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Hafu 01.12.2015 15:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1186977)
...Claudia Pechstein ist eine der am meisten getesteten Sportlerinnen der Welt. Sie besteht alle diese Tests anstandslos.
...

Glaub' doch nicht einfach ihre haltlos in den Raum gestellten Zahlen.

Bei der NADA kann man nachlesen, wieviel Tests die Deutsche Eisschnellaufunion durchführen ließ: das sind für 2014 313 Test insgesamt, aber davon nur 91 Blutkontrollen. Halb soviel Kontrollen übrigens, wie die DTU in Auftrag gegeben hat, obwohl der Eisschnellaufkader rund fünfmal so groß ist wie der DTU-Kader.

Alleine der Eisschnellauf-A-B-Kader umfasst 34 Athleten, die alle unregelmäßig getestet werden müssen. Dazu kommen noch rund 50 C-Kader-Athleten sowie die Short-Track-Kader.

Ich kann mir schon vorstellen, dass Pechstein aufgrund ihrer Vorgeschichte häufiger gestetet wird, als ihre Kaderkollegen, aber mehr als maximal 10 Bluttests (wahrscheinlich eher weniger) im Kalenderjahr können es bei diesen Zahlen kaum sein, denn zwei bis dreimal müssen auch die anderen A- und B-Kader-Athleten in der Dopingrisikosportart Eisschnellauf jährlich getestet werden, denn sonst machen Blutpässe ja keinen Sinn, weil man keine Datenbasis für Vergleich hat

Im Juli hatte der Eisschnellauf-Weltverband ja auch in einer Erklärung festgehalten, dass Pechsteins werte weder vor 2007 noch nach 2010 jemals wieder so auffällig waren wie in dem Zeitraum, von 2007-2009 der letztlich zu der Sperre geführt hat und in diesem Zeitraum stets im Zusammenhang mit bevorstehenden Saisonhöhepunkten die größten Auffälligkeiten aufgetreten sind.

Es ist ja durchaus denkbar, dass Pechstein eine milde Sphärözytose hat und im fraglichen Zeitpunkt gedopt war. Dass sie aktuell immer noch dopt, glaube ich persönlich nicht; dass sie immer noch gut genug ist um in Deutschland zu den besten zu gehören liegt daran, dass in Deutschland seit Jahren der Nachwuchs fehlt und das nationale Niveau stark gesunken ist; international ist Pechstein ja längst6 deutlich von der Weltspitze entfernt.

captain hook 01.12.2015 15:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1187012)
Glaub' doch nicht5 einfach ihre haltlos in den Raum gestellten Zahlen.

Bei der NADA kann man nachlesen, wieviel Tests die Deutsche Eisschnellaufunion durchführen ließ: das sind für 2014 313 Test insgesamt, aber davon nur 91 Blutkontrollen. Halb soviel Kontrollen übrigens, wie die DTU in Auftrag gegeben hat, obwohl der Eisschnellaufkader rund fünfmal so groß ist wie der DTU-Kader.

Alleine der Eisschnellauf-A-B-Kader umfasst 34 Athleten, die alle unregelmäßig getestet werden müssen. Dazu kommen noch rund 50 C-Kader-Athleten sowie die Short-Track-Kader.

Ich kann mir schon vorstellen, dass Pechstein aufgrund ihrer Vorgeschichte häufiger gestetet wird, als ihre Kaderkollegen, aber mehr als maximal 10 Bluttests im Kaelnderjahr können es bei diesen Zahlen kaum sein.

Scheint ja eh egal zu sein. Sie wird offensichtlich getestet und gibt keine positiven Tests ab. Demzufolge sind negative Bluttests im Triathlon übrigens auch kein Beweis, dass es da so besonders sauber zugeht.

Die Nummer dreht sich im Kreis.

noam 01.12.2015 15:15

Im weitesten Sinne müsste man jetzt hier Diskutieren womit ein Profiathlet sein Geld verdient bzw mit welcher Berechtigung dieser (abgesehen von Preis- bzw. Antrittsgeldern) ein Gehalt bzw Sold bezieht.

Frau Pechstein stellt ja offensichtlich die vorhandenen Strukturen

Zitat:

... es widert mich an, dass diese "Dopingjäger" an mir jedesmal eine vorsätzliche Körperverletzung begehen dürfen...

... und die NADA irgendwann mal versteht, dass wir MENSCHEN und KEIN VIEH sind...
insbesondere die Stellung der NADA als Kontrollinstanz des Verbandes mit bestimmten Befugnissen absolut in Frage. Aber wird denn ihr Sold nicht erst durch diesen Verband, der ihr die Rahmenbedingungen für ihr Auskommen sichert, möglich gemacht?

