Klugschnacker |
20.06.2017 11:18 |
Zitat:
Zitat von Trimichi
(Beitrag 1310629)
Daraus folgt doch dann auch, dass es andere, also nicht christliche monotheistische Religionen gibt, die im Umgang mit anderen keineswegs zimperlich sind. Sehe ich das richtig? Beispielsweise wird in den Medien berichtet, dass der heilige Krieg auch Dschihad genannt Bestandteil des Islam ist.
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Selbstverständlich. Die Intoleranz gegenüber Andersdenkenden ist ein Merkmal aller monotheistischen Religionen, auch des Islam.
Zitat:
Zitat von Trimichi
(Beitrag 1310629)
Die Frau Bundeskanzlerin ist bekanntlich christlich geprägt und arbeitet für eine christliche Partei. Es war Deutschland, das andersgläubige Flüchtlinge aus Syrien willkommen geheißen hat. Man erkläre mir, wo in welchem Land auf der Welt man eine vergleichbare Toleranz findet.
Die Behauptung, monotheistische Religionen fordern Toleranz für sich selbst ein und wären intolerant gegenüber anderen erscheint mir durchwegs gewagt.
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Die CDU ist keine christliche Partei, auch wenn sie das Christentum im Namen trägt. Sonst müsste sie Sex vor der Ehe genauso verbieten wie Ehescheidung und Wiederheirat. Die CDU trägt das Grundgesetz mit. Dieses steht in vielen Teilen im klaren Widerspruch zum Christentum. Religionsfreiheit, Glaubensfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie, die Freiheit von Forschung und Lehre, die Gleichstellung von Mann und Frau, die unantastbare Würde auch gleichgeschlechtlich liebender Menschen und so weiter.
Die Toleranz, die wir heute auch Menschen aus anderen Kulturkreisen und Religionen entgegenbringen, ist ein Ergebnis der Religionsfreiheit in Deutschland. Menschen türkischer, indischer oder israelischer Herkunft können bei uns den Glauben an ihre Götter pflegen, solange sie damit nicht die Rechte Dritter beeinträchtigen. Das ist aber keine Leistung des Christentums. Im vierten Gebot heißt es unmissverständlich:
"Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld." Die Toleranz gegenüber anderen Religionen ist eine Errungenschaft unseres säkularen, humanistisch geprägten Staates. Christen haben diese Haltung nachträglich von den Humanisten übernommen, wie beispielsweise auch die Menschenrechte.
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