Klugschnacker |
21.06.2017 11:39 |
Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1310920)
Eher von rational denkenden Ingenieuren und Wirtschaftlern. So viel zum Thema "Ohne Religion wäre die Welt eine bessere".
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Die vermischst die ethische mit der technischen Seite. Selbstverständlich werden Melkanlagen von Ingenieuren und nicht von Priestern gebaut.
Wir Menschen haben nicht zuletzt durch Technik und Wissenschaft die Macht, mit unseren Mitgeschöpfen zu machen, was immer wir wollen.
Aber setzt Macht auch ins Recht? Dürfen wir alles, was wir können? Das ist eine ethische oder moralische Frage. Sie wird nicht von Ingenieuren beantwortet, wohl aber vom Christentum. Es lässt keinen Zweifel daran, welche besondere Stellung der Mensch im Unterschied zu allen anderen Lebewesen hat.
Die Wissenschaft hingegen hat längst erkannt, dass das Bild von der "Krone der Schöpfung" falsch ist. Die Evolution hat nicht nur einen Ast, an deren Ende der Mensch sitzt. Sondern sie ist verästelt wie ein Baum: Jeder Ast in eine eigene Entwicklungslinie, an deren Ende in allen Fällen eine "Krone der Schöpfung" sitzt. Ein heutiger Schimpanse ist eine Krone der Schöpfung, wenn es darum geht, in einem Baum zu leben. Auch ein heutiger Hering ist eine Krone der Schöpfung, da er am Ende seiner Entwicklungslinie sitzt. Es ist viel besser, ein Hering zu sein als ein Mensch, wenn man im Ozean innerhalb eines riesigen Schwarms leben und sich vom Meer ernähren muss.
Die christlichen Dünkel über die Stellung des Menschen in der Lebewelt sind nichts als Unbildung. Das war vor 2000 Jahren noch verständlich, denn die Zeitgenossen der Bibel konnten weder lesen noch schreiben, und wussten kaum etwas von der Welt. Heute darf man das jedoch aus einer aufgeklärteren Perspektive sehen.
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