triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Klimawandel: Und alle schauen zu dabei (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=45284)

keko# 07.10.2019 12:57

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1483026)
...
Die Wählerschaft ist doch bei vielen Wahlen (ich schließe mich da ein) im Prinzip gar nicht wirklich mündig zum Wählen, weil sie sich grundsätzlich viel zu wenig in politischen Fragen auskennt und viel zu wenig über die einzelnen Positionen der Parteien weiß, wobei letzteres eh egal ist, da die Schwestern und Brüder sich nach den Wahlen sowieso nie daran halten - ne ;-)?...

Mündige Bürger sind aber eigentlich Voraussetzung für eine funktioniernde Demokratie. Es gibt auch seriöse Untersuchungen, die zeigen, dass mündige Bürger durchaus Entscheidungen treffen, die im Mittel nicht schlechter sind als die von Repräsentanten.
Nun kann man sich die Frage stellen, ob mündige Bürger überhaupt das Ziel sind.
Das passt aber nicht hier rein und letztendlich ist bereits alles darüber publiziert. Selbst in der Fakultät meiner Tochter (Politikwissenschaft) wird ausgiebig und öffentlich über die "Krise der Demokratie" diskutiert.

keko# 07.10.2019 13:01

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1483051)
Wir leben ja auch gar nicht in einer Demokratie. Das wird nur behauptet, weil man ja wählen darf. Man nennt das dann ganz frech, repräsentative Demokratie. Kapitalismus und Demokratie schließen sich de facto aus.

Korrekt! Kapitalismus und seine Steigerung, der Neoliberalismus, funktionieren im Kern nur durch Spaltung und Anhäufung von Macht (=Geld). Demokratie läuft dem zuwider.

LidlRacer 07.10.2019 13:05

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1483051)
Wählen bringt eh nix, sonst wäre es verboten; hat mal wer gesagt.

Ja, wenn das mal wer gesagt hat, muss es natürlich stimmen.

Wenn das zu viele denken, passieren solche Unfälle wie Trump, Johnson und Brexit.

Aber wir schweifen etwas ab.

schnodo 07.10.2019 13:10

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1483051)
Wählen bringt eh nix, sonst wäre es verboten; hat mal wer gesagt.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1483059)
Wenn das zu viele denken, passieren solche Unfälle wie Trump, Johnson und Brexit.

Ich meine, das Gegenteil ist der Fall. Diese "Unfälle" sind passiert, weil viele, die normalerweise nicht wählen, begonnen haben daran zu glauben, dass sie mit ihrer Stimme etwas ändern können.

Seither sind aber auch die sonst gebetsmühlenartigen Beschwerden über zu geringe Wahlbeteiligung nahezu verstummt. Ich vermute fast, man wünscht sich die alte Wählerlethargie zurück. ;)

captain hook 07.10.2019 13:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1483059)
Ja, wenn das mal wer gesagt hat, muss es natürlich stimmen.

Wenn das zu viele denken, passieren solche Unfälle wie Trump, Johnson und Brexit.

Aber wir schweifen etwas ab.

Stimmt. In einer Demokratie entscheiden die, die gewählt wurden. Da kann ich nicht fordern die müssen weg, weil mir persönlich oder ggf einer Minderheit nicht gefällt was die da machen. Wenn beim nächsten Mal die Mehrheit anders entscheidet, können ggf andere Leute den Auftrag zum Entscheiden bekommen. Zum Glück können nicht einfach irgendwelche Gruppen eine Regierung absetzen.

qbz 07.10.2019 13:22

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1483051)
Wir leben ja auch gar nicht in einer Demokratie. Das wird nur behauptet, weil man ja wählen darf. Man nennt das dann ganz frech, repräsentative Demokratie. Kapitalismus und Demokratie schließen sich de facto aus.

Selbst unsere Politiker wissen das, und reden von Markt konformer Demokratie. Was natürlich keine Demokratie ist.
.....

Wie bezeichnest Du das politische System in Deutschland? Der Verzicht auf eine differenzierte Analyse verschiedener Herrschaftsformen kann schnell mal zu einer Autokratie bis Diktatur führen, also zu Formen von gewaltsamer Unterdrückung und Terror.

