz sein. Ich weiß es ja nicht, wer mir gegenüber steht. Entsprechend müsste ich Das Scholz sagen. ;-)

Flow 04.03.2024 13:03

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740129)
Deswegen ja Teilnehmende, Studierende und Mitarbeitende. Da hast du das Problem nicht.

Keko hat es doch erläutert ... er ist zwar offiziell Mitarbeiter, da er aber viel über Gott und die Welt nachdenkt und/oder vom Urlaub träumt während sich seine Arbeit zum Teil von alleine erledigt, kann man ihn nicht wirklich als arbeitend bezeichnen ...

Nepumuk 04.03.2024 13:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1740132)
Dann muss man auch Frau Scholz weglassen. Denn Frau Scholz könnte ein Herr Scholz sein. Ich weiß es ja nicht, wer mir gegenüber steht. Entsprechend müsste ich Das Scholz sagen. ;-)

Es reicht, einfach Olaf Scholz zu sagen. Das ist präzise und ausreichend praktisch.

Problem gelöst. :Lachen2:

Schwarzfahrer 04.03.2024 14:03

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740119)
Die Sprache beeinflusst immer das Denken, das geht gar nicht anders.

Das glaube ich nicht in dieser Absolutheit. Ja, die Sprache, die man von anderen hört, beeinflußt das eigene Denken, z.B.:
Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740125)
Der einzige mich wirklich ansprechende Aspekt ist, dass man mit Gendern eine spezielle Klientel ganz sicher zur Weissglut treiben kann.

Ja, z.B. aktuell bei mir ein Pflegevertrag, bei dem in jedem Absatz ca. 3 - 5 mal von Leistungsbezieher/Leistungsbezieherin die Rede ist (auch noch in der Schreibweise variiert), so daß man ständig den Faden verliert.
Oder: wenn ich angepöbelt werde, steigt auch meine Bereitschaft, zurückzupöbeln, wenn ich höflich angesprochen werde, werden meine Gedanken auch entsprechend friedlicher.

Aber ich werde nie anders über Frauen, Männer, Muslime, Anwälte oder Handwerker denken, nur weil ich dafür jeweils ein anderes Wort benutzen muß, als bisher gewohnt, das einzelne Wort ist nur eine Verpackung, die der Verständlichkeit dient, nicht der Gesinnungsgestaltung. Oder glaubst Du, daß sich mehr Menschen für Zugezogene erwärmen, bloß weil sie nicht mehr Ausländer (80-er), Asylant (90-er) oder sonstwie genannt werden? Oder daß jemand, der sich als weißer anderen Hautfarben überlegen fühlt, dieses Gefühl ändert, weil er nicht mehr Zigeuner sagen soll, sondern Roma oder PoC? Ich bin überzeugt, daß nicht der Zwang zu bestimmten Worten das Denken ändern, sondern daß es nur anders herum funktioniert.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740119)
Auch richtig, allerdings kann deine Tochter dann doch wohl nur Architektin werden.

Doch, kann sie (nicht nur weil man demnächst jählrich sein Geschlecht wechseln können soll). Es ist eine Frage des Selbstbildes. Meine Frau z.B. besteht drauf, daß sie Ingenieur ist. Die Differenzierung als "Ingenieurin" ist für sie etwas, was suggeriert, daß letztere nicht das Gleiche sind, wie Ingenieure (also auch potentiall weniger Wert), sie sieht sich aber als absolut gleichwertig, und erwartet, daß die sprachlich gerade dadurch gezeigt wird, daß keine Unterscheidung gemacht wird.

Nepumuk 04.03.2024 14:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1740145)
Ich bin überzeugt, daß nicht der Zwang zu bestimmten Worten das Denken ändern, sondern daß es nur anders herum funktioniert.

Es gibt keinen Zwang zu bestimmten Worten, jedenfalls nicht zum Gendern. Das ist auch ein gern genommene Falschbehauptung.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1740145)
Doch, kann sie (nicht nur weil man demnächst jählrich sein Geschlecht wechseln können soll). Es ist eine Frage des Selbstbildes. Meine Frau z.B. besteht drauf, daß sie Ingenieur ist. Die Differenzierung als "Ingenieurin" ist für sie etwas, was suggeriert, daß letztere nicht das Gleiche sind, wie Ingenieure (also auch potentiall weniger Wert), sie sieht sich aber als absolut gleichwertig, und erwartet, daß die sprachlich gerade dadurch gezeigt wird, daß keine Unterscheidung gemacht wird.

