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TriVet 29.08.2022 10:43

Ermüdend, diese PdL-Dauerschleife.
Wieso zB soll Energiewende technisch unmöglich sein? Wieso nicht sozial ausgewogen?
Die Mehrheit der Bevölkerung ist/waer spätestens dann dabei, wenn es langfristig billiger ist.
Aber solange Weltuntergangsapologeten jeder Couleur jedesmal ihren Sermon dazuschmieren, wird das nicht leichter.

keko# 29.08.2022 10:50

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1678379)
+1

Ergänzung: "selber Schuld" für uns als Land, ja, dem Einzelnen der jetzt in der Mietwohnung mit unbezahlbarer Gas/Öl-Rechnung sitzt muss natürlich geholfen werden. Und die Gasumlage ist sicher noch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Also wenn es tatsächlich heftig kommt, z.B. lange Zeit zweistellige Inflation und Abwanderung von Firmen, dann geht es nicht nur um die, die eh schon "unten" (sorry!) sind. Dann trifft das früher oder später dich und mich genauso, denn wir hocken im gleichen Boot. Nicht treffen wird es die, die in bunten Lambos Kreise fahre, denn die investieren ihr Vermögen einfach woanders. Die haben ihre eigene Yacht, da sind wir nicht mit an Board ;)

keko# 29.08.2022 10:53

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1678389)
Ermüdend, diese PdL-Dauerschleife.
Wieso zB soll Energiewende technisch unmöglich sein? Wieso nicht sozial ausgewogen?...

Die Hauptschwierigkeit sehe ich nicht in Deutschland. Hauptschwierigkeit sehe ich darin, dass es neben Deutschland viele andere Länder und noch mehr Menschen gibt, die andere Interessen habe (und nicht unbereichtigt). Das ist für mich der Knackpunkt.
Siehe aktuelle Gespräche Erdogan/Putin.

tridinski 29.08.2022 10:55

Wir haben ja mehrere Krisen gleichzeitig:
(1) Energie - ist knapp
(2) Ökonomisch - Energie stark verteuert
(3) Sicherheit in Europa - Russland bedroht Freiheit und Sicherheit

Der Vorschlag von qbz weiter munter fossile Energie in Russland zu kaufen könnte zwar kurzfristig bei Punkten 1 und 2 Linderung verschaffen, mittel- und langfristig verschärft es aber sicher 2 und 3, vermutlich aber 1 auch (politisches Druckmittel). Deshalb finde ich den Weg falsch.

Ich plädiere für
- Krisenmanagement kurzfristig: fossile Energie anderweitig beschaffen als aus Russland
- Kosten sozial abfedern: aktuell noch ungenügend. Mit den massiv steigenden Gewinnen der Energiekonzerne ist dafür genug Masse vorhanden. Den Weg der Gasumlage halte ich für falsch, das ist kein Thema für Privatleute. E.ON hat Uniper 2016 ausgegliedert, Uniper macht jetzt Mrd-Verluste und E.ON Mrd-Gewinne. Schlauer Move von E.ON, aber das kann so nicht bleiben.
- Wichtigster Punkt: Massiver Ausbau der erneuerbaren, löst alle drei oben genannten Krisen. Und das sogar unabhängig von
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1678387)
Wenn Putin keinen Krieg macht.


Helios 29.08.2022 11:59

Der Drops wäre gelutscht, wenn es Wärmepumpen mit Leistungsziffern größer 10, auch bei Minus 10 grad gäbe.

Das wäre bei meiner, derzeit 80kw installierten Heizleistung auf Ölbasis, eine elektrische Anschlussleistung von 8kw, aufgeteilt auf 4 Aggregate je 2 kw - so kann es funktionieren (derzeit hampeln sie bei 2 bis 3 Leistungsziffer herum).

Solange aber gedacht wird, dass man es nur zulassen müsse die Preise in die Höhe zu treiben um dann einen Schuldigen und Verantwortlichen rauszuschauen um dann mit den Fingerchen hinzuzeigen...... (Merke: 3 Finger zeigen auf einen selber) .. blöder kann man sich nicht anstellen, um einen Fullstopp in Wirtschaft, Gesellschaft und für die Zukunft zu erreichen.

Bleierpel 29.08.2022 12:48

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1678394)
Wir haben ja mehrere Krisen gleichzeitig:
(1) Energie - ist knapp
(2) Ökonomisch - Energie stark verteuert
(3) Sicherheit in Europa - Russland bedroht Freiheit und Sicherheit

...

Energie ist nur beim Gas knapp.

