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merz 03.06.2021 07:51

Das letze Beispiel ist irreal, schon klar, nicht - die genannten Risiken liegen meilenweit auseinander.

m.

aequitas 03.06.2021 07:56

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1605062)
Das letze Beispiel ist irreal, schon klar, nicht - die genannten Risiken liegen meilenweit auseinander.

m.

Eben nicht, nein. Bei entsprechendem „risikoarmen“ Verhalten ist das Risiko vergleichbar bzw der Schutz der Impfung nicht derart überlegen, sodass es ein „no brainer“ wäre.

Aber klar, das Beispiel bezieht sich auf eine bestimmte Gruppe unter der Annahme eines bestimmten Verhaltens. Aber genau deshalb ist eine Impfung ja auch eine individuelle Entscheidung. Über Regelungen in bestimmten Bereichen (bspw Krankenhaus/Pflegeeinrichtung etc) lässt sich diskutieren.

Rälph 03.06.2021 08:00

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605049)
Natürlich haben Impfungen auch einen gesellschaftlichen Wert, wenn jedoch das individuelle Risiko der Impfung dem der potenziellen Erkrankung ähnelt, ...


Was lässt dich denn annehmen, das Impfrisiko wäre ähnlich hoch, wie das bei einer Erkrankung? Ist es nur dein genanntes Beispiel und wenn ja, hast du dazu belastbare Daten?

Mich interessiert das wirklich, aber ich komme da nicht mit.

captain hook 03.06.2021 08:19

Leider gab es immer noch keine Argumente. Schade.

aequitas 03.06.2021 08:29

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1605065)
Was lässt dich denn annehmen, das Impfrisiko wäre ähnlich hoch, wie das bei einer Erkrankung? Ist es nur dein genanntes Beispiel und wenn ja, hast du dazu belastbare Daten?

Mich interessiert das wirklich, aber ich komme da nicht mit.

Der verlinkte Artikel in der Zeit veranschaulicht die unterschiedlichen Risiken ganz gut.

qbz 03.06.2021 08:54

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605063)
Eben nicht, nein. Bei entsprechendem „risikoarmen“ Verhalten ist das Risiko vergleichbar bzw der Schutz der Impfung nicht derart überlegen, sodass es ein „no brainer“ wäre.
.....

Finde ich jetzt ein ziemlich konstruiertes Argument. In Wirklichkeit gehört gerade die Altersgruppe, in der die Herzmuskelentzündungen in Israel registriert wurden, die 16-30jährigen, zu denjenigen, welche die meisten wechselnden Kontakte aufweisen, sei es in der Freizeit oder in der Ausbildung.

Ausserdem ist noch nicht klar, ob es sich um einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung handelt bei der Herzmuselkelentzündung und es sind wohl nicht mehr Fälle aufgetreten, als es auch ohne Impfung gäbe.
https://www.zeit.de/gesundheit/2021-...impfung-pfizer

aequitas 03.06.2021 09:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1605069)
Finde ich jetzt ein ziemlich konstruiertes Argument. In Wirklichkeit gehört gerade die Altersgruppe, in der die Herzmuskelentzündungen in Israel registriert wurden, die 16-30jährigen, zu denjenigen, welche die meisten wechselnden Kontakte aufweisen, sei es in der Freizeit oder in der Ausbildung.

Ausserdem ist noch nicht klar, ob es sich um einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung handelt bei der Herzmuselkelentzündung und es sind wohl nicht mehr Fälle aufgetreten, als es auch ohne Impfung gäbe.
https://www.zeit.de/gesundheit/2021-...impfung-pfizer

Nein. Es ist kein konstruiertes Beispiel. Ich arbeite im Home Office, habe kaum Kontakte und wenn, dann nur an der frischen Luft. Manche ziehen das noch strikter durch. Mein individuelles Risiko für COVID und einen schweren Verlauf sind/waren vernachlässigbar gering. Ich habe mich dennoch für eine Impfung entschieden, da ich dem durchaus einen individuellen sowie gesellschaftlichen Wert beimesse. Dennoch zeigt das, weshalb eine individuelle Abschätzung des eigenen Risikoverhaltens und ggf. eine Absprache mit dem Arzt elementar sind.

