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qbz 23.12.2020 19:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574895)
...
Das Vorgehen der FDA, der EU-Zulassungsinstitutionen oder auch des Paul-Ehrlich-Institutes halte ich da schon deutlich vertrauenerweckender, als mal eben wie in China einen gigantischen Menschenversuch an der eigenen Bevölkerung zu starten.

Da stimme ich Dir komplett zu. Die Abwicklung der Prüfverfahren lief bei Biontech / Moderna auch superschnell. Der Bericht vermittelt nur den Eindruck, dass die Impflogistik in China breit anläuft.

Hafu 23.12.2020 20:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1574896)
Da stimme ich Dir komplett zu. Die Abwicklung der Prüfverfahren lief bei Biontech / Moderna auch superschnell. ...

Superschnell beim Zulassungs- und Prüfprozess ja, aber die für die Zulassungsstudien festgelegten Endpunkte der Phase-3-Studie wurden trotzdem genau mit der Gründlichkeit erreicht, die man auch für jedes Arzneimittel fordern würde.

Die Biontech-zulassungsstudie wurde auch am 10.12. im weltweit renommiertesten Journal publiziert, (NEJM) durchlief dort also auch (ohne Bezug zu den Zulassungsbehörden) einen Review-Prozess unabhängiger Gutachter. Jeder kann die Daten nachlesen und überprüfen und sich ein eigenes Bild über den Impstoff machen.

Vom chinesischen Impfstoff sind bisher nur Daten aus Phase-1 und Phase-2-Studien mit 150 bzw. 600 Teilnehmern bekannt und publiziert. Es wäre zwar denkbar, dass der Impfstoff wirksam ist und es kann auch sein, dass er sicher ist, da er imerhin auf traditionellen impfstoff-Herstellungsmethoden basiert, aber vor breiter Anwendung müssen umfangreiche Phase-3-Daten zumindest nach westlichen Maßstäben zwingend vorliegen.

Die chinesischen Impfstoffe sind darüberhinaus nur schwierig in den extrem großen Mengen produzierbar, wie man sie für eine weltweite Impfkampagne benötigt, da sie ja auf echten SARS-CoV-2 beruhen, die man erstmal in gigantischen Mengen züchten muss, bevor man sie deaktivieren und zu impfstoff weiterverarbeiten kann.

Da ist die Methode von Astra-Zeneco mit einem Vector-Virus sowie die Methode der mRN-Impfstoffe von Biontech und Moderna weitaus fortschrittlicher und besser geeignet zu einer einfachen Hochskalierung der Produktion.

qbz 23.12.2020 23:19

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574901)
.....
Die chinesischen Impfstoffe sind darüberhinaus nur schwierig in den extrem großen Mengen produzierbar, wie man sie für eine weltweite Impfkampagne benötigt, da sie ja auf echten SARS-CoV-2 beruhen, die man erstmal in gigantischen Mengen züchten muss, bevor man sie deaktivieren und zu impfstoff weiterverarbeiten kann.
........

Drosten meinte mal im Podcast im April nach meiner Erinnerung, die Totimpfstoffe wären halt traditionelle Verfahren, die man gut kennt, und aufgrund der Erfahrungen einfacher und schneller in der Produktion als Vektorimpfstoffe an vielen Orten auf der Welt produzierbar, aber weniger effizient in der Herstellung als mRNA. China soll übrigens auch 100 Millionen Dosen bei Biontech geordert haben.

Ich habe die Stelle mal rausgesucht:

"Zunächst mal lässt sich ein Totimpfstoff schnell herstellen, weil das Virus einfach da ist. Man hat Virusisolate. Und eine der größten Herausforderungen bei der Impfstoffproduktion insgesamt ist, später, wenn man einen zulassungsfähigen Impfstoff hat, dass man ganz große Mengen herstellen muss. Viele, viele, viele Hunderte Millionen Dosen für Bevölkerungen."
"Genau, dann muss es einfach gehen. Wenn man so viele Dosen herstellen will, kommt schon der Reflex, warum nimmt man nicht einen einfachen Produktionsweg, zum Beispiel Produktionsanlagen, mit denen man Polio-Totimpfstoff herstellt, Kinderlähmungsimpfstoff? Da gibt es viele Produktionsstätten, auch in weniger entwickelten Ländern. Es gibt auch Produktionsstätten, die solche Impfstoffe herstellen können - sogar auf denselben Produktionszelllinien - in der Veterinärmedizin für Tierimpfstoffe. Das ist deswegen eine Überlegung, dass man sich fragt, also ein einfacher Totimpfstoff, den könnte man in rauen Mengen in vielen Ländern der Welt gleichzeitig herstellen."

merz 24.12.2020 11:06

die Schweiz fängt heute an zu impfen, resp. fing gestern an:

https://www.nytimes.com/2020/12/23/w...cinations.html

https://www.srf.ch/news/schweiz/covi...-und-antworten



m.

