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DocTom 07.12.2017 21:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1347585)
also, eine Nichte von mir ...

Der Zusammenhang erschliesst sich mir hier jetzt gerade nicht...

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1347585)
...
Nur die Rohstoffe in den Geräten, mit denen Du gerade die Leute aus diesen Ländern pauschal beschimpfst. Und ob diese Menschen in einer modernen Industrie arbeiten können, hängt sicher nicht von ihrer Hautfarbe und Religion ab. :)

Wen hab ich beschimpft und den Rest hab ich auch nicht behauptet. Warum aber nutzen sie die Rohstoffe deiner Meinung nach nicht einfach selber und entwickeln Handys, Laptops und anderes, bauen Schulen, Universitäten etc? Keine Zeit, müssen sich ja dauernd mit Andersgläubigen oder dem Nachbarklan bekriegen...

Rohstoffe sind halt per se noch keine Hochtechnologie. Darum sind ja die Chinesen in diesen Ländern und helfen bei dem Aufbau von Infrastruktur im Tausch gegen die Rohstoffe. Weil diese Menschen es ohne Hilfe nicht gebacken bekommen und lieber die eigenen Länder verlassen statt dort etwas zum Positiven zu ändern. Achja, das ist ja zu gefährlich, könnte dem Nachbarklan nicht passen...

Lieber schnell wieder raus aus diesem Thread, weil Deine Sozialromantik nichts für mich ist.:Blumen:

noam 08.12.2017 01:25

Was man halt immer bedenken sollte, ist dass man niemals anfangen darf einfach alle über einen Kamm zu scheren. Es gibt durch aus vereinzelte Lichtblicke.


Was ich gerade in arabischen und afrikanischen Ländern, die unglaublich reich an Bodenschätzen sind, niemals verstehen werde, ist wie sich ein System dort durchsetzen und vor allem so lange bestehen bleiben konnte, wo sich wenige die Taschen bis oben hin füllen und die meisten in absoluter Armut leben.


Wieso hat sich das System bei uns (westliche Welt) anders entwickelt? Bei uns gibt und gab es auch genug einzelne, die sich überproportinal auf Kosten anderer Bereichern, aber die breite Masse ist trotz dem Fehlen von klassischen Bodenschätzen deutlich reicher. Das verstehe ich zum Beispiel einfach nicht.


Aber das sol hier ja auch gar nicht das Thema sein. Hier geht es ja um die Flucht von Menschen aus Afrika und Vorderasien nach Europa.

ThomasG 08.12.2017 04:55

Ich glaube, dass es tatsächlich in der Geschichte der Menschheit mächtige und sehr reiche Menschen gab, denen irgendwann einfach klar war, dass es für sie sicherer ist, wenn es den übrigen Menschen in ihrem Umfeld nicht ganz so schlecht geht.
Manche kamen zu diesem Schluß möglichwerweise sogar aus ethischen Gründen.
Und dann dürfte es das ein oder andere Mal auch einfach Zufall gewesen sein.
Es gibt eben Menschen, die in der Lage sind mit ihren Worten und Taten Massen zu mobilisieren.
Die werden aber halt nicht so wahnsinnig oft geboren und müssen sich ja auch erst einmal entwickeln (können).
In der Menschheitsgeschichte gab es ja solche Leute wie Mahatma Ghandi oder Martin Luther King beispielsweise.
Möglicherweise spielt auch eine bedeutende Rolle, dass eben mächtige Leute mit Zugriff auf eine große Menge an Rohstoffen, die sich gut verkaufen lassen als Einnahmequelle, einen viel geringeren Anreiz haben ihre Mitmenschen relativ gut für die zur Verfügungstellung ihrer Arbeitskraft zu bezahlen, damit eben die Einnahmen aus dieser Quelle kommen.
Menschen, die den Eindruck haben sie können durch Anstrengung wirklich weiter kommen, strängen sich halt in der Regel viel mehr an.
Andere resignieren eher oder fangen an sich immer unsozialer zu benehmen aus der Not heraus bzw. wollen eher irgendwann den Reichen an den Kragen.

MattF 08.12.2017 07:56

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1347615)
Was ich gerade in arabischen und afrikanischen Ländern, die unglaublich reich an Bodenschätzen sind, niemals verstehen werde, ist wie sich ein System dort durchsetzen und vor allem so lange bestehen bleiben konnte, wo sich wenige die Taschen bis oben hin füllen und die meisten in absoluter Armut leben.


Wieso hat sich das System bei uns (westliche Welt) anders entwickelt?


Du kannst Afrika und die westliche Welt z.b. aber nicht trennen.


Die westliche Welt lebt davon, dass billige Rohstoffe aus Afrika unter unwürdigen Bedingungen gefördert werden.

Wir profitieren davon, dass dort die Menschen und die Natur ausgebeutet werden.

Gerade westliche Konzernchefs arbeiten mit den Regierungen in Afrika zusammen, zahlen denen Geld und stabilisieren das System, genauso viele westliche Regierungen. An Umstürzen oder dem Übergang der Bodenschätze in den Besitz des Volkes ist man hier überhaupt nicht interessiert, es würde nur die Geschäfte stören.

Was man immer bedenken muss wenn man sagt: Wir Europäer bekommen es gebacken die nicht:

Der Einzelne kann auch bei uns nichts. Es ist richtig unser System hier funktioniert (regional betrachtet). Du und ich wir können dafür aber praktisch gar nichts, wir sind da rein gewachsen.

