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sybenwurz 04.10.2017 08:25

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1332521)
Beides schließt sich allerdings nicht gegenseitig aus. Denn ein Schulabschluss sagt ja herzlich wenig über die Bildung aus, wenn man nicht weiß was der Schulabschluss wert ist.


Welche Abschlüsse hatten denn die Türken und Italiener (u.a.), die wir in den 50er und 60er Jahren und weit darüber hinaus ins Land geholt, und die einen nicht unwesentlichen Teil zum Wiederaufbau von Deutschland beigetragen haben?
Hat es da interessiert?
Ganz unerfolgreich war die Aktion ja nicht, wir konnten vor 28Jahren 20Mio. Ossis integrieren, so gut gings uns...


Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 234567)
Beides schließt sich allerdings nicht gegenseitig aus. Denn ein Schulabschluss sagt ja herzlich wenig über die Bildung aus, wenn man nicht weiß was der Schulabschluss wert ist.

Naja, bei 2/3 mit Schulabschluss wird schon der ein oder andere Analphabet dabeisein...:Lachanfall:

icke 04.10.2017 10:44

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1332550)
Ganz unerfolgreich war die Aktion ja nicht, wir konnten vor 28Jahren 20Mio. Ossis integrieren, so gut gings uns...

Es waren nur 17 Millionen und diese hatten Wohnraum und zu einem grossen Teil auch Arbeit, dieses Argument finde ich persoenlich recht unsinnig.
Und nach Steinmeiers Rede ist der Osten ja auch nicht integriert....

sybenwurz 04.10.2017 12:28

Wenn ich Steinmeiers Rede richtig verstanden habe, sprach er davon, dass sich die Integration einigen Damen und Herren aus den östlichen Bundesländern im Kopf noch nicht vollzogen habe.
Ich denke, das macht nen Unterschied.
Es ist aber auch unerheblich für den Kern meiner Aussage, dass wir im Nachkriegsdeutschland eher nicht darauf geachtet haben, welche Vorbildung die vornehmlich aus der Türkei und Italien 'importierten' Arbeitskräfte mitbrachten um das Wirtschaftswunder zu entfachen.
Vornehmlich waren das ja junge Leute, die im eigenen Land keine oder nur wenig Perspektive hatten wie die zahllosen Saisonarbeitskräfte und Erntehelfer, die heute aus (Süd-)Osteuropa zu uns kommen.

anlot 04.10.2017 13:10

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1332601)
Wenn ich Steinmeiers Rede richtig verstanden habe, sprach er davon, dass sich die Integration einigen Damen und Herren aus den östlichen Bundesländern im Kopf noch nicht vollzogen habe.
Ich denke, das macht nen Unterschied.
Es ist aber auch unerheblich für den Kern meiner Aussage, dass wir im Nachkriegsdeutschland eher nicht darauf geachtet haben, welche Vorbildung die vornehmlich aus der Türkei und Italien 'importierten' Arbeitskräfte mitbrachten um das Wirtschaftswunder zu entfachen.
Vornehmlich waren das ja junge Leute, die im eigenen Land keine oder nur wenig Perspektive hatten wie die zahllosen Saisonarbeitskräfte und Erntehelfer, die heute aus (Süd-)Osteuropa zu uns kommen.

Kann man die damalige Zeit und deren Gegebenheiten tatsächlich mit den jetzigen vergleichen?

MattF 04.10.2017 13:30

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1332609)
Kann man die damalige Zeit und deren Gegebenheiten tatsächlich mit den jetzigen vergleichen?

Teils /teils.

Pauschal zu behaupten heutig Zuwandere würden uns den Rest ihres Lebens auf der Tasche liegen, ist aber auch falsch.

noam 04.10.2017 13:56

Aber da ist doch wieder die angemahnte Unehrlichkeit der Flüchtingsdiskussion. Es wird einfach in den Raum gestellt, dass irgendwann von der Zuwanderung profitiert werden kann. Dem entgegen stellen sich ebenso Stimmen, die sagen, dass es ein schwerer Weg wird, bis die Gewinne durch Zuwanderung die entstandenen Kosten egalisieren.

Es ist zu einfach gedacht, wenn man sich hinstellt und sagt Bevölkerungswachstum ist gut. Wenn dieses Wachstum nämlich wie nun zu einem großen Teil aus schlecht / anders ausgebildeten Menschen besteht, deren Unterbringung im deutschen / europäischen Arbeitsmarkt erst einmal immense Ausbildungskosten verursacht, die zu einem großen Teil von der Steuerlast getragen werden, dann ist das kein Gewinn im wirtschaftlichen Sinne. Dem entgegen stehen natürlich die Fälle von qualifizierten Zuwanderern, die schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden können, wie die angesprochenen Lehrer. Allerdings ist es auch Augenwischerei die Unterbringung eines asylsuchenden Lehrers in einer steuerfinanzierten Stelle eines Lehrers für andere Asylsuchende als großen Erfolg zu verkaufen, da die Notwendigkeit ja eben Selbstzweck ist.



Ich finde dies zeigt einfach wie dringend Deutschland ein Zuwanderungsgesetz braucht. Wir brauchen Hilfe. Abgesehen von qualifizierten Fachkräften brauchen wir gerade in der Kranken- und Altenpflege und auf dem Bildungssektor (Deutsch als Fremdsprache) Leute. Hier kann man interessierten gerne die Tore aufsperren. Man sollte allerdings durch entsprechende Tarifverträge und Mindestlöhne aufpassen, dass man hier keinen neuen Niedrigstlohnsektor aufbaut oder gut bezahlte Jobs dahin abgleiten lässt. Wir brauchen aber keine ungebildeten Solzialschmarotzer, die sich mit 18 Identitäten als Asylsuchende tarnen und ordentlich abkassieren. Dies ist natürlich völlig getrennt von einem Asyl zu sehen. Wer vor Krieg oder Verfolgung flieht, dem muss nach wie vor geholfen werden.

qbz 04.10.2017 14:22

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1332621)
.......
Es ist zu einfach gedacht, wenn man sich hinstellt und sagt Bevölkerungswachstum ist gut. Wenn dieses Wachstum nämlich wie nun zu einem großen Teil aus schlecht / anders ausgebildeten Menschen besteht, deren Unterbringung im deutschen / europäischen Arbeitsmarkt erst einmal immense Ausbildungskosten verursacht, die zu einem großen Teil von der Steuerlast getragen werden, dann ist das kein Gewinn im wirtschaftlichen Sinne.
.....

