triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Flüchtlingsdrama im Mittelmeer.... (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=35820)

Jimmi 22.01.2016 12:35

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1198625)

Deiner Argumentation zufolge muesste der Planet laengst eingeaschert sein oder noch schlimmer (Anmerk.: Laserwaffen sind gem. Voelkerrecht verboten).

Aktuell haben nur wenige Leute die Verfügungsgewalt über die ganz schlimmen Massenvernichtungswaffen. Alles Andere wird schon dauernd zur Einäscherung verwendet, blieb aber bisher lokal recht begrenzt an Orten, die weit weg sind. Heute ist nichts mehr weit weg.

captain hook 22.01.2016 12:41

Einmischung vor Ort. Eine Erfolgsgeschichte. Ich sag nur: Afghanistan...

tandem65 22.01.2016 12:56

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1198654)
Einmischung vor Ort. Eine Erfolgsgeschichte. Ich sag nur: Afghanistan...

Wie, mehr fällt Dir nicht ein?

captain hook 22.01.2016 13:21

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1198658)
Wie, mehr fällt Dir nicht ein?

Doch, noch einige andere Erfolgsgeschichten zu diesem Thema.

Ich vermute, dass das nicht so einfach ist, wie sich das manche vorstellen. Und dass lange nicht alle Menschen die dort leben auch "geholfen werden wollen". Besonders nicht von Leuten die von der dortigen Kultur so gut wie nix verstehen.

Da geht ja keiner hin, zieht einen Regierungschef aus dem Amt und dann wird alles gut.

Da wirft man auch nicht 100t Bomben ab und das Problem ist gelöst.

Da gibt man auch nicht einer Gruppe von der man glaubt, dass sie das Problem intern löst 100 Milliarden und es kehrt Frieden ein.

GreatPanther 22.01.2016 21:20

Wer könnte sich vorstellen im Schwimmbad zu sein und neben ihm ejakuliert einer in das Wasser.....macht hinterher noch ein selfie, andere entleeren ihren Darm im Nichtschwimmer-Becken und vermutlich Gleichgesinnte versuchen die Damen-Umkleidekabine zu stürmen.........

Wie würdet ihr euch verhalten?

Denen die Baderegeln in Ruhe versuchen zu erläutern?

Bei der Stadt erwirken, dass die Baderegeln in sämtlichen Sprachen aushängen

oder was auch immer noch?

Den link setzt ich jetzt mal bewusst noch nicht rein wo das alles aufgezählt wird.

Ist jedenfalls ein deutschlandweit bekanntes Blatt (Millionenauflage)

sybenwurz 22.01.2016 21:26

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1198776)
Ist jedenfalls ein deutschlandweit bekanntes Blatt (Millionenauflage)

Lügenpresse, hm?
Denen glaub ich eh kein Wort!

neonhelm 22.01.2016 21:30

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1198776)
Den link setzt ich jetzt mal bewusst noch nicht rein wo das alles aufgezählt wird.

Ist jedenfalls ein deutschlandweit bekanntes Blatt (Millionenauflage)

Bla. :Nee:

Zu deiner Frage: Die Reihenfolge bei uns im Bad heißt Bademeister, Polizei. In den anderen Bädern Deutschlands ist das auch so. Aber das weißt Du sicherlich, deshalb gehe ich mal davon aus, dass deine Frage rein rhetorischer Natur war...

TriBlade 23.01.2016 15:33

Was mich interessieren würde, es gibt hier viele die die Politik von Merkel mit dem "Wir schaffen das" als alternativlos bezeichnet haben. Sind die Milliarden die wir an den lupenreinen Demokraten Erdogan zahlen, damit er für uns die schmutzigen Dinge macht auch alternativlos? Wie kann man einerseits die Willkommenskultur vertreten und andererseits hoffen das fragwürdige Regierungen für uns den Flüchtlingsstrom begrenzen. Nach meiner unmassgeblichen Meinung wäre eine von Anfang an ehrliche und aufrechte Politik für viele, insbesondere für viele Flüchtlinge besser gewesen. Langsam dürfte allen klar sein, dass wir nicht unbegrenzt viele aufnehmen können und offenbar ein breiter politischer Konsens, von der AfD über die CSU und CDU bis zur SPD besteht, dass wir das auch nicht wollen. Das was jetzt passiert, ist in jedem Fall ein völliges Versagen der Politik, weil keine Linie nie zu keiner Zeit erkennbar gewesen ist.

FlyLive 23.01.2016 18:19

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1198898)
Was mich interessieren würde, es gibt hier viele die die Politik von Merkel mit dem "Wir schaffen das" als alternativlos bezeichnet haben. Sind die Milliarden die wir an den lupenreinen Demokraten Erdogan zahlen, damit er für uns die schmutzigen Dinge macht auch alternativlos? Wie kann man einerseits die Willkommenskultur vertreten und andererseits hoffen das fragwürdige Regierungen für uns den Flüchtlingsstrom begrenzen. Nach meiner unmassgeblichen Meinung wäre eine von Anfang an ehrliche und aufrechte Politik für viele, insbesondere für viele Flüchtlinge besser gewesen. Langsam dürfte allen klar sein, dass wir nicht unbegrenzt viele aufnehmen können und offenbar ein breiter politischer Konsens, von der AfD über die CSU und CDU bis zur SPD besteht, dass wir das auch nicht wollen. Das was jetzt passiert, ist in jedem Fall ein völliges Versagen der Politik, weil keine Linie nie zu keiner Zeit erkennbar gewesen ist.

Alternativlos ist aus meiner Sicht die humanitäre Hilfe. Das Merkelsche “ wir schaffen das “ ist doch die einzige Aussage, die ein Staatsoberhaupt äußern kann. Hinstellen und weinen ist doch ganz schlecht.
Den Politikern, die heute auf Lösungen zugreifen wollen um den Flüchtlingsstrom nach Deutschland einzudämmen - den Politikern unterstelle ich Populismus und Egoismus. Ausgetragen auf den Schultern von Menschen. Diesen Politikern traue ich die vorausschauende Führung des Landes nicht zu. Damit meine ich die Herrschaften die nach Obergrenze schreien.
Viele Fürsprecher haben die trotzdem...unglaublich, wie weit Egoismus geht.
Aber es zeigt eben auch wie der Weltmensch tickt.