Die Afrikaner können auch nichts dafür, dass sie in Afrika geboren sind, in eine System was nicht funktioniert. Der individuelle Mensch kann an den Verhältnissen praktisch nichts ändern. Ausser abhauen nach Europa, was dann ja auch als logische Konsequenz viele machen.

So....ne Lösung ist da natürlich auch nicht dabei :(

Trimichi 08.12.2017 09:08

Neu ist, dass die Flüchtlinge, die schon hier sind nach Hause gelockt werden sollen. Falls sie zurückgingen würden sie auch in Syrien von Deutschland aus unterstützt werden, weil sie ja schon mal hier waren und dann dort mit 3000-4000 EUR pro Nase besser zu recht kämen.

Stefan 08.12.2017 09:42

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1347648)
Neu ist, dass die Flüchtlinge, die schon hier sind nach Hause gelockt werden sollen. Falls sie zurückgingen würden sie auch in Syrien von Deutschland aus unterstützt werden, weil sie ja schon mal hier waren und dann dort mit 3000-4000 EUR pro Nase besser zu recht kämen.

Ich verstehe Deinen Beitrag nicht.

Angenommen der einzelne Flüchtling hat in seiner Zeit in Deutschland kein Geld gespart und bekommt 4000 EUR dafür, dass er wieder in sein Heimatland geht.

Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung kostet einen Flüchtling die Flucht nach Deutschland im Schnitt 7000 EUR.

Warum kommt er jetzt in seinem Heimatland "besser zu recht"?

Für sein Essen und seine Unterkunft.... musste er in seiner Zeit in Deutschland nicht aufkommen und ungefährlicher hat er in D auch gelebt, aber nach finanziellem Megadeal hört sich das nicht.

qbz 08.12.2017 10:08

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1347625)
Du kannst Afrika und die westliche Welt z.b. aber nicht trennen.


Die westliche Welt lebt davon, dass billige Rohstoffe aus Afrika unter unwürdigen Bedingungen gefördert werden.

Wir profitieren davon, dass dort die Menschen und die Natur ausgebeutet werden.

Gerade westliche Konzernchefs arbeiten mit den Regierungen in Afrika zusammen, zahlen denen Geld und stabilisieren das System, genauso viele westliche Regierungen. An Umstürzen oder dem Übergang der Bodenschätze in den Besitz des Volkes ist man hier überhaupt nicht interessiert, es würde nur die Geschäfte stören.

Dieser Artikel erklärt, nach welchen ökonomischen Regeln die Ausbeutung organisiert ist und weshalb sie dazu führen, dass gerade die afrikanischen Länder mit reichen Rohstoffvorkommen einen hohen Kapitalabfluss haben und und die Masse der Menschen speziell dort so arm sind.

wie-ein-kontinent-ausgepluendert-wird

Und hier noch ein Link auf die Rezension eines Buches, das sich mit diesen Fragen beschäftigt, von einem Journalisten, der vor Ort mehrere Jahre recherchierte:
Tom Burgis: "Der Fluch des Reichtums. Warlords, Konzerne, Schmuggler und die Plünderung Afrikas"

schoppenhauer 08.12.2017 10:13

Ein Bekannter von mir, Bulgare mit Wohnsitz in Wien, arbeitet derzeit für ein Telekom- Unternehmen in Algier. Auf mein „und - wie isses?“ kam ein spontanes: „Sicher vor allem, die Ganoven sind ja alle bei Euch in Berlin.“ Das war kein Scherz und ist wohl allgemeiner Tenor in der Bevölkerung dort.

Wie die Bereitschaft, Menschen in Not zu helfen, besser vor Missbrauch geschützt wird, ist sicherlich ein dringliches Thema für die Politik.

MattF 08.12.2017 10:41

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1347670)
Ein Bekannter von mir, Bulgare mit Wohnsitz in Wien, arbeitet derzeit für ein Telekom- Unternehmen in Algier. Auf mein „und - wie isses?“ kam ein spontanes: „Sicher vor allem, die Ganoven sind ja alle bei Euch in Berlin.“ Das war kein Scherz und ist wohl allgemeiner Tenor in der Bevölkerung dort.


Hängt aber auch damit zusammen, dass rechtsstaatliche Strukturen fehlen.

Wären die Länder in Afrika alle vorbildlich rechtsstaatlich organisiert wäre es kein Problem die Ganoven dorthin wieder abzuschieben (wofür ich absolut bin, Verbrecher raus!).

Sind sie aber nicht und nehmen die nicht zurück.

Von der Korruption dort profitieren aber die Konzerne im Westen die mit den Regimes in Afrika Geschäfte machen. D.h. der Westen leidet und profitiert von den Zuständen in Afrika, nur jeweils nicht dieselben Menschen in Europa.

Trimichi 09.12.2017 12:27

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1347661)
Ich verstehe Deinen Beitrag nicht.

Angenommen der einzelne Flüchtling hat in seiner Zeit in Deutschland kein Geld gespart und bekommt 4000 EUR dafür, dass er wieder in sein Heimatland geht.

Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung kostet einen Flüchtling die Flucht nach Deutschland im Schnitt 7000 EUR.

Warum kommt er jetzt in seinem Heimatland "besser zu recht"?

Für sein Essen und seine Unterkunft.... musste er in seiner Zeit in Deutschland nicht aufkommen und ungefährlicher hat er in D auch gelebt, aber nach finanziellem Megadeal hört sich das nicht.

Was gibt es daran nicht zu verstehen?

Dein Beitrag beruht auf Annahmen. Zudem erwähntest du die bereits entstandenen Kosten. D.h. deine Prognose ist retroperspektiv, meine prospektiv.

