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tandem65 13.09.2015 20:43

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164744)
Nein.

Was nein? Du zitierst sich widersprechende Punkte von mir und schreibst einfach nein. Aha.:Huhu:

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164744)
Die Bundesregierung hätte die Auffanglager an der Grenze ausbauen können. ISt ja nicht so, dass man vom Flüchtlingsdrama in Syrien nichts wusste. Jetzt bauen wir die Auffanglager hier auf. Kostet nicht 100 Millionen, sondern 13 Mrd.

Naja, einfach die schwachen Länder ein wenig unterstützen, damit sie Ställe für die Flüchtlinge bauen können. Das nenne ich mal Solidarität mit den Partnern. Vielmehr hätten wir uns hier schon besser viel länger auf einen entsprechenden Ansturm vorbereit. Dann wäre es jetzt nicht so chaotisch wie es teilweise erscheint. Eine Quotenregelung für die Aufnahme von Flüchtlingen ist längst überfällig.

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164744)
Schicken wir die Flüchtling dann wieder zurück, wenn der Krieg vorbei ist? Was hat sich Frau Merkel dabei gedacht?

Vor allen Dingen werden ja die Wirtschaftsflüchtlinge auch schon in der Vergangenheit abgeschoben. Es ist ja nicht so daß tatsächlich allen Asyl gewährt wird. Nur ist es so, daß sie eben bis zum Abschluß des Verfahrens hier sind.

tandem65 13.09.2015 20:46

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1164752)
Umfrage auf N24 von heute.
Wenn heute Wählen wären,
Läge die AFD bei 80%
Noch Fragen.

Ne danke, wirklich nicht.
Halt mal weiter die Augen und Ohren offen.

HollyX 13.09.2015 20:55

Sorry, so ein Wert ist nicht nur völlig unplausibel, sondern steht auch im Widerspruch zu anderen Befragungen, z.B. der hier von der Forschungsgruppe Wahlen:

http://www.forschungsgruppe.de/Aktue...olitbarometer/

"Alles in allem meinen 17 Prozent aller Befragten, dass zu viel für die Flüchtlinge und Asylbewerber in Deutschland getan wird". Das zum Thema "schweigende Mehrheit" :cool:

Grüße
Holger

merz 13.09.2015 21:06

Na ja, das ist die weltberühmte n24 Teletext Sonntagsfrage, man ruft an und gibt seine Stimme ab, kein Scherz, ist so .... Also bei den Leute die diese BTX Seite sehen und dann kostenpflichtig anrufen

m.

Spanky 13.09.2015 21:33

Ich vermute, dass es in der nächsten Zeit noch mehr Stimmen geben wird, die eine ähnliche Meinung wie Jens Spahn vertreten werden:

http://www.sueddeutsche.de/politik/s...itik-1.2645664

qbz 13.09.2015 22:46

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164742)
z.B. hier

Frau Illner fragt am 10.9 im deutschen TV, ob es richtig war eine Ausnahmeregelung zu treffen (nach 10 min 10 sec im Video). "Hätten wir uns an EU-Regeln halten müssen, oder war es richtig in dieser Situation eine Ausnahme zu machen?" [An DIHK-Präsident Schweizer gerichtet.]

Nach 38:30 min sec wird gesagt, dass "Frau Merkel die Regeln gebrochen hat" (28 min sec) [gegenüber Gabriel]


Link mit Videobeleg:

http://www.zdf.de/maybrit-illner/flu...-40029272.html


auf der verlinkten Seite heist es:

Stellvertretend für die besonders Asyl-skeptischen osteuropäischen EU-Staaten warnte Gabriel den Vorsitzenden der slowakischen Partei Sloboda a Solidarita, Richard Sulik: "Am Ende des Tages werden Sie die großen Verlierer sein, wenn die Grenzen in Europa nicht offen bleiben." Sulik konterte: "Wenn Europa in der Flüchtlingsfrage weiter so wurschtelt, dann sind die Tage von Schengen sowieso gezählt."

Über die Medien habe ich vernommen, dass die Flüchtlinge an der Grenze laut Ungarns Ministerpräsident in den Lagern dort in Sicherheit waren, jetzt aber alle nach Deutschland wollen.

...

Ich erkenne in diesen Zitaten Einschätzungen von Medienvertreter (Illner) zu EU-Vereinbarungen oder eine Forderung von Gabriel, jedoch keine Erklärung des Kanzlerin oder ihres Referenten zu einem Gesetzesverstoss.

Inhaltlich habe ich ja schon darauf verwiesen, dass das Deutsch Asylrecht im Grundgesetz natürlich eine Ausnahmeregelung bei der Einreise über Drittstaaten erlaubt.

Was die Dubliner Vereinbarung betrifft: Es handelt sich nicht um die 1. EU-Vereinbarung, -Regel, welche DE vorübergehend nicht einhielt (z.B. Staatsverschuldung) und die als politische Vereinbarung natürlich kein Gesetz darstellt. Änalog verhält es sich gerade mit der befristeten Aussetzung des Schengener Abkommens an der DE-Österreichischen Grenze. Unterstellst Du da der Regierung etwa auch Gesetzesbruch? Wäre genauso falsch. Und beide Handlungen folgen daraus, dass Ungarn keine Erstregistrierung z.T. vornimmt.

Schwarzfahrer 14.09.2015 00:00

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1164789)
Ich vermute, dass es in der nächsten Zeit noch mehr Stimmen geben wird, die eine ähnliche Meinung wie Jens Spahn vertreten werden:

http://www.sueddeutsche.de/politik/s...itik-1.2645664

Das hoffe ich auch,

Zitat:

---weil es wahrnehmbar nur noch die Extreme gibt, die selbsternannten absolut Guten und die hetzenden Ausländerfeinde, und nichts dazwischen
Wir brauchen differenziertere Überlegung darüber, was passiert, nachdem die Flüchtlinge medienwirksam und vor allem dank der harten, engagierten Arbeit von vielen freiwilligen Helfern hier erst mal aufgenommen und vorerst versorgt wurden. Dauerhafte Aufnahme oder nur temporäres Bleiberecht bis zum Kriegsende, wie seinerzeit im Balkankrieg praktiziert (sei es nun sinnvoll oder nicht, nach 15 Jahren die Leute zurückzuschicken); wie schnell kann man für wie viele anständigen Wohnraum anbieten, wie soll die Integration richtig gefördert werden (Sprache, Kultur, Werteverständnis...), u.v.m.
Ich finde, er spricht viele wichtige Punkte an, um die sich jemand schleunigst kümmern muß, bzw. hoffentlich auch schon tut.

Ironmanfranky63 14.09.2015 00:37

wenn ich so was lese wie " anständigen Wohnraum bieten" kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Welchen Traum träumt der eigentlich.
In den meisten deutschen Städten ist für den " Otto Normal Bürger" schon Wohnraum unbezahlbar. Deutschland schafft es nicht für die sozial schwachen dieser Gesellschaft ausreichend Wohnraum zu schaffen.
Fast ein Viertel sind in D von Armut bedroht. Der Staat tut nichts dagegen.
Jetzt soll für ca 1 Mio Flüchtlinge ( nur in 2015) ausreichend Wohnraum geschaffen werden , ich lach mich tot.
Experten rechnen jetzt schon mit über 2 Mio nächstes Jahr .
Willkommen in der Wirklichkeit.

GrrIngo 14.09.2015 05:58

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1164824)
wenn ich so was lese wie " anständigen Wohnraum bieten" kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Welchen Traum träumt der eigentlich.


Was ist "anständiger Wohnraum"? Wenn man die Wünsche des "Durchschnitts-Einwohners" zugrunde legt, ist es nicht finanzierbar. Aber wenn man das tatsächlich nötige zugrunde legt, sieht es anders aus.