Wenn der “idiotische“ Deutschlandbürger endlich begreift, das auch der hier lebende Mensch nur ein Teil der Erdbewohner darstellt und sich dann den Wohlstandsschnitt der Erdlinge ansieht....gerade heutzutage, wo man in 24 Stunden ans Ende der Welt reisen kann, dann wird er merken das alle Handlungen und Charaktere am Ende menschlich sind und der Deutsche nur in der aktuellen Situation weit zufriedener ist als der Schnitt aller Erdlinge.
Die aktuellen der Ereignisse zeigen doch klar, das ein Krieg die Menschen auf deren Basis zurück wirft und die Flucht aus der Heimat der erste Weg ist, sofern einem das gelingt. Alles was weiter mit diesen Menschen passiert ist anfangs nah am “ der Stärkere gewinnt“. So ist es eben erstmal egal ob stehlen, fummeln und beitrügen gesetzlich erlaubt ist oder nicht.
Auf was sollen die Flüchtlinge sich verlassen ? Auf das Wort des fremden Menschen...der bombt, zuschaut wie man kürzlich nah dem ertrinken war oder laut schreit wenn ein armer Mensch etwas eigenes Leben lebt ?

Was hier für uns ein Unding ist, kann für andere Menschen schon Alltag sein.

Triasven 23.01.2016 18:54

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1198927)
Den Politikern, die heute auf Lösungen zugreifen wollen um den Flüchtlingsstrom nach Deutschland einzudämmen - den Politikern unterstelle ich Populismus und Egoismus. Ausgetragen auf den Schultern von Menschen. Diesen Politikern traue ich die vorausschauende Führung des Landes nicht zu.

Also Frau Merkel?

FlyLive 23.01.2016 19:34

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1198932)
Also Frau Merkel?

Aus menschlicher Sicht ist Sie m.M.n. aktuell das beste was als Regierung zur Auswahl steht.
Ist der hier lebende Bürger darauf festgelegt seinen Wohlstand der Hilfe am Menschen vorzuziehen, dann bauen wir nach der nächsten Wahl wahrscheinlich eine Festung.

Das werde ich mit meinem Stimmrecht nicht unterstützen.

Das einzig gute an dieser schwierigen Situation, ist das man die Politiker in extremen Fragen schön einschätzen kann. So fände ich es z.b. sehr armselig wenn man Horst jemals nochmal wählt.
Aber das Leben war die längste Zeit ein Zucker schlecken - ich muss mit dem zurecht kommen, das durch die Gemeinschaft auf den Thron gehoben wird.

Wo wir wieder bei den ganz individuellen Werten eines Einzelnen sind.

tandem65 23.01.2016 20:49

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1198898)
Wie kann man einerseits die Willkommenskultur vertreten und andererseits hoffen das fragwürdige Regierungen für uns den Flüchtlingsstrom begrenzen.

Na Du bist mir ein Herzchen. Wer sagt denn daß das ein Herzenswunsch der Willkommenskulturanhänger ist? Das ist doch wohl eher die Folge der Forderungen der Gegenseite die sich eine Begrenzung wünscht.:Huhu:

Triasven 23.01.2016 20:58

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1198949)
Aus menschlicher Sicht ist Sie m.M.n. aktuell das beste was als Regierung zur Auswahl steht.wY
.

Das wäre (evtl. nicht in diesem Thread) mal eine wirklich interessante Frage.

Was ist das politische Erbe von Frau Dr. Merkel?

Seid sie an der Macht ist, rennt sie einer Krise nach der anderen hinterher, ohne wirklich irgendeine in den Griff zu bekommen.
Und dabei geht so ziemlich alle Energie drauf, die sie eigentlich dafür aufwenden müsste, um Reformen (demografischer Wandel, Renten, Arbeitsmarkt, Steuern, Flüchtlingsintegration usw usw.) zukunftsorientiert anzustossen.

Stattdessen immer nur Reaktionen und Kurzsichtige Schadensbegrenzung. Und das noch nichtmal konsequent. Kein Atomausstieg> Fukushima > doch Atomaustieg, welcome Flüchtlinge > innerpolitischer und europäischer Druck > doch Abgrenzung mit Hilfe der Türkei..... Finanzkrise, Eurokrise, NSA Krise, Ukraine....
Und immer fällt sie unpopuläre spontane Entscheidungen, die ihr kurzfrisig Sympathien bringen, während sie die daraus entstehenden (unangenehmen und teuren) Konsequenzen in die Zukunft verschiebt.

Bisher dachte ich, mit Ihrer ruhigen abwartenden Art verfolge sie ein bestimmtes, grösseres 'gutes Ziel'. Aber mittlerweile kommen mir immer häufiger dahingehend Gedanken, dass sie nichts sagt, weil sie es nicht besser weiss, und einfach keine geeignete Frau für diesen Job ist.
Sie fällt Entscheidungen, mit denen keiner rechnet und alle denken: 'wow, die Frau hats drauf, solch mutige Entscheidungen zu treffen, mit denen keiner gerechnet hat'
Aber alle diese Entscheidungen haben nicht nur nicht zu keiner Lösung geführt, sie haben die Lösungsfindung eher deutlich verkompliziert.

Denn selbst wenn die Flüchtlingskrise demnächst abflauen sollte, dann kommen die Griechen mit dem nächsten Hilfspaket, danach kommt die Ukraine, der Überwachungsstaat, die Eurokrise, und nun reiht sich in diesen Kreislauf jährlich auftretender Krisen noch die ungelöste Integration von Migranten ein.
Achso, da die syrische Mittelschicht nun in unserem Land lebt, und sie lieber Tornados (auch wieder so'ne spontane Entscheidung um den Franzosen zu gefallen) nach Syrien schickt, anstelle von Schiffen um den Familien, die sich eine Flucht nicht leisten können, eine sichere Überfahrt übers Mittelmeer zu gewährleisten, wirds da unten auf unabsehbare Zeit radikalisiert und instabil bleiben, was wiederum ihre Liste der ungelösten Probleme um die einer höheren Terrorgefahr erweitert.