Schätze mal, wie hoch sind die gesellschaftlichen Kosten für ein in DE geborenes Kind bis zur Aufnahme einer Arbeitstätigkeit und wie hoch die Integrations-/Ausbildungskosten für junge, erwachsene Flüchtlinge im Durchschnitt bis zur Arbeitsaufnahme? Was ist teurer?

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1332621)
.......
Dem entgegen stehen natürlich die Fälle von qualifizierten Zuwanderern, die schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden können, wie die angesprochenen Lehrer. Allerdings ist es auch Augenwischerei die Unterbringung eines asylsuchenden Lehrers in einer steuerfinanzierten Stelle eines Lehrers für andere Asylsuchende als großen Erfolg zu verkaufen, da die Notwendigkeit ja eben Selbstzweck ist.
...........

Leider ist der aktuelle TV-Bericht darüber nicht mehr in der Mediathek. Die umgeschulten, geflüchteten Lehrer arbeiten, so der RBB-Bericht, in der Regel in den normalen Brandenburger Schulen in ihrem früheren Beruf (z.B. als Mathelehrerin etc.), da es an Lehrern mangelt.

Persönlich ist mir aber der humanitäre Aspekt viel wichtiger als die reine Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen. So denkt offenbar auch Uganda, das hunderttausende Flüchtlinge aus dem Südsudan aufnimmt. Ein interessantes Interview mit dem ugandischen Staatsminister, wie dieses Land damit umgeht, publizierte heute SPON.

"Kein Land hat im vergangenen Jahr mehr Flüchtlinge aufgenommen als Uganda. Mittlerweile leben 1,3 Millionen im Land, und täglich kommen mehrere Hundert dazu. Musa Ecweru, als Staatsminister für Flüchtlinge zuständig, setzt dennoch auf Hilfe statt Abschottung. "
http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1168645.html

MattF 04.10.2017 15:01

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1332621)
Ich finde dies zeigt einfach wie dringend Deutschland ein Zuwanderungsgesetz braucht. Wir brauchen Hilfe. Abgesehen von qualifizierten Fachkräften brauchen wir gerade in der Kranken- und Altenpflege und auf dem Bildungssektor (Deutsch als Fremdsprache) Leute. Hier kann man interessierten gerne die Tore aufsperren. Man sollte allerdings durch entsprechende Tarifverträge und Mindestlöhne aufpassen, dass man hier keinen neuen Niedrigstlohnsektor aufbaut oder gut bezahlte Jobs dahin abgleiten lässt. Wir brauchen aber keine ungebildeten Solzialschmarotzer, die sich mit 18 Identitäten als Asylsuchende tarnen und ordentlich abkassieren. Dies ist natürlich völlig getrennt von einem Asyl zu sehen. Wer vor Krieg oder Verfolgung flieht, dem muss nach wie vor geholfen werden.

Alles soweit richtig.

Also muss man die Bildung von Flüchtlingen nicht diskutieren.
Wenn allerdings versucht wird abzuschätzen wie hoch die Kosten der Flüchtlingskrise wird und ob uns diese Menschen doch helfen können und die Kosten vielleicht gar nicht so ex orbitant hoch sein werden, wieso sollte man das nicht tun?

Zumal es genug Menschen gibt die der obigen Prämisse nicht zustimmen, sondern die Obergrenzen für Flüchtlinge fordern und die Grenzen dicht.

JENS-KLEVE 04.10.2017 17:35

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1332550)
Welche Abschlüsse hatten denn die Türken und Italiener (u.a.), die wir in den 50er und 60er Jahren und weit darüber hinaus ins Land geholt, und die einen nicht unwesentlichen Teil zum Wiederaufbau von Deutschland beigetragen haben?
Hat es da interessiert?

Zwei große Unterschiede:

1. Damals gab es noch zahlreiche Jobs für ungelernte Arbeitskräfte, heute kriegen selbst unsere Bildungsverlierer nicht genug Jobs dieser art

2. Die Leute die damals kamen, waren nicht auf der Flucht, sondern kamen zu konkreten Arbeitsplätzen, die ihnen angeboten wurden. Nachfolgende Generationen waren / sind häufig erfolgreich ls selbständige.

captainbeefheart 04.10.2017 17:45

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1332659)

.... Damals gab es noch zahlreiche Jobs für ungelernte Arbeitskräfte, heute kriegen selbst unsere Bildungsverlierer nicht genug Jobs dieser art

...

Ich bewohne offenbar einen anderen Teil der deutschen Realität. In und um München (und ebenso in vielen anderen ähnlichen Ballungsgebieten) haben wir de facto Vollbeschäftigung. Die Unternehmen suchen in allen Bildungssegmenten vom Ungelernten bis zum promovierten Ingenieur händeringend Leute, bekommen sie nicht besetzt und die Head Hunter verdienen mittlerweile sogar in Sachbearbeiter Segment Geld, weil die Verfügbarkeit von Mitarbeitern zum teil wettbewerbs- und Wachstumskritisch ist ...

Auch im Handwerk ist dieses Phänomen (und hier auch in ländlichen Regionen) beobachtbar und die Vorbehalte gegenüber dem neu entstandenen Mitarbeiterpotenzial recht gering.

