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Meik 22.01.2025 15:45

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1770183)
mit GPS ist die Genauigkeit eher so mittel.

Kommt drauf an mit welchem Gerät und welchen Einstellungen. GPS-Geräte sind extrem gut bei der Geschwindigkeitsmessung. Geht es geradeaus mit gutem Empfang ist auch ein Fahrradtacho sehr genau, geht es um Kurven oder schlechten Empfang ist bei den Kleingeräten die Akkuschonung wichtiger.

Wir messen z.B. bei uns in der Firma nur noch mit GPS, es gibt kaufbar kaum etwas genaueres. Das sind dann allerdings Geräte mit großem Akku die 10mal pro Sekunde messen. Im Rahmen von Unfallrekonstruktionen werden 2 aufgestellt, einer fix am nächsten Kilometerstein als Referenz, der andere zum messen. Das gibt Genauigkeiten von wenigen cm. Geht es nur um Entfernungen oder Geschwindigkeiten reicht einer, der zweite dient nur dazu die Positionsabweichung rauszurechnen.

Schon 2007 hatte meine Diplomarbeit das Ergebnis dass die Genauigkeit eines Tachos am Fahrzeug deutlich unter dem GPS liegt. Da geht es um Schlupf, Unebenheiten der Straßenoberfläche, Druck/Temperaturunterschiede, ...

tridinski 22.01.2025 17:45

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1770187)
Ich bezweiflel aber, dass Du damit Strömungsgeschwindigkeiten messen kannst, die Du unweigerlich brauchst, um den cda zu berechnen.

natürlich misst ein Speedsensor keine Strömungen aka Wind, sondern die Geschwindigkeit des Fahrrades, sonst nix. Das aber genau. Dazu brauchst du dann eine Möglichkeit zur Strömungsmessung. Und die Watt, auch wieder separate. Etc. Aber wenn der Speed nicht bekannt ist bzw. zu ungenau wirds nix mit der cdA-Berechnung.

wenn du mal zB bei www.aerosensor.tech oder www.bodyrocket.cc vorbeischaust siehst du schnell dass denen Geschwindigkeitsmessung mit GPS nicht taugt sondern die erforderliche Genauigkeit nur mit den Speichenmagnetdingern möglich ist

gibt auch zwei aktuelle Podcasts mit guten Einblicken dazu "PerformanceProcess: Aero testing at home" und "Endurance Innovation: Cycling aerodynamic measurement with Body Rocket"

tridinski 23.01.2025 09:26

Berechnung des cdA das ist natürlich eine hohe Kunst, den cdA in freier Wildbahn überhaupt nachvollziehbar stabil zu ermitteln unabhängig von Wind, Temperatur, Elevation, ... oder sogar in Echtzeit im Cockpit anzuzeigen, da gibt es zwar einige die daran arbeiten bzw. behaupten es schon zu können ...

Aber für den Hausgebrauch ist das ja eigentlich nicht entscheidend, denn wenn ich zunächst eine (oder mehrere) Baselines fahre und dann meine Änderungen durchteste kann ich sehr gut rausfinden welches Setup besser ist und welches schlechter relativ zur Baseline an diesem Tag. Vorausgesetzt die Testbedingungen bleiben über meinen Testzeitraum mehr oder weniger konstant. Nächster Testtag mit neuer Baseline und neuen Tests. Dass Testtag1 und 2 wegen anderer Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit, Wind usw. mehr oder weniger stark voneinander abweichen ist mir egal, ich teste 'an diesem Tag'. Dass Setup A=Baseline an Tag1 zB 200w braucht und das identische Setup an Tag2 10w mehr (oder weniger) spielt keine Rolle, ich will ja wissen ist der andere Helm, Anzug, Armhaltung usw. schneller als die Baseline oder nicht. Wenn das an Tag2 so ist wird es sehr wahrscheinlich auch an einem anderen Tag so sein. Ob ich absolut an Tag2 schneller war als an Tag1 ist dafür nicht relevant. So kann man viel Komplexität rausnehmen, und Messfehler reduzieren, denn wenn ich von vornherein viel weniger Faktoren messen muss mache ich bei denen auch schonmal keine Messfehler die dann in die Berechnung eingehen würden.

Wie macht ihr das?

sabine-g 23.01.2025 09:59

Um in freier Wildbahn erfolgreiche Aero-Tests durchzuführen bedarf es keiner Kenntnisse über CdA oder ähnlichem.

Hier kommt es darauf an die Testdurchführung jeweils unter den exakt selben Bedingungen durchzuführen.
Zusätzlich sollte die Strecke lang genug und möglichst flach sein.
  • Wind
  • Luftdruck
  • Luftfeuchte
  • Tempo
  • Trittfrequenz
  • tbc


Beispiel: Beschleunigung auf das Zieltempo am Anfang oder bei Wendepunkten und Bremsen am Ende des Tests sind rauszustoppen.

seppweigel 23.01.2025 11:55

Um die Fehlerquote weiter zu reduzieren, sollte man die einzelnen Setups mehrmals fahren und mitteln. Am Ende eines längeren Tests auch gerne mal zurückrüsten auf Baseline und nochmal testen. Bei sehr vielen Testfahrten verändert sich gerne mal die Position.

Wer es richtig hart mag, der kann es auch mit Abrolltests machen. Lange Abfahrt mehrmals runter rollen (und halt wieder hoch fahren) ergibt auch sehr valide Ergebnisse. Und gute Beine...

Grüße

sabine-g 23.01.2025 12:03

Zitat:

Zitat von seppweigel (Beitrag 1770261)
Um die Fehlerquote weiter zu reduzieren, sollte man die einzelnen Setups mehrmals fahren und mitteln.

Das habe ich natürlich vorausgesetzt.

Meik 23.01.2025 13:41

Zitat:

Zitat von seppweigel (Beitrag 1770261)
Wer es richtig hart mag, der kann es auch mit Abrolltests machen. Lange Abfahrt mehrmals runter rollen (und halt wieder hoch fahren) ergibt auch sehr valide Ergebnisse. Und gute Beine...

Auch einer der die gute alte Zeit ohne Wattmessung, GPS etc.. kennt :Lachen2:

Waren meine ersten Aerotests, Hausberg in der Eifel, immer wieder runter rollen, wieder rauf und gucken was schneller rollt. Schöne Strecke mit links und rechts Wald, kaum Windeinflüsse, nur die Stoppuhr. Fehlt zwar das Treten, aber Unterschiede in der Aerodynamik ob Helm, Sitzposition etc.. konnte man da schon reproduzierbar feststellen.

Ein Aerometer ist aber nochmal eine eigene Liga live und im WK zu sehen wie sich die Aerodynamik verändert, ob man unbewusst anders sitzt, die Kopf/Körperposition gar nicht lange Zeit so halten kann wie ideal, ... ok, geschenkt ist es jetzt auch nicht.

hanse987 23.01.2025 20:20

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1770249)
  • Wind
  • Luftdruck
  • Luftfeuchte

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