Edit: aber mit Eigenverantwortung haben es hier so einige User schwer.

qbz 03.06.2021 09:11

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605070)
Nein. Es ist kein konstruiertes Beispiel.
....

Du hast Dein eigenes Beispiel pars pro toto verwendet, obwohl es nicht auf die Mehrzahl der Menschen zwischen 16-30 zutrifft. Logischerweise würde sich in einer Gesellschaft mit Menschen fast ohne Real Life Kontakte auch Covid-19 nicht ausbreiten und es bräuchte keine Impfungen. ;-) .

aequitas 03.06.2021 09:15

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1605072)
Du hast Dein eigenes Beispiel pars pro toto verwendet, obwohl es nicht auf die Mehrzahl der Menschen zwischen 16-30 zutrifft.

Nein.

Ich habe stets betont, dass diese Abwägung unter Betrachtung des eigenen Risikoverhaltens stattfinden muss.

Pars pro toto betreibst du hier. Ich plädiere für das Individuum.

[Diese Pandemie macht aus mir immer mehr einen Liberalen, denn dieser ständige Paternalismus ist ja kaum auszuhalten.]

captain hook 03.06.2021 09:40

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1605073)

Ich plädiere für das Individuum.

Das würde voraussetzen, dass Du dem durchschnittlichen Impfgegner zutraust das Risiko individuell korrekt einzuschätzen. In erster Linie beobachte ich, dass viele derer, die das für sich so sehen selbst in Hochinzidenzzeiten lustige Bilder vom lustigen Beisammensein irgendwo gepostet haben. In meinem Bekanntenkreis sind unter denen die Impfen kritisch sehen gerade die, die überdurchschnittlich viele Kontakte haben. Und das leider nicht in der von Dir beschriebenen Form.

Nu sind wir dann wieder bei der Frage, ob man damit leben kann und muss, dass 80% Abdeckung ausreichen und die 20% dann verkraftet werden.

aequitas 03.06.2021 09:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1605075)
Das würde voraussetzen, dass Du dem durchschnittlichen Impfgegner zutraust das Risiko individuell korrekt einzuschätzen. In erster Linie beobachte ich, dass viele derer, die das für sich so sehen selbst in Hochinzidenzzeiten lustige Bilder vom lustigen Beisammensein irgendwo gepostet haben. In meinem Bekanntenkreis sind unter denen die Impfen kritisch sehen gerade die, die überdurchschnittlich viele Kontakte haben. Und das leider nicht in der von Dir beschriebenen Form.

Nu sind wir dann wieder bei der Frage, ob man damit leben kann und muss, dass 80% Abdeckung ausreichen und die 20% dann verkraftet werden.

Das ist mal wieder ein schönes Beispiel der Polarisierung von Debatten. Wieso muss sich nun alles am Impfgegner messen? Ist das die Regel unserer Gesellschaft? Können wir nicht mehr mit derartigen wirren Gruppen umgehen? Es gibt sie, aber die Größe dieser Gruppe wird durch die mediale Präsenz und Diskussionskultur überschätzt.

Und ja, 80% reichen sicher aus, das hat sogar Wieler so geäußert. Es reicht sogar eine geringere Quote, da dann bereits Effekte der Impfung greifen, der Großteil der Risikogruppe sich geimpft hat und in der Gesellschaft eine hinreichende Herdenimmunität gegen dieses dann endemische Virus bestehen wird - dann haben wir wirklich nur noch eine „Grippe“.

merz 03.06.2021 10:05

H finde es gut, dass sich der Punkt hier so klar herausarbeitet. Wir sprechen ja über die Risikobewertungen von Erwachsenen.

Parallel dazu bin ich immer noch irritiert vom Zögern (?) der STIKO bzgl der Impfung 12-16 Prof. Mertens hat ja da die soziale Perspektive ausgeklammert und sieht, wenn ich das richtig verstehe, es als noch (?) nicht gegeben an, dass man individuell für diesen Bereich eine Empfehlung ausspricht. Interessant.

m.