Um deinen Satz von oben abzuschliessen:
Ich habe den Eindruck, Frau Merkel ist nicht das Beste was unsere Regierung zu bieten hat, aber keiner hat Lust den Scherbenhaufen zu beseitigen, den sie hinterlässt.

Ich bitte vorgenanntes nicht dahingehend zu verstehen, dass ich eine grundsätzlich negative Einstellung gegenüber Frau Merkel habe, ganz im Gegenteil, eigentlich habe ich sie bisher immer bewundert, ob ihrer unkonventionellen Art 'die Dinge anzupacken'
Aber möglicherweise waren die letzten 8 Jahre nicht dafür geeignet unkonventionell zu sein.

KernelPanic 23.01.2016 23:36

Interessantes Interview mit Hans-Joachim Maaz

FlyLive 24.01.2016 03:36

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1198977)
Das wäre (evtl. nicht in diesem Thread) mal eine wirklich interessante Frage.

Was ist das politische Erbe von Frau Dr. Merkel?

Seid sie an der Macht ist, rennt sie einer Krise nach der anderen hinterher, ohne wirklich irgendeine in den Griff zu bekommen.
Und dabei geht so ziemlich alle Energie drauf, die sie eigentlich dafür aufwenden müsste, um Reformen (demografischer Wandel, Renten, Arbeitsmarkt, Steuern, Flüchtlingsintegration usw usw.) zukunftsorientiert anzustossen.

Stattdessen immer nur Reaktionen und Kurzsichtige Schadensbegrenzung. Und das noch nichtmal konsequent. Kein Atomausstieg> Fukushima > doch Atomaustieg, welcome Flüchtlinge > innerpolitischer und europäischer Druck > doch Abgrenzung mit Hilfe der Türkei..... Finanzkrise, Eurokrise, NSA Krise, Ukraine....
Und immer fällt sie unpopuläre spontane Entscheidungen, die ihr kurzfrisig Sympathien bringen, während sie die daraus entstehenden (unangenehmen und teuren) Konsequenzen in die Zukunft verschiebt.

Bisher dachte ich, mit Ihrer ruhigen abwartenden Art verfolge sie ein bestimmtes, grösseres 'gutes Ziel'. Aber mittlerweile kommen mir immer häufiger dahingehend Gedanken, dass sie nichts sagt, weil sie es nicht besser weiss, und einfach keine geeignete Frau für diesen Job ist.
Sie fällt Entscheidungen, mit denen keiner rechnet und alle denken: 'wow, die Frau hats drauf, solch mutige Entscheidungen zu treffen, mit denen keiner gerechnet hat'
Aber alle diese Entscheidungen haben nicht nur nicht zu keiner Lösung geführt, sie haben die Lösungsfindung eher deutlich verkompliziert.

Denn selbst wenn die Flüchtlingskrise demnächst abflauen sollte, dann kommen die Griechen mit dem nächsten Hilfspaket, danach kommt die Ukraine, der Überwachungsstaat, die Eurokrise, und nun reiht sich in diesen Kreislauf jährlich auftretender Krisen noch die ungelöste Integration von Migranten ein.
Achso, da die syrische Mittelschicht nun in unserem Land lebt, und sie lieber Tornados (auch wieder so'ne spontane Entscheidung um den Franzosen zu gefallen) nach Syrien schickt, anstelle von Schiffen um den Familien, die sich eine Flucht nicht leisten können, eine sichere Überfahrt übers Mittelmeer zu gewährleisten, wirds da unten auf unabsehbare Zeit radikalisiert und instabil bleiben,.......

Ja, es wäre toll wenn unsere Kanzlerin ihre To do Liste immer einfach der Reihe nach und vollständig abarbeitet und abhakt. Aber nein, ständig schafft sie uns neue Probleme mit ihren ausländischen Freunden aus Griechenland, der Ukraine, der Türkei, den Österreichern, den Ungarn ....


Sie könnte bei besserer Organisation im März ihren Jahresbericht abgeben und bis nach Weihnachten Urlaub machen. Aber nein, jetzt kommen auch noch Menschen die aus Kriegsgebieten flüchten. Zack, unterbricht sie ihre Arbeit und kümmert sich um das Problem.

Ironie beiseite. Ich denke sie hängt sich ganz schön rein und leistet erstaunliches. Das sie nicht alle Probleme lösen kann, liegt daran das sie nicht die Weltherrschafft besitzt und auf ihr Verhandlungsgeschick hoffen muss.

Triasven 24.01.2016 07:47

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1199011)
Aber nein, ständig schafft sie uns neue Probleme mit ihren ausländischen Freunden....der Türkei....

Die Türken waren lange nicht unsere Freunde. Auf Grund von Menschenrechtsverletzungen war sie gegenüber denen (zu recht) sehr hart.

Das Füchtlinge vermehrt nach Europa wollen ist auch nicht neu. Sie hätte also schon vor einem Jahr den Türken Geschenke machen können. Dann hätten wir in der Tat weniger Probleme.
Oder noch besser, sie hätte schon lange vor September 2015 ein ordentlich und personell gut besetztes Migrationsmanagement entwickeln können, anstatt überall Gelder und Verwaltungsapparate einzusparen. Stattdessen wartet sie bis ultimo ratio um jetzt umsomehr Geld auszugeben.
Die Abwackprämie und Hotellobyisten-Geschenke kommen mir da wieder in Erinnerung.

Für mich zieht sich ein roter Faden der (meist sehr teuren) spontanen und populistischen Handlungen durch ihre Regierungszeit.

