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-   -   Das Vitamin D Problem (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=22614)

nabenschalter 28.11.2012 15:19

@pp

meine Frage war keine nach den zahlreichen Studien, die es gibt sondern mehr die Frage, warum diejenigen, die eigentlich etwas von dem Thema verstehen sollten, das Vitamin D-Problem und die Studien zwar zur Kenntnis nehmen, aber keine Handlungsnotwendigkeit sehen und das, obwohl es ein wirtschaftlicher Vorteil für sie wäre. Ein Arzt kann doch überhaupt nichts dagegen haben, wenn einer kommt, und seinen Vitamin D3-Spiegel bestimmen lassen will (ich verstehe nichts von den Thema ;-)). Wenns die Kasse nicht zahlt, muß er es halt selber zahlen. Außerdem leben die Unternehmen, die von Vitaminpillen, Nahrungsergänzungsmitteln und anderen rezeptfreien Tinkturen leben, ziemlich gut davon (es sind Millardenumsätze). Also wo ist das Problem. Abgesehen davon finde ich 36 EUR für Vitamin D auch nicht wenig Geld.

Aber offensichtlich - so war es zumindest in meinem definitiv nicht dogmatischen Umfeld -hält man diesen Test für unsinnige Geldschneiderei. Ich bezweifle da eine Infiltration durch die Pharmaindustrie.

Überspitzt gesagt: Mir fehlt ein befriedigendes Erklärungsmuster dafür, daß eine nach Deiner Argumentation offenkundig sehr gut belegte wissenschaftliche Tatsache des endemischen Vitamin-D Mangels in der Bevölkerung industrieller Staaten zu keinen Leitlinien, Maßnahmen etc führt. Zumindest die gesetzlichen Krankenkassen müßten bei der von Dir angedeuten Relevanz ja das höchste wirtschaftliche Interesse haben, hier etwas zu tun.

Die Weltverschwörung gegen angeblich wissenschaftliche Tatsachen riecht mir als Erklärungsmuster nicht aus.

Im Gegensatz zu Dir (zumindest muß ich nach Deinen Ausführungen davon ausgehen, daß Du im medizinisch-pharmazeutischen Komplex unterwegs bist, oder bist Du im Vitamin D-Vertrieb?) bin ich in einer ganz anderen Branche unterwegs und lebe nur meine Hypochondrien aus, wenn ich mich zu medizinischen Themen äußere.

Hat aber den Vorteil, daß ich auch meine Grenzen und damit meine Fähigkeit kenne, fremde Terrains angemessen beurteilen zu können. Und Wissenschaft ist eine Sache, aber die Praxis und vor allem die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf einzelne Individuen noch eine ganz andere.

Aber fragen wird man dürfen. Ich find das toll, wenn andere etwas wissen und ich fragen darf. Ist eine anerkannnte philosphische Figur der Erkenntnisgewinnung seit einigen tausend Jahren. Nur stellten schon andere fest, daß es mit den sicheren Erkenntnissen meistens hapert :Huhu:

Nabenschalter

marlaskate 28.11.2012 15:42

Gibt auch gerade bei der DGE bzw. beim Max-Rübner-Institut eine FAQ, die aktualisiert wurde.
http://www.dge.de/modules.php?name=C...howpage&pid=71

Ser-761 28.11.2012 18:51

Zitat:

Zitat von nabenschalter (Beitrag 838486)
(...) die Frage, warum diejenigen, die eigentlich etwas von dem Thema verstehen sollten, das Vitamin D-Problem und die Studien zwar zur Kenntnis nehmen, aber keine Handlungsnotwendigkeit sehen und das, obwohl es ein wirtschaftlicher Vorteil für sie wäre.

Ich bin zwar nicht PP, aber ich möchte hierzu etwas sagen. Ich denke ein wesentlicher Grund dafür ist, dass viele Ärzte sich aus den falschen Beweggründen für ein Medizinstudium entschieden haben. Zumindest ist das meine häufig gemachte Beobachtung. Es liegt kein grundlegendes Interesse an der Medizin als solches und dem menschlichen Körper vor, sondern vor allem ein Streben nach Prestige. Außerdem ist ohne großen "Konkurrenzkampf" und ohne der "Härte der freien Wirtschaft" ein solider Verdienst gesichert. Zahlreiche Aspekte wie diese rangieren vor medizinischen Interessen. Was sollen sie sich also weiter fortbilden, interessiert sie eh nicht und Geld passt eben so auch. JMHO

thunderbee 28.11.2012 20:15

Zitat:

Zitat von Ser-761 (Beitrag 838570)
Ich bin zwar nicht PP, aber ich möchte hierzu etwas sagen. Ich denke ein wesentlicher Grund dafür ist, dass viele Ärzte sich aus den falschen Beweggründen für ein Medizinstudium entschieden haben. Zumindest ist das meine häufig gemachte Beobachtung. Es liegt kein grundlegendes Interesse an der Medizin als solches und dem menschlichen Körper vor, sondern vor allem ein Streben nach Prestige. Außerdem ist ohne großen "Konkurrenzkampf" und ohne der "Härte der freien Wirtschaft" ein solider Verdienst gesichert. Zahlreiche Aspekte wie diese rangieren vor medizinischen Interessen. Was sollen sie sich also weiter fortbilden, interessiert sie eh nicht und Geld passt eben so auch. JMHO

+1

...soll natürlich nicht die guten Ärzte, die es aus Berufung sind, verunglimpfen.

Schwarzfahrer 28.11.2012 22:22

Zitat:

Zitat von nabenschalter (Beitrag 838289)
...Das Aerzteblatt nimmt kein niedergelassener oder was auch immer Arzt, den ich kenne, als Hauptinformationsquelle. Das wírd eher ungelesen entsorgt. Das ist ein Zwangsabo durch die Mitgliedschaft in der Aerztekammer. Aber Du scheinst es gerne zu lesen und für eine maßgebliche Quelle zu halten;).

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 838342)
Ich würde mich an Deiner Stelle lieber fragen, ob ich bei den Ärzten, die Du kennst in den richtigen Händen wäre. Die Ärzte, die ich kenne (zumindest die, denen bewußt ist, dass sich seit dem Ende ihres Studiums die Welt der Wissenschaft nicht aufgehört hat zu drehen) lesen das Ärzteblatt mit Interesse.

Ich lese das Ärzteblatt recht regelmäßig, da ich es über meinen Vater (Arzt im Ruhestand) im Haus habe. Die fachlichen Beiträge entsprechen dem medizinischen "Mainstream", aktuell durch das Stichwort "evidenzbasiert" bestimmt. Wie in anderen Bereichen übrigens auch (ich bin selbst Ingenieur in der Forschung), wird aus jedem Furz eine Veröffentlichung gemacht, und die Bedeutung von Abgeschriebenem zur weltbewegenden Wahrheit hochstilisiert. Faktisch ist oft hinter den Artikeln nur Abschreiben oder Überinterpretieren von Zahlen, häufig inkonsistente, schlecht dargestellte statistische Auswertungen. Wirklich neue Entwicklungen, oder gar in Frage stellen klassischer Sichtweisen findet man da kaum. Und viele Ärzte, die ich kenne, lesen eher die Verbandsthemen (z. B. Honorar, Arbeitszeit, etc.) als die Fachbeiträge, die ja nur selten genau ihr Fachbereich betreffen. Auch wegen Mangel an Tiefenkenntis lesen nur ganz wenige solche Artikel wirklich kritisch und "mitdenkend". Man sieht auch an den Leserbriefen, >75 % betreffen die nicht fachbezogenen Artikel.

Zitat:

Zitat von nabenschalter (Beitrag 838289)
...Was den Vitamin D Mangel betrifft, finde ich es merkwürdig, das keiner der Aerzte die ich kenne - sind nicht ganz wenige - auf das Thema Vitamin-D Mangel draufspringt, ... Substitution wird da nur als absolute Ausnahme angesehen, von einer endemischen Notwendigkeit ist da weit und breit nichts zu sehen.

Laut meiner Hausärztin ist aber Vitamin-D auf jeden Fall ein viel diskutiertes Thema, zu dem es aber ein klares Verständnis und klare Beweise fehlen Sie sieht es zumindest mit Interesse, und geht auch davon aus, daß etwas dran sein könnte. Sie wird aber dazu keine klare Meinung bilden, weil ihr die Zeit und Lust zum detaillierten Lesen von vielen schlechten Artikeln fehlt. Da wird sie auch auf "DIE Leitlinie" warten. Aber sie meint immerhin auch, daß mein Niveau von 9 ng/ml zu niedrig war, und auch bei 30 nach den Sommerferien empfahl sie weitere Erhöhung - Klingt doch gar nicht so "ignorant", oder? (oder bin ich vielleicht eine der "absoluten Ausnahmen", weil ich noch eine chronische Borreliose zu bekämpfen habe?)