Stefan 03.06.2021 10:19

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1605077)
Parallel dazu bin ich immer noch irritiert vom Zögern (?) der STIKO bzgl der Impfung 12-15. Prof. Mertens hat ja da die soziale Perspektive ausgeklammert und sieht, wenn ich das richtig verstehe, es als noch (?) nicht gegeben an, dass man individuell für diesen Bereich eine Empfehlung ausspricht. Interessant.

Ich fand diese Aussage dazu im Podcast nachvollziehbar:
"Mertens: Und da kann man sich sehr leicht Szenarien vorstellen, wo man dann hinterher sich sagen muss: Na ja, wir haben vielleicht doch nicht das Beste für die Kinder getan, indem wir alle gesunden Kinder jetzt geimpft haben. Man kann mit diesen 1100 geimpften Kindern nicht nur seltene Nebenwirkung nicht ausschließen, man kann eigentlich schon das, was über fünf Prozent geht, nicht ausschließen. Das heißt, diese Zahl der in der Studie geimpften Kinder ist einfach zu gering, um eine belastbare Aussage über die Sicherheit in dieser Altersgruppe zu machen."

merz 03.06.2021 10:34

Danke für den Hinweis (hatte ich vorher nicht mitbekommen ) jetzt bin ich nicht mehr irritiert, finde ich eine sehr erhellende Darstellung

https://www.ndr.de/nachrichten/info/...avirus320.html



m.

trithos 03.06.2021 12:58

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1605078)
Ich fand diese Aussage dazu im Podcast nachvollziehbar:
"Mertens: Und da kann man sich sehr leicht Szenarien vorstellen, wo man dann hinterher sich sagen muss: Na ja, wir haben vielleicht doch nicht das Beste für die Kinder getan, indem wir alle gesunden Kinder jetzt geimpft haben. Man kann mit diesen 1100 geimpften Kindern nicht nur seltene Nebenwirkung nicht ausschließen, man kann eigentlich schon das, was über fünf Prozent geht, nicht ausschließen. Das heißt, diese Zahl der in der Studie geimpften Kinder ist einfach zu gering, um eine belastbare Aussage über die Sicherheit in dieser Altersgruppe zu machen."

Ich finde die Zurückhaltung bei Impfempfehlungen für Kinder und Jugendliche auch grundsätzlich nachvollziehbar. Andererseits ist es ja nicht so, dass tatsächlich erst 1.100 Kinder geimpft worden wären:

"In den USA sieht das anders aus. Mehr als zwei Millionen 12- bis 15-Jährige haben schon die erste Dosis erhalten, hieß es zuletzt vom US-Center for Disease Control and Prevention. Bezieht man noch die 16- bis 18-Jährigen mit ein, liegt die Zahl sogar bei knapp 5,8 Millionen Erstgeimpften. In Kanada waren bis zum 22. Mai knapp 200.000 Menschen in der Altersgruppe 0 bis 17 Jahre einmal geimpft. Das geht aus kanadischen Regierungsangaben hervor."
Quelle (vom 1. Juni) : https://www.n-tv.de/wissen/USA-und-K...e22589195.html

Die USA und Kanada impfen also seit einem Monat großflächig auch Kinder. Ich vermute, dass die Behörden dort diese Kinderimpfungen genau beobachten. Und offenbar bisher keinen Grund sehen, ihre Impfempfehlung aufzuheben. Österreich wird übrigens nach aktuellem Stand versuchen, über den Sommer möglichst viele 12-15-Jährige zu impfen, nachdem die EMA Comirnaty für diese Altersgruppe zugelassen hat.

Ich weiß natürlich auch nicht, wann der richtige Zeitpunkt wäre, eine dezidierte Impfempfehlung auszusprechen. Ich will nur dem Eindruck entgegentreten, dass aktuelle Entscheidungen nur auf geimpften 1.100 Studienteilnehmerinnen beruhen. Es gibt schon Praxiserfahrungen mit Millionen. Allerdings erst seit wenigen Wochen. In diesem Sinne wiederhole ich mich: keine Ahnung, wann man den Impfstoff empfehlen kann. Aber die Datenmenge wächst rasant. Und wirklich relevant würde eine Impfempfehlung für Kinder ohnehin erst bei entsprechenden Liefermengen, was wohl noch ein bisserl dauern wird.

captain hook 04.06.2021 15:58

https://www.tagesschau.de/ausland/am...ungen-101.html

Kleines Projekt Impfen vs Maßnahmen

Zitat

(...)