MattF 04.10.2017 17:55

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1332663)
Ich bewohne offenbar einen anderen Teil der deutschen Realität. In und um München (und ebenso in vielen anderen ähnlichen Ballungsgebieten) haben wir de facto Vollbeschäftigung. Die Unternehmen suchen in allen Bildungssegmenten vom Ungelernten bis zum promovierten Ingenieur händeringend Leute, bekommen sie nicht besetzt und die Head Hunter verdienen mittlerweile sogar in Sachbearbeiter Segment Geld, weil die Verfügbarkeit von Mitarbeitern zum teil wettbewerbs- und Wachstumskritisch ist ...


Vielleicht wäre es für die Arbeitgeber allerdings sinnvoller in Betriebswohnungen zu investieren statt in Headhunter.

:Huhu:

captainbeefheart 04.10.2017 18:00

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1332666)
Vielleicht wäre es für die Arbeitgeber allerdings sinnvoller in Betriebswohnungen zu investieren statt in Headhunter.

:Huhu:

Das ist ein guter Hinweis, etliche tun das auch (z.B. SWM, FMG) und gleichzeitig ist die Not tw. so groß, dass auch jeder noch so (un)brauchbare Strohhalm gegriffen wird.

Passt jetzt aber nicht mehr direkt zum Threadtitel, denn im Mittelmeer passieren täglich immer noch zig menschliche Tragödien.

drullse 04.10.2017 18:22

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1332663)
Ich bewohne offenbar einen anderen Teil der deutschen Realität. In und um München (und ebenso in vielen anderen ähnlichen Ballungsgebieten) haben wir de facto Vollbeschäftigung. Die Unternehmen suchen in allen Bildungssegmenten vom Ungelernten bis zum promovierten Ingenieur händeringend Leute, bekommen sie nicht besetzt und die Head Hunter verdienen mittlerweile sogar in Sachbearbeiter Segment Geld, weil die Verfügbarkeit von Mitarbeitern zum teil wettbewerbs- und Wachstumskritisch ist ...

Auch im Handwerk ist dieses Phänomen (und hier auch in ländlichen Regionen) beobachtbar und die Vorbehalte gegenüber dem neu entstandenen Mitarbeiterpotenzial recht gering.

Aber dahin gehen, wo die Menschen leben, die Arbeit suchen ist natürlich auch nix für die Firmen. Das würde ja Geld kosten...

Sorry aber Deine Gegend ist halt eine Goldgrube, ich denke Du weißt sehr genau, wie es in großen Teilen des Landes dahingehend aussieht. Insofern bewohnst Du selbstverständlich einen anderen Teil der Realität.

MattF 04.10.2017 18:28

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1332678)
Sorry aber Deine Gegend ist halt eine Goldgrube, ich denke Du weißt sehr genau, wie es in großen Teilen des Landes dahingehend aussieht. Insofern bewohnst Du selbstverständlich einen anderen Teil der Realität.


Na ja wir haben hier offziell um die 9% Arbeitslosenquote, trotzdem kenne ich niemand der arbeitslos ist.

An fast jeder Kneipe steht: Wir stellen ein....

München ist sicher nicht representativ aber Deutschland ist auch kein Land der Arbeitslosen, in vielen Gebieten nähert man sich der Vollbeschäftigung.
Die meisten Arbeitslosen sind das für wenige Monate und haben vielleicht oft nicht mal was dagegen 2 Monate nichts zu machen.

P.s.: Wie ich an anderer Stelle schon sagt: Berlin ist halt auch nicht Deutschland :Huhu:

noam 04.10.2017 18:47

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1332680)

An fast jeder Kneipe steht: Wir stellen ein....

Aber es ist doch kein richtiger Job. Um davon in Münchener alleine eine Wohnung zahlen zu können müsste man davon schon 5 haben, da die doch eh auf 400€ Basis laufen.

Es kommt halt immer darauf an in welchen Kreisen man sich bewegt. Ich habe ja nun wie auch Jens (zwar auf einem anderen Feld) eher mit der Klientel zu tun, die man als Verlierer des Bildungssystems bezeichnen kann und für diese ist es nicht leicht im Arbeitsmarkt unterzukommen, da von diesen Menchen verlangt wird, für ein sehr geringes Einkommen zu unmöglichen Zeiten richtig harte Arbeit abzuleisten.

Das Nachwuchsproblem im Handwerk sehe ich als systembedingtes und vor allem hausgemachtes Problem an. Man suggeriert den Jugendlichen heute doch früh dass ein Abitur notwendige Bedingung für den Berufseinstieg ist. So verschiebt sich unser Bildungssystem zu immer mehr Abiturienten und Hauptschulabschlüsse sind nichts mehr wert. Der gemeine Abiturient geht aber neunmal in der Regel erst einmal studieren anstatt eine Ausbildung zu machen oder nutzt die Ausbildung nur als Zusatzqualifikation für das Leben nach dem Studium. So haben wir eine Menge junger Leute, die im Prinzip nur studieren um des Studierens die dem Handwerk fehlen. Dazu kommt die fehlende Wertschätzung für viele Handwerksberufe, was in anderen Kulturen ganz anders ist.

Das Handwerk hat ähnlich wie der öffentliche Dienst (zumindest die Polizei) meines Erachtens zu sehr darauf ausgeruht, dass es immer genug Bewerber gab und die Veränderungen in der Entwicklung verschlafen. Und so konkurriert man plötzlich gegen viele andere Optionen.

Und hier sind wir dann wieder bei Zuwanderung. Hier kann kontrollierte Zuwanderung von potentiellen Arbeitnehmern, die für ihr eigenes Auskommen sorgen, sehr helfen.


Unsere Flüchtlingskrise krankt halt daran, dass Verfolgte, Kriegsflüchtlinge, Berufskriminelle, Sozialschmarotter und Zuwanderer in den einen Topf geworfen werden.

DocTom 04.10.2017 20:26

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1332629)
...Persönlich ist mir aber der humanitäre Aspekt viel wichtiger ...