Zitat:

In den meisten deutschen Städten ist für den " Otto Normal Bürger" schon Wohnraum unbezahlbar.
Das ist schlichtweg falsch. Die meisten "Otto Normal Bürger" haben ja eine Wohnung, und überraschenderweise können sie sie ja bezahlen...

Zitat:

Deutschland schafft es nicht für die sozial schwachen dieser Gesellschaft ausreichend Wohnraum zu schaffen.
Das liegt aber nicht daran, dass der Wohnraum nicht finanzierbar wäre. Die Städte haben sich weitgehend aus dem sozialen Wohnungsbau zurück gezogen - auch aufgrund falsch gesetzter Finanzprioritäten.

[quote]
Fast ein Viertel sind in D von Armut bedroht. Der Staat tut nichts dagegen.
[/QUOTE ]

Erstens hängt das davon ab, wie man "von Armut bedroht" definiert. Zweitens sind es nach Stand 2013 20.3% (Link)

Zitat:

Jetzt soll für ca 1 Mio Flüchtlinge ( nur in 2015) ausreichend Wohnraum geschaffen werden , ich lach mich tot.
Viel Spaß dabei - wie immer heißt: Asylantrag ist nicht gleich Asylgewährung oder Duldung. Und wie auch immer: Das ganze Thema kann und wird nicht von einem Land alleine geschultert werden - die Herausforderung geht an Gesamt-Europa.

Zitat:

Experten rechnen jetzt schon mit über 2 Mio nächstes Jahr .
Willkommen in der Wirklichkeit.
Welche Experten? Die letzte mir bekannte halbwegs realistische Schätzung unter der Annahme, dass Europa und Deutschland weiter so agieren wie Stand Anfang letzter Woche liegt bei 1.5 Mio (Link)

Trimichi 14.09.2015 07:59

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1164824)
wenn ich so was lese wie " anständigen Wohnraum bieten" kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Welchen Traum träumt der eigentlich.
In den meisten deutschen Städten ist für den " Otto Normal Bürger" schon Wohnraum unbezahlbar. Deutschland schafft es nicht für die sozial schwachen dieser Gesellschaft ausreichend Wohnraum zu schaffen.
Fast ein Viertel sind in D von Armut bedroht. Der Staat tut nichts dagegen.
Jetzt soll für ca 1 Mio Flüchtlinge ( nur in 2015) ausreichend Wohnraum geschaffen werden , ich lach mich tot.
Experten rechnen jetzt schon mit über 2 Mio nächstes Jahr .
Willkommen in der Wirklichkeit.

Sehr guter Freund von mir, Diplom Wirtschaftinformatiker mit Univ. Abschlussarbeit 1.0., hatte Pech mit seiner Partnerin. Die gemeinsame Wohnung und Existenz war gekündigt. Sensibler Mensch der Mann. Hat die Trennung nicht verkraftet, brachte keine Leistung, wurde arbeitslos. Hing dann durch insgesamt. Dann Schikane vom Staat wegen Hartz IV - Zahlungen. "Schulungen", Offenlegungen, Vorschriften usw. Es dauerte Monate bis der eine kleine Genossenschaftswohnung in der Südstadt bekam.

Eine oder zwei Ortschaften weiter wurden letzte Woche 7-8 Reihenhäuser fertig gestellt. Voll nun mit Syrern. Der, der die Häuser gebaut hatte, kriegt 30 EUR pro Kopf und Syrer. Pro Tag!


Da frag ich mich warum den Syrern Komfortwohnungen gegeben werden (das Beispiel ist kein Einzelfall), wenn gleichzeitig die eigenen Landsleute, bayrischens Gymansium, Ausbildung und Hochschulabschluss, sind ja nicht alle Asoziale!, kriechen und bettelen müssen und menschenunwürdig behandelt werden.

qbz: hat mE damit zutun, dass wir, also die Deutschen den Krieg verloren haben. Daher meine Anspielung. Zu Merkel: Regel, Recht, Gesetz. Was ist der Unterschied zwischen EU-Regel und dem Begriff EU-Recht? Warum Abkommen machen wenn man sich nicht daran hält. Der Vergleich mit 1933 war schon arg krass, aber mir persönlich reichts langsam ständig für den Mist, den ein gewisser Adolfo verzapft hat, vor allem monitär gerade stehen zu müssen. Ich erwarte von der Regierung, dass sie die Interessen des deutschen Volkes primär, und nicht die Interessen von Asylanten primär vertritt.

Niemand hat was dagegen Schutzbedürftigen Hilfe zu gewähren. Da sind wir uns alle einig. Am Wochenende kamen 30000 Flüchtlinge nach Bayern. Und die denken alle hier fließen Milch und Honig. Weil is ja klar, die Deutschen haben Geld und Wohlstand, und sind einfach nur reich und hier ist alles umsonst. Merkel wird von den Syrern u.a. "Mama" genannt. Geht` s noch! ?

Von einer Regierung erwarte ich, insbesondere wenn man sich wie kein anderes Land Europa auf die Fahnen schreibt, sich mit den Partnern abzusprechen. Was hat Merkel nun erreicht?


grrringo: natürlich haben wir das verpennt. Alle, nicht nur die Deutschen allein. De Maiziere sprach gestern Abend von einer Gefährdung der inneren Sicherheit durch die Asylanten.


Sind die Asylanten wichtiger als das eigene Volk? Ich hoffe nicht.

Schwarzfahrer 14.09.2015 08:07

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1164824)
wenn ich so was lese wie " anständigen Wohnraum bieten" kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Welchen Traum träumt der eigentlich.

Damit meinte ich erst mal überhaupt etwas wintertauglicheres als die Zelte, die für den ersten Empfang organisiert werden konnten. Ansonsten hat Grringo schon den Rest ganz in meinem Sinne beantwortet - Danke :Blumen:

Zitat:

Zitat von GrrIngo (Beitrag 1164826)
Welche Experten? Die letzte mir bekannte halbwegs realistische Schätzung unter der Annahme, dass Europa und Deutschland weiter so agieren wie Stand Anfang letzter Woche liegt bei 1.5 Mio (Link)

Bekanntlich sind Zukunftsvisionen von Experten, statistisch gesehen, kaum besser als ein Zufallsgenerator :Lachen2: . Nur daß man sich im Nachhinein nur an den erinnert, der zufällig richtig lag. Die "Experten" sollten nicht prognostizieren, sondern Lösungen für vorhandene Probleme suchen und umsetzen.

Mikala 14.09.2015 08:16

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164684)
Toll. Dann nehm doch gleich mal 15 von den Millionen die noch kommen werden in deiner Bude auf.

Mal was aus meiner subjektiven Perspektive hier im Großraum Nürnberg.

Letzte Woche sind hier im Viertel eine Gruppe von Syrer um die Häuser gezogen und haben an den Häusern geklingelt. Die meinten, wenns sie ihre Plasitkkarte vorzeigten wird ihnen Einlass in private Haushalte gewährt. Die ältere und alleinstehende Dame weigerte sich standhaft die Gruppe Syrer zu bekochen....... Letztlich hat die Polizei eine Streife schicken müssen. ...