Richtig. "Alte weiße Männer" können auch weiblichen Geschlechtes sein.

Roini 04.03.2024 14:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1740145)
Meine Frau z.B. besteht drauf, daß sie Ingenieur ist. Die Differenzierung als "Ingenieurin" ist für sie etwas, was suggeriert, daß letztere nicht das Gleiche sind, wie Ingenieure (also auch potentiall weniger Wert), sie sieht sich aber als absolut gleichwertig, und erwartet, daß die sprachlich gerade dadurch gezeigt wird, daß keine Unterscheidung gemacht wird.

Da haben sich ja zwei gesucht und gefunden :Liebe:

Vielen Dank für diese köstliche Anekdote.
Das versüßt mir die restlichen Stunden im Homeoffice ungemein.

P.S. No offense aber ich habe selten so ein Blödsinn gelesen...:Blumen:

Genussläufer 04.03.2024 14:44

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740150)
Es gibt keinen Zwang zu bestimmten Worten, jedenfalls nicht zum Gendern. Das ist auch ein gern genommene Falschbehauptung.

Ich kann nicht einschätzen wie valide die Berichte aus dem Lehrbetrieb sind. Allerdings habe nicht nur von einem Studenten gehört, dass es in Klausuren Punktabzug für falsches Gendern gab. Kein Gendern wurde hier auch als falsch aufgefasst.

Ich kann Dir aber definitiv eigene Erfahrungen berichten, wo ich Studien angemeldet hatte und und diese gendergerecht anpassen musste.

Das ist kein Zwang dahingehend, dass mir jemand die Pistole an die Schläfe gehalten hätte. Da die Studie Basis für eine spätere Zulassung war, musste ich natürlich anpassen. Wahrscheinlich hättest Du das nicht als Zwang empfunden. Ich schon. Das ist mir nicht nur einmal passiert :Blumen:

Schwarzfahrer 04.03.2024 15:14

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1740151)
Da haben sich ja zwei gesucht und gefunden :Liebe:

Vielen Dank für diese köstliche Anekdote.
Das versüßt mir die restlichen Stunden im Homeoffice ungemein.

P.S. No offense aber ich habe selten so ein Blödsinn gelesen...:Blumen:

Wenn Du an ihrer Stelle den Berufsalltag über 40 Jahre erlebt hättest, wüßtest Du, was dahinter steht. Sie hat unzählige Kontakte gehabt, wo der Anrufer an sie als "den Zuständigen" verwiesen wurde, und dann der Betreffende höchst enttäuscht schien, daß eine Frau an der Strippe war ("können Sie mich mit dem wirklich Zuständigen verbinden?"). Solche hätten nie angerufen, wenn von vornherein klar gewesen wäre, daß es unsere "Fachingenieurin" ist. Zwar konnte sie alle anschließend mit ihrem Fachwissen überzeugen, aber unbefangen gehen die Leute nur dran, wenn eben nicht unterschieden wird - ist halt Erfahrungswert. Natürlich wurden solche Reaktionen mit den Jahren etwas seltener, aber ein Nutzen vom Gendern ist in ihrem Bereich, wo es nur wenig Frauen gibt, weiterhin nicht erkennbar - es ist nur die unnötige Hervorhebung eines Merkmals, das für den Job, die Funktion um nichts erheblicher ist als die Haarfarbe oder die 5-km-Zeit.

(sie findet es auch albern und unnötig, wenn bei Abteilungsmeetings wegen ihr als einzige Frau unter 40 Männern die Ansprache "Liebe Kollegen, liebe Kollegin" lautet - warum soll sie nicht einfach eine von den Kollegen sein, wie jeder andere auch? Sowas ist natürlich bei etwas ausgewogeneren Geschlechterverteilungen anders, da passt es schon, beide zu erwähnen).

welfe 04.03.2024 15:16

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1740151)
Da haben sich ja zwei gesucht und gefunden :Liebe:

Vielen Dank für diese köstliche Anekdote.
Das versüßt mir die restlichen Stunden im Homeoffice ungemein.

P.S. No offense aber ich habe selten so ein Blödsinn gelesen...:Blumen:

Was ist daran "Blödsinn"???