Gib jedem Bettler der Welt einen Euro und Du gehörst morgen auch dazu! (Zitat, hab vergessen, woher das stammt)

Wenn sie alle hier nach unseren Regeln und Gesetzen leben wollten wäre der Zustrom für mich akzeptabel, wollen viele Flüchtlinge aber nicht! Und wie gehst Du damit um, dass einige der Flüchtilinge in ihrem Verhalten hier als Pädophile einzustufen sind? Hier in D ist der vollständige vollzug der Ehe mit unter 18jährigen eine Straftat, ebenso Ehrenmorde. Nur für Muslime machen manche Richter da Ausnahmen, findest du humanitär und gut?

http://cicero.de/innenpolitik/massen...erte-frei-haus

http://www.sz-online.de/nachrichten/...n-3196829.html

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1332685)
Aber es ist doch kein richtiger Job. Um davon in Münchener alleine eine Wohnung zahlen zu können müsste man davon schon 5 haben, da die doch eh auf 400€ Basis laufen.

Wie hier in und um HH auch...

..., da von diesen Menchen verlangt wird, für ein sehr geringes Einkommen zu unmöglichen Zeiten richtig harte Arbeit abzuleisten.

Wenn man hier zB familienbedingt nicht weg will / kann gilt das hier sogar für Akademiker...

... Dazu kommt die fehlende Wertschätzung für viele Handwerksberufe, was in anderen Kulturen ganz anders ist.

Das ändert sich aber gerade wieder!

Das Handwerk hat ähnlich wie der öffentliche Dienst (zumindest die Polizei) meines Erachtens zu sehr darauf ausgeruht, dass es immer genug Bewerber gab und die Veränderungen in der Entwicklung verschlafen. Und so konkurriert man plötzlich gegen viele andere Optionen.

da hab ich (AK50) die Erfahrung gemacht, dass ich die Einstellungstests und Assesmentcenter mit Bravour bestehe, zB bei Polizei IT Forensic, BW IT, ZollIT, allg. VerwaltungsIT, auch in den dazugehörigen dualen Studiengängen, um am Ende in den Gesprächen mit den oftmals sehr jungen Projektleitern (<30a) auf Ressentiments stosse und danach die Ablehnung kommt...

Und hier sind wir dann wieder bei Zuwanderung. Hier kann kontrollierte Zuwanderung von potentiellen Arbeitnehmern, die für ihr eigenes Auskommen sorgen, sehr helfen.

Oder mal um die >40jährigen kümmern, die oftmals nur aufgrund sogenannter Cutoffs in den online Bewerbungssystemen keine Chance bekommen, sich überhaupt vorzustellen!

Unsere Flüchtlingskrise krankt halt daran, dass Verfolgte, Kriegsflüchtlinge, Berufskriminelle, Sozialschmarotter und Zuwanderer in den einen Topf geworfen werden.

...oder halt mit unseren Rechtsregeln und Gesetzen aufgrund kulturell anderer Denkweise nicht zurecht kommen oder garkein Unrechtsbewusstsein haben!

Nichts gegen gesteuerte Zuwanderung von Facharbeitskräften nach D, aber dieser rechtswidrige Massenzustrom über das Mittelmeer bzw. den Balkan kann nicht gut für Europa sein und wird, wie in den Herkunftsländern vieler Flüchtlinge, zu Bürgerkriegen führen. Denn warum gibt es Bürgerkriege überhaupt in den oft glaubensstrengen muslimischen Ländern mit destabilisierten autokratischen Systemen wie Syrien und warum bekämpfen sich diese Flüchtlinge hier dann weiter, teilweise bis aufs Blut???

Und warum schaffen diese Menschen sich Stadtteile, in denen es abläuft wie in der ehemaligen Heimat, das deutsche Rechtssystem abgelehnt und bekämpft wird, und nur die eigenen Glaubensrichter zur Streitschlichtung akzeptiert werden? In Moscheen offen zur Änderung und zur Abschaffung des säkulären Systemes hier aufgerufen wird und Polizisten bei der Ausübung ihres Berufes tätlich von Grossfamilien in solchen Stadteilen angegriffen werden?

Und warum tat und tut unser Herr Innenminister nichts gegen diese Missstände?

Und wer braucht kriminelle staatenlose Grossfamilien, die unsere Sozialsysteme, unsere älteren Mitbürger und alles andere, wo immer möglich, ausräubern?

Wo ist deren Nutzen für die Gesellschaft hier und heute?

Und nun auf die Rolle, Wut wegtrainieren...
Omtc
T.

PS und warum liegt in diesem Text soviel Wahres?

qbz 04.10.2017 21:51

@doctom

In DE konnten Frauen bis 1974 ab 16 Jahren heiraten. Alles pädophile deutsche Ehemänner, die damals 16, 17jährige heirateten? :Lachen2:

Ich habe keine Ahnung, wo Du gelesen hast, dass in DE Richter bei Ehrenmorden für Muslime eine Ausnahme machen. Sollte ich das irgendwo lesen, würde ich mich immer durch andere Quellen vergewissern, ob das gelogen oder wahr ist, bevor ich das in einem Forum wie diesem poste.

drullse 04.10.2017 21:59

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1332680)
P.s.: Wie ich an anderer Stelle schon sagt: Berlin ist halt auch nicht Deutschland :Huhu:

Ich sprach auch nicht von Berlin.

Ansonsten hat Noam es am Beginn seines Posts schon gut getroffen.

Ebenfalls: :Huhu:

DocTom 04.10.2017 23:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1332733)
@doctom

In DE konnten Frauen bis 1974 ab 16 Jahren heiraten. Alles pädophile deutsche Ehemänner, die damals 16, 17jährige heirateten? :Lachen2:

Das war dann ja offensichtlich deutsches Recht, oder nicht? Das ist es heute aber nicht mehr, oder sollte ich was verpasst haben?

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1332733)
Ich habe keine Ahnung, wo Du gelesen hast, dass in DE Richter bei Ehrenmorden für Muslime eine Ausnahme machen...

https://www.welt.de/vermischtes/arti...Recht-sei.html

http://www.faz.net/aktuell/politik/s...-12863670.html

aber FAZ und Die Welt sind wahrscheinlich nicht Deine bevorzugte Lektüre, sondern lieber gute Statistiken, was? :Lachanfall:
GN8
Thomas

captainbeefheart 05.10.2017 07:03

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1332703)
...