Inzwischen sind 97 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von Serrana geimpft und erste Ergebnisse liegen vor, sagt Forschungsleiter Ricardo Palacios gegenüber dem Nachrichtensender Globo."Während der ersten Phase der Massenimpfung gingen die Fälle zunächst weiter nach oben. Dann, als wir mit der Verabreichung der zweiten Impfdosis begannen, gingen sie deutlich zurück", sagt er. Da drei Viertel die zweite Dosis verabreicht bekamen, können er sagen, dass die Pandemie unter Kontrolle sei.

(...)

Die Sterblichkeitsrate habe sich um 95 Prozent reduziert, es gebe 86 Prozent weniger Hospitalisierungen und 80 Prozent weniger symptomatische Fälle. Das örtliche Krankenhaus hat freie Betten. Währenddessen grassiert das Virus in den Nachbarstädten weiter: 15 Gemeinden der Region befinden sich im strikten Lockdown.

(...)

tomerswayler 05.06.2021 08:41

Und auch sehr interessant aus dem Link, dass das mit dem chinesischen Sinovac Impfstoff erreicht wurde.

Edit: Laut Stern/Sinovac https://www.stern.de/news/chinesisch...-30461224.html können zwei Milliarden Dosen jährlich produziert werden.

Stefan 05.06.2021 10:29

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1605095)
....Andererseits ist es ja nicht so, dass tatsächlich erst 1.100 Kinder geimpft worden wären:

"In den USA sieht das anders aus. Mehr als zwei Millionen 12- bis 15-Jährige haben schon die erste Dosis erhalten,.............

Auch Herr Mertens hat das mit den USA mitbekommen. Aus dem Interview, aus welchem ich bereits zitiert und welches Merz verlinkt hat:

Mertens: Dann gibt es sehr schnell die Situation - vom Sicherheitsaspekt her -, dass das mögliche Risiko durch die Impfung höher wird als das Risiko durch die Erkrankung in dieser Altersgruppe. Wohlgemerkt, das ist ja immer die Voraussetzung. Von daher sind wir natürlich sehr zurückhaltend. Denn auch die Tatsache, dass in den USA jetzt zwei Millionen Kinder geimpft worden sind, die hilft uns da gar nicht weiter. Es gibt überhaupt keine Daten über Nebenwirkungen, über irgendwelche Dinge, die nach der Impfung geschehen sind.

trithos 05.06.2021 11:06

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1605318)
Auch Herr Mertens hat das mit den USA mitbekommen. Aus dem Interview, aus welchem ich bereits zitiert und welches Merz verlinkt hat:

Mertens: Dann gibt es sehr schnell die Situation - vom Sicherheitsaspekt her -, dass das mögliche Risiko durch die Impfung höher wird als das Risiko durch die Erkrankung in dieser Altersgruppe. Wohlgemerkt, das ist ja immer die Voraussetzung. Von daher sind wir natürlich sehr zurückhaltend. Denn auch die Tatsache, dass in den USA jetzt zwei Millionen Kinder geimpft worden sind, die hilft uns da gar nicht weiter. Es gibt überhaupt keine Daten über Nebenwirkungen, über irgendwelche Dinge, die nach der Impfung geschehen sind.

Das stimmt vielleicht zum jetzigen Zeitpunkt. Aber die CDC hat doch von Anfang an auch bei den Erwachsenenimpfungen genau hingeschaut - wieso sollte sie das bei den Kindern nicht tun? Mein Argument ist ja lediglich, dass (meiner Einschätzung nach) sehr schnell aussagekräftigere Daten da sein werden, wobei ich mich eh nicht festlegen will, wann das genau sein wird.

Adept 05.06.2021 11:24

Ich würde viel strengere Zulassungsbedingungen für Kinder ansetzen als bei Erwachsenen.