Schwarzfahrer 28.11.2012 22:31

Zitat:

Zitat von Ser-761 (Beitrag 838570)
..Ich denke .., dass viele Ärzte sich aus den falschen Beweggründen für ein Medizinstudium entschieden haben. Zumindest ist das meine häufig gemachte Beobachtung. Es liegt kein grundlegendes Interesse an der Medizin als solches und dem menschlichen Körper vor, sondern vor allem ein Streben nach Prestige. Außerdem ist ohne großen "Konkurrenzkampf" und ohne der "Härte der freien Wirtschaft" ein solider Verdienst gesichert. Zahlreiche Aspekte wie diese rangieren vor medizinischen Interessen. Was sollen sie sich also weiter fortbilden, interessiert sie eh nicht und Geld passt eben so auch. JMHO

Das mag es auch geben - aber die Mehrheit? eher nein. Viele, die es als Berufung sehen, konzentrieren sich auf das, was den Arzt-Alltag ausmacht: viel "Routine-Fälle", die ohne tiefere Kenntnis der aktuellen Forschung behandelt werden kann; viel Bürokratie und Verwaltung, was unser modernes System unter dem Tarnnamen "Qualität" aufzwingt, und zunehmende Unklarheit, wie solide der Verdienst wirklich ist angesichts der Unberechenbarkeiten des Budget-Systems. Da vergeht auch so manchem motivierteren Arzt die Lust, sich noch um Fortbildung in alle Richtungen zu kümmern, zumal er im Zweifel auch noch Anfeindungen der Kollegen ertragen muß, wenn er im "Revier" von anderen Fachbereichen "wildert". Ärzte, die sich für die neuesten Entdeckungen interessieren, sind nach meiner Erfahrung immer eine Minderheit gewesen, und bleiben es auch. Besonders bei umstrittenen Themen (meine Borreliose gehört dazu) höre ich öfter die Meinung: ich versuche da gar nicht durchzublicken, und mache lieber nichts, bis sich die streitenden Fachleute geeinigt haben. Wer nichts macht, macht auch keine Fehler, ist dann die Devise.

glaurung 29.11.2012 07:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 838639)
Ich lese das Ärzteblatt recht regelmäßig, da ich es über meinen Vater (Arzt im Ruhestand) im Haus habe. Die fachlichen Beiträge entsprechen dem medizinischen "Mainstream", aktuell durch das Stichwort "evidenzbasiert" bestimmt. Wie in anderen Bereichen übrigens auch (ich bin selbst Ingenieur in der Forschung), wird aus jedem Furz eine Veröffentlichung gemacht, und die Bedeutung von Abgeschriebenem zur weltbewegenden Wahrheit hochstilisiert. Faktisch ist oft hinter den Artikeln nur Abschreiben oder Überinterpretieren von Zahlen, häufig inkonsistente, schlecht dargestellte statistische Auswertungen. Wirklich neue Entwicklungen, oder gar in Frage stellen klassischer Sichtweisen findet man da kaum. Und viele Ärzte, die ich kenne, lesen eher die Verbandsthemen (z. B. Honorar, Arbeitszeit, etc.) als die Fachbeiträge, die ja nur selten genau ihr Fachbereich betreffen. Auch wegen Mangel an Tiefenkenntis lesen nur ganz wenige solche Artikel wirklich kritisch und "mitdenkend". Man sieht auch an den Leserbriefen, >75 % betreffen die nicht fachbezogenen Artikel.

Vollste Zustimmung. Ich bin selbst auch in einem Bereich tätig, in dem sehr viele Mediziner tätig sind (Genetik, Immunologie). Eine qualitativ hochwertige naturwissenschaftliche Veröffentlichung bedarf oft einiger Jahre Vorarbeit. Wenn man miterlebt, wie flott Mediziner oft ihre Publikationen raushauen, so ganz neben ihrer ganztäglichen Hauptarbeit in der Klinik, muss man zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass extem oft nicht wirklich fundiert belegter Mist dabei rauskommt. Ich will hier keine Mediziner generell schlecht machen, aber kritisch muss man bei vielen Veröffentlichungen definitiv sein. Drum muss ich immer milde lächeln, wenn in irgendwelchen Foren Hobbymediziner mit zig "Fachpublikationen" um sich werfen, um andere Leute mit Nachdruck zu ihrem Standpunkt zu bekehren.

Ach ja: Nur mal so zum Drüber Nachdenken:
Eine medizinische Doktorarbeit dauert oft nur 9 Monate, eine naturwissenschaftliche in den allermeisten Fällen an die 4 Jahre. Dennoch kommt bei medizinischen Dr. Arbeiten rein in Bezug auf die Zahl der Publikationen oft "mehr" raus. An was liegt das wohl?

glaurung,

auch kein Mediziner, aber nicht ganz sooo fachfremd und durchaus in der Lage, die eine oder andere Publikation oder klinische Studie kritisch hinterfragen zu können.

pinkpoison 29.11.2012 10:06

Neu auf Medical News Today...
 