Denn warum gibt es Bürgerkriege überhaupt in den oft glaubensstrengen muslimischen Ländern mit destabilisierten autokratischen Systemen wie Syrien und warum bekämpfen sich diese Flüchtlinge hier dann weiter, teilweise bis aufs Blut???

...

Hast Du eine Erklärung für die "größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit" (Grandi) in Syrien, aus dem ja Deiner Quelle nach 90% aus wirtschaftlichen Gründen flüchten?

qbz 05.10.2017 08:10

@doctom

Du hast Muslime, die eine unter 18jährige Frau heiraten, als Pädophile bezeichnet. Das musst Du demnach auch für alle deutsche Männer tun, die vor 1974 eine 16,17jährige standesamtlich heirateten. Damit wollte ich verdeutlichen, wie einseitig, falsch, rassistisch und hetzerisch ich eine solche Wortwahl (Pädophile) in dem Kontext empfinde.

Beruflich engagierte ich mich übrigens 30 Jahre lang in Berlin-Kreuzberg im Jugendamt auch für Mädchen und junge Frauen, die selbstbestimmt ihr Leben führen wollten, und erklärte so manchem Vater, dass die Grundrechte für beide Geschlechter und für alle Kinder gelten, und setzte das durch, notfalls mit Angeboten für geschützte Wohnungen, Heime, Frauenhäuser und Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechtes. Ich kenne die Situation von innen heraus.

Dein Text las sich für mich so, als ob Muslime bei einem Ehrenmord straffrei blieben, für mich deswegen hetzerisch formuliert, u.a. auch weil darauf verzichtet wurde zu erwähnen, dass es sich um die Anwendung der Unterscheidung zwischen Totschlag / Mord / "besondere Schwere der Schuld" handelt, auf die sich die Urteilskritik bezieht. In beiden Fällen wurden die Täter zu Haft verurteilt, einmal 13 Jahre wegen Totschlages und einmal lebenslänglich wegen Mordes, halten wir das erstmal fest.

In den einem Fall (Wiesbaden) lautete das Urteil "lebenslänglich, ohne besondere Schwere der Schuld (Sicherheitsverwahrung)". Gerade bei der Sicherheitsverwahrung kann man bei sehr vielen Urteilen auch gegenüber deutschen Straftätern oft geteilter Meinung sein, wann sie anzuwenden ist.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeit...e-islam-rabatt

In dem anderen Fall (Cottbus) legte die Staatsanwalt Revision ein, da ist über das Urteil "Totschlag" oder "Mord" noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Desweiteren schadet es nie, sich mehrere Fälle anzuschauen und zu vergleichen, bevor man von einem enzigen Fall falsch verallgemeinert (Stichwort: Statistik!).

Die Mär vom Strafrabatt

"Selbst wenn es den unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem religiösen Hintergrund des Täters und einem Urteil wegen Totschlags gegeben hätte, wäre der Cottbusser Fall eine Ausnahme. "Bislang gibt es in der Rechtsprechung keine Tendenz, religiös motivierte Partnertötungen milder zu behandeln", sagt Julia Kasselt, die am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht zu dem Thema promoviert hat. Das Gegenteil sei der Fall, "die Urteile sind härter geworden". Für ihre Studie hat sie alle bekannt gewordenen Fälle von sogenannten Ehrenmorden in Deutschland von 1996 bis 2005 analysiert und sie mit anderen Partnermorden verglichen. Das Ergebnis: Während die Richter in 38 Prozent der vermeintlich muslimisch motivierten Fälle eine lebenslange Freiheitsstrafe aussprachen, waren es nur 23 Prozent bei nicht kulturell motivierten Fällen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen die Rechtswissenschaftlerinnen Ulrike Lembke und Lena Foljanty. Als die Debatte zuletzt größer geführt wurde, schrieben sie, dass die Diskussion über kulturelle Vorstellungen der Täter irreführend sei. Sie lenke davon ab, dass Männer kulturübergreifend Frauen wegen männlichen Besitzdenkens töteten. Bei Männern ohne Migrationshintergrund seien die Gerichte aber bereit, die Gefühle von Verzweiflung und Ausweglosigkeit strafmildernd zu berücksichtigen. Bei Ehrenmordfällen werde das dagegen oft nicht geprüft. "

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeit...t-mordparagraf

MattF 05.10.2017 08:37

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1332685)
Und hier sind wir dann wieder bei Zuwanderung. Hier kann kontrollierte Zuwanderung von potentiellen Arbeitnehmern, die für ihr eigenes Auskommen sorgen, sehr helfen.


Unsere Flüchtlingskrise krankt halt daran, dass Verfolgte, Kriegsflüchtlinge, Berufskriminelle, Sozialschmarotter und Zuwanderer in den einen Topf geworfen werden.

Die Flüchtlingskrise krankt nicht daran sondern die Diskussion darüber und die Lösungsansätze. Ansonsten volle Zustimmung.
Das haben wir ja jetzt wohl heraus gearbeitet, dass man nicht alles in einen Topf werfen sollte :)

Dass man von einem Job in einer Kneipe vielleicht keine 3 köpfige Familie ernähren kann ist ja richtig. Um was es mir eher ging ist, dass mittlerweile selbst in unserer eher wirtschaftlich schwachen Region überall Jobs zu finden sind, bzw. frei sind. Das war früher nicht so.
Auch in meinem Berufsbereich (Ingenieurwesen) ist es hier schwer jemand zu finden, es gibt nur noch einzelne Bewerbungen auf Stellen, als ich z.b. vor 25 Jahren mal ne Job gesucht habe, haben sich 100 Ingenieure auf ne Stelle beworben.
Nicht nur München spürt den Arbeitskräftemangel.