Erstens sind sie ja noch in der Entwicklung. Und zweitens aus gesellschaftlicher Sicht sind Kinder und junge Erwachsene die Zukunft. Wenn Aeltere gravierende Folgeschäden hätten, wäre das meiner Meinung nach lang nicht so schlimm, wie bei den Jungen. Besonders, wenn Kinder noch nicht geboren sind.

Ich sehe das hier rein aus zukunftssichernder Perspektive. Mir ist klar, dass es da auch andere moralische Perspektiven gibt. Aber wenn es hart auf hart kommt.

Stefan 05.06.2021 11:24

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1605323)
Aber die CDC hat doch von Anfang an auch bei den Erwachsenenimpfungen genau hingeschaut - wieso sollte sie das bei den Kindern nicht tun?

Ich wollte Dir nicht widersprechen oder eine Diskussion anfachen. Ich wollte nur aufzeigen, dass Mertens mitbekommt, was sonstwo auf der Welt passiert (wovon Du wahrscheinlich auch ausgegangen bist).

Wie verwertbar und gute welche Daten sind, kann ich nicht beurteilen.

Hafu 05.06.2021 14:18

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1605325)
Ich wollte Dir nicht widersprechen oder eine Diskussion anfachen. Ich wollte nur aufzeigen, dass Mertens mitbekommt, was sonstwo auf der Welt passiert (wovon Du wahrscheinlich auch ausgegangen bist).

Wie verwertbar und gute welche Daten sind, kann ich nicht beurteilen.

Ich bin auch der Meinung, dass Herr Mertens seinen Blick viel zu sehr verengt, auf publizierte Studien, die einen klassischen Peer-Review-Prozess durchlaufen haben und damit dem gewachsenen Forschungstempo in der aktuellen Pandemie leider nicht ansatzweise gerecht wird.

Er ist so sozialisiert worden und hat damit Karriere gemacht (und diese Haltung war in der Vergangenheit ohne die Herausforderung einer Pandemie auch O.K.), aber das aktuelle Forschungstempo im Zusammenhang mit Covid-19 lässt sich mit dem in der Vergangenheit erlernten langsamen und besonnenem Umgang mit den rasch anwachsenden informationen nur unzureichend abbilden.

Drosten verkörpert für mich den Typus des modernen Wissenschaftlers, der laufend die Vorveröffentlichungen renommierter Forschungsgruppen und Public-Health-Institutionen (mit gebührender Distanz und Skepsis) sichtet und versucht einzuordnen (ohne dabei vorschnell jedem neuen Trend gleich hinterherzulaufen).


Mertens ist in erster Linie bemüht, keine Fehler zu begehen und klammert daher aktuelle Erkenntnisse, die noch nicht mehrfach begutachtet und publiziert wurden aus seinem Informationsprozess komplett aus. Gerade dadurch, dass man zwanghaft versucht, Fehler zu vermeiden, macht man aber auch Fehler, weil man aktuelle neue Erkenntnisse zu spät in den eigenen Empfehlungen berücksichtigt und damit wertvolle Zeit verliert. Außerhalb einer Pandemie spielt das Tempo, in dem Empfehlungen aktualisiert werden keine große Rolle und ein Zeitraum von zwei oder drei Monaten ist wenig.
In einer Pandemie in der täglich mehrere hundert Menschen sterben können mehrere Monate Verzögerung bis zur Neufassung von Impfempfehlungen fast eine Ewigkeit sein.

Der Stiko haben wir es zu verdanken, dass in Deutschland anfangs das Intervall zwischen Erst- und Zweitimpfung viel zu starr gehandhabt worden war, während England von Anfang an darauf setzte möglichst vielen Menschen eine lebensrettende Erstimpfung zu verabreichen, mit der schwere Verläufe bereits massiv unwahrscheinlich gemacht werden konnte.