Hafu 24.12.2020 12:21

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Habe mich heute morgen bei der Dienstübergabe längere Zeit mit einem Kollegen unterhalten, dessen Frau in Rosenheim als Krankenschwester auf der Covid-Station arbeitet. Sie war selbst im April positiv und gilt daher seitdem als immun und wird deshalb seit Monaten dort in der Pflege von Covid-Kranken eingesetzt.

Im Sommer war die Station vorübergehend mit normalen internistischen Patienten (ohne Covid) besetzt mangels positiver Fälle, aber seit September sind sie eben wieder reine Covid-Station. Derzeit sterben dort jeden Tag zwei Patienten. Und das ist wohlgemerkt keine Intensivstation. Faktisch findet dort seit Wochen schon Triage statt, indem hochbetagte Covid-Patienten mangels realistischer Besserungsprognose gar nicht erst auf die Intensivstation verlegt werden.
Nahezu alle verstorbenen Patienten stammen aus Pflegeheimen der Region.

Seit gestern liegt die Sterberate in Deutschland mit Todesursache Covid-19 auf 1 Mio Einwohner bezogen übrigens höher als in den immer noch von Trump miserabel regierten USA und auch höher als in Frankreich.

Anhang 45652

Ich bin gespannt, wie lange sich die Politik einer selbstkritischen Ursachenforschung dieser katastrophalen Entwicklung verschließen kann. Es stimmt zwar, dass der beste Schutz für Risikogruppen eine niedrige Gesamtinzidenz ist, aber nachdem es seit 8 Wochen nicht gelingt, die Gesamtinzidenz relevant zu senken, muss man auch die Frage stellen, warum es Deutschland nicht schafft, seine Risikopersonen in Pflegeheimen besser zu schützen.
Die reine Inzidenz an Sars-CoV-2 in der BEvölkerung ist in den USA oder UK weiter höher als in Deutschland, diese Länder haben also dieselbe Grundproblematik, aber die Fallsterblichkeit haben sie in dieser zweiten Welle trotzdem besser im Griff trotz der dortigen Unterfinanzierung des Gesundheitswesens in der Breite.

qbz 24.12.2020 13:02

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574948)
.......
Ich bin gespannt, wie lange sich die Politik einer selbstkritischen Ursachenforschung dieser katastrophalen Entwicklung verschließen kann.
......

Die Situation in den Pflege- und Altenheimen entsetzt mich jedes Mal bei der täglichen Zeitungslektüre. Der Tagesspiegel reportiert das regelmässig für Berlin wie hier z.B. für mehrere (!) Heime: "28 Heimbewohner tot, mehr als 200 Menschen infiziert". Die Stellungnahmen der Gesundheitsämter und der privaten oder selten kommunaleln Betreiber lauten meistens ähnlich: Wir haben alles getan. Wir wirssen nicht, wie das Virus ins Heim kam. Und die verantwortlichen Minister stützen sich darauf.

Es müssten meines Erachtens unabhängige Personen eingesetzt sein, um die Ursachen zu finden, sowie unabhänge Personen für die präventive Supervision bzw. engmaschige Hygienekontrolle der Alten- und Pflegeheime, wozu keine Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.

Ich vermute, ein Hauptgrund der mittlerweile zahlreichen Ausbrüche liegt bei der Personalnot und im Falle einer entdeckten Infektion dann bei den fehlenden Ressourcen (Räume, Personal für Separierung etc.), diese sofort so begrenzen zu können, um es nicht zu einem grösseren Ausbruch kommen zu lassen.

su.pa 24.12.2020 16:15

@Hafu: ist die Intensiv-Station in Rosenheim schon voll oder warum kommt es zu der Triage?

Ich weiß von einem Nachbar-Krankenhaus, dass es jederzeit bereit ist, Patienten aus Rosenheim zu übernehmen. Sie haben aber nicht mal im Frühjahr welche bekommen, wie das Rosenheimer Krankenhaus ständig in den Medien war wg. Überlastung.

Helios 24.12.2020 17:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1574948)
........
Die reine Inzidenz an Sars-CoV-2 in der BEvölkerung ist in den USA oder UK weiter höher als in Deutschland, diese Länder haben also dieselbe Grundproblematik, aber die Fallsterblichkeit haben sie in dieser zweiten Welle trotzdem besser im Griff trotz der dortigen Unterfinanzierung des Gesundheitswesens in der Breite.

bedeutet??? - das uns eventuell zu niedrige Neuinfektionen gemeldet werden, die an oder mit corona Verstorbenen aber richtig gemeldet werden.
Während in USA die Neuinfektionen stimmen, aber die Anzahl der Verstorbenen niedriger gemeldet werden - alleine aufs unterschiedliche Alter der Neuinfektionen (jünger, weniger sterblich) würd ich es nicht schieben.

Seit Worldcom, Enron und Wirecard kann man nicht mal mehr den Buchhaltern glauben.


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