Strom gibt es ausreichend. Wenn nicht, brechen die Netze zusammen.
Der Strompreis ist so teuer, weil das teuerste Gaskraftwerk, was aus Gas Strom erzeugt, den Marktpreis für alle setzt. Die Wasserkraftwerke und alle andere schlagen sich die Oberschenkel blau und grün und sahen ab wie nie.

Aktuell ist eine Sitzung der EU-Energieminister anberaumt, die diesem Treiben ein Ende setzen soll. Es muß sehr schnell passieren, da ansonsten sehr viele Unternehmen, die über die hohen Strompreise ihre Liquidität abschmelzen, unverschuldet in Insolvenzen und Schließungen getrieben werden!

qbz 29.08.2022 13:09

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1678419)
Energie ist nur beim Gas knapp.

Strom gibt es ausreichend. Wenn nicht, brechen die Netze zusammen.
Der Strompreis ist so teuer, weil das teuerste Gaskraftwerk, was aus Gas Strom erzeugt, den Marktpreis für alle setzt. Die Wasserkraftwerke und alle andere schlagen sich die Oberschenkel blau und grün und sahen ab wie nie.

Aktuell ist eine Sitzung der EU-Energieminister anberaumt, die diesem Treiben ein Ende setzen soll. Es muß sehr schnell passieren, da ansonsten sehr viele Unternehmen, die über die hohen Strompreise ihre Liquidität abschmelzen, unverschuldet in Insolvenzen und Schließungen getrieben werden!

Ich habe jetzt einen Link für das EU-Sondertreffen am 9. September gefunden: EU-Sondertreffen zu Energiepreisen für 9. September einberufen. Energiemarkt hat in den Worten der tschechischen Ratspräsidentschaft aufgehört zu funktionieren – Europaweiter Gaspreisdeckel und Entkoppelung des Strompreises Themen

Für den 11./12, Oktober ist die nächste offizielle informelle Ministertagung Energie angekündigt.

Die letzte Sitzung der Energieminister war am am 26./27. Juli. Man hat sich auf eine freiwillige Gasreduzierung um 15 % geeinigt, was natürlich kurzfristig zu einer Kompensation durch Kohle, Öl führt, und ansonsten einen freundlichen Gedankenaustausch (steht so im Sitzungsprotokoll) gepflegt. Unter Sonstiges berichtete Griechenland über die Merit-Order und ihren Umgang damit ("Unter dem Punkt „Sonstiges“ berichtete Griechenland über die Gestaltung des Strommarkts zur Entkopplung der Strompreise von den rasant steigenden Erdgaspreisen." Hohe Besteuerung der Gewinne der Stromkonzerne). Ich weiss nicht, ob Habeck zugehört hat.

Stattdessen konzentriert sich Habeck lieber darauf, mit der Gasumlage Geld der Bürger an Konzerne umzuverteilen, teures LNG-Gas weltweit zu kaufen und die Raffinerie Schwedt zu schliessen, was ihm Bonuspunkte bei Biden und Saudi-Arabien einbringt.

Europäische Energiepolitik: Von einem Problem zum nächsten taumeln

qbz 29.08.2022 14:15

Griechenland hat übrigens schon im Mai (!) eine kurzfristige Lösung gewählt und besteuert die zusätzlichen Gewinne der Stromunternehmen mit 90 % und die Bürger erhalten 60 % der Preissteigerungen beim Strom.

Ausserdem initierte Griechenland einen Vorstoss im EU-Ministerrat und berichtete dort im Juli, wie sie in Griechenland

1. die Extra-Gewinne der Stromkonzerne "sozialisieren"
2. schlugen eine EU-weite Änderung der Merit-Order vor.

Nach bisherigen Berichten aus der EU wird eine mögliche Korrektur der Merit-Order auf der Energie-Minister-Oktober-Sitzung diskutiert. Eine eventuelle legislative Regelung wäre, wenn überhaupt, frühstens im nächsten Jahr zu erwarten.
Gaskrise: Griechenland schlägt Reform des Strommarktes vor: Die Folgenabschätzung der Optionen soll im Oktober vorgelegt werden, während ein Legislativvorschlag für das nächste Jahr erwartet wird, betonte die Kommissarin. Ob bei dem Sondertreffen am 9.9.gemeinsame Entscheidungen getroffen werden, erscheint mir sehr fraglich, da zwischen den Ländern und Parteien erhebliche Meinungsunterschiede bestehen.

Was folgt daraus: Habeck und die Ampel müssen aktiv in DE wie Griechenland die Extra-Gewinne der Stromkonzerne rückwirkend (!) hoch besteuern und damit die Bürger bei der Stromrechnung entlasten statt auf Brüssel endlos zu warten.


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