Das AA wird wohl eine Neubewertung der Situation in Syrien durchführen.

Ein Flüchtling könnte sein Schutzbedürfnis verwirkt haben. Oder hat keinen Bock mehr hier. Wie rechtfertigst du gegenüber dem Steuerzahler Summen in Höhe von 3-4 T EUR? Ein Flugticket kostet als Zivilist NÜRNBERG <=> TELL-A-WIFE, but two way 249,- EUR auf die Schnelle mit der Germania z.B.! Rechne noch 50,- EUR zusätzl. für den Bus. (...)

MattF 11.12.2017 08:38

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1347893)
Wie rechtfertigst du gegenüber dem Steuerzahler Summen in Höhe von 3-4 T EUR?


Man kann es als Entwicklungshilfe, zum Aufbau des Heimatlandes ansehen.

MfG
Matthias

qbz 23.12.2017 09:17

Das Berliner Verwaltungsgericht entschied, dass die Kernfamilie eines minderjährigen Flüchtlings (Syrer) nachziehen darf, der unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidet. Die Bundesrepublik DE verzichtete auf eine Berufung. (Weshalb wohl? Weil vermutlich das Urteil bei höheren Instanzen gleich ausfallen wird und dann höhere Gültigkeit hätte.)
"Bei der Entscheidung über den Familiennachzug zähle allein das Kindeswohl, das durch Grundgesetz, Europäische Menschenrechtskonvention und Uno-Flüchtlingskonvention besonders geschützt sei."

berlin-junger-syrer-erhaelt-recht-auf-familiennachzug

JENS-KLEVE 23.12.2017 10:17

Wenn sich das via WhatsApp und Facebook schnell rumspricht werden die Familien nun vermehrt Kinder auf gefährliche Reisen zu anderen Kontinenten schicken. Das könnte dann den sicheren Tod für eine großen Teil bedeuten. Für den konkreten Fall ein gutes Urteil, mit der Signalwirkung eher ein Schuss nach hinten.

highlow 23.12.2017 11:54

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1347615)

(...)

Was ich gerade in arabischen und afrikanischen Ländern, die unglaublich reich an Bodenschätzen sind, niemals verstehen werde, ist wie sich ein System dort durchsetzen und vor allem so lange bestehen bleiben konnte, wo sich wenige die Taschen bis oben hin füllen und die meisten in absoluter Armut leben.

(...)

Das ist ganz einfach, schau dir die Beispiele Irak und Libyen an: Dort haben es zwei Machthaber geschafft, über Jahre hinweg ihr Volk mittels Gewalt zu unterdrücken. Beide wurden durch militärische "Operationen" (oder im Rahmen dieser) beseitigt.

Im Irak dürfte der eigentliche Grund dafür mittlerweile klar sein, die nicht existenten Massenvernichtungswaffen (und der angebliche Bezug von Saddam H. zu Al Quaida) waren lediglich der Vorwand, die Amerikaner wollten/brauchten die Macht über das Öl. Welche Firmen sind denn in Basra, Baji (Irak) und Umgebung ansässig? Richtig, KBR, Halliburton etc. ....alles US-Firmen ;) Warum hat sich der Ami so intensiv um die "Befreiung" des Irak vom IS gekümmert und hält in Syrien die Füsse still? Im Irak gibt's das Öl, in Syrien lediglich menschliche Schicksale.

Das skurrile ist: Wären die Herren Hussein und Gaddafi noch an der Macht, dann wären die Flüchtlingsströme aus/durch diese Länder niemals möglich gewesen.

Man mag sich auch mal durch den Kopf gehen lassen, wie man selbst reagieren würde, wenn man in einer Bürgerkriegs-Region zu Hause ist, und die Einschläge immer näher kommen. Ich jedenfalls würde auch die Familie nehmen und abhauen.

Weißer Hirsch 23.12.2017 12:36

Zitat:

Zitat von highlow (Beitrag 1350492)
Ich jedenfalls würde auch die Familie nehmen und abhauen.

Richtig. So würden wir da machen. Die Realität ist aber eine andere. Und das ist ja gerade eines der Hauptargument von weniger asylfreundlich eingestellten Gruppen: Warum kommen nur allein reisende Männer die ihre Familie im Bürgerkrieg und damit der Gefahr zurücklassen (wenn es dort so gefährlich ist)? Und die Frage zu beantworten ist mit unseren Wertevorstellungen nicht ganz einfach...

qbz 23.12.2017 13:10

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1350473)
Wenn sich das via WhatsApp und Facebook schnell rumspricht werden die Familien nun vermehrt Kinder auf gefährliche Reisen zu anderen Kontinenten schicken. Das könnte dann den sicheren Tod für eine großen Teil bedeuten. Für den konkreten Fall ein gutes Urteil, mit der Signalwirkung eher ein Schuss nach hinten.

Das Problem wird kaum auftreten, da ab März 2018 der Familiennachzug auch für die subsidiär Schutzberechtigten wieder erlaubt ist (es sei denn die neue Regierung setzt weiterhin den Familiennachzug für diese Gruppe aus).