Vorgestern war ich an der Uni als Gast dort. Hab ich eine Gruppe von Ausländern angesprochen, erst in Deutsch dann in Englisch von wegen wo die coffee-machine ist (darf man das Wort Ausländer eigentlich noch benutzen? Zigeunerschitzel darf man ja nicht mehr sagen; aporop: Negerkusswettessen auch no go!). Waren Syrer, die Mensakarten hatten einen Saldo von 0.00 EUR und die Leute wussten nicht wie damit umzugehen ist. Letztlich standen wir alle dann vor dem Automaten. Als sich herausstellte, dass sie selbst Geld auf die Karte einzahlen mussten... ...Verstörung. An der Essenstheke angekommen wurde ich von den Flüchtlingen gefragt, ob die aufgelisteten Preise für Pfannkuchen, Obst, Spaghetti und was es halt so gibt auch für sie gelten. Zum vierten Mal sagte ich immer noch warmherzig und freundlich, sie müssten die Karten laden. Auf Englisch freilich (die Syrer nahmen an einem Deutschkurs teil). Es war nicht der geringste Wille erkennbar Monetos auf die Karte einzuzahlen. Nach dem die Gruppe verstanden hatte, dass es nur so läuft, sind sie geschlossen ohne auch nur ein weiteres Wort aus der Cafeteria raus.

Damit will ich gar nichts sagen oder andeuten, ist lediglich eine Beschreibung.

Hätte ich den Platz, würde ich das auch tun. Ich kenne auch Menschen, die Wohnraum angeboten haben, aber das geht erst, wenn das Asylverfahren gelaufen ist.
Dann kenne ich Leute aus ländlichen Gebieten, die sich nicht trauen Leute aufzunehmen, weil sie Angst vor Anfeindungen aus der eigenen Gemeinde haben. Ein Bürgermeister in Main-Kinzig-Gebiet hat Morddrohungen bekommen.
Gerade ich diesen Gebieten, die noch im Einzugsgebiet von Frankfurt sind, gibt es viel Leerstand. In Thüringen auch.
Ich wohne in Offenbach. Einer der Städte in Deutschland mit den höchsten Ausländeranteil überhaupt. Da lebt es sich sehr friedlich und nett mit den ganzen Nationen. In Frankfurt leben 180 Nationen. So what ?
In Offenbach sind die ersten Flüchtlinge schon vor Monaten angekommen.
Menschen und vor allem Kinder, die durch den Krieg traumatisiert sind.

Es ist aber auch typisch Deutsch, dass Menschen sich sofort anpassen, die Sprache und unsere Geflogenheiten kennen müssen, obwohl sie aus einen ganz anderen Umfeld kommen.

Fakt ist, es gibt ein Asylrecht in Deutschland.
Diese Menschen sind aus einen Kriegsgebiet geflohen, was nur zu menschlich ist.
Wäre hier Terror und Zerstörung würde ich auch versuchen meine Familie in Sicherheit zu bringen. Du nicht ?


Ich sage es immer wieder gerne.
Wir sind nur zufällig in eine friedliche Umgebung geboren.
Jeder Mensch hat das Recht das beste aus seinem Leben zu machen.
Es gibt ja auch Leute, die wollen deshalb nicht in Deutschland leben.

Ich finde die vielen Nationalitäten eine Bereicherung.
Wenn man sich in seinenkleinen Werten isoliert, wird man schnell mal etwas verklebt
im Kopf und hat Scheuklappen auf.
:Huhu:

Schwarzfahrer 14.09.2015 08:24

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164840)
...Da frag ich mich warum den Syrern Komfortwohnungen gegeben werden (das Beispiel ist kein Einzelfall), wenn gleichzeitig die eigenen Landsleute, bayrischens Gymansium, Ausbildung und Hochschulabschluss, sind ja nicht alle Asoziale!, kriechen und bettelen müssen und menschenunwürdig behandelt werden.

Ich wäre etwas vorsichtiger mit solchen Formulierungen. Wenn die Unterbringung in diesen Reihenhäusern auch nur ungefähr so ist, wie zur Zeit als ich nach Deutschland kam (1980 als Aussiedler aus Osteuropa), dann mag es zwar ein neues Reihenhaus sein, aber trotzdem wohnen dann mehrere (2 - 4 Leute) in einem Zimmer, und die Einrichtung ist minimalistisch-funktional. Mit Komfortwohnung hat das wenig zu tun - höchstens im Vergleich mit einem Zelt als Massenlager.

Und auch die Worte "kriechen" und "betteln" sind unnötig tendenziös, finde ich. Ich verstehe eh nicht warum für viele in Deutschland die Inanspruchnahme ihres Rechts auf Sozialhilfe so demütigend ist, daß sogar viele lieber Not leiden, als "zum Amt zu gehen". (Auch wenn ich genau weiß, daß es in diesen Ämtern nicht immer nett und sinnvoll zugeht).

Auch wenn ich Dir in manchen Punkten zustimme, wäre ich für einen sachlicheren Ton.

Schwarzfahrer 14.09.2015 08:28

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164846)
Es ist aber auch typisch Deutsch, dass Menschen sich sofort anpassen, die Sprache und unsere Geflogenheiten kennen müssen, obwohl sie aus einen ganz anderen Umfeld kommen.

Nein, es ist leider nicht typisch deutsch; es ist viel zu oft nicht gelungen, dies bei den Zuwanderern zu erreichen. Wenn ich in ein anderes Land ziehe, dann ist dies für mich das erste und wichtigste, was ich tun muß.
Schau mal z.B. nach Schweden - dort haben alle Zuwanderer ein Pflichtprogramm an Sprach- und Kultur-Schulungen, um richtig integriert zu werden. Sowas wünsche ich mir hier auch, dann gäbe es weniger Diskussion um "Parallelgesellschaften" und Kindern, die in der Grundschule noch kein Deutsch können.

sybenwurz 14.09.2015 08:32

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1164824)
wenn ich so was lese wie " anständigen Wohnraum bieten" kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Welchen Traum träumt der eigentlich.
In den meisten deutschen Städten ist für den " Otto Normal Bürger" schon Wohnraum unbezahlbar.

Sehe ich gar nicht so.
Die Städte sind voll von Leuten, die dort wohnen und wahrscheinlich(?) dafür auch zahlen.
Grad für die Integration fänd ichs eh besser, wenn 'Zugroasde' nicht alle in Ghettos in der Stadt hängen, sondern eher ländlich wohnen.
Da steht auch genug leer, konnt ich mir grad haufenweise angucken. Nur wills keiner vermieten, daher lassenses leerstehn. Einfach so oder weil in 15Jahren die Tochter mal einziehen kann. Oder könnte, wenns bis dahin noch nicht verfallen ist...

Zitat:

Deutschland schafft es nicht für die sozial schwachen dieser Gesellschaft ausreichend Wohnraum zu schaffen.
Totschlagargument, hm?
Wenn keine Flüchtlinge kämen, sähe es dann besser aus?
All die 'sozial Schwachen' die du meinst, können ja, wenn die Flüchtlinge hier sesshaft wurden, in die Gruppen- und sonstigen Unterkünfte einziehen.
Wäre gespannt, wie viele das tun würden...

Zitat:

Fast ein Viertel sind in D von Armut bedroht. Der Staat tut nichts dagegen.

Wie lukrativ sollte es denn deiner Meinung nach sein, in Dtld. von Armut bedroht zu sein, wenn Hartz IV, Wohngeld etc. nicht ausreichen?

kupferle 14.09.2015 08:43

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164840)
Sehr guter Freund von mir, Diplom Wirtschaftinformatiker mit Univ. Abschlussarbeit 1.0., hatte Pech mit seiner Partnerin. Die gemeinsame Wohnung und Existenz war gekündigt. Sensibler Mensch der Mann. Hat die Trennung nicht verkraftet, brachte keine Leistung, wurde arbeitslos. Hing dann durch insgesamt. Dann Schikane vom Staat wegen Hartz IV - Zahlungen. "Schulungen", Offenlegungen, Vorschriften usw. Es dauerte Monate bis der eine kleine Genossenschaftswohnung in der Südstadt bekam.