Schöne Grüße aus einem Lehrerkollegium, in dem die Mehrheit das ewige Gendern (uns vom Ministerium aufgedrückt) leid ist. Wir Damen fühlen uns durchaus als "Lehrer", "Kollegen" angesprochen und korrekt bezeichnet.

Das Gendern führt bei uns im alltäglichen Geschäft zu Abkürzungsungetümen wie "SuS" (Schülerinnen und Schüler) und KuK (Kolleginnen und Kollegen - nicht zu verwechseln bitte mit der KuK-Monarchie). Demnächst kommen die Diversen noch dazu, hierzu erwarten wir eine ministerielle Anweisung.
Mein Favorit sind immer noch die "Mitglederinnen und Mitglieder"....

TriVet 04.03.2024 15:18

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1740160)
Mein Favorit sind immer noch die "Mitglederinnen und Mitglieder"....

Ich finde auch die Samenspender*innen eine Fips-Asmussen-Gedächtnis-Erwähnung wert.;)

keko# 04.03.2024 15:43

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740135)
Es reicht, einfach Olaf Scholz zu sagen. Das ist präzise und ausreichend praktisch.

Problem gelöst. :Lachen2:

Du hast keine Ahnung, was in mir vorgeht!!! Ich habe Schwestern (Plural!) als Geschwister und habe Töchter als Kinder (Plural!). Ich kämpfe also bis heute jeden Tag um mein Stück Männlichkeit :Cheese:

Nepumuk 04.03.2024 16:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1740162)
Du hast keine Ahnung, was in mir vorgeht!!! Ich habe Schwestern (Plural!) als Geschwister und habe Töchter als Kinder (Plural!). Ich kämpfe also bis heute jeden Tag um mein Stück Männlichkeit :Cheese:

Ok, endlich mal ein valides Argument. Das tut mir wirklich sehr leid. Hiermit bist du ab heute von jeglichem Genderzwang entbunden. :Blumen:

tuben 04.03.2024 18:10

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1740130)
Ein Bäcker ist nicht notwendigerweise ein Mann, sondern allgemein eine Person, die das Bäckerhandwerk ausübt.
Die abgeleitete Form "Bäckerin" bezeichnet explizit nur weibliche Bäcker.
Eine Form die explizit nur männliche Bäcker bezeichnet existiert (noch) nicht.

Heute zerstört man diese Ordnung, um Probleme zu schaffen, wo ursprünglich keine waren, und hässliche Lösungen zu präsentieren, die letztendlich nicht funktionieren ...

Also ich finde das zu simpel und zu formal.:Huhu:
Der Bäcker ist männlich.
Was aber ist ein weiblicher, Brot herstellender Mensch ?
Scheinbar eine Bäckerin, aber weitgefehlt !!!
Warum gendern wir ? Nicht aus formalen, nein,aus inhaltlichen Gründen. Wir wollen nicht, dass der weibliche Brot herstellende Mensch sprachlich ein reines Anhängsel des männlichen usw, sei.
Also: zuerst brauchen wir Gleichstellung und nicht etwa Gleichschaltung.
Also: die Priorisierung des Maskulinims muss weg !!! es darf nicht länger vor dem Femininum stehen, das wäre ja keine Gleichheit.
Deshalb und deswegen: Bäckin soll sie sein und ihr Kollege dann eben Bäcker.
Dafür sollten wir streiten !!! Jahahah, das lohnt sich.
Dann muss die "Gubnerin nicht Maurer" werden wollen, dann kann die Gubnin einfach Maurin werden, oder Tänzin, oder Lehrin oder Schaffnin, auf jeden Fall aber kann und sollte sie Architektin werden, sein und bleiben können.:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Roini 04.03.2024 18:11

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1740160)
Was ist daran "Blödsinn"???

Schöne Grüße aus einem Lehrerkollegium, in dem die Mehrheit das ewige Gendern (uns vom Ministerium aufgedrückt) leid ist. Wir Damen fühlen uns durchaus als "Lehrer", "Kollegen" angesprochen und korrekt bezeichnet.

Das Gendern führt bei uns im alltäglichen Geschäft zu Abkürzungsungetümen wie "SuS" (Schülerinnen und Schüler) und KuK (Kolleginnen und Kollegen - nicht zu verwechseln bitte mit der KuK-Monarchie). Demnächst kommen die Diversen noch dazu, hierzu erwarten wir eine ministerielle Anweisung.
Mein Favorit sind immer noch die "Mitglederinnen und Mitglieder"....

