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Hafu 14.06.2022 14:24

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1665716)
Wieso gilt dies in Bezug auf Russland so absolut und extrem, für andere Völkerrechtsbrecher offensichtliich jedoch kein bißchen ?
... :)

Welche anderen Völkerrechtsverbrecher in Europa kommen dir da gerade in den Sinn, die man frei hat gewähren lassen?

Ich kann mich in meiner beschränkten Weltsicht an keinen derartigen Versuch der willkürlichen neuen Grenzziehung und des gelebten Imperialismus in den letzen 80 Jahren erinnern.
Gegen den letzten, der dies 1939 versucht hat, hat die Weltgemeinschaft weitaus entschlossener und mit größerem Aufwand (und letztlich erfolgreich) in einer konzertierten Aktion gehandelt.
Allerdings war man damals auch zunächst der Fehleinschätzung unterlegen, die auch hier immer wieder ins Spiel gebracht wird, es würde zur Befriedung eines territorialen Konfliktes beitragen, wenn man dem Agressor nur eine überschaubare Menge an Land schenkt.
Damals war es Tschechien, heute soll es die Ostukraine sein.

qbz 14.06.2022 14:36

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1665725)
.......
Ich kann mich in meiner beschränkten Weltsicht an keinen derartigen Versuch der willkürlichen neuen Grenzziehung und des gelebten Imperialismus in den letzen 80 Jahren erinnern.
.......

Das ist wirklich fern jeder Kenntnis der Nachkriegsgeschichte in Europa. Die UDSSR liess eine nationale Selbstbestimmung in Budapest 1956 und Prag 1968 nicht zu und liess Panzer auffahren. In den östlichen Bundesländern waren bis 1994 an die 300 000 (!) russische Soldaten stationiert..

Siebenschwein 14.06.2022 14:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1665725)
...

Ich kann mich in meiner beschränkten Weltsicht an keinen derartigen Versuch der willkürlichen neuen Grenzziehung und des gelebten Imperialismus in den letzen 80 Jahren erinnern.
....

Saddam in Kuwait? - ok, den liess man nicht gewähren
Westsahara?
Tibet?
Liste sicher nicht vollständig

Bulldog 14.06.2022 14:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1665731)
In den östlichen Bundesländern waren bis 1994 an die 300 000 (!) russische Soldaten stationiert.[/url].

Zum Thema Sowjetische und Alliierte Truppen im geteilten Deutschland:
* Seit 1955 handelte es sich weder bei der amerikanischen, noch bei der sowjetischen Truppenstationierung um eine militärische Besatzung im engeren völkerrechtlichen Sinn. Angesichts der weiter gültigen alliierten Vorbehaltsrechte und der offenkundigen Asymmetrien im Verhältnis beider deutscher Staaten zur jeweiligen Supermacht kann aber auch kaum von einer bloßen Truppenstationierung die Rede sein. Stattdessen lässt sich die Konstellation im geteilten Deutschland zwischen 1955 und 1990 im juristischen wie politischen Sinn wohl am ehesten als eine „Besatzung im weiteren Sinne“ charakterisieren.

https://www.his-online.de/forschung/...l/projects/20/

Thanus 14.06.2022 14:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1665694)
Ich habe es eher umgekehrt wahrgenommen:

Falls wir eine moralische Verpflichtung gegenüber der Ukraine haben, haben wir sie auch gegenüber den anderen 700 Millionen Europäern. Daher möchten wir einerseits der Ukraine helfen, andererseits eine Ausweitung und Eskalation des Krieges über die Ukraine hinaus vermeiden. Es ist komplex und schwierig, beidem gerecht zu werden.

Man sollte moralisches Handeln nicht davon abhängig machen, welche Auswirkungen es auf die Zukunft hat, vor allem, weil es sowieso unabwägbar ist. Jetzt ist es einmal geboten, der Ukraine zu helfen. Aus meiner Sicht verhindert diese Hilfe auch eine Ausweitung des Krieges.