Eine oder zwei Ortschaften weiter wurden letzte Woche 7-8 Reihenhäuser fertig gestellt. Voll nun mit Syrern. Der, der die Häuser gebaut hatte, kriegt 30 EUR pro Kopf und Syrer. Pro Tag!


Da frag ich mich warum den Syrern Komfortwohnungen gegeben werden (das Beispiel ist kein Einzelfall), wenn gleichzeitig die eigenen Landsleute, bayrischens Gymansium, Ausbildung und Hochschulabschluss, sind ja nicht alle Asoziale!, kriechen und bettelen müssen und menschenunwürdig behandelt werden.

qbz: hat mE damit zutun, dass wir, also die Deutschen den Krieg verloren haben. Daher meine Anspielung. Zu Merkel: Regel, Recht, Gesetz. Was ist der Unterschied zwischen EU-Regel und dem Begriff EU-Recht? Warum Abkommen machen wenn man sich nicht daran hält. Der Vergleich mit 1933 war schon arg krass, aber mir persönlich reichts langsam ständig für den Mist, den ein gewisser Adolfo verzapft hat, vor allem monitär gerade stehen zu müssen. Ich erwarte von der Regierung, dass sie die Interessen des deutschen Volkes primär, und nicht die Interessen von Asylanten primär vertritt.

Niemand hat was dagegen Schutzbedürftigen Hilfe zu gewähren. Da sind wir uns alle einig. Am Wochenende kamen 30000 Flüchtlinge nach Bayern. Und die denken alle hier fließen Milch und Honig. Weil is ja klar, die Deutschen haben Geld und Wohlstand, und sind einfach nur reich und hier ist alles umsonst. Merkel wird von den Syrern u.a. "Mama" genannt. Geht` s noch! ?

Von einer Regierung erwarte ich, insbesondere wenn man sich wie kein anderes Land Europa auf die Fahnen schreibt, sich mit den Partnern abzusprechen. Was hat Merkel nun erreicht?


grrringo: natürlich haben wir das verpennt. Alle, nicht nur die Deutschen allein. De Maiziere sprach gestern Abend von einer Gefährdung der inneren Sicherheit durch die Asylanten.


Sind die Asylanten wichtiger als das eigene Volk? Ich hoffe nicht.


Verzeih mir, wenn ich am frühen Morgen schreib, dass Du Bullshit verzapfst....

Ich komm aus der sogenannten Unterschicht.
Mit 16 ins Heim gekommen und bis Anfang/Mitte 20 Dinge getan, die man lieber sein lassen sollte.

Aber eins kann ich 100%ig sagen:
Unser Staat hilft allen.
Natürlich sind die Leistungsempfänger in der Pflicht verschiedene Nachweis zu bringen.
Und es werden Maßnahmen getroffen, die manchmal komisch anmuten.

Aber prinzipiell wird immer geholfen

Ich hätte zum Beispiel meine Ausbildung noch in der Obhut des Jugendamts machen können.
Aus jugendlichem Leichtsinn heraus, hab ich aber lieber gefeiert und gemeint ich muss mit 18 Jahren ausziehen und alles anderst machen.Aber selbst als das in die Hose ging, hat mir der Staat geholfen...
Das waren zwar schwere Zeiten- aber ich hatte ein Dach über dem Kopf und was zu essen....


Genauso bei deinem Kumpel....der Staat kann nichts dafür, dass er Probleme hat.Sie haben ihm aber Wohnraum besorgt und er bekommt Geld zum Leben.
Das dies nicht viel ist bzw die Wohnung kein Luxusapartment ist, wird wohl verständlich sein.

Dass es jetzt Leute gibt, die sich in der jetzigen Situation die Taschen voll machen ist auch normal und dem Charakter vieler Menschen zuzuschreiben.
Das ist aber auch kein Problem des Staates.
Hast du schriftlich gesehen, dass der Vermieter 30 Euro pro Kopf kriegt?
Oder ist das evtl einfach der Neid auf die neuere Wohnung?


Aber mir kann kein Mensch erzählen, dass in D nicht geholfen wird.

Und da ist es völlig egal ob es sich um das eigene Volk handelt, oder um Menschen!: , die vor Krieg und Terror fliehen.

Ich für mich bin froh über unsere Staatsform.
Ebenso über die vielen sozialen Einrichtungen wie Caritas und Co....

Ich find die Vorurteile und die Hetze momentan echt übel.

Wir sind doch alle Menschen!

Natürlich müssen die Probleme gelöst werden...aber im Moment ist es halt so..m

Pfeffer und Salz 14.09.2015 08:57

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164840)
Sehr guter Freund von mir, Diplom Wirtschaftinformatiker mit Univ. Abschlussarbeit 1.0., hatte Pech mit seiner Partnerin. Die gemeinsame Wohnung und Existenz war gekündigt. Sensibler Mensch der Mann. Hat die Trennung nicht verkraftet, brachte keine Leistung, wurde arbeitslos. Hing dann durch insgesamt. Dann Schikane vom Staat wegen Hartz IV - Zahlungen. "Schulungen", Offenlegungen, Vorschriften usw. Es dauerte Monate bis der eine kleine Genossenschaftswohnung in der Südstadt bekam.

Aus den Nachrichten habe ich glaube ich gehört, es gäbe da ein paar nahezu leerstehende Wohngegenden bei Aleppo. :)

Mikala 14.09.2015 08:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1164849)
Nein, es ist leider nicht typisch deutsch; es ist viel zu oft nicht gelungen, dies bei den Zuwanderern zu erreichen. Wenn ich in ein anderes Land ziehe, dann ist dies für mich das erste und wichtigste, was ich tun muß.
Schau mal z.B. nach Schweden - dort haben alle Zuwanderer ein Pflichtprogramm an Sprach- und Kultur-Schulungen, um richtig integriert zu werden. Sowas wünsche ich mir hier auch, dann gäbe es weniger Diskussion um "Parallelgesellschaften" und Kindern, die in der Grundschule noch kein Deutsch können.

Die Flüchtlingskinder, die jetzt ohne Sprachkenntnisse in die Schule kommen, sind Flüchtlingskinder.
Was meinst DU, warum meine Töchter auch türkische oder jordanische Freundinnen
hatten? Die waren alle im Kindergarten.
Da gab es tatsächlich Kinder ohne Sprachkenntnisse.
Gäbe es aber hier eine Vorschulpflicht ab 5 Jahren , wie in Frankreich, Schweden oder anderen europäischen Länder, könnte man die Sprachprobleme früher lösen.
Wir überlassen das lieber den Erzieherinnen im Kindergarten statt Lehrern.

Hier müssen die Einwanderer und Asylanten auch einen Sprachkurs machen.
Mein Kollege hatte ich Philippinin geheiratet und eine Scheinehe unterstellt bekommen.
Man droht mit Ausweisung, weil sie nicht zum Deutschkurs wollte.

Parallelgesellschaften gab es schon immer und wird es auch immer geben.
Die Zeugen Jehova leben auch in einer Parallelgesellschaft.
Die wollen nur unser sich sein, weil wir ja alle in die Hölle kommen, wenn die Welt untergeht.
Wir haben in Offenbach auch eine jüdische Gemeinde. Da gehen die Kinder in den jüdischen Kindergarten und in die jüdische Schule.
Stell' Dir mal vor, es käme jemand auf die Idee einen muslimischen Kindergarten zu öffnen. Da wäre aber was los.

Wir unterstellen immer, dass Muslime eine Parallelgesellschaft wollen.
Nein, dass kann ich nicht bestätigen, dafür ich die Gastfreundschaft viel zu groß.

Unter den Flüchtlingen aus Syrien sind aber auch viele Christen und Jesiden.
Ich kann aber auch sehr gut verstehen, dass junge muslimische Männer nicht in den Konflikt gegen den IS-Terror reingezogen werden möchten,
deshalb fliehen die zu erst.