1. Neue Studie (Meta-Analyse):Vitamin D Linked To A 50 Percent Reduction In The Incidence Of Dental Caries

2. Neue Studie (Review): Vitamin D Proven To Help Combat Breast Cancer

Zitat:

(...) Since breast-cancer rates increase every year, the diagnosis and treatment options are of particular interest to scientists. It has long been known that high vitamin D levels can reduce the risk of breast cancer. This has been demonstrated in numerous epidemiological and laboratory studies.

With their study involving 67,721 French women, scientists led by Pierre Engel have shown that a minimum vitamin D level is necessary in order to prevent breast cancer. However, this is particularly difficult to achieve at northern latitudes because exposure to sunlight is insufficient to produce enough vitamin D, especially in the winter months. Whether this link is strong enough to meet the Hill criteria had not hitherto been studied.

A group of scientists in the United States led by Sharif B. Mohr has now reviewed the available scientific data relating to breast cancer and vitamin D on the basis of the Hill criteria. After evaluating the findings, they found that the inverse correlation between vitamin D and breast cancer does indeed meet the Hill criteria. This means that there is now scientific proof that vitamin D reduces the risk of breast cancer. (...)
(Hill criteria: The Hill criteria are a medically recognised series of criteria by which a causal link between a specific factor (environmental impact, socio-economic factors, etc.) and the occurrence of a disease pattern can be verified.)

Scotti 30.11.2012 01:03

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 838725)
...
Eine qualitativ hochwertige naturwissenschaftliche Veröffentlichung bedarf oft einiger Jahre Vorarbeit. Wenn man miterlebt, wie flott Mediziner oft ihre Publikationen raushauen, so ganz neben ihrer ganztäglichen Hauptarbeit in der Klinik, muss man zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass extem oft nicht wirklich fundiert belegter Mist dabei rauskommt. Ich will hier keine Mediziner generell schlecht machen, aber kritisch muss man bei vielen Veröffentlichungen definitiv sein. Drum muss ich immer milde lächeln, wenn in irgendwelchen Foren Hobbymediziner mit zig "Fachpublikationen" um sich werfen, um andere Leute mit Nachdruck zu ihrem Standpunkt zu bekehren.
....

- wenn die Faktenlage wirklich so aussieht,

- wenn naturwissenschaftliche Doktorarbeiten 5 mal länger dauern als medizinische obwohl Untersuchungen an unterschiedlichen und sich ständig verändernden (weil lebenden) Individuen ungleich schwerer zu erfassen sind als naturwissenschaftliche Arbeiten an nahezu identischer Materie

- wenn meine Erfahrung zeigt, dass sich medizinische Arbeiten sehr häufig widersprechen, und die Halbwertszeit medizinischer Aussagen kaum 5 Jahre beträgt.

- wenn medizinische Arbeiten oft mit finanzieller Unterstützung von interessierter Seite erstellt werden

- wenn die naturwissenschaftliche Ausbildung der Mediziner wohl eher zu wünschen überig lässt und gleichzeitig Studenten bevorzugt werden die auf Multiple-Choice-Fragen spezialisiert sind.

- ...

warum musst du dann bei den "Hobbymedizinern" in Foren schmunzeln?

Ich denke eher, dass ein Fachbereich der sein Wissen auf eine so dünnen Datenlage aufbaut, ein riesiges Problem hat.

Wenn ich alles zusammen nehme, dann bleibt mir nur die Feststellung, dass Forschung in der Medizin fast nichts mit der Forschung in den Naturwissenschaften zu tun hat. Und ergo ihre Ergebnisse auch nicht mit der Qualität von naturwissenschaftlichen Ergebnissen zu vergleichen ist.

Ich persönlich muss übrigens eher bei den richtigen Medizinern in Foren schmunzeln. Wie kommts eigentlich, dass ich so viele Dr. med. so einfach erkenne? :Cheese:

Bei medizinischen Foren wäre ich inzwischen auch sehr vorsichtig. Ich glaube, dass sie von interessierter Seite unterwandert sind. Effizienter kann man den Werbeetat nämlich kaum verwenden.

glaurung 30.11.2012 07:33

@scotti: sehr guter post. :Danke:

Ich schmunzle deshalb über "Hobbymediziner", weil von dieser Klientel gerne komplett alles Publizierte, was die eigene Meinung unterstreicht, für Bare Münze genommen wird. Das kann man hier ja immer wieder eindrucksvoll beobachten. Deine Meinung teile ich uneingeschränkt. Was bist Du denn von Beruf (gerne per pn).