Erst erzählt sie einem kleinen Mädchen: 'Wir können nicht alle reinlassen' <Riesen Aufschrei> Nagut lassen wir doch alle rein. <Silvester in Köln <doch nicht alle rein, > aber bloss nicht zugeben, also ab zu den Türken und Grenzschliessung mit Zugeständnissen erkaufen......

Die Liste ihre Kurswechsel und damit verbundenen Probleme ist lang.
M. E. ist sie nur wegen Fukushima in der Atompolitik umgekippt. Völlig unnötigund noch dazu teuer.
Putin so scharf zu sanktionieren schafft ebenfalls unnötige Probleme.

Ihre Geldpolitik: Wir müssen sparen, achnee wir müssen die Banken retten...stopp doch lieber sparen, aber vorher retten wir noch Griechenland. Aber jetzt wird gespart...Halt erst geben wir noch ne Menge Geld aus, damit die Flüchtlinge bei uns leben können...Und nun sparen wir wirklich... Nur noch schnell ganz viel Geld in die Hand nehmen, damit die Flüchtlinge doch nicht mehr in unser Land kommen, sondern spätestens in der Türkei hängen bleiben.

Aber jetzt wirds dann doch zu offtopic. Ich wollte nur mal zum Nachdenken anregen.

TriBlade 24.01.2016 08:20

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1198975)
Na Du bist mir ein Herzchen. Wer sagt denn daß das ein Herzenswunsch der Willkommenskulturanhänger ist? Das ist doch wohl eher die Folge der Forderungen der Gegenseite die sich eine Begrenzung wünscht.:Huhu:

Ich wollte ja auch nur mal fragen, ob sich die Fans von Frau Merkel jetzt verraten und verkauft fühlen. Die Fans, die Frau Merkel immer in Schutz genommen haben als einige hier behaupteten, dass sei keine vorausschauende Politik die von Merkel gemacht wird. Jetzt lassen wir doch nicht mehr alle rein und bezahlen dafür auch noch die Türken, moralisch noch schlechter hätte man es nicht machen können. Dann wenigstens ehrlich von Anfang an sagen, wir allein können die Welt nicht retten und sofort mit der UN zusammen versuchen das Leid der Flüchtlinge so weit wie möglich senken. Aber eine Linie in der Haltung zu Flüchtlingen erkennen lassen.

Aus Deiner Antwort Herzchen entnehme ich wie Du das siehst.

qbz 24.01.2016 08:49

Wie hätte Schröder regiert? Er hätte eine Kommssion eingerichtet, an den Fraktionen vorbei, und diese mit Leuten besetzt, die unterschiedliche Machtgruppen incl. Lobbyisten einbinden. Anschliessend hätte er die Ergebnisse gegenüber der Fraktion / Koalition mit einem Basta verabschieden lassen. Er hat sich die Hartz-IV Reform auch nicht selbst ausgedacht.

Wie regiert Merkel? Sie verlässt sich hauptsächlich auf die grossen wirtschaftsmächtigsten Personen in der BRD, die sie "krönten" und in DE an die Macht brachten ("Vom Mädchen Kohl´s zur mächtigsten Frau"), und die sie regelmässig konsultiert. Führt man sich das vor Augen, erscheint der Kurs konsistent in der Banken-/Finanzkrise (Ackermann als Ratgeber), Griechenland- und Eurokrise (EU-Stabilität oberste Priorität, Vermeidung des Grexit), Flüchtlingskrise (grosser Arbeitsmarkt, Flüchtlinge als Zuwanderung, Imagewandel vom Buhmann der EU zum Menschenfreund.) Aussenpolitisch tritt sie als treue Allianzverbündete der USA auf (siehe Ukraine, NATO-Erweiterung nach Osten und Politik zur UDSSR, Afghanistan), ebenfalls konsistent (obwohl die enge Anlehnung an die USA im Nahen Osten und in der UDSSR-Politik für Europa nicht unproblematisch zu sehen ist). Innenpolitisch sorgt(e) sie für Mehrheiten in der Mitte der Gesellschaft (zum Leidwesen der SPD und Grünen), ebenfalls konsistent und liess das Schiff der BRD so erscheinen, als ob sie es sicher und ruhig fährt und es Kurs hält trotz einiger Wellen.

Weshalb man die Politik so personalisiert, individuell betrachtet, verstehe ich nicht ganz, handelt es sich doch bei den mächtigsten Politikern um (Schau)Spieler in einem sehr, sehr komplexen Machtgefüge. Vielleicht wollen einige im Hintergrund die Hauptdarstellerin austauschen aus ganz anderen Gründen? (Wer und Weshalb?).

Die Personalisierung bringt den Vorteil, dass sich der in diversen Krisen aufgestaute Unmut schlicht und komplett auf eine Person konzentriert, projiziert werden kann, welche man dann austauscht, um auf diese Weise ein rechts-konservatives DE ohne Reformänderungen zu erhalten und Diskussionen über wirkliche inhaltliche Alternativen zu vermeiden.

noam 24.01.2016 08:58

http://gestrandet.pandorafilm.de

Eritreer in Ostfriesland. Erstaufnahme aber was kommt dann?

Klugschnacker 24.01.2016 09:41

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1199019)
Ich wollte ja auch nur mal fragen, ob sich die Fans von Frau Merkel jetzt verraten und verkauft fühlen. Die Fans, die Frau Merkel immer in Schutz genommen haben als einige hier behaupteten, dass sei keine vorausschauende Politik die von Merkel gemacht wird.

Es ist erst wenige Monate her, dass die Flüchtlinge begannen, in großer Zahl zu uns zu kommen. Du sprichst hier von der Politik in ihren ganz großen zeitlichen Linien, gibst aber der Flüchtlingskrise keine 5 Monate zu ihrer Bewältigung. Ich denke, Du bist noch zu früh dran für eine ganz große Abrechnung.

In Syrien, in den Flüchtlingslagern und auf den Fluchtrouten sterben Menschen. Sie saufen vor den Stränden Europas ab, direkt vor unseren Augen. Findest Du es richtig, wie die Staatsoberhäupter unserer Nachbarländer damit umgehen, die Ungarn, die Polen, die Serben, die Engländer? Ich nicht.