Unser Opa Karl hat sich als 15jähriger auch vor den Nazis versteckt, weil er nicht in den Krieg ziehen wollte.
:Huhu:

keko 14.09.2015 09:52

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164860)

Wir unterstellen immer, dass Muslime eine Parallelgesellschaft wollen.
Nein, dass kann ich nicht bestätigen, dafür ich die Gastfreundschaft viel zu groß.

Man sollte nie Verallgemeinern und das werde ich auch nicht. Aber aus meiner Erfahrung gibt es einen nicht unbeträchtlichen Anteil Muslime, die sich bewußt das für sie Beste aus beiden Welten holen und somit hier eine Parallelgesellschaft entstehen lassen. Nicht jeder, der hier lebt, will sich integrieren lassen.

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164860)
Unter den Flüchtlingen aus Syrien sind aber auch viele Christen und Jesiden.
Ich kann aber auch sehr gut verstehen, dass junge muslimische Männer nicht in den Konflikt gegen den IS-Terror reingezogen werden möchten,
deshalb fliehen die zu erst.

Hier habe ich keine Erfahrung, aber aus Medienberichten entnehme ich, dass es zumindest viele junge Männer gibt, die aus rein wirtschaftlichen Gründen hierher gekommen sind oder geschickt wurden, um dann möglichst bald den Rest der Familie nachzuholen.

drullse 14.09.2015 10:08

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164860)
Wir unterstellen immer, dass Muslime eine Parallelgesellschaft wollen.
Nein, dass kann ich nicht bestätigen, dafür ich die Gastfreundschaft viel zu groß.

Man kann die Welt auch bewußt rosa anstreichen...

Komm her, ich organisiere Dir einen ausführlichen Termin mit unserer Sozialmanagerin, die zeigt Dir sehr gerne die bestehenden Parallelgesellschaften in all ihren Facetten.

schnodo 14.09.2015 10:12

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164860)
Stell' Dir mal vor, es käme jemand auf die Idee einen muslimischen Kindergarten zu öffnen. Da wäre aber was los.

Da wurde schon der Gegenbeweis erbracht: Du hast gar nicht mal mitbekommen, dass es schon etliche gibt. "Was los" war also offensichtlich nicht. ;)

Hier bei uns in Karlsruhe seit 15 Jahren oder so: http://www.halima-kindergarten.de/

Mikala 14.09.2015 10:18

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1164872)
Man kann die Welt auch bewußt rosa anstreichen...

Komm her, ich organisiere Dir einen ausführlichen Termin mit unserer Sozialmanagerin, die zeigt Dir sehr gerne die bestehenden Parallelgesellschaften in all ihren Facetten.

Du darfst das nicht aus den Zusammenhang reißen.
Ich habe gesagt, dass es schon immer Parallelgesellschaften gibt....und auf andere Glaubensgemeinschaften hingewiesen.

Mikala 14.09.2015 10:19

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1164874)
Da wurde schon der Gegenbeweis erbracht: Du hast gar nicht mal mitbekommen, dass es schon etliche gibt. "Was los" war also offensichtlich nicht. ;)

Hier bei uns in Karlsruhe seit 15 Jahren oder so: http://www.halima-kindergarten.de/

Sorry, das habe ich nicht mitbekommen und kann nur sagen,
dann ist ja alles ok.:Blumen:

Schwarzfahrer 14.09.2015 10:22

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164860)
Wir unterstellen immer, dass Muslime eine Parallelgesellschaft wollen.
Nein, dass kann ich nicht bestätigen, dafür ich die Gastfreundschaft viel zu groß.

Es geht nicht darum, was man als Absicht unterstellt, sondern was tatsächlich da ist. Und das ist mit einem Sprachkurs allein eben nicht getan. Gerade türkische Parallelgesellschaften bestehen oft aus Leuten, die hier schon in dritter Generation leben, aber schlechter deutsch sprechen, als ihre Großväter, weil sie die Möglichkeit dazu bekommen haben, sich von der Mehrheitsgesellschaft abzuschotten. Menschen, die aus Kulturen kommen, die ganz andere Werte-Skalen haben, wie Westeuropäer, werden nicht einfach durch große Gastfreundschaft integriert, sondern dadurch, daß sie außer der Sprache auch unser Wertesystem kennen und akzeptieren. Parallelgesellschaften entstehen dort, wo das eigene, mitgebrachte Wertesystem grundsätzlich über das des Gastgeberlandes gestellt wird. Das kann passieren, u.a. auch wenn zu gut gemeinte "tolerante Gastfreundschaft" alle "Eigenheiten" des Zuwanderers vorbehaltlos akzeptiert, inklusive der Intoleranz des Zuwanderers unseren Werten gegenüber. Und letzteres geht gar nicht, finde ich.

Muslimische Parallelgesellschaften werden da gerne als das auffälligste Beispiel genommen - es gibt aber auch andere, z.B. so manche Zuwanderer vom Balkan haben auch sehr andere Vorstellung davon, wie das Miteinander funktioniert. Ganz vermeiden läßt sich sowas sicher nicht, aber das Beispiel Schweden zeigt, wie man aktiv gegensteuern kann; da sollte Deutschland als zunehmend wichtiges Einwanderungsland dazulernen.

qbz 14.09.2015 10:25

Irgendwie verstehe ich nicht, wie gerade diejenigen, welche ansonsten immer die Vorteile der kapitalistischen Wirtschaft betonen, nun in Panik wegen des Wohnraumes und der Arbeitsplätze verfallen. Ist das Zutrauen in die Dynamik der eigenen Volkswirtschaft rechts aussen wirklich so gering?

Istanbul z.B. hatte im Jahr 2000 8,8 Millionen Einwohner und 2014 sage und schreibe 14,3 Millionen Einwohner., also in 14 Jahren einen Zuwachs von 6 Millionen zu verzeichnen, fast die 2fache Grösse von Berlin ! Und in Istanbul leben X-Volksgruppen und Religionen, z.T. in Parallegesellschaften. Erinnern wir uns auch an das Wachstum der Industrialisierung, als in Berlin die Häuser mit den X-Hinterhöfen (Mietskasernen) entstanden und die heute teilweise zum teueren Altbaubestand von Eigentumswohnungen gehören, oder an den Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg, wo man sehr, sehr viel länger und viel mehr Menschen wie heute brauchte, um Häuser zu bauen.

Stichwort Parallelgesellschaften: Die Entstehung von kulturell, sozial, "völkisch" homogeneren Quartieren in Städten lässt sich bei einem freien Wohnungsmarkt nie verhindern, wer für Marktfreiheit auf dem Wohnungsmarkt eintrittt, muss das inkauf nehmen! (siehe auch amerikanische Städte)

Mikala 14.09.2015 10:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1164880)
Es geht nicht darum, was man als Absicht unterstellt, sondern was tatsächlich da ist. Und das ist mit einem Sprachkurs allein eben nicht getan. Gerade türkische Parallelgesellschaften bestehen oft aus Leuten, die hier schon in dritter Generation leben, aber schlechter deutsch sprechen, als ihre Großväter, weil sie die Möglichkeit dazu bekommen haben, sich von der Mehrheitsgesellschaft abzuschotten. Menschen, die aus Kulturen kommen, die ganz andere Werte-Skalen haben, wie Westeuropäer, werden nicht einfach durch große Gastfreundschaft integriert, sondern dadurch, daß sie außer der Sprache auch unser Wertesystem kennen und akzeptieren. Parallelgesellschaften entstehen dort, wo das eigene, mitgebrachte Wertesystem grundsätzlich über das des Gastgeberlandes gestellt wird. Das kann passieren, u.a. auch wenn zu gut gemeinte "tolerante Gastfreundschaft" alle "Eigenheiten" des Zuwanderers vorbehaltlos akzeptiert, inklusive der Intoleranz des Zuwanderers unseren Werten gegenüber. Und letzteres geht gar nicht, finde ich.