Mal davon abgesehen, dass bei mir im Büro gendern noch nie ein Thema war und wohl auch nie sein wird.

Fühlst du dich auch weniger wertgeschätzt wenn dich jemand mit "Lehrerin" anspricht?

DocTom 06.03.2024 19:47

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740150)
Es gibt keinen Zwang zu bestimmten Worten, jedenfalls nicht zum Gendern. ...
.

Alleine, dass Menschen wie du andauernd darauf hinweisen, dass es keinen noch irgendwie gearteten Zwang gibt, schafft doch einen. Sonst hättest du dich ja auch einfach, wie andere 'Genderererinneninen' auch aus der Diskussion raushalten, bzw garkeine Diskussion hier starten müssen / können. Sozialer Druck / Zwang ist halt nnmMn auch einer.:Blumen:
Thomas, der absolut für absolute Gleichberechtigung aller Geschlechter ist:Liebe:

Oscar0508 06.03.2024 20:39

"Ich begrüße die männlichen KollegInnen und die weiblichen KollegInnen zu....!" :Lachanfall:

keko# 06.03.2024 23:16

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1740338)
Alleine, dass Menschen wie du andauernd darauf hinweisen, dass es keinen noch irgendwie gearteten Zwang gibt, schafft doch einen. Sonst hättest du dich ja auch einfach, wie andere 'Genderererinneninen' auch aus der Diskussion raushalten, bzw garkeine Diskussion hier starten müssen / können. Sozialer Druck / Zwang ist halt nnmMn auch einer.:Blumen:
Thomas, der absolut für absolute Gleichberechtigung aller Geschlechter ist:Liebe:

Aber das ist doch egal! Sei einfach freundlich zu deinen Mitmenschen und kümmer dich nicht so viel um das Gerede. Laß gendern, wer gendern will. :Blumen:

phonofreund 07.03.2024 07:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1740349)
Aber das ist doch egal! Sei einfach freundlich zu deinen Mitmenschen und kümmer dich nicht so viel um das Gerede. Laß gendern, wer gendern will. :Blumen:

Sogar meine Tochter hält das für Unsinn. 20 Jahre alt. Und sie kennt echt niemand, dem das irgendwie wichtig wäre. Sie will zur Bundeswehr und wird Offizier und dann heißt es halt Frau Leutnant oder Frau Hauptmann. Auch hier kenne ich eine Frau, die mit Frau Hauptmann angesprochen werden will.

welfe 07.03.2024 08:34

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1740177)
Mal davon abgesehen, dass bei mir im Büro gendern noch nie ein Thema war und wohl auch nie sein wird.

Fühlst du dich auch weniger wertgeschätzt wenn dich jemand mit "Lehrerin" anspricht?

Abgesehen davon dass mich niemand mit „Lehrerin“ anspricht („Hallo, Frau Lehrerin“ habe ich noch nie gehört): Ja! Es macht einen sprachlichen Unterschied zwischen einem Lehrer und einer Lehrerin, den ich nicht sehe. Für meinen Unterricht ist mein Geschlecht doch völlig egal. Ich möchte beruflich nicht über mein Geschlecht „sortiert“ werden.

sabine-g 07.03.2024 08:46

Wenn jemand in Meetings "Kolleg:innen" oder "Kund:innen" spricht, denke ich immer der hat ne Sprachstörung.
Also mir ist das völlig Latte. Meiner Tochter (24) übrigens auch und die ist durchaus kritisch.

phonofreund 07.03.2024 08:49

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1740362)
Wenn jemand in Meetings "Kolleg:innen" oder "Kund:innen" spricht, denke ich immer der hat ne Sprachstörung.
Also mir ist das völlig Latte. Meiner Tochter (24) übrigens auch und die ist durchaus kritisch.