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1665693)
Das ist kein Argument, es unterstellt das alle Länder diesselben Moralvorstellungen haben was sicher nicht der Fall ist.

Moral ist subjektiv, daher kein Kriterium. Was anwendbar ist ist das Recht.

Das Recht baut auf moralischen und ethischen Wertevorstellungen der Gesellschaft auf. Und ich denke, dass man sich schnell einig werden wird darüber, dass es niemand auf dieser Welt gut findet, vom Nachbarstaat angegriffen zu werden. Es geht also um geltende Moral, Ethik und um geltendes Recht, Völkerrecht in dem Fall.

Koschier_Marco 14.06.2022 14:52

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1665716)
Wieso gilt dies in Bezug auf Russland so absolut und extrem, für andere Völkerrechtsbrecher offensichtliich jedoch kein bißchen ?
Seine Exzellenz, Herr Botschafter Melnyk tut täglich sein Bestes ... :)

Warum, ganz einfach es gibt ein Imperium das macht was Imperien machen und es gibt noch ein kommendes das beginnt das zu machen was Imperien machen.

Russland ist kein Imperium, weil es eine wirtschaftliche Micky Mouse ist, auf dessen Markt kann man verzichten und das dann als Kampf für den Weltfrieden verkaufen.

Wäre der russische Markt für Europa so wichtig wie der chinesische würde im Moment genau nicht passieren, ausgenommen heiße Luft.

Koschier_Marco 14.06.2022 14:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1665725)
Welche anderen Völkerrechtsverbrecher in Europa kommen dir da gerade in den Sinn, die man frei hat gewähren lassen?

Ich kann mich in meiner beschränkten Weltsicht an keinen derartigen Versuch der willkürlichen neuen Grenzziehung und des gelebten Imperialismus in den letzen 80 Jahren erinnern.
Gegen den letzten, der dies 1939 versucht hat, hat die Weltgemeinschaft weitaus entschlossener und mit größerem Aufwand (und letztlich erfolgreich) in einer konzertierten Aktion gehandelt.
Allerdings war man damals auch zunächst der Fehleinschätzung unterlegen, die auch hier immer wieder ins Spiel gebracht wird, es würde zur Befriedung eines territorialen Konfliktes beitragen, wenn man dem Agressor nur eine überschaubare Menge an Land schenkt.
Damals war es Tschechien, heute soll es die Ostukraine sein.

Ich kann das Völkerrecht verletzen ohne Grenzen zu brechen, Teilnahme der UK am Angriffkrieg gegen den Irak

Die Bombardierungen in Syrien in denen D Fr Hol,Nor, Bel usw beteiligt sind, sind alle völkrerechtswidrig. Belgien hat sich da besonders profiliert und mit 4 F16 einen Markt flach gelegt.

Die Ausweitung der No Fly Zone in Lybien zum Regime Change. Da war doch der gute Gadaffi so naiv und hat unseren Versprechungen geglaubt, seine Atomwaffen abgeliefert und tot war er.

Koschier_Marco 14.06.2022 14:58

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1665734)
Man sollte moralische Entscheidungen nicht davon abhängig machen, welche Auswirkungen sie auf die Zukunft haben, vor allem, weil sie sowieso unabwägbar sind. Jetzt ist es einmal geboten, der Ukraine zu helfen. Aus meiner Sicht verhindert diese Hilfe auch eine Ausweitung des Krieges.


Das Recht baut auf moralischen und ethischen Wertevorstellungen der Gesellschaft auf. Und ich denke, dass man sich schnell einig werden wird darüber, dass es niemand auf dieser Welt gut findet, vom Nachbarstaat angegriffen zu werden. Es geht also um geltende Moral, Ethik und um geltendes Recht, Völkerrecht in dem Fall.

Ja dann erklär das mal den Taliban, die denken nicht in Staaten sondern in Clans, was machst du mit denen und deren ethischen und moralischen Wertevorstellungen.


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