Es gab da auch mal irgendwo eine sehr gute Stellungnahme einer Insiderin. Ich weiß nicht mehr, wer das war. Der gut geschriebene Artikel geistert irgendwo als pdf im Internet rum. Dort wird der Sinn und die Qualtität von medizinischen Doktorarbeiten, wie sie heute sehr oft ablaufen, stark in Frage gestellt. Mal schau'n, vielleicht finde ich den ja noch.

glaurung 30.11.2012 07:41

Hier wird das Thema "Medizinische Promotion" auch ganz gut geschildert:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/...ohrer-1.120817

Tja, und leider laufen sicher sehr viele Studien ähnlich ab und leider fussen auch viele medizinische Publikationen auf so einer Grundlage.

pinkpoison 04.12.2012 12:17

Link Between Vitamin D And Women's Cognitive Performance

Zitat:

Higher vitamin D dietary intake is associated with a lower risk of developing Alzheimer's disease, according to research conducted by a team led by Cedric Annweiler, MD, PhD, at the Angers University Hospital in France.

Similarly, investigators led by Yelena Slinin, MD, MS, at the VA Medical Center in Minneapolis found that low vitamin D levels among older women are associated with higher odds of global cognitive impairment and a higher risk of global cognitive decline.

Scotti 04.12.2012 23:56

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 839221)
@scotti: sehr guter post. :Danke:

Ich schmunzle deshalb über "Hobbymediziner", weil von dieser Klientel gerne komplett alles Publizierte, was die eigene Meinung unterstreicht, für Bare Münze genommen wird. Das kann man hier ja immer wieder eindrucksvoll beobachten. Deine Meinung teile ich uneingeschränkt. Was bist Du denn von Beruf (gerne per pn).
...

Aber das macht die Fachwelt in der Medizin doch auch so.

Wenn ich mich recht entsinne, dann sagt die Logik, dass man aus falschen oder widersprüchlichen Aussagen jede beliebige Aussage folgern kann. Für mich liegt klar auf der Hand, dass das das Hauptproblem in der Medizin ist.

Wenn ich dann noch das zweite Hauptproblem, die finanziellen Interessen von Ärzten und Pharmafirmen hinzu nehme, dann kann da nichts brauchbares herauskommen.
Das ist so, auch wenn ich selber immer wieder drauf reinfalle.

Vielleicht ist auch eine wichtige Ursache, dass die zur Medizin gehörende Naturwissenschaft ja eigentlich die Biologie ist. Biologen haben aber Jahunderte lang kaum anderes gemacht als mit Netzen hinter Schmetterlingen herzulaufen, neue Namen zu vergeben und diese zu sortieren.

Mediziner kenne ich hauptsächlich aus Studentenwohnheimen und Praktika, die die Mediziner damals in meinem Fachbereich machen mussten. Zu der Zeit habe ich auch diverse Doktorarbeiten aus diesem Bereich zu lesen bekommen und war danach ziemlich fassunglos.

Ich habe beruflich nichts mit Medizin / Biologie zu tun.
Der Bereich hat mich aber immer sehr interessiert.

Ich selber bin heute im technischen Bereich tätig. Warum fragst du?

pinkpoison 14.12.2012 06:36

MJ Open 2012;2:e001663 doi:10.1136/bmjopen-2012-001663

Vitamin D3 supplementation in patients with frequent respiratory tract infections: a randomised and double-blind intervention study


Published 13 December 2012
Zitat:

Abstract

Background
Low serum levels of 25-hydroxyvitamin D3 are associated with an increased risk of respiratory tract infections (RTIs). Clinical trials with vitamin D3 against various infections have been carried out but data are so far not conclusive. Thus, there is a need for additional randomised controlled trials of effects of vitamin D3 on infections.

Objective
To investigate if supplementation with vitamin D3 could reduce infectious symptoms and antibiotic consumption among patients with antibody deficiency or frequent RTIs.

Design A double-blind randomised controlled trial.

Setting
Karolinska University Hospital, Huddinge.

Participants 140 patients with antibody deficiency (selective IgA subclass deficiency, IgG subclass deficiency, common variable immune disorder) and patients with increased susceptibility to RTIs (>4 bacterial RTIs/year) but without immunological diagnosis.

Intervention
Vitamin D3 (4000 IU) or placebo was given daily for 1 year.