Man denke sich mal das Verbandwesen weg. Dann wäre eine Claudia Pechstein aber ziemlich allein auf weiter Flur mit ihrem Eisschnelllauf. Ohne Verband keine Rennen, ohne Verband keine Medienaufmerksamkeit, usw.

Für mich klingt das ganz stark nach Rosinenpickerei. Einerseits profitiert sie unglaublich von ihrem Sport, andererseits rebelliert sie gegen den Verband, der ihr dies alles erst ermöglicht hat, nur weil die Rahmenbedingungen ihr niht zusagen.

Klugschnacker 01.12.2015 15:18

Zitat:

Zitat von robcan (Beitrag 1187005)
Ich halte dieses dargestellte Verhältnis für nicht zwingend. Stichwort: Mikrodosierungen. Gerade unerwartete Kontrollen sind diesbzgl. sinnvoll.

Meines Wissens nach genügt die Nachtruhe. Wenn ein Kontrolleur abends um 22 Uhr und am nächsten Morgen um 6 Uhr kommt, läuft er ins Leere. Dazwischen darf zwar kontrolliert werden, es wird jedoch nicht gemacht.

Zitat:

Zitat von robcan (Beitrag 1187005)
Was wäre denn die Alternative: Gar nicht mehr kontrollieren (oder nur noch halb so viel oder noch weniger)? Dann würde mit Sicherheit noch umfassender gedopt.

Ich bin wie gesagt für Dopingkontrollen. Ich halte sie jedoch für weitgehend wirkungslos, zumindest im Hochleistungssport. Deshalb stellt sich in meinen Augen durchaus die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Kontrollen ab einem gewissen Ausmaß. Auch im Hinblick auf die nutzlose Verschwendung von Steuergeld. Irgendwie kann’s doch so nicht weitergehen.

noam 01.12.2015 15:21

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1187016)
Scheint ja eh egal zu sein. Sie wird offensichtlich getestet und gibt keine positiven Tests ab. Demzufolge sind negative Bluttests im Triathlon übrigens auch kein Beweis, dass es da so besonders sauber zugeht.

Die Nummer dreht sich im Kreis.

Aber das ist ja ein altbekanntes Problem, dass man mit einer negativen Probe nicht die Sauberkeit beweisen kann.

Allerdings kann man durch die Intensität der Kontrolle (Blut, Urin, Haarprobe, Gewebeprobe aus Organen, ...) und die Kontrolldichte sicherlich dazu Beitragen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand sauber ist größer wird.



Der Dopingnachweis ist ja auch eher eine Indizienkette verschiedener Faktoren als ein direkter Beweis. Vergleiche zB Clenbuterol bei Contador und Ostcharow.

Klugschnacker 01.12.2015 15:29

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1187017)
Man denke sich mal das Verbandwesen weg. Dann wäre eine Claudia Pechstein aber ziemlich allein auf weiter Flur mit ihrem Eisschnelllauf. Ohne Verband keine Rennen, ohne Verband keine Medienaufmerksamkeit, usw.

Für mich klingt das ganz stark nach Rosinenpickerei. Einerseits profitiert sie unglaublich von ihrem Sport, andererseits rebelliert sie gegen den Verband, der ihr dies alles erst ermöglicht hat, nur weil die Rahmenbedingungen ihr niht zusagen.

In gleicher Weise kann sich der Verband mal Friesinger, Pechstein, Niemann-Stirnemann, Anschütz und Schenk wegdenken. Dann sind auch die Medien, Fördergelder und damit so mancher Funktionär weg.

noam 01.12.2015 15:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1187024)
und damit so mancher Funktionär weg.

Das ist nicht immer schlecht :)

Hafu 01.12.2015 15:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1187024)
In gleicher Weise kann sich der Verband mal Friesinger, Pechstein, Niemann-Stirnemann, Anschütz und Schenk wegdenken. Dann sind auch die Medien, Fördergelder und damit so mancher Funktionär weg.

Hätte ich kein allzu großes Problem damit: für das Geld, dass die Halle in Inzell gekostet hat, hätte man in usnerer Gegend rund 5 öffentliche Sporthallenbäder bauen können, von denen neben Schwimm- und Triathlonvereinen auch normale Steuerzahler langfristig profitieren würden.

Ungefähr zeitgleich, wie die Inzeller Eisschnellaufhalle eröffnet wurde, wurde das Hallenbad in unserem 3o km von Inzell entfernten Ort geschlossen und seitdem fällt bei der Mehrzahl der Chiemgauer Schulen das vom Lehrplan eigentlich vorgeschriebene Schulschwimmen wegen fehlender Bäder aus (und das Thema lässt sich mit den Bob- und Rodelbahnen fortsetzen, von denen sich Deutschland gleich drei leistet, während ansonsten kein anderes Land der Welt mehr als eine Bob- und Rodelbahn unterhält, aber da wird's schon sehr OT)


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