Wir sprechen immerhin darüber, dass und wie ein Parlament und die Regierung gewählt wird, also die Legislative und Exekutive des Staates. Und man darf viel mehr als nur Wählen in einer demokratischen staatlichen Verfasstheit, wie ein Blick in die Verfassung, auf die Grundrechte und die Gewaltenteilung schnell jeden lernt. Wird das alles wieder abgeschafft, was 1949 beschlossen wurde, ist es zu spät!

Natürlich kann sich ein Staatsvolk auch mehr Rechte geben als es in DE bisher der Fall ist, z.B. durch vielfältige Mitbestimmung, Initiativ- und Referendumsrechte etc.

MattF 07.10.2019 13:28

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1483054)
Wer sollte Deiner Meinung nach die Entscheidungen sonst treffen? Und wer sucht den aus, der diese Entscheidungen dann treffen darf?

Korekt.

Erstmal Alternativen aufzeigen, bevor man alles einreißt.


Und wenn wir bei Sprüchen sind.

Winston Churchill:
"Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."

MattF 07.10.2019 13:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1483072)
Wir sprechen immerhin darüber, dass und wie ein Parlament und die Regierung gewählt wird, also die Legislative und Exekutive des Staates. Und man darf viel mehr als nur Wählen in einer demokratischen staatlichen Verfasstheit, wie ein Blick in die Verfassung, auf die Grundrechte und die Gewaltenteilung schnell jeden lernt. Wird das alles abgeschafft, ist es zu spät!

Die Demokratie lebt auch vom Mitmachen in den Gremien unterhalb der Bundesregierung, bis hin zum Ehrenamt.
Es gibt sehr viele Stellen wo man sich einbringen kann und Dinge zum Bessern wenden kann durch persönlichen Einsatz, bzw. unsere Gesellschaft überhaupt erst am Laufen hält.

Und je weniger überall mitmachen, desto mehr können "die da Oben" machen was sie wollen.

Ich beobachte das im übrigen gerade bei denen die am lautesten "Merkel muss weg" schreien, dass die am wenigsten bereit sind z.b. im Ehrenamt was zu machen. Die haben nur ein Anspruchsdenken, dass ihnen dies und jedes zusteht (weil sie ja hier aus Deutschland sind) und Angst haben es wird ihnen von anderen weg genommen.

keko# 07.10.2019 13:35

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1483072)
Wird das alles wieder abgeschafft, was 1949 beschlossen wurde, ist es zu spät!

Es geht nicht ums Abschaffen, sondern um Kurskorrekturen. Unsere repräsentative (und vertikale) Demokratie hat Schwächen und Nutznießer, darum geht es.
Wie ich schon erwähnte, wird das als Fakt angenommen und längst ausführlich diskutiert. (leider völlig offtopic hier)

Nobodyknows 07.10.2019 13:38

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1483079)
Winston Churchill:
"Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."

Das kann man doch in dem Wissen, dass Feinjustierungen gelegentlich notwendig und hilfreich sind (z. B. bei der Größe des Bundestages verursacht durch das aktuelle Wahlrecht) so unterschreiben, oder?

Gruß
N. :Huhu:

captain hook 07.10.2019 13:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1483081)
Wie ich schon erwähnte, wird das als Fakt angenommen und längst ausführlich diskutiert. (leider völlig offtopic hier)

Naja, hier wurde ja als Reaktion auf das Klimapaket gefordert eine demokratisch gewählte Regierung abzusetzen. So offtopic ist die Diskussion nicht.

Vielmehr bringt sie uns dem Kern der Sache näher... was will denn die Mehrheit des Landes? Und führen die FFF Kundgebungen dazu, dass sich der Regierungsauftrag bei der nächsten Wahl ggf ändert? Oder gibt es so eine Gegenbewegung als Trotz (auf "how dare you" etc) in Richtung der Populisten, dass wir uns alle ganz warm anziehen können?

Und am Ende kann ich auch Klugschnackers Gedanken durchaus verstehen... Wenn sich eine Mehrheit aktuell einig ist, dass sie nicht bereit sind mehr zu sparen weil in 100 Jahren die Welt untergeht... dürfen die das? Die leben in 100 Jahren ja nicht mehr (vieleicht).