Primary and secondary outcome measures
The primary endpoint was an infectious score based on five parameters: symptoms from respiratory tract, ears and sinuses, malaise and antibiotic consumption. Secondary endpoints were serum levels of 25-hydroxyvitamin D3, microbiological findings and levels of antimicrobial peptides (LL-37, HNP1–3) in nasal fluid.

Results The overall infectious score was significantly reduced for patients allocated to the vitamin D group (202 points) compared with the placebo group (249 points; adjusted relative score 0.771, 95% CI 0.604 to 0.985, p=0.04).

Limitations
A single study centre, small sample size and a selected group of patients. The sample size calculation was performed using p=0.02 as the significance level whereas the primary and secondary endpoints were analysed using the conventional p=0.05 as the significance level.

Conclusions Supplementation with vitamin D3 may reduce disease burden in patients with frequent RTIs.

titansvente 20.12.2012 10:01

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 803455)
Ich bis sehr auf Deine Erfahrungsberichte über den Winter gespannt! Mal sehen, ob es Dir mit einem adäquaten D-Spiegel besser ergehen wird... Du wärst nicht der Erste, den ich kenne, der ein "völlig anderes Wintergefühl" erleben würde, als das was er kannte.

:Huhu: Robert

... and here it is:

Im Frühjahr bin ich bei 13 mmol getestet worden und habe seitdem mit Vitamin-D (Vigantoletten) supplementiert.
Anfangs hoch dosiert (8000 i.e.) und, nach einem zweiten Test zu Anfang des Sommers, herunter gefahren bis auf 1000 i.e. täglich.
Im Oktober lag mein Level dann bei 44 mmol und ich habe die Dosierung auf Anraten don DeRosaITA wieder auf 2000 i.e. hochgefahren um nachhaltig zu puffern.
Nachdem ich die letzten drei Jahre jeweils echte Horror-Winter durchleben musste, in den ich von Anfang Oktober bis Ende April quasi durchgänging krank war (darunter mehrere Kinderkrankheiten) hatte ich dieses Jahr gerade mal ein klitzekleines Infektchen, dass mich überhaupt kein bisschen beeinträchtigt hat :)
Auch das Gesamtbefinden ist deutlich besser als die Jahre zuvor, keine Müdigkeit, kein Winterblues :)

Ich hoffe inständig, dass das auch so bleibt und ich mal wieder "normal" in ein Trainingsjahr starten kann :Huhu:

arist17 20.12.2012 10:25

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 847564)
... and here it is:

Im Frühjahr bin ich bei 13 mmol getestet worden und habe seitdem mit Vitamin-D (Vigantoletten) supplementiert.
Anfangs hoch dosiert (8000 i.e.) und, nach einem zweiten Test zu Anfang des Sommers, herunter gefahren bis auf 1000 i.e. täglich.
Im Oktober lag mein Level dann bei 44 mmol und ich habe die Dosierung auf Anraten don DeRosaITA wieder auf 2000 i.e. hochgefahren um nachhaltig zu puffern.
Nachdem ich die letzten drei Jahre jeweils echte Horror-Winter durchleben musste, in den ich von Anfang Oktober bis Ende April quasi durchgänging krank war (darunter mehrere Kinderkrankheiten) hatte ich dieses Jahr gerade mal ein klitzekleines Infektchen, dass mich überhaupt kein bisschen beeinträchtigt hat :)
Auch das Gesamtbefinden ist deutlich besser als die Jahre zuvor, keine Müdigkeit, kein Winterblues :)

Ich hoffe inständig, dass das auch so bleibt und ich mal wieder "normal" in ein Trainingsjahr starten kann :Huhu:

aber das war auch noch:

Zitat:

Zitat von blutsvente am 01.11.2012, 11:32 (Beitrag 825740)
So, bin seit gestern auch Mitglied in diesem Club :Huhu:
Habe ne MT5-Basisfraktur links, die zum Glück nicht disloziert ist.


Mich wundert, dass es ausgerechnet die Knochen trifft, gerade bei Vit D würd ich denken, dass die besonders "geschützt" sein müssten. :Gruebeln:

Peyrer 20.12.2012 10:38

So heute meinen Vitamin D Wert bekommen. 40,2 Juchuu

Hatte ende September mit 35,6 gestartet und seitdem täglich
2000 i.E. zugeführt.
Heute nach knapp 3 Monaten 40,2 ist doch klasse!
Ich fühl mich auch gut und war noch nicht krank :)

titansvente 20.12.2012 12:20

Zitat:

Zitat von arist17 (Beitrag 847578)
Mich wundert, dass es ausgerechnet die Knochen trifft, gerade bei Vit D würd ich denken, dass die besonders "geschützt" sein müssten. :Gruebeln:

Ich hatte in meinem gesamten Leben noch nie einen Knochenbruch aber irgendwann bricht auch der stärkste Knochen.

pinkpoison 31.01.2013 14:15

Ist Vitamin-D-Mangel verantwortlich für die Grippe-Welle in den Niederlanden? Norwegische Studie dazu

pinkpoison 08.02.2013 08:50

Sehr nützliche Tabelle zur Optimalen Dosierung einer Vitamin-D-Supplementierung

titansvente 08.02.2013 10:54

Ich wil auch nochmal eine kurzes feedback geben, kanns aber kurz halten - es geht mir schicht blendend :Cheese:

Ich hatte dieses Winterhalbjahr nicht einen Infekt, der mich umgehauen hätte - nix.
Auch der Winterblues ist komplett ausgebieben - herrlich :Cheese:
... und das schiebe ich auf das Vitamin-D.

Allerdings muss ich auch erwähnen, dass unsere Kids dieses Winterhalbjahr auch nicht so oft krank wie in der Vergangenheit.
... und der Winter ist ja noch nicht vorbei :Huhu:

Sir Miller 08.02.2013 11:20

Guter Vitamin D Haushalt + Gute Darmflora (Joghurt futtern) = Starke Abwehrkräfte! So zumindest gemäß mehrerer Studien, über die ich neulich etwas im Fo**s gelesen habe! Seit zwei Erklältungen in Oktober und Dezember orientiere ich mich daran. Mal sehen ob es etwas bringt

arist17 08.02.2013 18:02

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 868964)

Allerdings muss ich auch erwähnen, dass unsere Kids dieses Winterhalbjahr auch nicht so oft krank wie in der Vergangenheit.

Nimmt deine Familie kein Vitamin D?

Wenn das so hilfreich ist, überzeugt man doch am besten das ganze persönliche Umfeld davon. :Gruebeln:

pinkpoison 10.02.2013 17:36

New randomized controlled trial says, vitamin D prevents and delays multiple sclerosis

(Link zum Abstract der Studie am Ende des Textes)

pinkpoison 10.02.2013 17:38

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 868964)
Ich wil auch nochmal eine kurzes feedback geben, kanns aber kurz halten - es geht mir schicht blendend :Cheese:

Ich hatte dieses Winterhalbjahr nicht einen Infekt, der mich umgehauen hätte - nix.
Auch der Winterblues ist komplett ausgebieben - herrlich :Cheese:
... und das schiebe ich auf das Vitamin-D.

Allerdings muss ich auch erwähnen, dass unsere Kids dieses Winterhalbjahr auch nicht so oft krank wie in der Vergangenheit.
... und der Winter ist ja noch nicht vorbei :Huhu:

Hast Du am Ende des Sommers mal den 25OHD-Wert messen lassen? Falls ja, wäre jetzt Zeit für ein Follow-Up.

Freut mich dass es bei Dir den gewünschten Effekt zu bringen scheint! :Huhu:

citystar 11.02.2013 00:45

edit: erledigt

titansvente 11.02.2013 06:42

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 869777)
Hast Du am Ende des Sommers mal den 25OHD-Wert messen lassen? Falls ja, wäre jetzt Zeit für ein Follow-Up.

Freut mich dass es bei Dir den gewünschten Effekt zu bringen scheint! :Huhu:

Den habe ich Anfang Oktoober machen lassen und lag da bei 44 ng/ml.
Basierend auf diesem Ergebnis pfeife ich mir täglich 2000 i.e. rein.
Der nächste Test ist für Anfang April geplant.

Noiram 11.02.2013 08:44

Mein aktueller Wert ist 136 nmol/1.

Passt das?
Ich habe keinen Schimmer wie der Sollwert sein sollte?

LG
Marion

DeRosa_ITA 11.02.2013 09:05

Zitat:

Zitat von Noiram (Beitrag 869924)
Mein aktueller Wert ist 136 nmol/1.

Passt das?
Ich habe keinen Schimmer wie der Sollwert sein sollte?

LG
Marion

136/2,496 = 54 = guat

Noiram 11.02.2013 09:14

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 869934)
136/2,496 = 54 = guat

Dankeschön!:Blumen: :Blumen:

citystar 11.02.2013 09:42

Hab doch noch eine frage :D

ich kämpfe immerwieder mit infekten, vorallem in den nebenhölen. Jetzt dachte ich mir ich probier mal vitamin d aus. Aber macht es überhaupt sinn es zu nehmen wenn man vorher seinen vit. d. spiegel nicht getestet hat? (hab momentan keine 30euro übrig für den test :( ) Und wenn, in welchen dosen?

pinkpoison 11.02.2013 14:16

Zitat:

Zitat von citystar (Beitrag 869955)
Hab doch noch eine frage :D

ich kämpfe immerwieder mit infekten, vorallem in den nebenhölen. Jetzt dachte ich mir ich probier mal vitamin d aus. Aber macht es überhaupt sinn es zu nehmen wenn man vorher seinen vit. d. spiegel nicht getestet hat? (hab momentan keine 30euro übrig für den test :( ) Und wenn, in welchen dosen?