Die Stiko unter Herrn Mertens ist auch maßgeblich schuld daran, dass Astra-Zeneca einen derart schlechten Ruf in der deutschen Bevölkerung hat, denn viel zu sehr wurden wiederholt von der Stiko die Mängel der Zulassungsstudie, in der die Datenqualität für ältere Menschen suboptimal war, hervorgehoben. Selbst zu einem Zeitpunkt, als die realen Daten aus UK längst nachwiesen, dass Astra--Zeneca gerade für ältere Menschen ein überragend guter Impfstoff mit besseren Daten als Biontech (Verhinderung schwerer Verläufe nach Erstimpfung) darstellt. UK hatte AZ von Anfang an (also ab Dezember 2020) auch für ältere Patienten frei gegeben und lag damit rückblickend betrachtet goldrichtig.

Erst ab 12. März 2021^änderte die Stiko für AZ ihre Altersempfehlung und zu diesem Zeitpunkt hatte UK die Pandemie dank ihrer vielen Erstimpfungen bereits im Griff, während Deutschland Millionen von Impfdosen für eine zu früh terminierte Zweitimpfung bunkerte und während in Deutschland (vor der Hirnvenenthrombosengeschichte für jüngere Frauen) das AZ-Image bereits irreversibel beschädigt war.

Und auch jetzt im Zusammenhang mit den Kinderimpfungen verschanzt sich Mertens hinter einer publizierten Zulassungsstudie und ihrer naturgemäß geringen Fallzahl (wieviele Eltern geben bei gründlicher Aufklärung schon ihr Einverständnis, dass die eigenen Kinder an einer Arzneimittelstudie teilnehmen dürfen?) und ignoriert den riesigen Datenschatz aus Israel und den USA mit tatsächlich verabreichten Impfdosden an 12-15-Jährige.
Der Umgang der CDC z.B. mit dem J&J-Impfstoff, wo wenige Wochen nach Zulassung die Impfkampagne vorübergehend gestoppt wurde, nachdem es gerade mal 4 Fälle von Hirnvenenthrombosen (und über 5 Mio verabreichten Impfdosen)und einen Todesfall gegeben hatte, belegt dass die CDC durchaus sehr wachsam die Anwendung der Impfstoffe begleitet.

Bei Jugendlichen, die ja normalerweise kerngesund sind , würden unangenehme Nebenwirkungen nach mehreren Millionen Impfungen noch leichter auffallen als bei älteren Erwachsenen, zumal da Ärzte und Eltern automatisch wachsamer seien.

Körbel 06.06.2021 14:22

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1605324)
Wenn Aeltere gravierende Folgeschäden hätten, wäre das meiner Meinung nach lang nicht so schlimm, wie bei den Jungen.

Und warum wurden dann monatelang ältere Menschen eingesperrt und ihre Nachkommen durften sie nicht einmal besuchen?
War die Quarantänezeit wahrscheinlich sogar überflüssig, genauso wie die Impfung?
:Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln:

Adept 06.06.2021 17:54

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1605397)
Und warum wurden dann monatelang ältere Menschen eingesperrt und ihre Nachkommen durften sie nicht einmal besuchen?
War die Quarantänezeit wahrscheinlich sogar überflüssig, genauso wie die Impfung?
:Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln:

Körbel, welcome back!!! :liebe053:

Bin so überrascht, dass ich auf die Frage erstmal keine Antwort parat habe. :Lachen2:

sabine-g 07.06.2021 11:14

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1605423)

Bin so überrascht, dass ich auf die Frage erstmal keine Antwort parat habe.

Stimmt. Diese Frage ist so .oo., dass man sich die Antwort sparen kann.

Trimichi 07.06.2021 18:14

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1605495)
Stimmt. Diese Frage ist so .oo., dass man sich die Antwort sparen kann.

Du plädierst hier öffentlich dafür, das Ältere ihre Familienangehörigen nicht mehr sehen dürfen? :Gruebeln:

merz 09.06.2021 13:01

eine positive Überraschung zeichnet sich ab:

Digitaler Impfpass läuft an

https://www.spiegel.de/netzwelt/apps...3-44f45d86864c

(das ist wohl ein gestaffelter Roll Out: Ich hab eben CWA iOS 2.3.2 über den Appstore-Update nicht bekommen, aber es wird werden)



m.