Würden die anderen Länder Europas mit anpacken, gäbe es gar kein ernsthaftes Problem mit der Zahl der Flüchtlinge. Dort liegt das Problem. Nicht in Deutschland.

tandem65 24.01.2016 12:09

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1199019)
Ich wollte ja auch nur mal fragen, ob sich die Fans von Frau Merkel jetzt verraten und verkauft fühlen. Die Fans, die Frau Merkel immer in Schutz genommen haben als einige hier behaupteten,

Ich find es so geil, daß ich das noch mal lesen darf, ich bin jetzt schon ein Fan von Frau Merkel. Den muß ich meiner Mutter erzählen.

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

TriBlade 24.01.2016 12:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1199030)
Es ist erst wenige Monate her, dass die Flüchtlinge begannen, in großer Zahl zu uns zu kommen. Du sprichst hier von der Politik in ihren ganz großen zeitlichen Linien, gibst aber der Flüchtlingskrise keine 5 Monate zu ihrer Bewältigung. Ich denke, Du bist noch zu früh dran für eine ganz große Abrechnung.

In Syrien, in den Flüchtlingslagern und auf den Fluchtrouten sterben Menschen. Sie saufen vor den Stränden Europas ab, direkt vor unseren Augen. Findest Du es richtig, wie die Staatsoberhäupter unserer Nachbarländer damit umgehen, die Ungarn, die Polen, die Serben, die Engländer? Ich nicht.

Würden die anderen Länder Europas mit anpacken, gäbe es gar kein ernsthaftes Problem mit der Zahl der Flüchtlinge. Dort liegt das Problem. Nicht in Deutschland.

Ob es mir gefällt wie unsere Nachbarländer damit umgehen spielt eigentlich keine Rolle. Es ist deren Entscheidung, wir haben sie nur bei einer gesamteuropäischen Lösung zu berücksichtigen. Ich muss das nicht mögen, es hilft aber auch nicht mit dem Füsschen aufzustampfen und trotzig zu sagen, ihr müsst aber. Müssen sie nicht. Stellt sich dann ganz nüchtern die Frage unter den gegebenen Umständen, was ist das Sinnvollste was wir tun können. Da hätte ich mir gewünscht unsere Regierung hätte vor zwei drei Jahren, als alle Regierungsstellen auf die kommende Problematik hingewiesen haben, sich der Problematik angenommen. Statt dessen ist man sehenden Auges in eine humanitäre Katastrophe gelaufen und hat sich dann auch noch als Menschenfreund hingestellt und andere Länder, die man jahrelang mit der Problematik hat hängen lassen, als unfähig hingestellt.

Anders als Du es siehst Klugschnacker sind es eben nicht erst fünf Monate, sondern schon einige Jahre die uns die Flüchtlingskrise beschäftigt.

qbz 26.01.2016 08:47

Griechenland soll seine Seegrenze schützen und weniger Flüchtlinge nach Europa lassen, fordern mehrere EU-Staaten. Die Athener Regierung kontert: Sollen wir Menschen in Seenot im Stich lassen? Jetzt könnte das Land aus dem Schengenraum fliegen.

Der obige Bericht diskutiert die aktuellen Vorschläge in der EU, wie der Zustrom der Flüchtlinge kontrolliert werden könnte an Aussengrenzen unter Beibehaltung des Schengen Abkommens und einem möglichen Ausschluss Griechenlands als Lösungsoption.

Es scheint, als ob der "Schwarze Peter", die Rolle des Buhmannes an Griechenland verliehen wird. Das Land darf künftig wählen, die Menschen ertrinken zu lassen oder durch den Zustrom der Flüchtlinge / Einwanderer völlig destabilisiert zu werden. Ziemlich ungerecht, wie ich finde: In dem Land befinden sich Inseln mit ca.5000 Griechen, 8000 Touristen und 20 000 Flüchtlingen. Wie würde eine deutsche 5000-Seelen Gemeinde reagieren?

Griechenland bräuchte stattdessen mehr Unterstützung der EU für die Registrierung der Flüchtlinge und deren Verteilung. Ausserdem sollte die EU die Türkei dazu überreden, wieder die VISA-Pflicht für alle Bürger aus den Maghreb-Staaten einzuführen, was die Anzahl der Grenzübertritte zwischen Griechenland-Türkei auf dem Meerweg ohne Chancen auf Asyl sofort deutlich reduzieren würde.

noam 26.01.2016 09:34

Sehe ich wie qbz

Anstatt in Frontex Milliarden zu versenken, sollte man lieber eine EU Registrierungstruppe auf die Beine stellen, die eine sofortige Registrierung sicherstellen kann.

Bedingung, damit das funktioniert, ist natürlich, dass dahinter ein entsprechender Verteilungsschlüssel steht und die Befugnis zu Eilabweisungen, wo die Leute dann entsprechend in Abschiebehaft gesichert werden und dann in ihre Herkunftsländer verbracht werden

Jog 26.01.2016 10:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1199566)
Griechenland soll seine Seegrenze schützen und weniger Flüchtlinge nach Europa lassen, fordern mehrere EU-Staaten. Die Athener Regierung kontert: Sollen wir Menschen in Seenot im Stich lassen? Jetzt könnte das Land aus dem Schengenraum fliegen.

...

Es scheint, als ob der "Schwarze Peter", die Rolle des Buhmannes an Griechenland verliehen wird. ...

... Ausserdem sollte die EU die Türkei dazu überreden, wieder die VISA-Pflicht für alle Bürger aus den Maghreb-Staaten einzuführen, was die Anzahl der Grenzübertritte zwischen Griechenland-Türkei auf dem Meerweg ohne Chancen auf Asyl sofort deutlich reduzieren würde.

Im Beitrag von qbz wird auf die Differenzierung "Maghreb-Staaten" eingegangen. Ich will nicht sagen "endlich mal", ist hier und da ja auch schon vorher vorgekommen. Aus meiner Sicht aber viel zu selten. Sowohl in diesem als auch im "Sylvester"-Thread ...