Muslimische Parallelgesellschaften werden da gerne als das auffälligste Beispiel genommen - es gibt aber auch andere, z.B. so manche Zuwanderer vom Balkan haben auch sehr andere Vorstellung davon, wie das Miteinander funktioniert. Ganz vermeiden läßt sich sowas sicher nicht, aber das Beispiel Schweden zeigt, wie man aktiv gegensteuern kann; da sollte Deutschland als zunehmend wichtiges Einwanderungsland dazulernen.

Ich persönlich kann nicht abschätzen, ob die Parallelgesellschaften ein Problem für unsere Demokratie darstellen.
Bewegen wir uns nicht alle bevorzugt nur in bestimmten Kreisen ?

schnodo 14.09.2015 10:33

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164878)
Sorry, das habe ich nicht mitbekommen und kann nur sagen,
dann ist ja alles ok.:Blumen:

Wie man es nimmt; von frühkindlicher religiöser Indoktrination halte ich generell - ich formuliere es zurückhaltend - nicht viel, egal ob es um Jesus oder Mohammed geht. Aber das ist natürlich ein ganz anderes Thema.

Mikala 14.09.2015 10:40

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1164886)
Wie man es nimmt; von frühkindlicher religiöser Indoktrination halte ich generell - ich formuliere es zurückhaltend - nicht viel, egal ob es um Jesus oder Mohammed geht. Aber das ist natürlich ein ganz anderes Thema.

Da bin ich ganz bei Dir.

Trimichi 14.09.2015 10:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1164848)
Ich wäre etwas vorsichtiger mit solchen Formulierungen. Wenn die Unterbringung in diesen Reihenhäusern auch nur ungefähr so ist, wie zur Zeit als ich nach Deutschland kam (1980 als Aussiedler aus Osteuropa), dann mag es zwar ein neues Reihenhaus sein, aber trotzdem wohnen dann mehrere (2 - 4 Leute) in einem Zimmer, und die Einrichtung ist minimalistisch-funktional. Mit Komfortwohnung hat das wenig zu tun - höchstens im Vergleich mit einem Zelt als Massenlager.

Und auch die Worte "kriechen" und "betteln" sind unnötig tendenziös, finde ich. Ich verstehe eh nicht warum für viele in Deutschland die Inanspruchnahme ihres Rechts auf Sozialhilfe so demütigend ist, daß sogar viele lieber Not leiden, als "zum Amt zu gehen". (Auch wenn ich genau weiß, daß es in diesen Ämtern nicht immer nett und sinnvoll zugeht).

Auch wenn ich Dir in manchen Punkten zustimme, wäre ich für einen sachlicheren Ton.

Ok. Ist angekommen. Danke. :Blumen:

TriBlade 14.09.2015 10:51

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164883)
Ich persönlich kann nicht abschätzen, ob die Parallelgesellschaften ein Problem für unsere Demokratie darstellen.
Bewegen wir uns nicht alle bevorzugt nur in bestimmten Kreisen ?

Nach unterschiedlichen Berichten verschiedener Sicherheitsbehörden sind mehrere Hundert Personen aus solchen "Parallelgesellschaften" zum bewaffneten Kampf für terroristische Vereinigungen aufgebrochen und kommen auch inzwischen teilweise von dort zurück. Ja das halte ich für ein Problem für unsere Demokratie.

drullse 14.09.2015 11:06

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164883)
Bewegen wir uns nicht alle bevorzugt nur in bestimmten Kreisen ?

Natürlich tun wir das. Wenn es dann aber um Abschottung, ignorieren von deutscher Gesetzgebung und ähnlichen Dingen geht, sollte man doch mal genauer hinsehen finde ich.

drullse 14.09.2015 11:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1164881)
Irgendwie verstehe ich nicht, wie gerade diejenigen, welche ansonsten immer die Vorteile der kapitalistischen Wirtschaft betonen, nun in Panik wegen des Wohnraumes und der Arbeitsplätze verfallen. Ist das Zutrauen in die Dynamik der eigenen Volkswirtschaft rechts aussen wirklich so gering?

Wenn Wohnungen durch Belegung mit Flüchtlingen mehr Miete vom Amt einbringen als bei regelkonformer Vermietung erzielt werden kann, dann ist diese Sorge absolut berechtigt. Denn dann haben "normale" Mieter keine Chance, in diese Wohnungen einzuziehen.

Zitat:

oder an den Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg, wo man sehr, sehr viel länger und viel mehr Menschen wie heute brauchte, um Häuser zu bauen.
Mehr Menschen vielleicht, mehr Zeit nicht. Denn damals baute man einfach. Heute brauchst Du schon 1-2 Jahre, um überhaupt mit Planung und Genehmigung fertig zu werden. Da standen damals die Häuser schon.

keko 14.09.2015 11:24

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1164892)
Nach unterschiedlichen Berichten verschiedener Sicherheitsbehörden sind mehrere Hundert Personen aus solchen "Parallelgesellschaften" zum bewaffneten Kampf für terroristische Vereinigungen aufgebrochen und kommen auch inzwischen teilweise von dort zurück. Ja das halte ich für ein Problem für unsere Demokratie.

Generell wird uns das, was gerade passiert, noch sehr lange beschäftigen. Davon bin ich überzeugt.
Merkel macht `ne Facebook-Party und es kommen mehr als man denkt und man weiß nicht wohin mit den Gästen. Oha! :( Und jetzt die Kontrollen auf der Autobahn. Als würde sich einer davon abhalten lassen....
Wenn es nicht so ein trauriges Thema wäre, wäre es gut für eine Comedy.

Pfeffer und Salz 14.09.2015 11:39

Zitat:

Zitat von SPON
Was passiert mit den Flüchtlingen an den Grenzen?
Flüchtlinge mit einem Reisepass können weiterhin Asyl beantragen. Mehrere Syrer, die nach Beginn der Grenzkontrollen am Sonntagabend gestoppt worden waren, wurden in eine Erstaufnahmeeinrichtung in Bayern gebracht.

Ich frage mich eh, was die Kontrollen an den Grenzen sollen ausser populistisches Säbelrasseln in Richtung der Patrioten Seehofer und Orban.
Die werden (anscheinend können) ja nicht abgewiesen zurückgeschickt (werden). Sie werden höchstens besser kanalisiert, hoffentlich im Sinne von besser schneller richtiger verteilt und geleitet. Und nunja, vielleicht wird das eine oder andere kleine Schlepperlicht eingezogen.

TriBlade 14.09.2015 13:14

Zitat:

Zitat von Pfeffer und Salz (Beitrag 1164908)
Ich frage mich eh, was die Kontrollen an den Grenzen sollen ausser populistisches Säbelrasseln in Richtung der Patrioten Seehofer und Orban.
Die werden (anscheinend können) ja nicht abgewiesen zurückgeschickt (werden). Sie werden höchstens besser kanalisiert, hoffentlich im Sinne von besser schneller richtiger verteilt und geleitet. Und nunja, vielleicht wird das eine oder andere kleine Schlepperlicht eingezogen.