Körbel 07.10.2019 14:07

Zitat:

Zitat von Moflow (Beitrag 1482964)
Wie kann man sich als erwachsener Mann eigentlich so sehr an einer Minderjährigen abarbeiten? :Lachanfall:

Vielleicht weil er bei seinen eigenen die Zügel zuviel hat schleifen lassen.

LidlRacer 07.10.2019 14:10

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1483085)
Naja, hier wurde ja als Reaktion auf das Klimapaket gefordert eine demokratisch gewählte Regierung abzusetzen.

Das hat keiner gefordert. Sie sollte sich nur selbst auflösen. Andernfalls kommt sie erst etwas später bei der nächsten normalen Wahl weg.

Körbel 07.10.2019 14:11

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1483006)
Friseuse.

Friseurin.
Die Berufsbezeichnung lautet Friseurin.
Da muss ich drauf bestehen.

Höchst ehrenwerter Beruf hat mich meine Frau und mich ja gnadenlos nach Spanien katapultiert.:Huhu:

captain hook 07.10.2019 14:22

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1483097)
Andernfalls kommt sie erst etwas später bei der nächsten normalen Wahl weg.

Du kennst das Ergebnis der nächsten Wahl schon?

captain hook 07.10.2019 14:24

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1483097)
Das hat keiner gefordert. Sie sollte sich nur selbst auflösen.

Faktencheck:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1482944)
Es wird immer schlimmer:
Gesetzentwurf
Regierung schwächt Klimaschutzziele deutlich ab


Die GroKo muss weg!

Hmmmmmm....

Schwarzfahrer 07.10.2019 14:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1482944)
Es wird immer schlimmer:
...
Die GroKo muss weg!

Das klingt mir in seiner Einfachheit und Radikalität kaum unterscheidbar von "Merkel muß weg", sowohl was Stil als aus die Auswirkung angeht. Die Diskussion, welche Unterschiede in der Begründung es gibt, gehört ins andere Thread; aber es ist immer wieder frappierend, wie ähnlich die politischen Ränder links wie rechts wirken können :Cheese: .

MattF 07.10.2019 14:59

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1483083)
Das kann man doch in dem Wissen, dass Feinjustierungen gelegentlich notwendig und hilfreich sind (z. B. bei der Größe des Bundestages verursacht durch das aktuelle Wahlrecht) so unterschreiben, oder?

Gruß
N. :Huhu:

Natürlich muss das System nicht so in Stein gemeiselt bleiben wie es ist und auch Diskussionen über das System sind sinnvoll, Auch Kurskorrekturen.


Allerdings glaubst du, dass sich irgendwas ändern wird wenn wir 100 Bundestagsabgeordnete weniger haben?

Trimichi 07.10.2019 15:02

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1483019)

Wenn mir jemand 100mal sagt, er macht nach der Wahl dies und jenes und tut es dann nicht, dann muss ich es beim 101 Mal nicht mehr glauben.

Es gibt ja das bekannte "Regenwurm-Experiment". Ein Regenwurm hat seine Bleibe in einer Y-förmigen Behausung. Er wohnt unten am Y. Oben die Ausgänge A und B. Der Regenwurm ist es gewohnt, den Ausgang A zu benutzen, er hat aber den Ausgang B auch angelegt. Nun haben die Experimentatoren den Ausgang A mit einer Stromschlagvorrichtung ausgestattet. Der Regenwurm erhält also, immer dann wenn er Ausgang A benutzt, einen verträglichen, aber schmerzhaften Stromschlag. Wie viele Durchgänge braucht der Regenwurm bis er lernt Ausgang B zu benutzen? Statistisch ermittelt über alle getesteten Regenwürmer 127 Mal!



Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1483095)
Vielleicht weil er bei seinen eigenen die Zügel zuviel hat schleifen lassen.

