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Stefan 23.02.2017 18:50

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1293121)
Hochinteressante Sachen zu einer möglichen Reform der US Unternehmenssteuer unter Trump, für DE vermutlich dramatisch schlecht

Vermutlich ist es für die ganze Welt (inkl. USA) dramatisch schlecht.

Thorsten 23.02.2017 22:51

Werden Bomben dann auch da versteuert, wo sie abgeworfen werden? Wenn man die als Exporte dazuzählt, wird das Außenhandelsdefizit der USA sicher deutlich kleiner ;).

qbz 23.02.2017 23:37

Welche Auswirkungen hat eine Produkt- statt der Gewinnsteuer abzüglich der Löhne, frage ich mich?

Es müssten dann die Firmen, welche einen kleinen Gewinn oder gar Verluste aufweisen, diesselben Steuern zahlen, wie Firmen mit hohem Gewinn, im Verhältnis zum Warenabsatz? Es blieben ganz schnell nur die Haie übrig und viele gehen Pleite.

Firmen mit geringem Automatisierungsgrad und hohen Mitarbeiterausgaben zahlen weniger Steuern wie die Firmen mit hohem Automatisierungsgrad und wenigen Mitarbeitern bei gleichem Warenabsatz. Es fehlt dann evtl. ein Anreiz zur Erhöhung der Arbeitsproduktivität.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Steuer als alleinige Besteuerung von Firmen in den USA eingeführt wird. Höchstens in Kombination mit bisheriger Gewinnsteuer.

Vicky 24.02.2017 06:33

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1293168)
Werden Bomben dann auch da versteuert, wo sie abgeworfen werden? Wenn man die als Exporte dazuzählt, wird das Außenhandelsdefizit der USA sicher deutlich kleiner ;).

... und welche Bombe wird wie versteuert...


Bei der Steuersache habe ich noch nicht verstanden, wie Dienstleistungen versteuert werden.

captainbeefheart 24.02.2017 08:00

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1293172)
Welche Auswirkungen hat eine Produkt- statt der Gewinnsteuer abzüglich der Löhne, frage ich mich?

Es müssten dann die Firmen, welche einen kleinen Gewinn oder gar Verluste aufweisen, diesselben Steuern zahlen, wie Firmen mit hohem Gewinn, im Verhältnis zum Warenabsatz? Es blieben ganz schnell nur die Haie übrig und viele gehen Pleite.

Firmen mit geringem Automatisierungsgrad und hohen Mitarbeiterausgaben zahlen weniger Steuern wie die Firmen mit hohem Automatisierungsgrad und wenigen Mitarbeitern bei gleichem Warenabsatz. Es fehlt dann evtl. ein Anreiz zur Erhöhung der Arbeitsproduktivität.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Steuer als alleinige Besteuerung von Firmen in den USA eingeführt wird. Höchstens in Kombination mit bisheriger Gewinnsteuer.

Dieses Steuerkonzept ist ein alter Traum der Republikaner, jetzt mit ernsthafter Chance auf Realisierung.

Selbstverständlich entfällt die Gewinnbesteuerung nicht, Warum sollte die deutsche Steuerbehörde bei einem deutschen Unternehmen auf die Gewinnbesteuerung verzichten, wenn in einem anderen Land eine zusätzliche Steuer erhoben wird? Im Rahmen bilateraler Steuerabkommen könnte ggf. eine Verrechnung verabredet werden, das ist aber im gegebenen Kontext sehr unwahrscheinlich.

Diese Steuer ist protektionistisch gemeint und würde den Welthandel fundamental verändern.

Bei 2 anderen Punkten gehst Du in Deinem Post von 2 unzutreffenden Annahmen aus.

Zum einen ist es mitnichten so, dass nur "große" Unternehmen hohe Gewinne erzielen können. Skaleneffekte aufgrund Größe sind die eine Quelle von überproportionalen Gewinnen. Differenzierungsvorteile mit Preisprämien und die Besetzung von Nischen sind zwei weitere, für alle Branchen seit langem nachgewiesene Quellen (dazu grundlegend Porter und empirisch PIMS).

Zum anderen ist dem importierenden Land in diesem Konzept vollkommen wurscht, mit welcher Personalintensität der Import stattfindet. Er wird besteuert. Der einzige Anreiz der gesetzt wird ist, Arbeitsplätze als abzugsfähige Größe ins importierende Land zu bekommen. Das Land mit der Importsteuer gewinnt aber in jedem Fall: Entweder hohe Steuer (auch bei hohem Automatisierungsgrad), oder Arbeitsplätze im eigenen Land.

Gute Nacht Welthandel.

captainbeefheart 24.02.2017 08:13

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1293179)
... und welche Bombe wird wie versteuert...


Bei der Steuersache habe ich noch nicht verstanden, wie Dienstleistungen versteuert werden.

Wie werden denn Dienstleistungen erbracht? In dem vor Ort die Leute sind, die die Dienstleistungen erbringen. Sind es inländische Dienstleister wäre es abzugsfähig, sind es (temporär im Land befindliche und dort nicht steuerpflichtige) ausländische Erbringer, wäre die Steuer voll fällig. So zumindest erschießt sich mir das.

qbz 24.02.2017 08:26

Danke für Deine Erklärungen!

Ich fragte mich im Modell, welche Auswirkungen hätte diese Steuerart für die Firmen und die Industrie, die in den USA produzieren, abstrahiert von der Import-Konkurrenz und der Besteuerungsart in den anderen Länder und den protektionistischen Folgen, auf die sich auch der Zeitartikel konzentrierte??

Bei gleichem Warenabsatz und Mitarbeiterzahl müssen doch USA-Firmen mit geringem Gewinn gleich viel versteuern wie USA-Firmen mit hohem Gewinn? Es soll eine Steuer auf die Produkte abzüglich der Löhne, so schrieb es die Zeit, ohne Gewinnsteuer eingeführt werden.

Und bei gleichem Warenabsatz muss die USA-Firma mit mehr Mitarbeitern weniger Steuern bezahlen wie die mit weniger Mitarbeitern, weil die Löhne abgezogen werden?

Setzt eine solche Besteuerungsart sinnvolle Anreize für die Entwicklung einer grossen Binnenwirtschaft wie die der USA?

qbz 24.02.2017 08:34

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1293189)
Wie werden denn Dienstleistungen erbracht? In dem vor Ort die Leute sind, die die Dienstleistungen erbringen. Sind es inländische Dienstleister wäre es abzugsfähig, sind es (temporär im Land befindliche und dort nicht steuerpflichtige) ausländische Erbringer, wäre die Steuer voll fällig. So zumindest erschießt sich mir das.

Ich denke, Vicky fragt nach den Steuern von Dienstleistungen wie Arzt, Friseur, Consulting usf.?

Nach meinen Erfahrungen mit Kosten-Leistungsrechnungen "verwandelt" doch die Betriebswirtschaft alle Dienstleistungen in Warenprodukte, auf die nach dem Prinzip der Produktsteuer eine solche dann erhoben würde (statt auf Gewinn).


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