Zudem wird mit "VISA-Pflicht" eine mögliche Lösung angesprochen.

Soweit so gut.

Allerdings: Grenzkontrollen und ggf. Registrierung von den Ländern an den EU-Außengrenzen zu fordern, sind ja keine unüberlegten und unangemessenen Reaktionen von verantwortungslosen Politikern.

Ist schlicht das, was immer schon gegolten hat: Eine "grenzenlose" EU kann im Inneren nur funktionieren, wenn die EU-Außengrenzen kontrolliert werden. Und wenn ein Staat sich davon verabschiedet, aus welchen Gründen auch immer, dann müssen diese Grenzkontrolle an dessen Grenzen zur EU verlagert werden. Nicht mehr und nicht weniger heißt das so gewaltig klingende "Ausschließen aus dem Schengenraum".

Lustig wird es natürlich, wenn ausgerechnet Deutschland von Griechenland etwas verlangt, was wir an unseren eigenen Grenzen (kontrollierte Einreise) oder in unseren sog. "Durchgangsheimen" (Registrierung) nicht mal ansatzweise ordentlich hinbekommen. Daß es sich bei uns ja eben um EU-Binnengrenzen handelt, und wir dort gar nicht kontrollieren "dürfen"? Keine gute Ausrede...

Fakt ist: irgendwo muß eine kontrollierte Einreise sichergestellt werden. Zwischen Kriegsflüchtlingen und solchen, die ohnehin kein Anrecht auf den Asylstatus haben, muß so früh wie möglich unterschieden werden. Nicht erst in Deutschland, Schweden, Österreich (warum will eigentlich kaum einer aus dem Maghreb nach Frankreich ...?)

Das an den Außengrenzen zu tun liegt nahe. Daß dann Länder wie Griechenland Gefahr laufen, zur völlig überforderten Pufferzone zu werden, liegt auf der Hand. Eine von der Türkei eingeführte Visum-Pflicht ist ein guter Vorschlag, wird in der Türkei aber kaum jemanden interessieren und würde selbst bei Umsetzung wohl eher wenig helfen.

Lösung? Ich habe nicht wirklich eine. Aber daß auch die Politik in Europa keine andere Idee hat, als auf Griechenlands Außengrenzen zu verweisen, macht mir Angst. Und das meine ich genau so wie ich es sage!

Wir haben uns angemaßt eine Troika nach Griechenland zu senden, um Europa vor den Folgen der dortigen Misswirtschaft zu schützen. Vielleicht braucht es jetzt irgendwas ähnliches. Etwas was für die Griechen gesichtswahrend bleibt. EU-Registirierungsgruppen (/Truppen?) wie von noam vorgeschlagen?

KalleMalle 26.01.2016 11:33

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1199594)
[...]
Allerdings: Grenzkontrollen und ggf. Registrierung von den Ländern an den EU-Außengrenzen zu fordern, sind ja keine unüberlegten und unangemessenen Reaktionen von verantwortungslosen Politikern.
[...]

So ganz zustimmen kann ich da nicht.
Auf den ersten Blick mag das eine logische Überlegung sein. Auf den zweiten Blick ist es wohl eher so, daß die Politik in breiten Teilen keine Lust darauf hat, unangenehme Diskussionen im eigenen Land zu führen.
Da ist es doch viel einfacher, die Zuständigkeit für Flüchtlingsfragen wieder aus Deutschland hinauszudelegieren, damit sie endlich wie dort ist, wo sie lange Zeit war – weit genug weg, damit’s den Wähler nicht stört.
Und wenn es doch mal irgendwo wieder hochkocht, dann läßt sich das Volk mit ein paar netten Worten über die nachhaltige Bekämpfung der Fluchtursachen einlullen und es ist wieder Ruh…

Eber 26.01.2016 12:32

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1198949)
...
Ist der hier lebende Bürger darauf festgelegt seinen Wohlstand der Hilfe am Menschen vorzuziehen, dann bauen wir nach der nächsten Wahl wahrscheinlich eine Festung.
...

Und du darfst darauf wetten, dass nahezu alle Bürger hier, ihren Wohlstand schon seit Lebzeiten der Hilfe am Menschen vorziehen.
Was glaubst du wie lange es schon Notleiden gibt ?
Jeder ist nur zu einem eingeschränkten Grad zu Altruismus fähig oder bereit ...
Wir müssten uns alle persönlich um einen Not-leidenden Menschen oder einer Familie kümmern...
Dann hätten wir viel mehr zu tun und auch weniger Integrationsprobleme ...
Ich tu es nicht. Und du ?
Man kann es natürlich auch der "Regierung" übertragen, doch stiehlt man sich aus seiner Eigenverantwortung - umso mehr je mehr man heroische Reden schwingt
(PS mit heroischen Reden bist jetzt aber nicht du gemeint)...

Schwarzfahrer 26.01.2016 17:16

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 1199615)
Und du darfst darauf wetten, dass nahezu alle Bürger hier, ihren Wohlstand schon seit Lebzeiten der Hilfe am Menschen vorziehen....

Das mag für viele stimmen, und wäre nur allzu menschlich wenn man überhaupt seinen Wohlstand für persönliche Hilfe opfern müßte - was aber meist nicht der Fall ist.

Viele Menschen setzen sich sehr wohl für Hilfe an konkreten Menschen ein, ohne ihren Wohlstand zu riskieren: der eine pflegt seine demente Mutter oder Vater, der nächste betreibt ein Obdachlosentreff, ich setze mich für die Integration von Behinderten, speziell meines behinderten Sohnes ein, etc. Diese Leute werden sich nicht alle zusätzlich noch um Flüchtlinge kümmern. Es wird auch welche geben, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Aber keine dieser Hilfen ist moralisch höher stehend, oder als wichtiger zu bewerten - wer bedürftigen Menschen hilft, der tut etwas gutes, egal für welche Menschen.