Durchaus plausinbel. Psychologen sprechen auch von Ich-Abwehrmechanismen, in diesem Zusammenhang handelt es sich um Verschiebung im Rahmen der Verdrängung. Adressaten wären also die eigenen Kinder und nicht eine mehr oder weniger unerreichbare Person, mit der unser Protagonist auch nichts zu tun hat.

Anderes Beispiel: ein Mann hat Ärger mit seinem Chef, darf aber nichts gegen ihn sagen. Er kommt nach Hause und hat schlechte Laune, seine Kinder müssen stellvertretend für den Chef das aushalten, was der Mann gerne dem Chef sagen würde, aber nicht darf.

So gesehen macht es durchaus und sehr wohl Sinn, wenn die Minderjährigen jetzt aufbegehren, da sie ja als Adressaten der Kritik an die Chefs ihrer Eltern fungieren und inzwischen Lösungen ersonnen haben, um die Probleme, mit denen die Chefs ihrer Eltern kämpfen, zu lösen.

Nobodyknows 07.10.2019 15:17

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1483116)
...Allerdings glaubst du, dass sich irgendwas ändern wird wenn wir 100 Bundestagsabgeordnete weniger haben?

Na ja, wenn es dann nicht schlechter wird, aber die Steuerzahler X Millionen pro Jahr sparen und sich die Anzahl der Abgeordneten wieder der vom Gesetz vorgesehenen Anzahl nähert. Das ware schon gut, oder?

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi 07.10.2019 15:20

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1483098)
Friseurin.
Die Berufsbezeichnung lautet Friseurin.
Da muss ich drauf bestehen.

Höchst ehrenwerter Beruf hat mich meine Frau und mich ja gnadenlos nach Spanien katapultiert.:Huhu:

Cool. Dann kennt ihr sicherlich Sonja Fischer? Sie ist Friseur-Weltmeisterin und ist meine Friseurin. :Lachen2:

Kommt gerne mal hier vorbei, dann radeln wir zu ihr. Wäre echt witzig. ;)

Demo-Video:

https://www.youtube.com/watch?v=VR4xP2W5OjU

Viele Grüße nach Spanien aus Franken!! :Blumen: :Blumen:

MattF 07.10.2019 15:25

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1483125)
Na ja, wenn es dann nicht schlechter wird, aber die Steuerzahler X Millionen pro Jahr sparen und sich die Anzahl der Abgeordneten wieder der vom Gesetz vorgesehenen Anzahl nähert. Das ware schon gut, oder?

Gruß
N. :Huhu:

Ja.
Allerdings kosmetische Änderungen.



.................................................. .................................................. ......

keko# 07.10.2019 15:56

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1483085)
... Und führen die FFF Kundgebungen dazu, dass sich der Regierungsauftrag bei der nächsten Wahl ggf ändert? Oder gibt es so eine Gegenbewegung als Trotz (auf "how dare you" etc) in Richtung der Populisten, dass wir uns alle ganz warm anziehen können?

Regierungen haben es längst gelernt mit normalen Demonstrationen umzugehen. Spannend wird es, wenn mehr daraus wird, so z.B. ziviler Ungehorsam. Daraus könnte Druck auf die Demokratie entstehen.
Die AfD schießt sich gerade auf das Klima ein. Sie in die rechte Ecke zu stellen, reicht längst nicht mehr.

Körbel 07.10.2019 16:00

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1483127)
Cool. Dann kennt ihr sicherlich Sonja Fischer? Sie ist Friseur-Weltmeisterin und ist meine Friseurin. :Lachen2:

Kommt gerne mal hier vorbei, dann radeln wir zu ihr. Wäre echt witzig. ;)

Demo-Video:

https://www.youtube.com/watch?v=VR4xP2W5OjU

Viele Grüße nach Spanien aus Franken!! :Blumen: :Blumen:

Ich kenne nur Helene Fischer, aber die mag ich nicht und Friseur-WM gibts einige, kommt immer darauf in welchem Fach.
Und an meinen Kopf darf nur meine Frau.:Liebe:

Und in Franken is mir zu kalt, da würde ich höchstens mal einige Frankenweine verkosten.
Obwohl das Spalter Bier damals war auch ein Kracher.