"Asylberechtigte Schutzberechtigte, denen die Flüchtlingseigenschaft oder subsidiärer Schutz zuerkannt worden ist, haben das Recht auf privilegierten Familiennachzug. Das bedeutet, dass kein Nachweis der Lebensunterhaltssicherung und ausreichenden Wohnraums als Voraussetzung für die Einreise der Familienangehörigen notwendig ist. Dies gilt für den Nachzug der Ehegattin bzw. des Ehegatten und der minderjährigen ledigen Kinder.
.......
Für subsidiär Schutzberechtigte deren Aufenthaltserlaubnis nach dem 17.03.2016 erteilt worden ist, gilt eine Übergangsfrist von zwei Jahren. In dieser Zeit kann kein Familiennachzug erfolgen. Nach dem 16. März 2018 ist ein Familiennachzug wieder erlaubt. In besonderen Härtefällen ist eine humanitäre Aufnahme von Familienangehörigen weiterhin möglich."


http://www.bamf.de/DE/Fluechtlingssc...hzug-node.html

Flow 23.12.2017 13:47

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1350497)
Warum kommen nur allein reisende Männer die ihre Familie im Bürgerkrieg und damit der Gefahr zurücklassen (wenn es dort so gefährlich ist)?

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bietet aktuelle Zahlen zu Asyl

Auf Seite 7 findet man, daß in Zeitraum Jan-Nov 2017 60% der Asylerstantragtsteller männlich waren. Das leichte Ungleichgewicht resultiert vor allem aus Unterschieden in den Altersgruppen 16-25 Jahre.
Das paßt NICHT so recht zusammen mit "nur Männer" und auch nicht unbedingt mit "die ihre Familie zurücklassen".
Daß sich unter den Jugendlichen eher die männlichen alleine auf den Weg machen, scheint mir einleuchtend.

be fast 23.12.2017 14:09

Aha, hier halten sich die Statistikexperten auf. Ich frage mich nämlich wie das hier kommt?:
"Die Zahl der Terrorverfahren beim Generalbundesanwalt hat 2017 enorm zugenommen. In diesem Jahr seien rund 1200 Verfahren wegen Terrorismusverdachts neu eingeleitet worden, davon etwa 1000 mit islamistischem Hintergrund....Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr fast verfünffacht..."
Nicht um 10% erhöht, nicht verdoppelt sondern verfünffacht! Das wurde heute gemeldet. Könnte das was mit der Zuwanderung 2015 und 2016 zu tun haben? Hätte man, falls es damit zu tun haben sollte, eventuell etwas tun sollen? Oder muss die BRD bzw. ihre Einwohner "so etwas abkönnen"?

Flow 23.12.2017 14:21

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1350506)
Aha, hier halten sich die Statistikexperten auf. Ich frage mich nämlich wie das hier kommt?:
"Die Zahl der Terrorverfahren beim Generalbundesanwalt hat 2017 enorm zugenommen. In diesem Jahr seien rund 1200 Verfahren wegen Terrorismusverdachts neu eingeleitet worden, davon etwa 1000 mit islamistischem Hintergrund....Damit hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr fast verfünffacht..."
Nicht um 10% erhöht, nicht verdoppelt sondern verfünffacht! Das wurde heute gemeldet. Könnte das was mit der Zuwanderung 2015 und 2016 zu tun haben? Hätte man, falls es damit zu tun haben sollte, eventuell etwas tun sollen? Oder muss die BRD bzw. ihre Einwohner "so etwas abkönnen"?

Vielleicht weil in Internetforen soviel antiislamische Hetze betrieben wurde, daß sich Polizei und Staatsanwaltschaft genötigt sahen, das entsprechende Klientel genauer unter die Lupe zu nehmen ... ;)

1000 Verfahren wegen Verdachts in 2017 ... "aha" ... wieviel tatsächliche Anschläge auf die BRD bzw. ihre Einwohner gab es π x in diesem Zeitraum ?

Weißer Hirsch 23.12.2017 14:51

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1350504)
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bietet aktuelle Zahlen zu Asyl

Auf Seite 7 findet man, daß in Zeitraum Jan-Nov 2017 60% der Asylerstantragtsteller männlich waren. Das leichte Ungleichgewicht resultiert vor allem aus Unterschieden in den Altersgruppen 16-25 Jahre.
Das paßt NICHT so recht zusammen mit "nur Männer" und auch nicht unbedingt mit "die ihre Familie zurücklassen".
Daß sich unter den Jugendlichen eher die männlichen alleine auf den Weg machen, scheint mir einleuchtend.

Habe auch einen Link:

https://www.bpb.de/politik/innenpoli...in-deutschland

Hier sind die Zahlen aus 2015 (69%), 2016 (66%) uns 2017 (60%).

Tendenziell kommen mehr Frauen mit als in den Jahren zuvor. Das ist schön.

be fast 23.12.2017 15:14

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1350507)
......
1000 Verfahren wegen Verdachts in 2017 ... "aha" ... wieviel tatsächliche Anschläge auf die BRD bzw. ihre Einwohner gab es π x in diesem Zeitraum ?

So kann man das Ganze natürlich auch sehen...:)
Ich habe eher ein ungutes Gefühl. Längst nicht nur da Unmengen von Personal dafür gebunden wird, was eigentlich nicht vorhanden ist bzw. an anderer Stelle benötigt würde. Deine Smilies setzt du ein, da das Berlin-Attentat "schon" Ende 2016 und nicht 2017 war. Allein dieses Szenario aber wäre eins zuviel. Es geht nicht nur um 12 Tote sondern um Hunderte von Personen die betroffen sind. Die Angehörigen führen seit 12/2016 ein anderes Leben.
Neben anderen täglichen Aktionen würde ich zudem auch die Silvestergeschichten als zahllose kleine Attentate ansehen.

qbz 23.12.2017 16:05

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1350517)
So kann man das Ganze natürlich auch sehen...:)
Ich habe eher ein ungutes Gefühl. Längst nicht nur da Unmengen von Personal dafür gebunden wird, was eigentlich nicht vorhanden ist bzw. an anderer Stelle benötigt würde. Deine Smilies setzt du ein, da das Berlin-Attentat "schon" Ende 2016 und nicht 2017 war. Allein dieses Szenario aber wäre eins zuviel. Es geht nicht nur um 12 Tote sondern um Hunderte von Personen die betroffen sind. Die Angehörigen führen seit 12/2016 ein anderes Leben.
Neben anderen täglichen Aktionen würde ich zudem auch die Silvestergeschichten als zahllose kleine Attentate ansehen.

