Helmut S |
11.01.2024 10:12 |
Wir brauchen einfache Arbeitskräfte genauso wie qualifizierte und hoch- bzw. höchstqualifizierte Arbeitskräfte.
Die letztere Gruppe wird jedoch in jedem Land gebraucht, das sich ebenfalls mit dem Problem der Demographie am Arbeitsmarkt rumschlagen. I.d.R. dürften das die Länder sein, die einen ähnlichen "Qualifikationsstatus" haben wie wir. Wird spannend, war um die ausgerechnet zu uns kommen sollen?
Das eigene Bildungssystem ist gefuckt. Hier muss sich dringend was ändern, sonst werden wir international noch mehr abgehängt. Das Ergebnis der neusten Pisa-Studie zeigt, was wir in den Unternehmen schon lange sehen: Schreiben, lesen, Textverständnis und rechnen ist echt grausam im Schnitt.
Wir Unternehmen (vor allem die KMU) kommen zumindest nicht umhin, Leute, die deutlich unter unserem Qualifikations- und Anforderungsniveau sind, selbst zu qualifizieren. Wir können die Läden ja nicht zusperren, bis sich die Politik zu einer vernünftigen Strategie commited hat und die auch handwerklich vernünftig umgesetzt wird.
Beispiel: Ich habe eine osteuropäische Landschaftsgärtnerin, die bisher nur in der Produktion am Band gearbeitet hat, auf eine Stelle als Bürofachkraft eingestellt. Zuerst habe ich ihr eine bestehende Mitarbeiterin 1 Monat lang zur Seite gestellt für eine "intensiv Einarbeitung". Kostet schon mal doppelt Gehalt für einen Arbeitsplatz und erzeugt Opportunitätskosten auf dem Arbeitsplatz der MA, die "intensiv einarbeitet" und ihre Tätigkeit, die sie eigentlich machen soll eben nicht macht. Aktuell ist die neue MA nicht im Hause, denn sie is in nem Sprachkurs, den wir ihr bezahlen und auf die Arbeitszeit anrechnen.
Einfacher wäre natürlich eine Muttersprachlerin/Bürokauffrau einzustellen. Kriegst aber nicht. Kretschmer hat wenig Ahnung von der Praxis. Er klingt etwas wie Rüttgers und "Kinder statt Inder". Das hat auch nicht funktioniert.
:Blumen:
|