Klugschnacker |
12.01.2024 23:03 |
Zitat:
Zitat von Genussläufer
(Beitrag 1734978)
Lies den Artikel. Es geht dort nicht die Bohne um den Klimawandel selbst. Es geht um die in Deutschland entstehenden Kosten. Fokus ist die finanzielle Komponente. In Bezug auf Finanzen und Ökonomie fällt es mir schwer, dem WSJ die Kompetenz abzusprechen. Was bringt Dich zu dieser Meinung?
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Das Blatt ist hochgradig tendenziös in Fragen des Klimawandels und der damit verbundenen Energiewende. Ich sehe keinen Grund, mich ausgerechnet mit dieser Quelle auseinanderzusetzen.
Wir haben einen grundlegenden Dissens in der Frage, ob die Wirtschaft vorrangiges Staatsziel für Deutschland zu sein hat. Oder ob es gleichberechtigte andere Staatsziele gibt. Für mich ist neben der sozialen Marktwirtschaft auch die Ökologie ein Staatsziel und sehe mich damit im Einklang mit unserer Verfassung.
Selbst wenn der Autor des Wallstreet Journals haargenau wüsste, welcher Weg durch die Energiewende für Deutschland der wirtschaftlich beste von allen sei: Dadurch ist nicht automatisch der zweitbeste Weg komplett diskreditiert, sofern er bei den anderen Staatszielen punktet. Genau hier liegt nach meiner Wahrnehmung unser Dissens. Du stellst aus meiner Sicht den wirtschaftlichen Aspekt über alle anderen, während er für mich einer von mehreren Aspekten ist.
Konkret zahle ich gerne einen höheren Strompreis, wenn der Strom zu möglichst großen Teilen aus heimischen Windrädern kommt und ich weder ein Atomkraftwerk in der Nähe noch russisches Gas im Kessel habe. Ich will bei meinen Radtouren nicht hundert Kilometer lang an Maisfeldern vorbei fahren und akzeptiere dafür im Supermarkt den Preis biologischer Landwirtschaft. Nicht immer, aber soweit es mir mein Geldbeutel erlaubt.
Ich stelle für mich persönlich Geld und wirtschaftlichen Erfolg nicht über alles und erwarte das auch nicht vom Staat.
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