Und dann müsste ich ja fliegen, gaaaanz schlecht fürs Klima.

qbz 07.10.2019 16:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1483081)
Es geht nicht ums Abschaffen, sondern um Kurskorrekturen. Unsere repräsentative (und vertikale) Demokratie hat Schwächen und Nutznießer, darum geht es.
Wie ich schon erwähnte, wird das als Fakt angenommen und längst ausführlich diskutiert. (leider völlig offtopic hier)

Einverstanden, mir ging es bloss um die so wichtige Differenzierung der unterschiedlichen Herrschaftsformen.

Das Thema "Demokratie" wie "soziale Gerechtigkeit" finde ich allerdings bei der Energiewende ein Topthema. Es fällt leider nur von den Grünen bis zur CDU unter den Tisch wegen ihrer neoliberalen Ausrichtung, die lieber mit Emissionshandel die Börsenspekulanten bedienen wollen.

Die Linke verlangt zu recht IMHO die Rekommunalisierung und Vergesellschaftung des Energiesektors incl. der Netze, damit also eine demokratische Kontrolle. Damit liesse sich eine Energiewende viel besser, schneller, planbarer, kostengünstiger für die Bevölkerung durchführen und eine bessere Zustimmung der Bevölkerung erreichen. Die neoliberale Privatisierung des Energiesektors erweist sich als kontraproduktiv für den Klimaschutz und ebenso erschweren die Forderungen nach Entschädigungen für die Konzerne beim Ausstieg aus der Kohle den Wechsel usf.

captain hook 07.10.2019 16:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1483141)
Die AfD schießt sich gerade auf das Klima ein. Sie in die rechte Ecke zu stellen, reicht längst nicht mehr.

Genau. Und da werden dann alle abgefischt, die mit "how dare you" nicht viel anfangen können. Da werden sie sich schon einrichten in dieser Ecke. Und ich behaupte mal ganz frech, dass es in der Bevölkerung eine Menge Leute gibt, die sich eher dort sehen als bei "wir werden jetzt alle autofreie Vegetarier". Viele böse alte Männer.

Und das sage ich nicht, weil ich das gut finden würde, sondern weil ich Angst davor habe und beobachte, dass je extremer die Aktionen werden, der Gegenpol zu ziehen beginnt und selbst eigentlich rel. moderate Leute den Standpunkt vertreten, dass es jetzt langsam aber auch mal reicht.

ScottZhang 07.10.2019 17:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1483059)
Ja, wenn das mal wer gesagt hat, muss es natürlich stimmen.

Nein, das gilt selbstverständlich nur für Greta und Klimatologen! Alles andere ist Verschwörungstheorie, Lobbyismus, rechtsextrem, linksextrem, gutbürgerlich, nicht die Mitte, nicht vertretbar oder einfach nur dumm, konservativ, leugnend oder einfach nur Trump und Putin, oder der Chinese, der Nordafrikaner, der Moslem, SUV-Fahrer, alte weiße Männer, der Terrorist.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1483059)
Wenn das zu viele denken, passieren solche Unfälle wie Trump, Johnson und Brexit.

Aber wir schweifen etwas ab.

Wenn Wahlen nichts bringen, sind folglich Trump, Johnson, Merkel, Macron, uvm. keine Unfälle, sondern ganz normale Ergebnisse des Meinungsmanag ... äh ... politischer Willensbildung.

ScottZhang 07.10.2019 17:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1483072)
Wie bezeichnest Du das politische System in Deutschland? Der Verzicht auf eine differenzierte Analyse verschiedener Herrschaftsformen kann schnell mal zu einer Autokratie bis Diktatur führen, also zu Formen von gewaltsamer Unterdrückung und Terror.

Wir sprechen immerhin darüber, dass und wie ein Parlament und die Regierung gewählt wird, also die Legislative und Exekutive des Staates. Und man darf viel mehr als nur Wählen in einer demokratischen staatlichen Verfasstheit, wie ein Blick in die Verfassung, auf die Grundrechte und die Gewaltenteilung schnell jeden lernt. Wird das alles wieder abgeschafft, was 1949 beschlossen wurde, ist es zu spät!