:Blumen:

Schwarzfahrer 07.03.2024 08:56

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1740361)
Abgesehen davon dass mich niemand mit „Lehrerin“ anspricht („Hallo, Frau Lehrerin“ habe ich noch nie gehört):

Das gibt es aber auch: In meiner Kindheit in Siebenbürgen (70-er Jahre) haben wir in der Grundschule die Lehrerin ausschließlich mit "Frau Lehrerin" angesprochen; bei vertrauteren Beziehungen mit "Kathi-Tante". Das war aber eher als stehender Begriff, der sogar wörtlich so (auf deutsch, als ein Wort ausgesprochen) benutzt wurde, wenn ich zu Hause auf ungarisch über die Schule erzählt habe.
Ab der 5. Klasse hießen die Lehrer in Rumänien dann "Herr Professor" bzw. "Frau Professor". Klingt heute ziemlich deplatziert. Als Schüler hatte man den Lehrer eigentlich nie mit Namen anzusprechen, war völlig unüblich. (war Ungarn eigentlich ähnlich).

keko# 07.03.2024 09:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1740365)
Das gibt es aber auch: In meiner Kindheit in Siebenbürgen (70-er Jahre) haben wir in der Grundschule die Lehrerin ausschließlich mit "Frau Lehrerin" angesprochen; bei vertrauteren Beziehungen mit "Kathi-Tante". Das war aber eher als stehender Begriff, der sogar wörtlich so (auf deutsch, als ein Wort ausgesprochen) benutzt wurde, wenn ich zu Hause auf ungarisch über die Schule erzählt habe.
Ab der 5. Klasse hießen die Lehrer in Rumänien dann "Herr Professor" bzw. "Frau Professor". Klingt heute ziemlich deplatziert. Als Schüler hatte man den Lehrer eigentlich nie mit Namen anzusprechen, war völlig unüblich. (war Ungarn eigentlich ähnlich).

War zu meiner etwa zeitgleichen Kindheit in DE so, dass man die Lehrer mit dem Nachnamen angesprochen hat. Im Studium die Dozenten entsprechend mit "Herr...." oder "Frau.." evtl. mal noch ein "Dr." dazu. Ist heute auch noch so, so was versteht sich auch von selbst.

Rälph 07.03.2024 09:34

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1740151)
Da haben sich ja zwei gesucht und gefunden :Liebe:

Vielen Dank für diese köstliche Anekdote.
Das versüßt mir die restlichen Stunden im Homeoffice ungemein.

P.S. No offense aber ich habe selten so ein Blödsinn gelesen...:Blumen:

:Lachanfall: Danke!:Blumen:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1740159)
Wenn Du an ihrer Stelle den Berufsalltag über 40 Jahre erlebt hättest, wüßtest Du, was dahinter steht. Sie hat unzählige Kontakte gehabt, wo der Anrufer an sie als "den Zuständigen" verwiesen wurde, und dann der Betreffende höchst enttäuscht schien, daß eine Frau an der Strippe war ("können Sie mich mit dem wirklich Zuständigen verbinden?").

Vielleicht wären die Anrufer weniger "enttäuscht" gewesen, hätten sie gewusst, dass eine Ingenieurin an der Leitung zu erwarten ist.;)

sybenwurz 07.03.2024 10:28

Meine rumänisch-siebenbürgischstämmigen Spezlinnen sinds auch nach Jahren in Dtld. immer noch gewohnt, von den Kerlen zur Begrüssung bestenfalls mit nem Kopfnicken bedacht zu werden, während nur männliche Anwesende 'richtig'begrüsst werden.
Bei diesem machomässig zurückgebliebenenen Weltbild würde ich das jetzt nicht für deutsches Verständnis zum Beispiel erheben wollen, ebenso wie es vornehmlich muselmanisch geprägte Patriarchen geben mag, die nicht von ner weiblichen Ärztin, äh, nem weiblichen Arzt, behandelt werden wollen.
Mei, wann's so bleed und rückständig san...
Ich denke, der Grossteil der Bevölkerung hat verinnerlicht, dass Berufe auch von Frauen ausgeübt werden können und akzeptiert die in ihrem Job.

keko# 07.03.2024 10:59

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1740370)
Meine rumänisch-siebenbürgischstämmigen Spezlinnen sinds auch nach Jahren in Dtld. immer noch gewohnt, von den Kerlen zur Begrüssung bestenfalls mit nem Kopfnicken bedacht zu werden, während nur männliche Anwesende 'richtig'begrüsst werden.
Bei diesem machomässig zurückgebliebenenen Weltbild würde ich das jetzt nicht für deutsches Verständnis zum Beispiel erheben wollen, ebenso wie es vornehmlich muselmanisch geprägte Patriarchen geben mag, die nicht von ner weiblichen Ärztin, äh, nem weiblichen Arzt, behandelt werden wollen.
Mei, wann's so bleed und rückständig san...
Ich denke, der Grossteil der Bevölkerung hat verinnerlicht, dass Berufe auch von Frauen ausgeübt werden können und akzeptiert die in ihrem Job.