Matthias75 09.06.2021 13:10

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1605819)
(das ist wohl ein gestaffelter Roll Out: Ich hab eben CWA iOS 2.3.2 über den Appstore-Update nicht bekommen, aber es wird werden)

m.

Bei den zu aktualisierenden Apps wurde es mir auch nicht angezeigt, wenn du die App aber im App-Store suchst, wird dir dort die Version 2.3.2 angezeigt und du kannst auf "aktualisieren" klicken. Dann wird in der App auch die Funktion "Impfzertifikat hinzufügen" angezeigt.

Jetzt brauche ich "nur" noch ein Impfzertifikat.

M.

merz 09.06.2021 13:42

hey, Danke- ja so hat es geklappt.


m.

keko# 09.06.2021 16:25

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1605819)
eine positive Überraschung zeichnet sich ab:

Digitaler Impfpass läuft an...

Was ist denn daran eine Überraschung? :Blumen:

Pharmaceutical industry must be a driver of change in the digital era

Bleierpel 09.06.2021 16:53

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1605819)
eine positive Überraschung zeichnet sich ab:

Digitaler Impfpass läuft an

https://www.spiegel.de/netzwelt/apps...3-44f45d86864c

(das ist wohl ein gestaffelter Roll Out: Ich hab eben CWA iOS 2.3.2 über den Appstore-Update nicht bekommen, aber es wird werden)



m.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1605864)
Was ist denn daran eine Überraschung? :Blumen:

Pharmaceutical industry must be a driver of change in the digital era

Leute, daß kann doch alles nix sein! Alles mit der heißen Nadel innerhalb Wochen gestrickt… **** Ironiemodus off***

ritzelfitzel 09.06.2021 18:16

Hoffe, ich hab das hier im Thread nicht überlesen.

Wenn man seinen Impfausweis vor der Covid-Impfung verloren hat, kann ein neuer ausgestellt werden und die Arztpraxis kann vergangene Impfungen in den neuen nachtragen (es besteht ja wohl eine 10 Jahre Aufbewahrungspflicht der Dokumente dazu). Für die Covid-Impfung ja dann ohne Probleme.

Meine Frage: Was passiert nach der Covid-Impfung, wenn ich meinen Impfausweis verliere? Wenn zudem die Impfung in einem Impfzentrum (und nicht in einer Arztpraxis) stattfand. Kann man dann auch ein Ersatzdokument bekommen bzw. wie kann dann nachgewiesen werden, dass man die Covid-Impfung(en) tatsächlich auch schon erhalten hat? Speichert das Impfzentrum diese auch 'zentral'?

Danke

mum 09.06.2021 18:47

zweiter Piks gestern. Mit Pfizer. Leichtes Kopfweh - Gliederschmerzen. Müde ohne Ende.
Hoffe, dass morgen der Spuk vorbei ist...

Hafu 09.06.2021 19:03

Zitat:

Zitat von mum (Beitrag 1605872)
... Mit Pfizer....

Biontech bitte:Huhu: ;)

In erster Linie ist das ein Biontech-Impfstoff. Pfizer sagen zwar die Amis gerne zu Comirnaty, weil Pfizer ein US-Konzern ist, aber Pfizer hat in erster Linie bei der Vermarktung und der Produktion mitgeholfen: Entwicklung und Konzeption des mRNA-Impfstoffes stammt praktisch ausschließlich von dem ehemals kleinen Startup aus Mainz.

Klugschnacker 09.06.2021 19:41

Ich wurde freundlicherweise heute geimpft, als Nachrücker in einer Arztpraxis. Biontech.
:liebe053:

Den Pieks habe ich kaum gespürt, so dünn war die Nadel. Nebenwirkungen habe ich bisher noch keine. Ich hoffe, dass ich morgen ebenfalls fit bin und die Live-Sendung in Bestform angehen kann. Sehr erfreuliche Erfahrung, diese Impfung.
:Blumen:

tomerswayler 09.06.2021 19:53

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1605869)
Meine Frage: Was passiert nach der Covid-Impfung, wenn ich meinen Impfausweis verliere? Wenn zudem die Impfung in einem Impfzentrum (und nicht in einer Arztpraxis) stattfand. Kann man dann auch ein Ersatzdokument bekommen bzw. wie kann dann nachgewiesen werden, dass man die Covid-Impfung(en) tatsächlich auch schon erhalten hat? Speichert das Impfzentrum diese auch 'zentral'?