Es ist immer besser zu testen, weil man Hypervitaminosen defintiv ausschließen kann und auch die Dosierung entsprechend an den gemessene Status anpassen kann. Ich würde messen lassen an Deiner Stelle.

pinkpoison 11.02.2013 14:21

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 869893)
Den habe ich Anfang Oktoober machen lassen und lag da bei 44 ng/ml.
Basierend auf diesem Ergebnis pfeife ich mir täglich 2000 i.e. rein.
Der nächste Test ist für Anfang April geplant.

Wird interessant sein, ob Du was zugelegt hast oder sogar verloren. Wäre nett, wenn Du die nächsten Messwerte posten könntest, damit ich mal nen Vergleich zu den gängigen Empfehlungen anstellen kann. Rein lehrbuchmäßig müßtest Du dann über 50 stehen können - aber ist halt ne individuelle Geschichte und abhängig davon, wie viel Vitamin D Du verbrauchst um zB Infektionen abzuwehren usw.

:Huhu: Robert

citystar 11.02.2013 15:03

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 870145)
Es ist immer besser zu testen, weil man Hypervitaminosen defintiv ausschließen kann und auch die Dosierung entsprechend an den gemessene Status anpassen kann. Ich würde messen lassen an Deiner Stelle.

Hat jemand erfahrung mit diesen Testkits aus dem Internet oder soll ich einfach zum Doc um die ecke?

pinkpoison 11.02.2013 15:05

Zitat:

Zitat von citystar (Beitrag 870173)
Hat jemand erfahrung mit diesen Testkits aus dem Internet oder soll ich einfach zum Doc um die ecke?

Die Testkits taugen nix - geh zum Doc (Hausarzt), die wissen wie man mit so einer Blutprobe so umgeht, dass die Werte auch verlässlich sind.

pinkpoison 13.02.2013 16:53

Brandneue Studie zu Adipositas/Insulinresistenz und Vitamin D:

Zitat:

Correcting vitamin D insufficiency improves insulin sensitivity in obese adolescents: a randomized controlled trial
(...)
Conclusion: The correction of poor vitamin D status through dietary supplementation may be an effective addition to the standard treatment of obesity and its associated insulin resistance.

Koschier_Marco 22.02.2013 16:59

Bei mir wurden 31 ng/ml gemessen, wenn ich auf 50 kommen will muessten das so 4000 IU/d sein kann ich die auch auf einmal nehmen also 20.000 ich habe Tropfen und 30 Tropfen ergeben 20.000 oder muss die Einnahme taeglicj sein

Gruesse aus Moskau

Marco

pinkpoison 22.02.2013 17:05

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 875026)
Bei mir wurden 31 ng/ml gemessen, wenn ich auf 50 kommen will muessten das so 4000 IU/d sein kann ich die auch auf einmal nehmen also 20.000 ich habe Tropfen und 30 Tropfen ergeben 20.000 oder muss die Einnahme taeglicj sein

Gruesse aus Moskau

Marco

Kannst Du ohne Probleme auf einmal nehmen.

Koschier_Marco 22.02.2013 17:48

Danke und dann in 2 Monaten wieder testen nehme ich an.......in Moskau dauert es ein kleines bißchen länger bis wir mit dem sonnenbaden beginnen können oder ist bei dieser Dosis the Frist bis ich auf 50 bin kürzer

Marco

titansvente 22.02.2013 18:51

Nachdem ich zwei Tage meinen kranken Sohn gepflegt habe, hat mein Immunsystem dem Dauerbeschuss nicht mehr standgehalten und den Kampf gegen die Kindergartenviren verloren :( So ich habe mir nen Infekt im Winter 12/13 eingefangen.
Wengleich die Sacher ärgerlich ist, weil ich am Sonnatg Wettkampf hätte und recht gut in Form bin - so denke ich jedenfalls - sehe ich die Sache positiv.
Ich war seit vielen Jahren nicht mehr so selten krank und habe mich auch lange nicht mehr so fit gefühlt.
Mein persönliches Fazit ist deshlab, dass die Vitamin-D "Therapie" äusserst positiv angeschlagen hat.


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