aequitas |
29.04.2015 14:53 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1128411)
Dem würde ich widersprechen. Es geht meiner Meinung nach durchaus darum, dass jeder den größten Profit für sich herausschlägt. Allein diejenigen Strategien, die auf dem Egoismus beruhen, sind von Dauer.
Dass wir die Franzosen nicht überfallen, sondern uns mit ihnen und unseren anderen Nachbarn friedlich zu arrangieren suchen, tun wir aus rein egoistischen Motiven. Das gilt auch für die Errichtung des Sozialstaats, die Einführung der Menschenrechte und so weiter. Das egoistische Motiv dahinter ist die Einsicht, dass es uns auf diese Weise besser geht. Fiktive Gesellschaften, die anstelle des Egoismus auf dem Altruismus beruhen, werden ruckzuck von Egoisten unterwandert und verschwinden.
Wir sind bis zu einem gewissen Grade höflich, zuvorkommend, sozial und friedlich, weil sich das als erfolgreiche Strategie herausgestellt hat. Kurz: weil es uns selbst nutzt. Auch das Mitgefühl hat sich aus Eigennutz entwickelt. Man ist als Teil einer Gesellschaft erfolgreicher, wenn man sich in den anderen hineinversetzen kann. Die Wurzel des Mitgefühls mit Tieren ist der Egoismus.
Grüße,
Arne
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Der Erklärungsansatz des rational handelnden Akteurs ist sicher angebracht und richtig für manche Situationen, allerdings nicht, um jegliches menschliches Handeln zu erklären. Auch wenn die Betriebswirtschaftslehre und die Ökonomen das gerne hätten, erschöpfend kann man Menschen damit nicht erklären.
Gerade den europäischen Frieden den du ansprichst, kann man durchaus auch historisch oder kulturell begründen. Das kannst du kurz und leicht verständlich hier nachlesen z.B.: Hall, Peter A. and Taylor, Rosemary C. 1996. "Political Science and the Three New Institutionalisms", Political Studies, 44: 936-947.
das würde hier allerdings den Rahmen sprengen.
Bzgl. der Thematik der Intention beim Tod eines Tieres: am "schönsten" wäre es natürlich, wenn wir auf industriellen Ackerbau verzichten könnten und keine Tiere zu Schaden kommen würden. Klingt allerdings tatsächlich ziemlich abwegig und nicht emanzipatorisch. Man muss sich allerdings darüber Gedanken machen, wie man tierisches Leid verringern kann. Die erste Möglichkeit ist die des Vegetarismus/Veganismus, weiter zur Verminderung/Vermeidung von Pestidziden und Herbiziden und schlussendlich zum Überdenken unsnerer Nahrungsmittelüberproduktion.
Der natürliche Lebenszyklus hat damit aber auch rein gar nichts (!!!) zu tun.
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