Danke

Also ich hab im bayerischen Impfzentrum zur Impfung ein Blatt "Dokumentation Erstimpfung" in die Hand gedrückt bekommen. Darauf stehen meine persönlichen Daten und auch der Impfstoff inlusive Chargennummer wird genannt. Ebenfalls aufgedruckt sind zwei riesige QR Codes, ich nehm an, dass darin meine Daten und Impfstoffinformationen gespeichert sind. Damit sollte ein Nachweis möglich sein, dass eine Impfung tatsächlich verabreicht wurde.

Pascal 09.06.2021 19:53

Heute mein erster und einziger Piks mit Johnson&Johnson in der von Hafu vor einigen Wochen empfohlenen Praxis von Dr. Horn in Schönau am Königsee. Wenn jemand einen Kinderarzt braucht könnte ich ihn wämstens empfehlen.

Ab Nachmittag (Impfung 9.30 h) zunehmend schlapper, große Müdigkeit, ganz leichte Kopfschmerzen. Wahrscheinlich daher morgen ein Tag Pause.

ritzelfitzel 09.06.2021 20:25

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1605878)
Also ich hab im bayerischen Impfzentrum zur Impfung ein Blatt "Dokumentation Erstimpfung" in die Hand gedrückt bekommen. Darauf stehen meine persönlichen Daten und auch der Impfstoff inlusive Chargennummer wird genannt. Ebenfalls aufgedruckt sind zwei riesige QR Codes, ich nehm an, dass darin meine Daten und Impfstoffinformationen gespeichert sind. Damit sollte ein Nachweis möglich sein, dass eine Impfung tatsächlich verabreicht wurde.

Da ich das alles damals nicht bekommen hatte, habe ich eben telefonisch bei der 116117 nachgefragt.

Zitat:

Die 10 Jahre Aufbewahrungspflicht gilt auch für Impfzentren. Verliert man seinen Impfausweis, so kann man beim entsprechenden Impfzentrum vorstellig werden und von dort eine Bescheinigung über die Impfung(en), Chargennummern, etc. erhalten. Mit denen kann man sich dann einen neuen Impfausweis erstellen lassen.

Faser 09.06.2021 20:31

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1605879)
Heute mein erster und einziger Piks mit Johnson&Johnson in der von Hafu vor einigen Wochen empfohlenen Praxis von Dr. Horn in Schönau am Königsee. Wenn jemand einen Kinderarzt braucht könnte ich ihn wämstens empfehlen.

Ab Nachmittag (Impfung 9.30 h) zunehmend schlapper, große Müdigkeit, ganz leichte Kopfschmerzen. Wahrscheinlich daher morgen ein Tag Pause.

Ja, da waren wir heute auch. Das war dort super organisiert mit einem super netten Team. Haben uns wahrscheinlich fast gesehen, weil wir auch um 09:35 in die Praxis sind.
Symptome jetzt am Abend würde ich ähnlich beschreiben. Nichts daramatisches im Moment, aber etwas schlapp und träge :). Waren auch noch Boot fahren auf dem Königssee und sind locker zum Obersee gegangen.

longo 09.06.2021 20:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1605874)
Biontech bitte:Huhu: ;)

In erster Linie ist das ein Biontech-Impfstoff. Pfizer sagen zwar die Amis gerne zu Comirnaty, weil Pfizer ein US-Konzern ist, aber Pfizer hat in erster Linie bei der Vermarktung und der Produktion mitgeholfen: Entwicklung und Konzeption des mRNA-Impfstoffes stammt praktisch ausschließlich von dem ehemals kleinen Startup aus Mainz.

Sag das mal dem Joe Biden & der Kamala Harris..
Die kaufen nämlich gerade rund 500 Mio Dosen Pfizer ..äh.. Biontech
um sie anderen Ländern zu spenden:)
siehe Washington Post


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