Z.T. laufen Dinge in DE auseinander: auf der einen Seite wird über *, : und _ diskutiert, auf der anderen Seite gibt es Zustände aus einer eigentlich längst vergangenen Zeit.

Nepumuk 07.03.2024 11:07

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1740368)
Vielleicht wären die Anrufer weniger "enttäuscht" gewesen, hätten sie gewusst, dass eine Ingenieurin an der Leitung zu erwarten ist.;)

Und solange so viele Frauen aktiv gegen die Gleichberechtigung anarbeiten, brauchen sich die Männer auch wenig Sorgen um ihre Privilegien machen. Also eine Win-Win-Situation für alle.

Siebenschwein 07.03.2024 11:11

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740372)
Und solange so viele Frauen aktiv gegen die Gleichberechtigung anarbeiten, brauchen sich die Männer auch wenig Sorgen um ihre Privilegien machen. Also eine Win-Win-Situation für alle.

Jetzt kommen wir zum Punkt. Welche Privilegien habe ich bitteschön?

keko# 07.03.2024 11:26

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740373)
Jetzt kommen wir zum Punkt. Welche Privilegien habe ich bitteschön?

Du darfst den lieben langen Tag arbeiten. Am besten bis zum Lebensende. Falten sind dir gegönnt, ebenso der Bauchansatz ab 40. Haarausfall, Burnout auch. Triathlon auch - aber bitte erfolgreich - Ironman und so. Früh wird dir ins Ohr gesäuselt, dich um alles zu kümmern. Ein Leben lang darfst du dem hinterher rennen.
Ist das denn nichts?!

Schwarzfahrer 07.03.2024 11:33

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1740370)
Meine rumänisch-siebenbürgischstämmigen Spezlinnen sinds auch nach Jahren in Dtld. immer noch gewohnt, von den Kerlen zur Begrüssung bestenfalls mit nem Kopfnicken bedacht zu werden, während nur männliche Anwesende 'richtig'begrüsst werden.

Interessant, sowas kannte ich in dem Teil von Siebenbürgen, wo ich herkomme, nicht. Da wurden immer beide Geschlechter gleich begrüßt (Hädeschütteln oder Umarmung je nach Beziehung, vielleicht noch mit etwas mehr Aufwand bis zum Handkuss Frauen gegenüber).

Schwarzfahrer 07.03.2024 11:36

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1740372)
Und solange so viele Frauen aktiv gegen die Gleichberechtigung anarbeiten, brauchen sich die Männer auch wenig Sorgen um ihre Privilegien machen. Also eine Win-Win-Situation für alle.

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740373)
Jetzt kommen wir zum Punkt. Welche Privilegien habe ich bitteschön?

Das wüßte ich auch gerne.

Übrigens: Aktiv gegen Gendern zu sein heißt doch nicht, gegen Gleichberechtigung zu sein. Meine Frau (und ich auch) sehen Gleichberechtigung dann als gelebt, wenn die Geschlechtszugehörigkeit nicht erwähnenswert ist, und auch nicht hervorgehoben wird. Das Gendern tut oft genau das Gegenteil, und hebt ein Merkmal hervor, das keine Rolle spielen sollte.

Siebenschwein 07.03.2024 12:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1740374)
Du darfst den lieben langen Tag arbeiten. Am besten bis zum Lebensende. Falten sind dir gegönnt, ebenso der Bauchansatz ab 40. Haarausfall, Burnout auch. Triathlon auch - aber bitte erfolgreich - Ironman und so. Früh wird dir ins Ohr gesäuselt, dich um alles zu kümmern. Ein Leben lang darfst du dem hinterher rennen.
Ist das denn nichts?!


Darf ich das? Das ist nett. Darf meine Frau aber auch. Und nun?

MattF 07.03.2024 19:37

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740373)
Jetzt kommen wir zum Punkt. Welche Privilegien habe ich bitteschön?

Glaubst du, man hat es als weißer Mann nicht in vielen Bereichen einfacher als Frauen, Ausländer:innen, Farbigen ....?

Ich glaub es schon, wobei eine Erklärung wieso es dir nicht auffällt ist, dass (weisse) Männer wohl glauben, es wäre normal wie sie behandelt werden in allen Bereichen des Lebens.