Beim Attentat in Berlin lag ein eklatantes Behördenversagen vor. Es fehlte weder an Personal noch an der Überwachung von Amri.

Die eklatant gestiegenen Terrorverdachtsverfahren bei der Generalbundesanwaltschaft gehen vermutlich auf mehrere Faktoren zurück: mehr (deutsche) Rückkehrer aus den IS-Gebieten, IS-UnterstützerInnen, schärferes Vorgehen der Behörden, einige Flüchtlinge aus Tschetschenien und arabischen Ländern. In Europa wurden in der Vergangenheit die Mehrzahl der islamistischen Attentate von einheimischen, in Europa aufgewachsenen Dschihadisten verübt.

Ob man aus Gründen der Terrorabwehr das allgemeine Asylrecht einschränken sollte, wo gerade Menschen vor Krieg und Terror Zuflucht suchen, würde ich ablehnen. Besonders da die westlichen Staaten fleissig Waffen liefern an alle Seiten und mit ihrer Nahost- und Afrikapolitik indirekt auch Mitverantwortung tragen für die Zunahme der Flüchtlinge.

Mirko 03.01.2018 09:13

mehr Gewalt durch Flüchtlinge

Ich glaube ein wichtiger Punkt fehlt in der Statistik. Nämlich der selbe Grund warum auch Deutsche unsinnig viel gewalttätig werden: weil es viel zu wenig Konsequenzen hat. Wenn ein traumatisierter junger Flüchtling ohne Perspektive merkt er kann tun was er will ohne das viel passiert ist es kein Wunder das er auf dumme Ideen kommt. Das geht uns ja mit deutschen Assis genauso. Wenn ich lese was Noam so berichtet kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ich mag auch keine Ami-Verhältnisse mit 18 Warnschüssen in den Rücken aber die Machtlosigkeit unserer Polizei nervt mich immer mehr.

Ansonsten sind die Gründe gut erklärt finde ich. Wenn man 800 junge männliche Deutsche, Polen oder Italiener zusammen sperrt ohne viel zu tun mit ungewisser Zukunft geht das sicher auch nicht besser aus. Perpektiven werden gebraucht. Sind welche in Sicht?

MattF 03.01.2018 09:54

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1350506)
Könnte das was mit der Zuwanderung 2015 und 2016 zu tun haben?


Wie könnte man das denn raus kriegen?

Man schaut wie lange die Terrorverdächtigen z.b. schon in D oder EU leben.


Du stellst nur unbelegte Mutmassungen an.

Z.b. Amri war seit 2011 in der EU.

Hat der Terroranschlag also mit der Zuwanderung zu tun?

Bitte ankreuzen

Ja

Nein

be fast 03.01.2018 10:45

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1352380)
Wie könnte man das denn raus kriegen?

Man schaut wie lange die Terrorverdächtigen z.b. schon in D oder EU leben.


Du stellst nur unbelegte Mutmassungen an.

Z.b. Amri war seit 2011 in der EU.

Hat der Terroranschlag also mit der Zuwanderung zu tun?

Bitte ankreuzen

Ja

Nein

In dem von dir eingefügten Zitat stelle ich zunächst mal eine Frage die ihre Berechtigung hat. Du reißt meine Aussagen aus dem Zusammenhang in dem du vermitteln möchtest, dass ich mich lediglich auf Terrort beziehe. Ich meine auch die regelmäßig stattfindenen Straftaten (siehe Fettdruck). Ich wohne in einer 300.000 Einwohnerstadt und meide mittlerweile gewisse Gegenden zu bestimmten Uhrzeiten. Wohnst du in "der Stadt"?
Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1350517)
So kann man das Ganze natürlich auch sehen...:)
Ich habe eher ein ungutes Gefühl. Längst nicht nur da Unmengen von Personal dafür gebunden wird, was eigentlich nicht vorhanden ist bzw. an anderer Stelle benötigt würde. Deine Smilies setzt du ein, da das Berlin-Attentat "schon" Ende 2016 und nicht 2017 war. Allein dieses Szenario aber wäre eins zuviel. Es geht nicht nur um 12 Tote sondern um Hunderte von Personen die betroffen sind. Die Angehörigen führen seit 12/2016 ein anderes Leben.
Neben anderen täglichen Aktionen würde ich zudem auch die Silvestergeschichten als zahllose kleine Attentate ansehen.


Die hier bereits thematisierte und nun auch statistisch untermauerte Zunahme von Straftaten ist gravierend.

In ihrer Studie gingen die Autoren unter anderem den in den vergangenen beiden Jahren in Deutschland laut Polizeilicher Kriminalstatistik festgestellten Anstieg von Gewaltstraftaten auf den Grund.

Anhand von Zahlen aus dem Bundesland Niedersachsen stellten sie einen Zusammenhang zum Flüchtlingszuzug fest: Zwischen 2014 und 2016 stieg die Zahl polizeilich registrierter Gewalttaten in Niedersachsen demnach um 10,4 Prozent - zu 92,1 Prozent sei diese Zunahme Flüchtlingen zuzurechnen.


