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Hafu 29.06.2022 12:09

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1668238)
...
Fracking wird mittelfristig in den USA wieder ausgeweitet - das dauert aber ein Weilchen, da eben auch da nicht von heute auf morgen Haliburton und Co einfach mal von null auf hundert Bohrungen pro Tag gehen können.

Nichts anderes wollte ich ausdrücken:

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1668232)
...Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis dann wieder ein Überangebot herrschen wird, weil gleichzeitig zu dieser Entwicklung ja auch der Verbrauch wegen der hohen Preise sinkt.
Genau dieselbe Entwicklung (dort allerdings mit mehr zeitlicher Verzögerung) gibt es auch beim Gas, der Kohle und bei vielen anderen Rohstoffen.

Natürlich haben wir jetzt noch nicht (und auch nicht morgen) ein Überangebot in der Ölproduktion. Aber dieser Zustand wird kommen und der Ölpreis dann wieder sinken. Das ist so klar wie Kloßbrühe. kurzfristig können die Länder im Nahen Osten dann jeweils den Ölpreis bei Angebotsausweitung aus USA, Kanada und Südamerika noch stabilisieren, indem sie ihre eigene Förderung reduzieren, aber da ihre politischen Systeme selbst so abhängig vom ständigen Geldregen aus Ölverkäufen sind, geht dies nur eine Zeitlang gut, bis die Produktionsdrosselung nicht mehr ausreicht, den Preis zu stabilisieren und der Ölpreis dann abstürzen wird. Und der Hauptleidtragende dieses Preisabsturzes wird dann Russland sein.

Mo77 29.06.2022 12:19

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1668235)
Im Sport, beim Singen und auch wenn man einen Posten als Führungskraft ausübt geht es in erster Linie um Skills und nicht um bloßes Besserwissen im Sinne von Prognosefähigkeit.

Daher sind die von dir aufgelisteten Beispiele absolut sinnfrei. Da hättest du besser vorher nochmal nachgedacht, statt einfach irgendwas in die Tasten zu hauen.

Bei Investitionen an der Börse geht es keineswegs um Skills, sondern einfach nur um simples Wissen, gewissermaßen die Fähigkeit Zukunftsprognosen zu erstellen. Da es bei derartigen Investitionen mächtige Hebel gibt, um aus Wissen Nutzen zu ziehen, würde es auf lange Sicht genügen nur geringfügig besser als der Durchschnitt alle Marktteilnehmer abzuschneiden, um langfristig sehr fette Gewinne einzufahren.

Es geht um Fertigkeiten und Fähigkeiten.
Aber man muss auch fähig sein um was fertig zu kriegen
Sich Wissen aneignen ist doch auch so ein Ding. Ich muss ja Daten und Infos interpretieren etc...
Man muss filtern können, analysieren, entscheidungsfreude.....
Gibt sogar Wörter wie Investmentskills

qbz 29.06.2022 12:23

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1668239)
.....
Wir hatten im Februar einen Anteil russischen Gases an unserer gesamten Gasversorgung von 70% und dieser Anteil liegt mittlerweile bei unter 40%.
.......

Im Februar 1,8 Grad, im Juni 19 Grad Durchschnittstemperatur. :Lachen2:

40 % Zufluss aus Russland bis Winter 2022/3 sind nach der Bundesnetzagentur für Gas zu wenig, um die Speicher für den Winter aufzufüllen, weshalb die Notfallstufe 2 ausgerufen worden ist. Zum Nachlesen verlinke ich gerne die Begründung der Bundesnetzagentur.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 23.06.2022 die Alarmstufe des Notfallplans in Deutschland ausgerufen (FAQ des BMWK zum Notfallplan Gas). Die Alarmstufe folgt auf die am 30.03.2022 ausgerufene Frühwarnstufe.

Zitat:

Die Ausrufung der Alarmstufe erfolgt, weil aktuell eine Störung der Gasversorgung vorliegt, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt. Vor dem Hintergrund der seit dem 14.06.2022 anhaltenden Drosselung der Gaslieferungen aus Russland und dem anhaltend hohem Preiseniveau am Gasmarkt ergeben sich Folgen für die kommenden Monate. Diese Folgen hat die Bundesnetzagentur in einer Szenarienrechnung berechnet. Daraus ergibt sich, dass bei einem kontinuierlichen Verbleib der Lieferungen durch Nord Stream 1 auf dem Niveau von 40% die im Gasspeichergesetz vorgesehene Speicherfüllung bis zum 1. Dezember auf 90% kaum mehr möglich. Sie wäre nur zu erreichen, wenn man unterstellt, dass innereuropäische Gaslieferungen nicht mehr vollständig erfolgen und man davon ausgeht, dass der Gasverbrauch in diesem Winter 20% unter dem normalen Niveau liegt. Zudem besteht jederzeit das Risiko, dass Russland die Gaslieferungen weiter reduziert. Damit ist zugleich festgestellt, dass es notwendig ist, den inländischen Gasverbrauch deutlich zu reduzieren, damit die eigene Versorgungssicherheit gewährleistet ist und Deutschland auch seiner innereuropäischen Verantwortung gerecht wird.
DE liefert bekanntlich auch noch an Nachbarländer Gas weiter, das aus Russland kommt.