Nach allem was man aus Befragungen von Minderheiten, bzw. weniger privilegierten Gruppen zu Diskriminierungserfahrungen weiß, ist das aber nicht so.

Als Beispiel: En AG stellt eine 30 jährige kinderlose Person ein, nimmt er eher den Mann oder die Frau, bei gleicher Qualifizierung?
Ich bin überzeugt, das er immer noch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit den Mann nimmt und seien es nur 20% eher, also in 1 von 5 Fällen. Damit sinken die Chancen von Frauen auf best. Jobs und damit erklärt sich zum Teil auch der Gender Pay Gap.

Wie gesagt d.h. nicht, dass Frauen nie einen guten Job bekommen, es ist offensichtlich dass viele Frauen gute Jobs haben (z.b. meine) aber in einer gleichtberechtigten Gesellschaft ohne Privilegisierung wäre das halt komplett nicht so.

Siebenschwein 07.03.2024 19:45

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1740417)
Glaubst du, man hat es als weißer Mann nicht in vielen Bereichen einfacher als Frauen, Ausländer:innen, Farbigen ....?

Ich glaub es schon, wobei eine Erklärung wieso es dir nicht auffällt ist, dass (weisse) Männer wohl glauben, es wäre normal wie sie behandelt werden in allen Bereichen des Lebens.

Nach allem was man aus Befragungen von Minderheiten, bzw. weniger privilegierten Gruppen zu Diskriminierungserfahrungen weiß, ist das aber nicht so.

Als Beispiel: En AG stellt eine 30 jährige kinderlose Person ein, nimmt er eher den Mann oder die Frau, bei gleicher Qualifizierung?
Ich bin überzeugt, das er immer noch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit den Mann nimmt und seien es nur 20% eher, also in 1 von 5 Fällen. Damit sinken die Chancen von Frauen auf best. Jobs und damit erklärt sich zum Teil auch der Gender Pay Gap.

Wie gesagt d.h. nicht, dass Frauen nie einen guten Job bekommen, es ist offensichtlich dass viele Frauen gute Jobs haben (z.b. meine) aber in einer gleichtberechtigten Gesellschaft ohne Privilegisierung wäre das halt komplett nicht so.

Ja, wenn Du das glaubst…
Und wenn ich Dir Gegenbeispiele bringen könnte, wo Männer bei besserer Qualifizierung bei Beförderungen gegenüber schlechter qualifizieren Frauen nicht in Frage kommen, weil man den Anteil Frauen in Führungspositionen erhöhen will?
Die Welt ist ungerecht, im Einzelfall auch gemein, aber systematische Diskriminierung sehe ich in Mitteleuropa nicht mehr.

Schwarzfahrer 07.03.2024 20:48

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1740417)
Als Beispiel: En AG stellt eine 30 jährige kinderlose Person ein, nimmt er eher den Mann oder die Frau, bei gleicher Qualifizierung?

Das ist ein sehr theoretisches Beispiel. In Realität mag die Qualifikation identisch sein (wie genau wir das gemessen? an Noten? am Eindruck von Kompetenz? an Zeugnissen?), aber nie das einzige Kriterium. Persönlicher Eindruck, wie passt der Bewerber zum Team (Alter, Charakter, ...), suche ich einen ambitionierten Darsteller oder einen stillen Fachmann im Hintergrund, u.v.a.m. entscheiden mit. Von der Statistik abgeshen: bewerben sich viele Männer und nur wenige Frauen, oder anders herum? Dann wirkt schon die statistische Wahrscheinlichkeit zum Vorteil des Geschlechts, das stärker verterten ist.

Daher ist die Entscheidung m.M.n. extrem selten auf das (unwesentlichste) Merkmal Mann oder Frau zu reduzieren - außer das Geschlecht ist relevant für eines der spezifischen Kriterien, was nur bei wenigen, eher speziellen Jobs der Fall sein mag.

welfe 08.03.2024 07:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1740376)
Das wüßte ich auch gerne.

Übrigens: Aktiv gegen Gendern zu sein heißt doch nicht, gegen Gleichberechtigung zu sein. Meine Frau (und ich auch) sehen Gleichberechtigung dann als gelebt, wenn die Geschlechtszugehörigkeit nicht erwähnenswert ist, und auch nicht hervorgehoben wird. Das Gendern tut oft genau das Gegenteil, und hebt ein Merkmal hervor, das keine Rolle spielen sollte.

Ich schließe mich an.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:11 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.