Ich gehe mal davon aus, dass unsere Bundesregierung Druck auf die Nachbarstaaten erzeugen will. Eigentlich sind alle Flüchtlinge zunächst mit antreffen im EU Raum daktyloskopisch zu behandeln um später feststellen zu können, wer ist wann und wo eingereist. Da die meisten Länder (Italien, Griechenland, Ungarn) das offenbar nicht mehr können oder wollen, erscheint es sinnvoll das jetzt an unserer Grenze zu machen um später dokumentieren zu können, wie viele Flüchtlinge aus EU Staaten gekommen sind. Es wird ja offenbar zu Stunde über irgendwelche Quoten verhandelt. Da ist es sicherlich wichtig festzustellen wie viele eigentlich wo her kommen. Manchmal kann es ja auch hilfreich sein gleich bei der Ersteinreise nach Reisewegen und Herkunftsland zu fragen. Soll ja vorkommen das einige auch bewußt falsche Angaben machen, weil sie wissen das sie mit ihrer Herkunft praktisch keine Aussicht auf Asyl haben.

qbz 14.09.2015 14:22

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1164897)
Wenn Wohnungen durch Belegung mit Flüchtlingen mehr Miete vom Amt einbringen als bei regelkonformer Vermietung erzielt werden kann, dann ist diese Sorge absolut berechtigt. Denn dann haben "normale" Mieter keine Chance, in diese Wohnungen einzuziehen.


Mehr Menschen vielleicht, mehr Zeit nicht. Denn damals baute man einfach. Heute brauchst Du schon 1-2 Jahre, um überhaupt mit Planung und Genehmigung fertig zu werden. Da standen damals die Häuser schon.

Das erste ist ja nur ein vorübergehender Zustand, wo Flüchtlinge bis zum Bescheid des Asylverfahrens quasi in Obdachlosunterkünften untergebracht sind und wo der Betreiber mehr einnimmt als wie bei normaler Vermietung, genauso wie wenn er die Wohnungen mit deutschen Obdachlosen belegen würde. Die Flüchtlinge haben doch sowieso keine Chance auf dem normalen Wohnungsmarkt, weshalb sie obdachlos sind, im Unterschied zu deutschen Bürgern. Irgendwie stellt das Beispiel von trimichi die tatsächlichen Verhältnisse auf den Kopf, sorry.

Bei einem Bleiberecht wird dann jeder Flüchtling froh sein, ausserhalb des Heimes in einer normalen Wohnung zu wohnen und er muss lange suchen, bis er einen Vermieter findet, vielleicht nur einen muslimischen Hausbesitzer halt (Stichwort Parallelgesellschaft), weil Staat und Wohnungsbaugesellschaften sich regulierend schon lange zurückzogen.

Ich denke, DE hat die Ressourcen für 1/3 der Flüchtlinge, welche geschätzt ein befristetes Bleiberecht erhalten, ausreichend Wohnraum auch in kurzer Zeit zu schaffen, und das würde einen kleinen Aufschwung für die Bauwirtschaft und die Binnennachfrage bedeuten. Ich verstehe die Bedenken nicht, weshalb längerfristig kein ausreichender Wohnraum geschaffen werden kann. Es kommt ausserdem dazu, dass man sowieso mit Bevölkerungsschwund längerfristig rechnet.

Eine Baugenehmigung kann in Neubaugebieten im vereinfachten Verfahren innerhalb von 4 Wochen vorliegen. Ich sah in der Nachbarschaft bei mir 5-stöckige Wohnhäuser im Berliner Altbaustil entstehen (Füllung von Baulücken), wo der Bau vom Ausheben der Baugrube bis zum Bezug durch die Mieter 1/2 bis 3/4 Jahre dauerte.

drullse 14.09.2015 15:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1164999)
Die Flüchtlingen haben doch sowieso keine Chance auf dem normalen Wohnungsmarkt, weshalb sie obdachlos sind, im Unterschied zu deutschen Bürgern.

...

Bei einem Bleiberecht wird dann jeder Flüchtling froh sein, ausserhalb des Heimes in einer normalen Wohnung zu wohnen und er muss lange suchen, bis er einen Vermieter findet, vielleicht nur ein muslimischer Hausbesitzer halt (Stichwort Parallelgesellschaft), weil Staat und Wohnungsbaugesellschaften sich regulierend schon lange zurückzogen.

Du weißt ja, wo ich arbeite - der Senat hat die Regulierung schenller wieder in Gang gebracht, als sich das jeder von uns hätte vorstellen können.

Die Leidtragenden sind einmal mehr diejenigen, die grade zuviel haben, um einen WBS zu bekommen und die sich nahezu gar nicht mehr auf dem halbwegs innerstädtischen Wohnungsmarkt versorgen können. Ich kann deren Wut und Verzweiflung verstehen, wenn dann Wohnungen, die ursprünglich genau für diese Klientel gedacht waren nun anderen subventioniert zur Verfügung gestellt wird.

Zitat:

Eine Baugenehmigung kann in Neubaugebieten im vereinfachten Verfahren innerhalb von 4 Wochen vorliegen. Ich sah in der Nachbarschaft bei mir 5-stöckige Wohnhäuser im Berliner Altbaustil entstehen (Füllung von Baulücken), wo der Bau vom Ausheben der Baugrube bis zum Bezug durch die Mieter 1/2 bis 3/4 Jahre dauerte.
Ja, das stimmt natürlich. Ich bin halt von Berlin ausgegangen. Wir versuchen grade zu bauen, so ca. 20 Bauvorhaben. Davon könnte die Hälfte schon zu 50% fertig sein, würde der Senat nicht teilweise ein ganzes Jahr für eine Baugenehmigung brauchen, B-Plan-Änderungen nicht 2 Jahre dauern und die übergroße Fraktion der NIMBYs jedes Bauvorhaben auf's Heftigste torpedieren.

FlyLive 15.09.2015 11:47

Da ändern die Ungarn über Nacht ihre Einreisebestimmungen bzw. ihre Einreisegesetze und nehmen direkt morgens 4 Flüchtlinge fest, die sich ihren Weg unterm Zaun durch gesucht haben - Echt beschämend wie sich die Staaten verhalten.
http://http://www.n-tv.de/politik/Ungarn-verhaftet-Fluechtlinge-article15932501.html

In bald jedem Land erschwert man inzwischen den Kriegsflüchtlingen die Einreise. Als hätten diese Menschen nicht genug Mist erlebt.
Auch dieses anhaltende Alibigebrabbel von wegen humanitärer Hilfe geht mir auf die Nerven. Es ist doch jeder nur dann human, solange es nicht ihn selbst direkt betrifft.

Die Regierungchefs sollen doch endlich mal ehrlich sein und an ihren grenzen Schilder aufstellen, auf denen steht: Hallo Flüchtling, willkommen im Nachbarland - hier kannst Du nicht bleiben.

Meine idiotische Hoffnung irgendwann das Tier von Qual und Leid zu verschonen ist geradezu lächerlich, solange die schlimmste Rasse auf Erden das sagen hat. Sie gehen ja nicht mal mit ihrer eigenen Rasse schonend um. Da ist jedes tierische Herdenverhalten zuverlässiger als das Miteinander der Menschheit.

Trimichi 15.09.2015 14:14

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1164999)
Das erste ist ja nur ein vorübergehender Zustand, wo Flüchtlinge bis zum Bescheid des Asylverfahrens quasi in Obdachlosunterkünften untergebracht sind und wo der Betreiber mehr einnimmt als wie bei normaler Vermietung, genauso wie wenn er die Wohnungen mit deutschen Obdachlosen belegen würde. Die Flüchtlinge haben doch sowieso keine Chance auf dem normalen Wohnungsmarkt, weshalb sie obdachlos sind, im Unterschied zu deutschen Bürgern. Irgendwie stellt das Beispiel von trimichi die tatsächlichen Verhältnisse auf den Kopf, sorry.

Bei einem Bleiberecht wird dann jeder Flüchtling froh sein, ausserhalb des Heimes in einer normalen Wohnung zu wohnen und er muss lange suchen, bis er einen Vermieter findet, vielleicht nur einen muslimischen Hausbesitzer halt (Stichwort Parallelgesellschaft), weil Staat und Wohnungsbaugesellschaften sich regulierend schon lange zurückzogen.