Wenn allerdings die Hilfe für eine zu große Anzahl Flüchtlinge zu einer Einschränkung des Wohlstandes führt, weil unsere Wirtschaft oder die Staatsfinanzen zusammenbrechen (was vorerst unwahrscheinlich ist), oder wenn dadurch das soziale Gefüge aus dem Gleichgewicht gerät (was ich für wahrscheinlicher halte) - dann ist es kein Opfer, das sinnvoll wäre - weil wir dann uns selbst der Möglichkeit berauben würden, zu helfen. Im schlimmsten Fall brauchen wir die Festung, um darin unsere Fähigkeit zur Hilfe für einzelne Bedürftige nach außen wie innen zu bewahren.

Klugschnacker 26.01.2016 18:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1199667)
Wenn allerdings die Hilfe für eine zu große Anzahl Flüchtlinge zu einer Einschränkung des Wohlstandes führt, weil unsere Wirtschaft oder die Staatsfinanzen zusammenbrechen (was vorerst unwahrscheinlich ist), oder wenn dadurch das soziale Gefüge aus dem Gleichgewicht gerät (was ich für wahrscheinlicher halte) - dann ist es kein Opfer, das sinnvoll wäre - weil wir dann uns selbst der Möglichkeit berauben würden, zu helfen. Im schlimmsten Fall brauchen wir die Festung, um darin unsere Fähigkeit zur Hilfe für einzelne Bedürftige nach außen wie innen zu bewahren.

Das würde bedeuten, dass eine Begrenzung unserer Aufnahme für Flüchtlinge darauf abzielt, längerfristig mehr Flüchtlinge aufnehmen zu können, als es bei der derzeitigen Politik möglich ist?

Ich glaube nicht, dass Horst Seehofer in Wahrheit mehr Flüchtlinge ins Land lassen will als Angela Merkel oder Claudia Roth, und dass er deshalb für eine verlangsamte Zuwanderung ist. Ich halte das für eine wenig überzeugende Vorstellung. Ich halte sie für ein vorgeschobenes Argument, um nicht jetzt helfen zu müssen, also zu dem Zeitpunkt, an dem die Hilfe konkret benötigt wird.

Schwarzfahrer 26.01.2016 18:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1199675)
Das würde bedeuten, dass eine Begrenzung unserer Aufnahme für Flüchtlinge darauf abzielt, längerfristig mehr Flüchtlinge aufnehmen zu können, als es bei der derzeitigen Politik möglich ist?.

Nein, denn dann würde es wieder darauf hinauslaufen, daß man die Fähigkeit zum Helfen einbüßt. Die Eischränkung der Aufnahme (mindestens der Aufnahme pro Zeiteinheit) muß darauf Zielen, hier alles so stabil zu halten, daß man Ressourcen hat, einen bestimmten Anteil weiter über Asylverfarhen aufzunemen, und einem bestimmten Anteil auch vor Ort zu helfen (und natürlich genügend Ressourcen, zuerst die Bedürftigen hierzulande ausreichend zu versorgen).

Dazu gehört die Erkenntnis, daß wir weder allen helfen können, noch allen helfen müssen. Unsere Ressourcen (damit meine ich nicht nur finanzielle, sondern auch persönlichen Einsatz und Energie, Engagement, etc.) sind endlich, und mit diesem Wissen müssen wir einsehen, daß wir nur einer endlichen Zahl helfen können. Und ja, wir müssen uns damit abfinden, daß dann Menschen weiterhin leiden werden, und wir denen nicht helfen, u.U. auch an unseren Grenzen.

Klugschnacker 26.01.2016 18:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1199677)
Dazu gehört die Erkenntnis, daß wir weder allen helfen können, noch allen helfen müssen. Unsere Ressourcen (damit meine ich nicht nur finanzielle, sondern auch persönlichen Einsatz und Energie, Engagement, etc.) sind endlich, und mit diesem Wissen müssen wir einsehen, daß wir nur einer endlichen Zahl helfen können.

Gibt es jemanden, der das nicht weiß? Meines Wissens nach spricht außerhalb der Pegida niemand von einer unendlichen Zahl an Flüchtlingen.

Schwarzfahrer 26.01.2016 20:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1199678)
Gibt es jemanden, der das nicht weiß? Meines Wissens nach spricht außerhalb der Pegida niemand von einer unendlichen Zahl an Flüchtlingen.

Ich sprach nicht von einer unendlichen Zahl. Ich sprach von einer Zahl, die die Ressourcen in der von mir beschriebenen Art überfordern kann; eine jährliche Zuwanderung der aktuellen Form von über 1,2 % der Bevölkerung halte ich auf Dauer für eine solche Zahl.

Mein Eindruck ist, daß alle, die das Wort Obergrenze ablehnen, eben diese Endlichkeit der Ressourcen nicht anerkennen mögen. Sie vermitteln damit ihr Glauben, daß wir eine beliebige Zahl von Zuwanderern aufzunehmen in der Lage sein müssen.

Im Umkehrschluß klingt übrigens Dein Satz so, als ob alle, die sich wegen der Endlichkeit der Ressourcen angesichts nicht absehbarer Zuwanderung Sorgen machen, der Pegida angehören. Das meinst Du aber vermutlich nicht so, hoffe ich.

Klugschnacker 26.01.2016 20:38

Nein, aber Du vermittelst mit Deiner Forderung, man müsse die Endlichkeit unserer Möglichkeiten anerkennen, den Eindruck, als gäbe es eine Gegenposition, die von unendlichen Ressourcen ausgeht. Die existiert jedoch nicht – oder nennst Du mir jemanden, der von unendlichen Ressourcen ausgeht?

Die Anerkennung endlicher Ressourcen erfordert keineswegs, eine fixe Obergrenze für die Zahl der Flüchtlinge nennen zu müssen.

Jog 26.01.2016 20:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1199678)
Gibt es jemanden, der das nicht weiß? Meines Wissens nach spricht außerhalb der Pegida niemand von einer unendlichen Zahl an Flüchtlingen.

