Zitat:
Zitat von Zarathustra
(Beitrag 1308045)
Nein, diese zwei Autoritäten meinte ich nicht. Es ging um die Aussage: „Die Bibel ist von göttlicher Urheberschaft.“ Sowohl wer diese Aussage bejaht als auch wer sie verneint, tut dieses nicht aus einer tieferen Einsicht oder Erkenntnis, sondern mit der Autorität seines jeweiligen Werturteils.
Wer diesen Satz für eine Tatsachenbehauptung hält, unterliegt einem Aberglauben, egal ob er ihn bejaht oder verneint.
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Du sagst, weder die Wissenschaft noch die Gläubigen hätten eine "tiefere Einsicht" in die Urheberschaft der Bibel. Das stimmt nicht, denn teilweise wissen wir, wer bestimmte Teile der Bibel geschrieben hat. Es ist also nicht zutreffend, dass wir nur auf irgendwelche Vorurteile zurückfallen würden.
Die Bibel wurde mangels Druckerpresse von Mönchen von Hand kopiert. Dabei wurde sie den Erfordernissen der jeweiligen Gemeinden angepasst, d.h. bestimmte Vorschriften tauchten plötzlich auf, die dem Gemeindevorsteher gerade genehm waren. Diese Version der Bibel wurde dann nur in dieser Gemeinde verwendet. Deswegen können wir durch Vergleich mit anderen Bibeln feststellen, wann (und von welcher Gemeinde oder welchem Kloster) etwas hinzugefügt wurde.
Auch bei den zahlreichen Übersetzungen wurden bestimmte Begriffe gewählt, Verse weggelassen, neue hinzugefügt, und so weiter. Vom Markus-Evangelium existieren mehrere unterschiedliche Schlusskapitel, die von Mönchen hinzugedichtet wurden, weil die originale Version irgendwann nicht mehr zum damaligen Glauben passte. Gute Bibeln enthalten bis heute alle Versionen. Gott hat sicherlich nicht mehrere Versionen seines eigenen Todes geschrieben.
Außerdem ist der Bibelkanon unstrittig von Menschen zusammengestellt worden.
Die Frage, ob Gott die Bibel vom Himmel herunter geworfen hat, ist eindeutig beantwortet. Es ist also nicht zutreffend, dass es darüber keine Erkenntnis gäbe.
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