Ich denke, DE hat die Ressourcen für 1/3 der Flüchtlinge, welche geschätzt ein befristetes Bleiberecht erhalten, ausreichend Wohnraum auch in kurzer Zeit zu schaffen, und das würde einen kleinen Aufschwung für die Bauwirtschaft und die Binnennachfrage bedeuten. Ich verstehe die Bedenken nicht, weshalb längerfristig kein ausreichender Wohnraum geschaffen werden kann. Es kommt ausserdem dazu, dass man sowieso mit Bevölkerungsschwund längerfristig rechnet.

Eine Baugenehmigung kann in Neubaugebieten im vereinfachten Verfahren innerhalb von 4 Wochen vorliegen. Ich sah in der Nachbarschaft bei mir 5-stöckige Wohnhäuser im Berliner Altbaustil entstehen (Füllung von Baulücken), wo der Bau vom Ausheben der Baugrube bis zum Bezug durch die Mieter 1/2 bis 3/4 Jahre dauerte.

hallo qbz,

dem kann ich vollinhaltlich nicht zustimmen. zwar mag die quantitative analyse pi mal daumen stimmen.

zuerst möchte ich den bayrischen ministerpräsidenten, horst seehofer, sinngemäß zitieren:

es wird niemand benachteiligt oder bevorteilt, um die Flüchtlingshilfe zu finanzieren (quelle: massenmedien)


Qualitativ gesehen bin ich nicht bei dir. Tut mir leid dir zu widersprechen. Die psychologische Wirkung Syrer in Neubauten unterzubringen ist zweifelhaft. ME machen hier einige einen Reibach. Seis drum. meine meinung: die unterbringung von flüchtlingen, die seit jahren gewohnt sind in lagern zu hausen, nun sogleich in wohnhäuser europäischen standards einzuquartieren halte ich für unangemessen. für das geld kann man auf vernünftige art und weise turnhallen und/oder lehrstehende fabrikgebäube um- und/oder ausrüsten.


Wie aber darf es sein, dass zum beispiel ein Fabrikarbeiter, der 30 Jahre lang Beiträge bezahlt hat, seinen "Anspruch" auf so eine Wohnung verbüßt, weil man sie an Flüchtlinge vergibt.
Mag gerecht sein. Ok. Meine Frage an dich: ist das auch fair?


die tatsache, dass wir häuser für flüchtlinge bauen (wollen), wohl wissend, dass dies auch so in die welt "hinausposaunt" wird, halte ich für ein falsches signal wegen der sogwirkung, der man nun ja versucht mit soldaten und zäunen herr zu werden.

gruss trimichi

qbz 15.09.2015 16:14

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1165294)
hallo qbz,

dem kann ich vollinhaltlich nicht zustimmen. zwar mag die quantitative analyse pi mal daumen stimmen.

zuerst möchte ich den bayrischen ministerpräsidenten, horst seehofer, sinngemäß zitieren:

es wird niemand benachteiligt oder bevorteilt, um die Flüchtlingshilfe zu finanzieren (quelle: massenmedien)


Qualitativ gesehen bin ich nicht bei dir. Tut mir leid dir zu widersprechen. Die psychologische Wirkung Syrer in Neubauten unterzubringen ist zweifelhaft. ME machen hier einige einen Reibach. Seis drum. meine meinung: die unterbringung von flüchtlingen, die seit jahren gewohnt sind in lagern zu hausen, nun sogleich in wohnhäuser europäischen standards einzuquartieren halte ich für unangemessen. für das geld kann man auf vernünftige art und weise turnhallen und/oder lehrstehende fabrikgebäube um- und/oder ausrüsten.


Wie aber darf es sein, dass zum beispiel ein Fabrikarbeiter, der 30 Jahre lang Beiträge bezahlt hat, seinen "Anspruch" auf so eine Wohnung verbüßt, weil man sie an Flüchtlinge vergibt.
Mag gerecht sein. Ok. Meine Frage an dich: ist das auch fair?


die tatsache, dass wir häuser für flüchtlinge bauen (wollen), wohl wissend, dass dies auch so in die welt "hinausposaunt" wird, halte ich für ein falsches signal wegen der sogwirkung, der man nun ja versucht mit soldaten und zäunen herr zu werden.

gruss trimichi

Zuerst vielleicht noch mal zur Kanzlerin, heute auf der Pressekonferenz: "Merkel betonte aber auch, dass Asylsuchende kein Recht hätten, sich ein bestimmtes Land als Zufluchtsort auszusuchen. "Was wir nicht haben in der Europäischen Union, ist das Wahlrecht, in welchem Land man gerne sein möchte" " und weiter:
"Ein weiteres Thema solle der Aufbau von Erstaufnahmezentren an den europäischen Außengrenzen sein. In solchen Brennpunktzentren sollen Flüchtlinge mithilfe von EU-Beamten identifiziert und registriert werden und Asylanträge stellen können. Wirtschaftsflüchtlinge sollen dagegen abgeschoben werden."

Es handelte sich also, wie von mir geschrieben, um eine Ausnahmesituation infolge des Verhaltens der ungarischen Regierung.

Nun zur Unterbringung: Die Unterbringung in Wohnungen in normalen Quartieren und nicht konzentriert in Heimen bedeutet die beste Option, damit diese Menschen eine eigene, unabhängige, selbständige Existenz aufbauen können. Das sollte in meinen Augen für alle Flüchtlinge so schnell wie möglich ermöglicht werden, bei denen man von einem mehrjährigen Aufenthalt ausgehen muss aufgrund der Situation im Heimatland und des Fluchtgrundes (dazu zählen die Syrer. Übrigens hat die BRD mit der aktiven Unterstützung der syrischen Exil-Opposition und ihrer diplomatischen Anerkennung (und Aberkennung Assads) zur jetzigen Situation dort beigetragen, weswegen vielleicht da eine gewisse moralische Verpflichtung unbewusst vorhanden ist.).

Das "Massenlager" kann doch nur eine vorübergehende Notsituation sein (für die Erstaufnahme, Registirierung) und das betreute Wohnheim (konzentriert Flüchtlinge in einem, mehreren Häusern) erscheint mir auch nur befristet sinnvoll, bis der Asylantrag entschieden ist. Die Länge der Auenthaltsdauer hängt dann bekanntlich davon ab, wie lange der Fluchtgrund andauert, z.B. der Krieg oder die Verfolgungsgefahr im Heimatland. Besonders für die Familien mit Kindern sind Massenlager und auch Heime nur absolute Notlösungen! In meiner Arbeit an einer Erziehungs- und Familienberatung bekam ich mit, was es bedeutet, wenn Flüchtlingsfamilien in Lagern bzw. Heimen auf engstem Raum (die ganze Familie in einem Raum!) leben und welche Probleme sich damit in der Famiie verschärfen oder erst entstehen.

Ich kann zu Deinem Einzel-Beispiel nichts konkretes sagen, weil ich die Situation dort nicht kenne. Nur soviel Allgemeines: Den Anspruch auf Harz IV und / oder Arbeitslosengeld, d.h. auch auf die Finanzierung einer Wohnung für sich bzw. Familie behält er natürlich, und das, was er für seinen Unterhalt und die Wohnung bekommt, wird mehr sein, als die Asylbewerber erhalten.

Ein Engagement für ein Grundeinkommen oder für höhere Hartz IV Bezüge incl. Wohnung und für die angemessene, Unterbringung der Flüchtlinge schliesst sich IMHO nicht aus. Hingegen bedeutet das Ausspielen der Ärmsten untereinander nur Wasser auf die Mühlen der Neonazis.

Gruss qbz


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