Nein, nicht explizit. Aber davon, dass die Anzahl begenzt werden muss, darf man auch nicht sprechen. Im logischen Ergebnis kommt es dann auf das Gleiche raus: Unbegrenzt ...

Und vom eigentlichen Problem, redet so gut wie Keiner...

Rälph 26.01.2016 20:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1199697)

Die Anerkennung endlicher Ressourcen erfordert keineswegs, eine fixe Obergrenze für die Zahl der Flüchtlinge nennen zu müssen.

Wäre dann nicht der Vorschlag von tagesaktuellen Kontingenten gar nicht mal so abwegig?

Schwarzfahrer 26.01.2016 20:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1199697)
Die Anerkennung endlicher Ressourcen erfordert keineswegs, eine fixe Obergrenze für die Zahl der Flüchtlinge nennen zu müssen.

Dieser Logik kann ich nicht folgen. Wenn ich die Belastung nicht vorausschauend an meine Ressourcen anpasse, programmiere ich das Scheitern geradezu. Oder rennst Du immer im 5 km -Wettkampftempo los, ohne zu überlegen, wie weit du in diesem Tempo kommen kannst und wie weit Du heute laufen willlst?

Jog 26.01.2016 20:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1199697)
Nein, aber Du vermittelst mit Deiner Forderung, man müsse die Endlichkeit unserer Möglichkeiten anerkennen, den Eindruck, als gäbe es eine Gegenposition, die von unendlichen Ressourcen ausgeht. Die existiert jedoch nicht – oder nennst Du mir jemanden, der von unendlichen Ressourcen ausgeht?

Die Anerkennung endlicher Ressourcen erfordert keineswegs, eine fixe Obergrenze für die Zahl der Flüchtlinge nennen zu müssen.

Die Logik verstehe ich nicht. Endliche Ressourcen fuehren nicht zur Obergrenze? Oder darf ich es nur nicht so nennen?

Edit: Ups, Da waren Schwarzfahrer und ich wohl zeitgleich unterwegs ...

Klugschnacker 26.01.2016 21:02

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1199703)
Wäre dann nicht der Vorschlag von tagesaktuellen Kontingenten gar nicht mal so abwegig?

Ja, für eine kommunale Verwaltung, der langweilig ist, wäre das sicher was. Auch die Erstaufnahmelager werden sich freuen, täglich wechselndes Hüh und Hott zu verarbeiten.
;)

Der Vorschlag regelt nicht, wie viele Menschen nach Deutschland kommen. Er stellt also diesbezüglich keine "tagesaktuelle" Einreisebeschränkung dar. Sondern er regelt die Weiterleitung der Menschen innerhalb Deutschlands.

Klugschnacker 26.01.2016 21:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1199706)
Dieser Logik kann ich nicht folgen. Wenn ich die Belastung nicht vorausschauend an meine Ressourcen anpasse, programmiere ich das Scheitern geradezu. Oder rennst Du immer im 5 km -Wettkampftempo los, ohne zu überlegen, wie weit du in diesem Tempo kommen kannst und wie weit Du heute laufen willlst?

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1199707)
Die Logik verstehe ich nicht. Endliche Ressourcen fuehren nicht zur Obergrenze? Oder darf ich es nur nicht so nennen?

Waren wir nicht bereits vor Monaten an diesem Punkt? Eine fest definierte Obergrenze ist nicht dasselbe wie der Versuch, die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge zu reduzieren. Ersteres ist die Position von Seehofer, letzteres die der Kanzlerin.

Eine Obergrenze von beispielsweise 200.000 Menschen bedeutet, Person Nummer 200.001 kategorisch abzuweisen. Das widerspricht unserem Grundgesetz, der Genfer Flüchtlingskonvention, europäischen Vereinbarungen und menschlichen Grundwerten. Also bringt uns die Festlegung auf eine solche Zahl nicht weiter.

In Anerkennung unserer endlichen Ressourcen kann jedoch versucht werden, die Zahl der Schutz suchenden Mensch zu verringern. Zum Beispiel durch Maßnahmen direkt in Syrien, oder durch eine verbesserte Aufnahmebereitschaft unserer europäischen Partner und so weiter.

Schwarzfahrer 26.01.2016 21:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1199711)
Waren wir nicht bereits vor Monaten an diesem Punkt? Eine fest definierte Obergrenze ist nicht dasselbe wie der Versuch, die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge zu reduzieren. Ersteres ist die Position von Seehofer, letzteres die der Kanzlerin.

Genau dieses Entweder-Oder ist das unselige an unserem Politikbetrieb. Meine Position oder Deine Position, jeder gegen jeden, egal ob wirklich etwas gemacht wird, Hauptsache der politische Gegner erleidet eine Niederlage. Wie wäre es mit Sowohl-als-auch? Gemeinsam Probleme Lösen, egal von wem die Idee kommt?

Begrenzte Ressourcen - begrenzte Zuwanderung. Soweit klar.

Kurzfristig geht nur Obergrenze. Und ja, dann bleibt Flüchtling Nr. x+1 draußen. Ist dann halt so. Wenn der Bus voll ist, muß ich auch auf den nächsten warten, und wenn es keinen gibt, anders weiterkommen. Das müssen wir abkönnen, wenn wir auf Dauer zumindest einigen helfen können wollen. Wenn die Achse vom Bus wegen Überladung bricht, fährt keiner mehr weiter.

Mittelfristig muß man natürlich schauen, daß weniger kommen, bzw. nur die wirklich bedürftigen. Dazu gehört zwar auch Hilfe vor Ort in Krisengebieten, aber auch klare Abschreckung für alle, die auf der Flüchtling-Mitleids-Welle Mitreiten wollen, wie auch eine vielfach effektivere Rückführung aller, die kein Recht und keinen zwingenden Grund haben, hierzubleiben. In Richtung Abschreckung ist z.B. Dänemark höchst aktiv.

In Deutschland reden zwar alle über alle Möglichen Optionen, aber ich sehe immer noch zu wenig konkret umgesetzte effektive Schritte.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:24 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.