Hier gibt es wöchentlich Messerattacken und bei körperlichen Attacken durch Gruppen wird auf dem Boden liegenden Einzelpersonen gegen den Kopf getreten. So eine Entwicklung wurden von einigen, auch von mir, vorhergesagt. Dafür gab es viel Kritik und man wurde in die rechte Ecke gestellt. Informationen habe ich nur aus der Gerüchteküche oder der Presse. Unter andere sind aus meinem Verwandschafts und Bekanntschaftskreis einige im Polizeidienst, auch im Streifendienst, tätig. Du glaubst also, dass diese Art der Zuwanderung keinen Einfluss auf die Terrorsituation hat? Guten Morgen!

qbz 03.01.2018 11:32

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1352388)
.....
Die hier bereits thematisierte und nun auch statistisch untermauerte Zunahme von Straftaten ist gravierend.
.....

Überraschenderweise war in DE die Gewaltkriminalität im Jahr 2007 am höchsten, die aktuellen Zahlen liegen trotz der Zunahme immer noch unter denen von 2007. Ausserdem bezieht sich die Studie exemplarisch auf Niedersachsen: "Am Beispiel von Niedersachsen zeigt er, dass Asylsuchende, die keine Chance auf ein Bleiberecht haben, eher straffällig werden."

"Die Zahl der registrierten Gewaltdelikte in Deutschland erreichte 2007 mit rund 218.000 Fällen ihren bisherigen Höchststand. Danach ging sie bis auf 181.000 Fälle im Jahr 2014 zurück.[11] Im Jahr 2015 wurde dann wieder ein leichter Anstieg und im Jahr 2016 ein deutlicher Anstieg der Fälle auf nunmehr knapp 194.000 Fälle verzeichnet.[12]" (Wiki)

Die Autoren der Studie weisen auf Zusammenhänge bei den Asylbewerbergruppen hin und machen konkrete Lösungsvorschläge, u.a. Familienzusammenführung für die Anerkannten sowie bessere und schnellere Durchführung von Rückführungen für abgewiesene Personen, aus denen in der Regel die Strafttäter kommen. Interessanterweise wurde die Studie im Auftrag des Ministeriums für Familie und Jugend erstellt, vermutlich weil die Jugendämter der Länder durch minderjährige Flüchtlinge insgesamt stärker belastet sind, ohne einen angemessenen finanziellen Ausgleich zu erhalten.

MattF 03.01.2018 13:24

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1352403)
Die Autoren der Studie weisen auf Zusammenhänge bei den Asylbewerbergruppen hin und machen konkrete Lösungsvorschläge,

Genau Lösungen brauchen wir.
Welche Vorschläge hat be fast?

be fast 03.01.2018 22:36

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1352439)
Genau Lösungen brauchen wir.
Welche Vorschläge hat be fast?

Kurzform:
- 2015/2016 hätte so nicht stattfinden dürfen.
- Hilfsbedürftigen helfen
- Verbrecher/Gewalttäter/Gefährder/Sozialschmarotzer sanktionieren, ausweisen what ever...:)

Erwarte bitte kein ausformuliertes Kochrezept für den Murks der bei uns abläuft. Ich habe auch leider momentan nicht die Zeit und Lust hier eine ausführliche Stellungnahme abzugeben..:)

keko# 04.01.2018 09:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1352403)

"Die Zahl der registrierten Gewaltdelikte in Deutschland erreichte 2007 mit rund 218.000 Fällen ihren bisherigen Höchststand. Danach ging sie bis auf 181.000 Fälle im Jahr 2014 zurück.[11] Im Jahr 2015 wurde dann wieder ein leichter Anstieg und im Jahr 2016 ein deutlicher Anstieg der Fälle auf nunmehr knapp 194.000 Fälle verzeichnet.[12]" (Wiki)

Die Autoren der Studie weisen auf Zusammenhänge bei den Asylbewerbergruppen hin und machen konkrete Lösungsvorschläge, u.a. Familienzusammenführung für die Anerkannten ...

Schreiben die Autoren der Studie auch etwas dazu, warum das scheinbar in Frankreich und England nicht so geklappt hat? Immerhin wohnen dort entsprechende Einwanderer teilweise seit Generationen mit ihren Familien und in manche Stadtteile fährt man am besten gar nicht rein.

qbz 04.01.2018 10:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1352622)
Schreiben die Autoren der Studie auch etwas dazu, warum das scheinbar in Frankreich und England nicht so geklappt hat? Immerhin wohnen dort entsprechende Einwanderer teilweise seit Generationen mit ihren Familien und in manche Stadtteile fährt man am besten gar nicht rein.

Scheint mir eine rethorische Frage, einfach um zu erwähnen, dass Du in diesen Ländern bestimmte Migrantengegenden vermeidest. Okay. Weshalb sollte das deutsche Familien- und Jugendministerium Studien in Frankreich und England finanzieren? Es brauchte schnell antworten und die Auftraggeber beschränkten sich wie erwähnt auf Niedersachsen. ;)

keko# 04.01.2018 11:07

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1352629)
Scheint mir eine rethorische Frage, einfach um zu erwähnen, dass Du in diesen Ländern bestimmte Migrantengegenden vermeidest. Okay.