MFG
Matthias

DocTom 05.10.2017 10:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1332778)
@doctom

Du hast Muslime, die eine unter 18jährige Frau heiraten, als Pädophile bezeichnet. Das musst Du demnach auch für alle deutsche Männer tun, die vor 1974 eine 16,17jährige heirateten. Damit wollte ich verdeutlichen, wie einseitig, falsch, rassistisch und hetzerisch ich eine solche Wortwahl (Pädophile) in dem Kontext empfinde. ...

Was ich tun muss oder nicht lasse ich mir ganz bestimmt nicht von einem Sozialpädagogen vorschreiben. :cool:
Und Dein Empfinden und heutiges deutsches Recht scheinen in solchen Fällen nicht gut zusammen zu gehen. Scheint bei allen mir bekannten sozialpädagogisch tätigen Menschen so zu sein.

Bei meinem Einwand geht es juristisch korrekt um Pädosexualität; muslimische Männer dürfen nach Ihrem Glauben die Ehe vollständig mit einem neunjährigen Mädchen vollziehen, was sie dann natürlich auch hier in D machen wollen.
Sowas geht natürlich in Deiner rosa bebrillten sozialromatischen Sicht nicht zu disskutieren, nicht wahr?

Gaaaanz einfache Frage an Dich und bitte eine kurze Antwort ohne Seitenausflüchte; steht religiöser Glaube von Flüchtlingen für Dich über aktuellem deutschen Recht?

Und damit schliesse ich für mich die Disskussion mit Dir!


Gruss
Thomas

qbz 05.10.2017 10:43

@doctom:

in DE gelten für alle Kinder / Jugendliche die gesetzlichen sex. Schutzaltereinstufungen und die Jugendämter und die Familiengerichte sorgen für die Einhaltung und den Schutz der Kinder / Jugendlichen. Solange die Kinder die Kita's und Schulen besuchen, erhalten die Erzieher und Lehrer meistens als erste Informationen, welches Kind besonderen Schutz braucht oder in Gefahr steht, missbraucht, verheiratet zu werden und sind verpflichtet, das an's Jugendamt weiterzuleiten. Es wurden mir Fälle von Eheversprechen mit Minderjährigen (quasi Verlobung) beruflich bekannt, aber keine Religionsheiraten mit Minderjährigen. Wer das als Vater will, lässt seine Töchter im Ausland aufwachsen bei Verwandten und lässt sie nicht in unsere Schulen. Das war manchmal ein Anlass, ein Mädchen auf seinen Wunsch hin in einem geschützten Heim unterzubringen, weil es mit 12-14 gegen seinen Willen in die Heimat zurückgebracht werden sollte, obwohl es hier aufwuchs. Die meisten Migrantenfamilien wollen aber für ihre Kinder, auch Töchter, eine gute, berufliche Zukunft in DE und bringen sie deswegen zur Schule und in eine Ausbildung und nicht zurück. Wenn es Dir um das Schicksal der schutzbedürftigen muslimischen Migranten-Mädchen geht, was Dir so am Herzen liegt, engagiere Dich für den Familiennachzug und dass die Mädchen bei uns Schule / Ausbildung / Studium erhalten.

Deine Frage zu meinem Verhältnis Grundrechte / Religion beantwortete ich schon in der vorigen Anwort, als ich erwähnte, ich hätte schon so manchen Vater über die Grundrechte ihrer Kinder aufgeklärt und für deren Einhaltung, notfalls mit Entzug des Aufenthaltsbestimmungrechtes und geschützter Fremdunterbringung gesorgt.

Ps.: arbeitete als Dipl. Psychologe in der Erziehungs- und Familienberatung des Jugendamtes.

MattF 05.10.2017 10:58

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1332818)
Gaaaanz einfache Frage an Dich und bitte eine kurze Antwort ohne Seitenausflüchte; steht religiöser Glaube von Flüchtlingen für Dich über aktuellem deutschen Recht?

Ich antworte auch gerne:

Nein.


Und im übrigen für den ganz überwiegenden Teil der Migranten auch nicht.

Gesetzesverstösse gibt es in jeder Bevölkerungsgruppe und ob die nun religiös begründet werden oder sonstige Ausflüchte und Selbstlügen gefunden werden, ist wurscht.

captainbeefheart 05.10.2017 11:04

@DocTom

Ich würde mich freuen, wenn Du auch meine Frage beantwortest.

Hast Du eine Erklärung für die "größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit" (Grandi) in Syrien, aus dem ja Deiner Quelle nach 90% aus wirtschaftlichen Gründen flüchten?

Klugschnacker 05.10.2017 11:23

DocTom, bitte wieder etwas freundlicher!
:dresche

TriBlade 05.10.2017 11:37

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1332828)


Und im übrigen für den ganz überwiegenden Teil der Migranten auch nicht.


Das dürfte leider falsch sein. Der bei weitem überwiegende Teil der Migranten mit islamischen Glauben hält die Gesetze der Religion für wichtiger (zumindest nach dieser Untersuchung)

https://www.wzb.eu/de/pressemitteilu...eit-verbreitet

MattF 05.10.2017 11:42

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1332836)
Das dürfte leider falsch sein. Der bei weitem überwiegende Teil der Migranten mit islamischen Glauben hält die Gesetze der Religion für wichtiger (zumindest nach dieser Untersuchung)

Trotzdem halten sie sich dran, an die Gesetze.

TriBlade 05.10.2017 11:49

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1332837)
Trotzdem halten sie sich dran, an die Gesetze.


Tun sie das? Woher hast Du diese Erkenntnis? Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt da deutliche Abweichungen auf. Und wie bereits vielfach thematisiert, zeigt diese nur das Hellfeld der Kriminalität. Über den bei weitem überwiegenden Teil der Kriminalität haben wir keine belastbaren Zahlen. Daher finde ich Deine Aussage in ihrer absoluten Bestimmtheit zumindest gewagt.

MattF 05.10.2017 12:26

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1332838)
Tun sie das? Woher hast Du diese Erkenntnis? Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt da deutliche Abweichungen auf.


Deutliche Abweichungen im Prozentbereich ja.