Natürlich kann sich ein Staatsvolk auch mehr Rechte geben als es in DE bisher der Fall ist, z.B. durch vielfältige Mitbestimmung, Initiativ- und Referendumsrechte etc.

Uh, das ist wirklich eine schwierige Frage. Auf die schnelle würde ich Antworten: Oligarchie. Dabei beziehe ich mich auf den Ist-Zustand, und nicht das was laut Verfassung möglich wäre oder sein sollte.

Aber egal wieviel Rechte wir bekommen. Bleibt das System kapitalistisch, kann man einfach keine Demokratie haben! Das schließt sich aus, meiner Meinung nach.

schnodo 07.10.2019 17:41

Heute ist Montag. Ein toller Tag, um erstmalig schnodos Preis für Schäbigkeit und Heuchelei zu vergeben. :Cheese:


Körbel 07.10.2019 17:47

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1483158)
Heute ist Montag. Ein toller Tag, um erstmalig schnodos Preis für Schäbigkeit und Heuchelei zu vergeben. :Cheese:


Ein würdiger Preisträger!:Lachanfall:

Klugschnacker 07.10.2019 17:54

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1483054)
Wer sollte Deiner Meinung nach die Entscheidungen sonst treffen? Und wer sucht den aus, der diese Entscheidungen dann treffen darf?

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1483079)
Korekt. Erstmal Alternativen aufzeigen, bevor man alles einreißt. Und wenn wir bei Sprüchen sind.

Eine Demokratie muss dem Willen der Mehrheit mitunter Grenzen setzen. Darum treffen sich die Völker der Welt auf Konferenzen, um miteinander zu verhandeln. Dabei werden auch die Interessen kleinerer Staaten berücksichtigt, beispielsweise, wenn deren Land in den nächsten 100 Jahren durch die Klimaerwärmung abzusaufen droht.

Falls nur die simple Mehrheit zählte, würden sich die Chinesen als bevölkerungsreichstes Volk in allen globalen Fragen durchsetzen. Wer von Euch hielte das für gerecht?

Es gibt außerdem Dinge, über die nach meinem Verständnis überhaupt nicht legitim abgestimmt werden kann. Wer hielte die Steinigung einer vom Vater vergewaltigten Tochter für legitim, selbst wenn es darüber eine Abstimmung nach allen demokratischen Regeln gegeben haben mag? Oder wenn sich eine Mehrheit dafür finden würde, die Sklaverei wieder einzuführen?

Ich bezweifle die Legitimität solcher Abstimmungen. Ich bezweifle auch, dass eine demokratisch gewählte Regierung das Recht hat, anderen Ländern ihre Lebensgrundlagen zu entziehen. Oder den kommenden Generationen.

Sorry für’s Sprücheklopfen!

ScottZhang 07.10.2019 18:08

Der Sauerstoff:

https://www.youtube.com/watch?v=iugppQi6xjU

qbz 07.10.2019 18:17

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1483153)
Uh, das ist wirklich eine schwierige Frage. Auf die schnelle würde ich Antworten: Oligarchie. Dabei beziehe ich mich auf den Ist-Zustand, und nicht das was laut Verfassung möglich wäre oder sein sollte.

Aber egal wieviel Rechte wir bekommen. Bleibt das System kapitalistisch, kann man einfach keine Demokratie haben! Das schließt sich aus, meiner Meinung nach.

Ich würde mich in der Analyse der Staatsform "Demokratie und Oligarchie" dem Schweizer Prof. Jean Ziegler, Mitglied im UNO Menschenrechtsrat anschliessen. Oligarchisch beherrschen das internationale Finanzkapital die Systeme, nicht die demokratisch gewählten Regierungen.

"Es gibt keine Ohnmacht in der Demokratie. Alle mörderischen Strukturen können morgen auf verfassungsrechtlich friedlich demokratische Weise aus dem Weg geräumt werden. Sie wissen, wie furchtbar die Börsenspekulation auf Grundnahrungsmittel durch Hedgefonds und Großbanken ist. Durch sie werden die Weltpreise auf Grundnahrungsmittel in die Höhe getrieben.