Nicht aus Prinzip, aber von Fall zu Fall schon. Als wir beispielsweise 2016 in Marseille einen Parkplatz suchten und unweit des Bahnhofs in einem entsprechenden Viertel in einem Parkhaus einen fanden, sind wir gleich wieder aus dem Parkhaus raus. Nachts abholen wollten wir das Fahrzeug dort nicht. Wenn ich Familie dabei habe, gehe ich bei manchen Dingen kein Risiko ein. Das mag aber jeder machen wie er will.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1352629)
Weshalb sollte das deutsche Familien- und Jugendministerium Studien in Frankreich und England finanzieren? Es brauchte schnell antworten und die Auftraggeber beschränkten sich wie erwähnt auf Niedersachsen. ;)

Als ich hier an dieser Stelle vor 2 Jahren auf die "Ghettos" in franz. Großstädten hinwies, kam mir entgegen, dass die Franzosen einfach zu schnell entsprechende Viertel hochgezogen hätten. Möglicherweise kann man sich bei den Franzosen schlau machen, ob ein schneller Familiennachzug langfristig etwas bringt. Dazu braucht es keine eigene Studie. Andere Länder haben weitaus mehr Erfahrung mit Migranten, diese sollte man "anzapfen". Warum sollte man Fehler zweimal machen oder versäumte Chancen wieder versäumen? DE muss da aktiv auf diese Länder zugehen. Ich sehe diesbezüglich kein großes Interesse von Frankreich oder England an Deutschland.

MattF 04.01.2018 11:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1352622)
Schreiben die Autoren der Studie auch etwas dazu, warum das scheinbar in Frankreich und England nicht so geklappt hat? Immerhin wohnen dort entsprechende Einwanderer teilweise seit Generationen mit ihren Familien und in manche Stadtteile fährt man am besten gar nicht rein.


Die Bundesregierung hat doch offensichtlich versucht zu vermeiden, dass solche Zustände passieren.

Es wurde versucht einen ganz großen Fokus auf die Integration zu legen.
Und es wurde versucht den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie willkommen sind (Willkomenskultur).

Wenn die Menschen hier integriert werden, die Sprache lernen und letztlich eine Arbeitsplatz finden und mit ihrer Familie hier leben, dann findet die Ghettobildung nicht statt.

Leider wird das ja wieder zurück gedrängt:

Div. Vorschläge geistern durch den konservativen Bereich:

-- Die Menschen sollen in Massenunterkünfte leben

-- Die Menschen sollen weitgehend nur materielle Zuwendungen bekommen, also in Abhängigkeit gehalten werden.

-- Keine Familienzusammenführung

usw. usw..


Dann muss man sich halt nicht wundern, wenn diese Menschen keine Mitglieder unserer Gesellschaft werden, sondern sich in Ghettos mit all ihren Problemen sammeln und sich auf ihre Religion zurück ziehen, die ihnen vermeintliche Sicherheit gewährt (wirst ja gerade du nicht bezweifen wollen, dass Religion da bietet).

MfG
Matthias

ricofino 04.01.2018 11:20

Ich denke das Familienzusammenführung das Integrieren nicht unterstützen wird. Eher im Gegenteil, diese Menschen können sich dann in den Kreis ihrer Familie zurückziehen. Ich bin für die Zusammenführung der Familien, aber dann dort wo die Familie zurückgelassen wurde. Alles andere kostet nur wieder Milliarden.

qbz 04.01.2018 12:46

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1352652)
Ich denke das Familienzusammenführung das Integrieren nicht unterstützen wird. Eher im Gegenteil, diese Menschen können sich dann in den Kreis ihrer Familie zurückziehen. Ich bin für die Zusammenführung der Familien, aber dann dort wo die Familie zurückgelassen wurde. Alles andere kostet nur wieder Milliarden.

Wo sollen zum Beispiel syrische Söhne oder Ehemänner, die vor dem Krieg(dienst) oder als oppositionell Verfolgter vor Folter und Ermordung nach Europa geflüchtet sind, mit ihren Familien in Syrien unbeschadet leben, wo ihnen in der Heimat immer noch Gefängnis und Folter drohen?

Wer auf Dauer bei uns einen Aufenthalt bekommt, darf seine Kernfamilie (Ehefrau und Kinder) nach DE nachkommen lassen. Für die subsidiär Schutzberechtigten (befristet bis der Sicherheitszustand im Heimatland eine Rückführung erlaubt, z.B. Syrer) wurde die Familienzusammenführung bis März ausgesetzt. Sofern eine neue Regierung keine Verlängerung der Aussetzung beschliesst, kann diese Personengruppe ihre Kernfamilie ab März nach DE bringen.

Nach meinen Erfahrungen bemühen sich übrigens gerade die Kinder aus Flüchtlingsfamilien mehr um Integration bis hin zur Überanpassung (viele Jungs tragen Fussbaltrikots von Bundesligisten) als die aus Arbeitsmigrantenfamilien. Sie lernen durch die Schule schnell deutsch und helfen den Eltern bei Übersetzungen z.B.

qbz 04.01.2018 13:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1352647)
Nicht aus Prinzip, aber von Fall zu Fall schon. Als wir beispielsweise 2016 in Marseille einen Parkplatz suchten und unweit des Bahnhofs in einem entsprechenden Viertel in einem Parkhaus einen fanden, sind wir gleich wieder aus dem Parkhaus raus. Nachts abholen wollten wir das Fahrzeug dort nicht. Wenn ich Familie dabei habe, gehe ich bei manchen Dingen kein Risiko ein. Das mag aber jeder machen wie er will.