Im übrigen 40% der Deutschen sind mittlerweile keine Mitglieder von Kirchen mehr, viele glauben an den Hokuspokus nicht obwohl sie noch Steuern zahlen. Wieso sollten sie also die Bibel über das Gesetz stellen?

Die Gesetze und die Lebensumstände in D führen dazu dass man hier entsprechend sicher leben kann, nicht die Weltanschauung/Religion der Bewohner.

MfG
Matthias

qbz 05.10.2017 12:27

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1332836)
Das dürfte leider falsch sein. Der bei weitem überwiegende Teil der Migranten mit islamischen Glauben hält die Gesetze der Religion für wichtiger (zumindest nach dieser Untersuchung)

https://www.wzb.eu/de/pressemitteilu...eit-verbreitet

Du beziehst Dich auf Westeuropa. Für DE liegen die Angaben in der Studie wohl niedriger:

"Doch selbst unter deutschen Muslimen sind fundamentalistische Ansichten weitverbreitet: 30 Prozent der Befragten stimmen allen drei Aussagen zu. Vergleiche mit anderen deutschen Studien zeigen bemerkenswert ähnliche Ergebnisse auf. So stimmten 2007 in der Studie „Muslime in Deutschland“ 47 Prozent der befragten deutschen Muslime der Aussage zu, das Befolgen der Regeln der eigenen Religion sei wichtiger als die Demokratie, genauso viele, wie der Anteil jener in unserer Studie, die meinten, dass die Regeln des Koran wichtiger sind als die deutschen Gesetze."

https://www.wzb.eu/sites/default/fil...5_koopmans.pdf, S. 2

TriBlade 05.10.2017 14:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1332850)
Du beziehst Dich auf Westeuropa. Für DE liegen die Angaben in der Studie wohl niedriger:

"Doch selbst unter deutschen Muslimen sind fundamentalistische Ansichten weitverbreitet: 30 Prozent der Befragten stimmen allen drei Aussagen zu. Vergleiche mit anderen deutschen Studien zeigen bemerkenswert ähnliche Ergebnisse auf. So stimmten 2007 in der Studie „Muslime in Deutschland“ 47 Prozent der befragten deutschen Muslime der Aussage zu, das Befolgen der Regeln der eigenen Religion sei wichtiger als die Demokratie, genauso viele, wie der Anteil jener in unserer Studie, die meinten, dass die Regeln des Koran wichtiger sind als die deutschen Gesetze."

https://www.wzb.eu/sites/default/fil...5_koopmans.pdf, S. 2

Verdammt, könnte daran liegen, dass ich überzeugter Europäer bin.:Lachen2:

qbz 10.11.2017 09:26

Künstlerin dokumentiert das Sterben von 33.293 Geflüchteten:

"Liste von 33.293 registrierten Asylsuchenden, Geflüchteten und Migrant*innen, die aufgrund der restriktiven Politik der Festung Europas zu Tode kamen." (die Auflistung beginnt 1993).

FlyLive 10.11.2017 10:28

(Wenn ich ehrlich bin, wäre weniger Nachrichten lesen, gesünder für mich - nur so nebenbei).

Ich bin ein interessierter und täglich lesender Nachrichtenjunkie. In den letzten Monaten hatte ich schon öfter den Eindruck
-der Krieg in Syrien und im Irak wäre fast schon vorüber
-die Flüchtlingskrise nur noch ein politisches, aber kein wirklich reales Thema mehr
-das Flüchtlingsproblem gäbe es hauptsächlich noch in Italien und in manchem Lager der EU.

Das es natürlich nicht so ist, ist schon klar. Aber die Politik und die Medien haben ihre Themengewichtung wieder verlagert und so ist nun der Internetausbau, die Investitionen in Bildung etc. weitaus bedeutsamer als die Toten im Mittelmeer, die kaum mehr als eine Randnotiz sind, sofern die Anzahl der Ertrinkenden nicht größer 100 ist.

qbz 05.12.2017 09:23

Cahier africain
 
Gestern sah ich in 3Sat den berührenden Dokumentarfilm "Cahier africain" über das durch Bürgerkriege betroffene Schicksal von Frauen und Kindern in der Zentralafrikanischen Republik. Der letzte Teil behandelt ihre Flucht in den Tschad und die Ansiedlung der Flüchtlinge im Tschad in Hütten und auf einem winzigen Stückchen Land.

Die mit Preisen ausgezeichnete Doku ist ab heute noch 5 Tage in der 3SAT Mediathek verfügbar. Das Anschauen lohnt sich ...

Cahier africain
"Die Schweizer Filmemacherin Heidi Specogna folgt den Schicksalen von Frauen im kriegszerrütteten Zentralafrika. Im Mittelpunkt steht ein unscheinbares Schulheft mit mutigen Zeugenaussagen. Über sieben Jahre hinweg begleitete Specogna die Protagonistinnen ihres Films. Diese schrieben auf den karierten Seiten des Hefts die an ihnen verübten Verbrechen nieder, um mit dem selbst gefertigten Beweisstück die Taten zur Anklage zu bringen.
Die vielen Opfer, unter ihnen auch einige Männer, offenbaren in diesem "Cahier africain", was ihnen 2002 im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen von kongolesischen Söldnern angetan worden war. Im Zuge einer aufwendigen Geheimmission gelangte das Heft zum Internationalen Gerichtshof in Den Haag - in der Hoffnung, dem Weltgericht ein entscheidendes Beweismittel im Prozess gegen den kongolesischen Truppenführer Jean-Pierre Bemba in die Hand zu geben. Er ist der erste Angeklagte, der sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Anordnung von Vergewaltigungen als Kriegsstrategie verantworten muss.