Ihre Auswirkungen in den Slums von Sao Paolo oder Manila sind verheerend. Wenn der Reispreis steigt, kann die Mutter in Sao Paolo nicht genug Reis kaufen und ihre Kinder gehen zugrunde. Morgen früh kann die Börsenspekulation auf Grundnahrungsmittel durch den Bundestag verboten werden – wenn wir das wollen, wenn wir einen ausreichend starken Druck machen.

Ich sage es nochmal: Es gibt keine Ohnmacht in der Demokratie. Das Grundgesetz gibt uns alle Waffen, die wir benötigen, in die Hand – wir müssen uns nur bücken und sie aufheben. Wir haben ein Streikrecht, wir haben Wahlen, wir haben ein Demonstrationsrecht und viele Rechte mehr. Wir können die Regierungen zwingen, diese Strukturreformen durchzuführen."


„Wir leben unter einer Diktatur der Oligarchien des globalisierten Finanzkapitals“

qbz 07.10.2019 18:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1483163)
....
Es gibt außerdem Dinge, über die nach meinem Verständnis überhaupt nicht legitim abgestimmt werden kann. Wer hielte die Steinigung einer vom Vater vergewaltigten Tochter für legitim, selbst wenn es darüber eine Abstimmung nach allen demokratischen Regeln gegeben haben mag? Oder wenn sich eine Mehrheit dafür finden würde, die Sklaverei wieder einzuführen?

Ich bezweifle die Legitimität solcher Abstimmungen. Ich bezweifle auch, dass eine demokratisch gewählte Regierung das Recht hat, anderen Ländern ihre Lebensgrundlagen zu entziehen. Oder den kommenden Generationen.

Sorry für’s Sprücheklopfen!

Du sprichst Dich für ein Naturrecht aus nach meinem Verständnis und zählst auch den Schutz der Erde, der Arten, der kommenden Generationen dazu.

ScottZhang 07.10.2019 18:28

Ja das stimmt, theoretisch. Rein rechtlich mag das möglich sein. Praktisch, ist das aber genauso wie mit der Anarchie, eine schöne Träumerei. Mörderische Strukturen lassen sich nicht friedlich beseitigen, denn die mörderischen Strukturen sind nicht friedlich, sie eskalieren wenn nötig. Sie legen jede Bemühung in Schutt und Asche. Das zeigt die Geschichte überall auf der Welt. Leider!

LidlRacer 07.10.2019 18:40

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1483165)

Das ist zwar interessant (und teilweise falsch), aber was trägt es zu diesem Thema bei?

ScottZhang 07.10.2019 18:45

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1483173)
Das ist zwar interessant (und teilweise falsch), aber was trägt es zu diesem Thema bei?

Soso, die Enstehung des Sauerstoffs und die Rolle der Pflanzenwelt dabei, trägt also nicht zur Umweltdebatte bei.

LidlRacer 07.10.2019 18:51

Oberflächlich betrachtet erweckt der Beitrag von Herrn Pollmer den Eindruck, als wäre Wald nutzlos. Das ist er aber keineswegs, denn wir haben nicht zu wenig Sauerstoff sondern zu viel CO2. Seine Aussage, es würde kein Gramm CO2 verbraucht, ist absolut irreführend. Das gälte, wenn der Wald vollständig verrotten oder verbrennen würde - das tut er aber normalerweise nicht.

ScottZhang 07.10.2019 18:55

Die ist überjaupt nicht irreführen, dass das CO2 wieder frei wird, weiß sogar das IPCC. Außerdem, es steht ja noch lebendes Pflanzenmaterial, also ist CO2 gebunden.

Also das der Wald deswegen nutzlos sein soll, ist wirklich sehr weit hergeholt. Es sei denn man gestehe dem Wald nur einen einzigen Nutzen, in Form der Sauerstoffbereitstellung für den Menschen zu.

Schon merkwürdig überhaupt auf die Idee zu kommen! Ich versteh auch nicht warum du dem Mann auf diese Art und Weise etwas unterstellst was er nicht gesagt hat.

LidlRacer 07.10.2019 18:59

Dann noch mal konkret:
Welche bzgl. des Klimawandels relevante Erkenntnis bringt der Beitrag?


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:11 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.