Als ich hier an dieser Stelle vor 2 Jahren auf die "Ghettos" in franz. Großstädten hinwies, kam mir entgegen, dass die Franzosen einfach zu schnell entsprechende Viertel hochgezogen hätten. Möglicherweise kann man sich bei den Franzosen schlau machen, ob ein schneller Familiennachzug langfristig etwas bringt. Dazu braucht es keine eigene Studie. Andere Länder haben weitaus mehr Erfahrung mit Migranten, diese sollte man "anzapfen". Warum sollte man Fehler zweimal machen oder versäumte Chancen wieder versäumen? DE muss da aktiv auf diese Länder zugehen. Ich sehe diesbezüglich kein großes Interesse von Frankreich oder England an Deutschland.

Ich finde die Situation in Frankreich und England nicht ohne weiteres auf DE übertragbar, weil die Menschen, welche in den Vierteln leben, die Du vermutlich als Nogoaera meinst, aus den ehemaligen Kolonien stammen und in der Regel französische / englische Staatsbürger sind und keine Flüchtlinge.

Im Moment geht es in DE ausschliesslich (!) um die Familienzusammenführung von subsidiär Schutzberechtigten (zeitlich begrenzter Aufenthalt aus Schutzgründen).

ricofino 04.01.2018 13:21

Und die Syrischen verfolgten Ehemänner und Söhne lassen ihre Familien zurück die natürlich von den Verfolgern in Ruhe gelassen werden! Es ist doch mittlerweile bis in die letzte Ecke dieses Planeten klar wie der Deutsche Staat verarscht werden muss. Im laufe der Flucht werden die Ausweispapiere entsorgt und ggf. neue beschafft. Dann wird von der App genau erklärt wie bei den Behörden vorgegangen werden muss. Auch ist bekannt das als Jugendlicher der Familiennachzug beschleunigt werden kann. Ansonsten wird den Behörden logischerweise versichert Politischer Verfolgter zu sein.

Gerade auch aus diesen Gründen ist der Familiennachzug ausgesetzt worden. Zu viele Missbrauchsfälle und Asylbetrug der versendeten Familienmitglieder.

captain hook 04.01.2018 13:40

Ihr könnt euch auch im Kreis drehen wenn mancher annimmt, dass Asyl ausschließlich betrügerisch in Anspruch genommen wird, während auf der anderen Seite das grundsätzliche Recht auf Asyl erstmal nicht in Frage gestellt wird.

Typische Verhaltensweise: Natürlich habe ich nichts gegen "Asyl", aber alle die es bei uns in Anspruch nehmen sind Betrüger und haben deshalb keinen Anspruch darauf.

Ich glaube es schließt niemand aus, dass nicht 100% aller Flüchtlinge mit einem realen Asylanspruch hier aufschlagen.

Der Nachweis, dass der Anteil der Betrüger so hoch wäre, dass man das Verfahren an sich in Frage stellen sollte wurde zumindest meiner Kenntnis nach noch nicht geführt. Wie hoch ist eigentlich der genaue Anteil an Betrügern und wie hoch sollte er sein, damit das Verfahren überdacht werden müsste?

Ich geb mal nen Tipp ab: die, die sagen: "das sind alle nur Betrüger" haben keinerlei belastbares Material aus dem über ein Gefühl hinaus irgendetwas hervorgeht.

Nur mal so zur Rationalisierung der Diskussion.

jannjazz 04.01.2018 13:44

Ich glaube ja, dass alles, was wir in 16 und 17 erlebt haben, der reinste Witz ist im Vergleich zu dem, was uns aus dem Iran unmittelbar bevorsteht, denn dort gibt es auch Leute die weg wollen und Geld haben, neben all dem Elend.

captain hook 04.01.2018 14:09

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1352678)
Ich glaube ja, dass alles, was wir in 16 und 17 erlebt haben, der reinste Witz ist im Vergleich zu dem, was uns aus dem Iran unmittelbar bevorsteht, denn dort gibt es auch Leute die weg wollen und Geld haben, neben all dem Elend.

Es gibt ja durchaus gesicherte Erkenntnisse darüber, wieviele Menschen auf der Welt grundsätzlich Grund haben könnten zu versuchen ihr Leben mittels einer Flucht in "die erste Welt" zu verbessern.

Wenn man sich aufs verhindern beschränken will, sollte man schonmal mit dem Aufbau von Selbstschussanlagen anfangen. Oder die Führungen von Ländern an den Grenzen zu Europa ordentlich bezahlen, dass die die Drecksarbeit übernehmen, damit das bei uns nicht zu offensichtlich erfolgt. Da fragt dann auch keiner so genau wie die diesen Job erledigen und wir müssen hier nicht darüber nachdenken, in welchem Einklang das mit unseren Gesetzen steht.

Oder man beschäftigt sich mal mit substanziellen Lösungsgedanken. Allerdings dürfte das natürlich ein abwegiger Gedanke sein, wenn man die aktuelle politische Diskussion verfolgt.

keko# 04.01.2018 14:14

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1352673)
Ich finde die Situation in Frankreich und England nicht ohne weiteres auf DE übertragbar, weil die Menschen, welche in den Vierteln leben, die Du vermutlich als Nogoaera meinst, aus den ehemaligen Kolonien stammen und in der Regel französische / englische Staatsbürger sind und keine Flüchtlinge.

Aber laufen danach nicht die gleichen Meachanismen ab, egal aus welchem Grund man nach DE oder F kommt? Und zwar, dass man sich wieder seine alte Lebensgewohnheiten sucht und so weiterlebt wie bisher? Und dass dies umso leichter möglich ist, je mehr Menschen man entsprechend um sich hat? (übrigens ein urmenschlicher Vorgang).


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