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Ohne mich damit viel beschäftigt zu haben und entsprechende Studien u.ä. zu kennen glaube ich, dass ein recht großer Anteil der AfD-Wähler aus dem unteren Rand der Mittelschicht stammt.
Darunter verstehe ich Menschen, die Angst davor haben eine Stufe nach unten zu rutschen etwa augrund des Verlustes eine einigermaßen guten Arbeitsplatzes (Festanstellung, Vollzeit, kein 450-€-Job). Diese lassen sich relativ leicht zum Denken verleiten Menschen, welche vom Staat Leistungen erhalten wie etwa die Grundsicherung würden ihre Existenz in der Mittelschicht (im oben genannten Sinne) bedrohen. Also sehen sie Leute, die von unserem Staat aufgenommen wurden und Leistungen erhalten als eine Bedrohung. Das kann man so empfinden als würde eine Klasse gegen eine andere angestachelt. Es kommt dann öfter noch das Argument, es gäbe Leute, die hätten ein Smartphone, ein Auto, einen großen Fernseher etc. und würden Grundsicherung beziehen. Das wird als Indiz gesehen, dass unser Staat es solchen Leuten zu gut gehen lässt. Man vergisst dabei, dass solche Leute nicht immer relativ weit unten waren häufig und aus diesen Zeiten noch Sachen haben und sie haben auch Freunde und Bekannte und Verwandte, die ihnen auch mal was schenken. Ich nehme auch an, dass recht viele am unteren Rand irgendwann einfach anfangen sich zunehmend zu verschulden. Es ist da wie bei vielem: Ist die erste Hürde (sich erstmalig nennenswert zu verschulden) überwunden, dann sind die nächsten Hürden immer leichter zu überwinden, funktionieren die Verdrängungsmechanismen u.ä. immer "besser". |
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Trimichi: Zitat:
Außerdem zu den Flüchtlingszahlen 2015: ![]() Quelle: Eurostat Abgesehen davon muss trotzdem eine europaweite Einigung getroffen werden. (Vorher hat sich DE erfolgreich die Geflüchteten vom Leibe gehalten und die Grenzstaaten mit der Lösung alleine gelassen. Die "Mare Nostrum" Operation von Italien wurde nicht unterstützt, stattdessen wurde später mit Frontex und der "Triton" Operation eine "militärische" Abwehr etabliert ...) |
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Tatsächliche Zahlen, echte Zusammenhänge oder wirkliche Hintergründe interessieren doch weder Rechtspopulisten noch ihre Anhänger. Hat sich vor der Ankunft der Flüchtlinge irgendwer von denen für Obdachlose, Hartz IV-Empfänger oder Frauenrechte interessiert? |
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Was etwas bringt, ist demokratische Bildung. Allerdings tut sich hier die Bundesregierung nicht sonderlich hervor. So sprach Schwesig vor ein paar Jahren noch von der Abschaffung der Extremismusklausel und dem damit verbundenen unwissenschaftlichen Begriff, so führt sie ihn im Hintergrund doch weiter. Außerdem soll der Verfassungsschutz an der Bildungsarbeit beteiligt werden. Nicht nur inhatlich, sondern auch die anderen Anbieter politischer Bildungsarbeit kontrollieren (wie, das ist leider unklar). Wohin das führen könnte, will ich mir nicht ausmalen ... |
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man hätte da natürlich auch schon protestparteien wählen können, aber mit den linken hatte man die vergangenen jahrzehnte keine guten erfahrungen gemacht.......und an die rechten kann sich die mehrheit der deutschen nicht mehr erinnern. und die rechten kommen eben doch vielen von ihrer persönlichen einstellung her näher als die linken. |
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Ich bin dennoch der Meinung, weder die Populisten noch ihre Anhängerschar wirds zunächst interessieren. Es geht hier nicht um Fakten oder Zahlen sondern schlicht Stimmungsmache. 'Wir gegen die'. Und 'die' sind eben jene, die noch ne Kaste (oder mehrere) unter der Zielgruppe liegt. Das hat im dritten Reich bereits geklappt und wie man es sieht, klappt es immer noch. Die Brüder und Schwerstern der AfD sind ja grossteils keine Dummen. Abgeschlossene (Jura-)Studiengänge allenthalben. Die wissen genau, wie weit sie gehen können (dürfen) und wie sie damit ihre Zielgruppe erreichen und effektiv ansprechen. Daher teile ich auch die oben von jemandem geäusserte Meinung, dass das Kopieren dieser Methode durch CDU/CSU nix bringen wird als noch mehr Zulauf fürs 'Original'. Der Zug ist abgefahren. Will man unbedingt was Positives an der Situation finden, würde ich sagen, dass 'die Etablierten' allmählich zu erkennen scheinen, dass das bisherige, still-vor-sich-hin-regieren (aka machen, was man will) im Volk nicht mehr den breiten Anklang findet. |
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Hätte sich jemand vorstellen können, nach einem ixbeliebigen Gewaltverbrechen in Deutschland würde eine Zeitung titeln, ob das Frauenbild der Deutschen passt? Nach einem Gewaltverbrechen in Freiburg wird aber gleich pauschal entgegen jegliche Fakten das Frauenbild von Flüchtlingen in Frage gestellt. Aus einem Einzelfall wird ein Generalverdacht gemacht. Das schöne sind die Leser-Kommentare unter dem Bild-Artikel:
Da wird offensichtlich unser gesamter Rechtsstaat geleugnet als Reaktion auf solche widerlichen Hetzartikel in Deutschlands größter Zeitung. Fakten interessieren die Leute nicht. Und die Artikelschreiber interessieren sich nur für Klickzahlen. |
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Da würde mir zu den meisten Schwachmaten ne kleine Kur, die aber mit Rechtsstaatlichkeit auch nix zu tun hätte, einfallen. Ich tröste mich regelmässig damit, dass diese Irren hinter solchen Kommentaren ne Minderheit seien, aber langsam, zunehmend, werd ich mir diesbezüglich immer unsicherer. Weil: nämlich genau das der Effekt ist, den Kandidaten wie die AfD erzielen: Fremdenhass und rechtsradikales Gedankengut kommt in immer breiteren Teilen der Bevölkerung an. DAS ist das Gefährliche, DAS ist das Perfide, DAS ist die Lawine, die da ins Rutschen kommt. |
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