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Er ließ dann aber unausgesprochen, dass durch Frodenos Verletzung die Karten neu gemischt wurden und nun alles möglich ist. Darüber hinaus will er nun aber auch strukturelle Trainingsdefizite angehen. Ich interpretiere das eher als Aufbruchstimmung denn als Frustration. |
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Ich habs schon ein paar mal geschrieben. Ich weiß gar nicht wie man immer wieder behaupten kann, dass Sanders einen fehlenden Laustil hat. Klar, es sieht nicht gut aus wie er läuft. Aber dieses Phänomen gibt es in zig Sportarten. Leute, die eine vermeintlich schlechte Technik haben, aber Weltklasse sind. In Wahrheit haben die aber keine schlechte Technik, sie sieht nur nicht schön aus. Du kannst davon ausgehen, dass Sanders einen relativ effizienten Laufstil hat (nach der klassischen Definition von O2-Verbrauch / KG bei einer bestimmten Geschwindigkeit). Ein Frodeno ist top-top austrainiert und wohl sogar nocht etwas leichter. Und trotzdem läuft er nicht wahnsinnig viel schneller. Von Frodo würde jeder behaupten, dass es wunderschön aussieht wenn er läuft. Sanders könnte niemals in ähnlichen Regionen laufen hätte er eine miserable Technik. Sanders läuft regelmäßig nach sehr hartem Radfahren auf der MD 1:10er Halbmarathon, das ist brutal schnell und absolute Weltklasse. In Arizona 2016 ist er auf der ganzen Ironmanstrecke 2:42 gelaufen, ebenfalls nach schnellem Radfahren. Der Mann kann laufen. Punkt. In Kona letztes Jahr ist er immerhin noch ne 2:52 gelaufen, obwohl er offensichtlich auf der zweiten Hälte nichts mehr, aber auch gar nicht mehr im Tank hatte. Das sind Zeiten, die Norman Stadler und Faris zu ihren aller beseten Zeiten auf Hawaii gelaufen sind. Sanders mag das Problem haben dass er recht schwer ist (bzw war!), dadurch fällt ihm wahrscheinlich die Kühlung schwerer. Zudem hat er sich auf Hawaii bisher immer auf dem Rad abgeschossen. Wenn er letztes Jahr 2-3 min langsamer Rad gefahren wäre (v.a. wenn er dieses 1 min Loch nicht so brachial wieder zugefahren hätte), dann hätte es womöglich letztes Jahr zum Sieg gereicht. Frei nach Loddar: Wäre, Wäre, Fahrradkette. Trotzdem ist Sanders unter den Triathleten ein Weltklasse-Läufer, auch auf der Langdistanz. Vielleicht kein Überläufer wie Lange, Frodo oder Gomez, aber Laufen ist garantiert nicht seine Schwäche. Und Wer solche Zeiten liefert, der muss auch technisch was richtig machen. |
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Ja sehe ich auch so. Natürlich brennt der auf das Rennen. Aber es ist eben ein "Bastler" und hat schon wieder Ideen im Kopf die er umsetzen möchte für nächstes Jahr. Schließt sich meiner Meinung nach nicht aus. |
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Nach der üblichen Formel der Laufszene (Halbmarathonbestleistung mal 2 plus 10 min) müsste Frodeno dann eine 2:24 und Gomez eine 2:26 im Ironman laufen. Die Langdistanz hat mit der von vier auf acht bis neun Stunden verlängerten Wettkampfdauer einfach ganz andere Anforderungen an die Energiebereitstellung im Vergleich zu 70.3-Wettkämpfen oder kürzeren Trainingseinheiten. Und bei Sanders kommt im Vergleich zu sehr guten Schwimmern unter den Profi-Triathleten noch dazu, dass er von Anfang an mit konstantem Druck radeln muss, um überhaupt erstmal wieder ins Spiel zu kommen (und sich damit eine entsprechende Ermüdung einhandelt), während Athleten wie Gomez, Frodo etc. nach dem Schwimmen erstmal taktisch mit eher wenig Watt radeln können und dabei entsprechend Kraft sparen. |
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Natürlich kann er laufen. Aber seine Laufstärke hat er eher über die kürzeren Distanzen bisher bewiesen. Darauf ziele ich ja ab. Meine Aussage war natürlich in gewisser Art eine Hyperbel. Was ich sagen will: Mit einer ordentlichen Technik wäre er länger schneller. Warum es dann über die kurzen Zeiten dennoch schnell ist? Er läuft ja jetzt keine Wunderzeiten im absoluten Grenzbereich. In meinen Augen geht da schon noch viel über Wille und generelles Talent für Ausdauersport. Und genau das war meine Erklärung, ob fehlende Technik dann über nen Marathon einfach irgendwie entscheidender ist als über ne MD. Dagegen spricht natürlich die von dir genannte 2:42 in Arizona. Man muss natürlich beachten, dass komischerweise 2016 alle 5-8min schneller gerannt sind als 2017. Ich war nicht dort, aber wenn ich da an den IM Texas denke, muss ich mir sofort wieder die Frage stellen ob dort entsprechende Abmessungen dann korrekt waren? Aber ne 2:52 (letztes Jahr in Hawaii) ist halt bezogen auf seine Unterzeiten einfach langsam. (Klar er ist unfassbar hart Rad gefahren) Genau das gleiche würde ich auch bei nem 2:52er Marathon von Gomez sagen, der einfach Wahnsinnszeiten auf die Unterdistanzen laufen kann. Sofern ich informiert bin, hat die ein Lange zum Beispiel nicht oder? (Ich konnte auf die schnelle keine genauen Zeiten dazu finden, also ist das leider nichts wert). Die relativ bescheidenen Zeiten von ihm sind dann wahrscheinlich wirklich nur auf eine relativ unkluge Renneinteilung (Wobei ich mir nicht so sicher bin ob das Rennen von ihm letztes Jahr auf dem Rad wirklich so unklug war...) zurückzuführen. |
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Lionel ist ein extrovertierter, authentischer
"Typ mit einzigartiger Persönlichkeit und besonderer Physis" jenseits des Durchschnittes. An 0815 Spiesser denkt bei ihm wohl keiner. Langweilig dürfte ihn auch keiner finden. Das macht ihn für viele so interessant, attraktiv und bereichernd. Die Nonkonformisten, Outlaws und Experimentierer haben diesen Sport schon immer (vor allem in den abenteuerlichen Anfangsjahren) hervorgehoben und sexy gemacht. Hoffentlich bleibt das so. |
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