Siebenschwein 29.06.2022 12:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1668239)
...
Und wir werden sehen, ob dann die deutsche Wirtschaft kollabieren wird. Ich bin mir sehr sicher, dass sie es nicht tun wird.

Niemand sprach vom Kollaps. Aber es wird schmerzhaft, soviel ist klar.

Hafu 29.06.2022 12:52

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1668252)
Niemand sprach vom Kollaps. Aber es wird schmerzhaft, soviel ist klar.

Da hast du evt. diesen Thread gestern abend und heute morgen nicht so verfolgt. Es ging sehr wohl um explizite Kollaps-Szenarien, sonst hätte ich mich mutmaßlich überhaupt nicht zu Wort gemeldet.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1668158)
...Kollabiert die deutsche Wirtschaft aufgrund fehlender Energieträger, kollabiert wahrscheinlich ganz Europa und vielleicht noch der ein oder andere Staat mehr.
...

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1668197)
... Wenn Putin das Gas abdreht, betrifft es alle Bereiche und wohl recht schnell. Zudem sind wir dann nicht mehr Herr der Lage.
....

Ich sehe (bezogen auf das russische Gas und die deutsche Wirtschaft) die oben angedeuteten Katastrophenszenarien nicht.

Dass der nächste Winter für die Wirtschaft in bestimmten Bereichen schwierig und für den einzelnen (Betriebe genauso wie private Verbraucher) auch teuer werden wird, ist komplett unstrittig.

Im Vergleich zu den Opfern und existenziellen Nöten, die die Menschen in der Ukraine bringen müssen sehe ich die Probleme, mit denen wir uns konfrontiert sehen nahezu als Larifari an.

Helmut S 29.06.2022 13:09

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1668223)
Die Industrie spielt übrigens gerade die Szenarien einer Gaszzuteilung ab Herbst durch.

Du hast völlig recht, mit dem was du oben geschrieben hast. Nicht nur die Industrie, sondern auch der Mittelstand entwickelt gerade Risikoszenarien. Das Problem ist, dass nicht nur wir als Bauchemiehersteller sondern auch die Chemieindustrie als Rohstofflieferant und auch der Kunde selbst weiterhin funktionsfähig bleiben müssen, sonst können wir entweder nichts herstellen oder nichts verkaufen (oder beides, was dann auch schon egal ist). Wir sind also davon abhängig, wie stark auch Lieferanten und Kunden betroffen sind und ob diese richtige Entscheidungen treffen oder nicht.

<OT>
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1668227)
wenn jemand, der im Fernsehen oder auf youtube über die Börse redet tatsächlich ein kleines bisschen besser als der Markt wäre, dann müsste er nicht mehr als "Experte" einem Beruf nachgehen

Man würde sich auch fragen, warum der Experte offensichtlich die Arbeiten vom Fama et al zur Effizienz von Märkten nicht kennt, für die diese Herren den Wirtschaftsnobelpreis erhalten haben. Es geht vereinfacht darum, dass alle öffentlich verfügbaren Informationen bereits eingepreist sind, man also nur durch Glück/Spekulation oder unerlaubte Insiderinfos besser als der Markt sein kann. (Markteffizienzhypothese) ;)
</OT>

Helmut S 29.06.2022 13:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1668257)
Im Vergleich zu den Opfern und existenziellen Nöten, die die Menschen in der Ukraine bringen müssen sehe ich die Probleme, mit denen wir uns konfrontiert sehen nahezu als Larifari an.

Schlimmer geht halt immer.

Es ist nicht mein Krieg. Es ist aber mein Unternehmen und meine Mitarbeiter und deren Familien, die ich direkt oder indirekt ganz oder teilweise ernähre. Ab einem gewissen Punkt ist zumindest mir das Hemd näher als die Jacke. Ich bin keine europäische/globale Mutter Theresa.

:Blumen:

maximgold 29.06.2022 13:38

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1668262)
Es ist aber mein Unternehmen und meine Mitarbeiter und deren Familien, die ich direkt oder indirekt ganz oder teilweise ernähre.

Sind es nicht eher die Mitarbeiter*innen, die Dich mit dem Mehrwert ihrer Arbeit ernähren :Blumen:


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