Amzine, Fane und Arlette aus dem Dorf PK 12
Heidi Specognas Film begleitet seine Protagonisten aus dem Dorf PK 12, einem Vorort der Hautstadt Bangui, seit 2008: Amzine, eine junge muslimische Frau, hat als Folge der Vergewaltigungen von 2002 ein Kind zur Welt gebracht. Der Blick auf ihre heute zwölfjährige Tochter Fane erinnert sie täglich an ihr Trauma. Arlette, ein christliches Mädchen, litt jahrelang an einer nicht heilen wollenden Schussverletzung. Nach einer erfolgreichen OP in Berlin hegt sie Hoffnung auf ein schmerzfreies Leben.

Aber inmitten der Versuche der Dorfbewohner von PK 12, den schwierigen Alltag mit Zuversicht zu meistern, und während in Den Haag noch die juristische Aufarbeitung der letzten Kriegsverbrechen in Gange ist, bricht in der Zentralafrikanischen Republik der nächste Krieg aus. Amzine, Fane und Arlette werden erneut in einen Strudel von Gewalt, Tod und Vertreibung gerissen. An ihrer Seite dokumentiert der Film den Zusammenbruch von Ordnung und Zivilisation in einem von Bürgerkrieg und Putsch zerrissenen Land. Kein Einzelfall auf dem afrikanischen Kontinent.

"Der erneute Kriegsausbruch hat das Drehbuch jäh umgeschrieben"
"'Cahier africain' ist ein persönlicher Film", sagt Regisseurin Heidi Specogna, "aus einer zufälligen Begegnung mit dem Heft, während einer Recherchereise, sind sieben Drehjahre geworden. Wir haben die Menschen aufgesucht und begleitet, die sich dem Heft anvertraut haben. Heute wird das Heft im Tresor des Weltgerichts in Den Haag verwahrt, neben Tausenden von Beweisen anderer Kriegsverbrechen. Das Schicksal der Frauen und ihrer mit Gewalt gezeugten Kinder ist eine von der Welt ausgeblendete Tragödie. Schätzungen besagen, dass allein im zentralafrikanischen Raum in den letzten Jahren bei kriegerischen Auseinandersetzungen über 100 000 Frauen geschändet worden sind. Nach dem Völkermord in Ruanda sollen an die 20 000 Kinder zur Welt gekommen sein. Dem schwierigen Versuch von Frauen, nach dem Erleben von Gewalt wieder Fuß im Leben zu fassen, wollte sich der Film ursprünglich widmen. Der erneute Kriegsausbruch in der Zentralafrikanischen Republik hat das Drehbuch jäh umgeschrieben."

........

"Cahier africain" hat im April 2017 den Deutschen Filmpreis in der Sparte Bester Dokumentarfilm erhalten. Zuvor war die ZDF/3sat-Koproduktion mit dem Schweizer Filmpreis 2017 in den Kategorien Bester Dokumentarfilm und Beste Montage prämiert worden. 2016 hatte die Jury des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises Heidi Specognas Film in der Kategorie Langfilm ausgezeichnet. Außerdem war der Dokumentarfilm auf dem Filmfestival DOK Leipzig mit zwei Preisen geehrt worden."


Zum Film "Cahier africain" in der 3Sat Mediathek, 1h57min Länge.

sybenwurz 05.12.2017 22:04

Danke für den Hinweis und den Link!

qbz 07.12.2017 16:32

Eine Auswirkung der Kooperation zwischen der EU und der libyschen Küstenwache sind die Sklavenmärkte in Libyen und der Hass auf die schwarzen Afrikaner, der nach dem durch westliche Hilfe zustandegekommenen Sturz von Gaddhafi dort wieder hochkocht. Wer einmal die Maghreb Staaten bereiste, erlebte, dass die Schwarzen in diesen Ländern allgemein ganz unten stehen:
libyen-sklavenmaerkte-das-erbe-des-arabischen-rassismus-a-1181801.html

DocTom 07.12.2017 19:02

...und ihr glaubt wirklich, etwas dort unten zu ändern, wenn ihr alle Flüchtlinge in Europa aufnehmt?
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
Gib jedem Bettler der Welt 10Cent und Du sitzt morgen schon daneben...

Nur meine Meinung und Beobachtungen aus Hamburg, Berlin, Saarbrücken und dem Ruhrpott aus den letzten Jahren:
Dann haben wir bald auch wieder solche Zustände wie in Lybien, Syrien, dem Libanon, Jemen oder der Türkei hier bei uns. Würden diese Menschen mit "dem alleingültigen Glauben" auf der Welt irgendwo irgendetwas ohne monarchische oder diktatorische Steuerung selber geregelt bekommen, hätten wir diese Menschen nicht in Europa auf der Matte stehen. Oder kommt aus einem dieser Länder irgendwelche Hochtechnologie von der ich noch nichts weiss, die Europa aber richtig voranbringen wird?
:Lachanfall: :Lachanfall:

Leider versuchen meiner Erfahrung aus meiner Flüchtlingsarbeit nach, diese Menschen zu grossen Teilen sofort nach ihrer Ankunft in Europa dieses zu einem Abbild ihrer ehemaligen Heimat zu machen, weshalb hier bald auch genau die Zustände wie in den Fluchtländern herrschen werden.
Hoffe, ich irre mich auf die Zwanzigjahressicht...:Blumen:
omtc
Thomas

qbz 07.12.2017 19:55

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1347578)
.....
Gib jedem Bettler der Welt 10Cent und Du sitzt morgen schon daneben...
.....

also, eine Nichte von mir sitzt neben einem "dieser Bettler" (verheiratet) und hat Kinder. Diese wachsen dreisprachig (arabisch, französisch, deutsch) auf, ganz normal, und sie kennen auch das Leben bei den Großeltern auf dem Dorf im Maghreb.

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1347578)
......
Oder kommt aus einem dieser Länder irgendwelche Hochtechnologie von der ich noch nichts weiss, die Europa aber richtig voranbringen wird?
:Lachanfall: :Lachanfall:
......

Nur die Rohstoffe in den Geräten, mit denen Du gerade die Leute aus diesen Ländern pauschal beschimpfst. Und ob diese Menschen in einer modernen Industrie arbeiten können, hängt sicher nicht von ihrer Hautfarbe und Religion ab. :)


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