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Heinrich Heine:
Mag draußen Schnee sich türmen,
Mag es hageln, mag es stürmen, Klirrend mir ans Fenster schlagen, Nimmer will ich mich beklagen, Denn ich trage in der Brust Liebchens Bild und Frühlingslust. |
Danke für die Gedichte vom 7.3. und von heute!
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Wilhelm Busch:
Wer möchte diesen Erdenball
Noch fernerhin betreten, Wenn wir Bewohner überall Die Wahrheit sagen täten. Ihr hießet uns, wir hießen euch Spitzbuben und Halunken, Wir sagten uns fatales Zeug Noch eh wir uns betrunken. Und überall im weiten Land, Als langbewährtes Mittel, Entsproßte aus der Menschenhand Der treue Knotenknittel. Da lob ich mir die Höflichkeit, Das zierliche Betrügen. Du weißt Bescheid, ich weiß Bescheid; Und allen macht’s Vergnügen. |
... aus dem Journal der Brüder Goncourt:
Seltsam, das literarische Leben!
Bei jedem Band die Furcht vor etwas Unangenehmen; jede Veröffentlichung eine Gefahr. Die Furcht, nicht genug Erfolg zu haben, oder, wenn er zu groß ist, die wie es weitergehen soll. |
Goethe - zum Pessimismus:
Der Gotteserde lichten Saal
Verdüstern sie zum Jammertal. Daran entdecken wir geschwind, Wie jämmerlich sie selber sind. |
Mascha Kaléko:
Für Einen
Die Andern sind das weite Meer. Du aber bist der Hafen. So glaube mir: kannst ruhig schlafen, Ich steure immer wieder her. Denn all die Stürme, die mich trafen, Sie ließen meine Segel leer. Die Andern sind das bunte Meer, Du aber bist der Hafen. Du bist der Leuchtturm. Letztes Ziel. Kannst, Liebster, ruhig schlafen. Die Andern … das ist Wellen-Spiel, Du aber bist der Hafen. |
Goethe:
"Ins Innre der Natur –"
(O du Philister!) "dringt kein erschaffner Geist" – Mich und Geschwister mögt ihr an solches Wort nur nicht erinnern: Wir denken: Ort für Ort sind wir im Innern. "Glückselig, wem sie nur die äußre Schale weist!" Das hör' ich sechzig Jahre wiederholen, Ich fluche drauf, aber verstohlen; sage mir tausend, tausend Male: Alles gibt sie reichlich und gern; Natur hat weder Kern noch Schale, alles ist sie mit einem Male. Dich prüfe du nur allermeist, Ob du Kern oder Schale seist. |
Robert Gernhardt:
Selbstaussage
Ich mach mir nichts aus Marschmusik, ich mach mir nichts aus Schach. Die Marschmusik macht mir zuviel, das Schach zu wenig Krach. |
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