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Hier wird beim Essen, beim Autobahnfahren und beim Heizen immer wieder auf den Freiheitsbegriff Bezug genommen. Was aus meiner Sicht fehlt, ist, dass Freiheit mit Verantwortung verknüpft ist.
Ein Beispiel ist die oben geäußerte Behauptung, Essen müsse nur schmecken und satt machen; moralische Aspekte seien beim Essen grundsätzlich verkehrt. Andere wenden ein, die Freiheit zur Wahl unserer Nahrung geht mit Verantwortung einher. So ist es auch bei den anderen Streitthemen zwischen dem politisch rechten und linken Lager: Die einen betonen stets die Freiheit der Wahl. Die anderen sehen die Verantwortung beim Auswählen. Die meisten von uns stehen irgendwo dazwischen. |
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Das mit dem Fleisch im Angebot ist die dogmatische Position. |
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Es gibt hier sicher auch andere Meinungen. Historisch belegbar sind diese jedoch nicht. Das Argument, dass es hier anders läge, wiederholt sich historisch ebenfalls :Blumen: |
Ich halte das Argument der grundsäatzlichen Freiheit - nicht nur beim Essen - für ziemlich verlogen. Im Prinzip habe ich auch heute keine Freiheit, sondern darf weder Hunde schlachten, noch Menschenfleisch konsumieren (um mal Extrembeispiele zu bringen). Aber mit diesen Verboten und Konventionen hat kaum jemand ein Problem, weil er das sowieso einhält und das Gefühl, etwas zu verlieren, nicht besteht. Anderes interessantes Beispiel: Gänsestopfleber. Für uns eher undramatisch, das zu verbieten - in Frankreich und der Westschweiz wäre das politischer Selbstmord. Dabei liegen die Kulturen doch eigentlich recht nah beianander, denkt man.
Es ist also immer eine Frage der Perspektive - was der eine gern abschaffen möchte, will der andere unbedingt behalten. Und die Abwägung der Werte (Tierschutz, Klima etc) gegen die individuelle und punktuelle Freiheit wird uns immer beschäftigen. Wer mit dieser Diskussion ein Problem hat, kann sich schon mal einen Vorrat Herztropfen für den Rest seines Lebens besorgen. Vorherzusagen, dass ein paar Populisten damit zuverlässig Themen haben werden, ist auch keine grosse intellektuelle Leistung. Also was bleibt uns überig? Ruhe bewahren und Veränderungen auch mal annehmen. Aber wie wir ja alle wissen, die Deutschen hassen vor allem zwei Dinge: Stagnation und Veränderung ;) |
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Zum Thema Rechtsruck kann ich Markus Lanz vom 05.10. empfehlen (ZDF Mediathek). Da war Roman Deininger zu Gast. Wers nicht weiß: Das war der SZ Redakteur, der im Wahlkampf die Causa Aiwanger ins Rollen gebracht hat, um die Freien Wähler zu diskreditieren, und um damit letztendlich die CSU in eine Koalition mit den Grünen zu treiben. Nun ja, das ist bekanntermaßen nach hinten losgegangen.
Wer keine Zeit oder Lust hat sich das anzuschauen: Seine Kernaussage ist, dass es in Bayern schon immer eine gewisse Menge an Menschen gegeben habe, die konservative Politik bevorzugen, diese Politik aber nun bei der CSU nicht mehr sehen und demzufolge nun zu den FW oder gleich zur AfD abgewandert sind. Das sieht prima facie natürlich wie ein Rechtsruck aus, ist es aber eigentlich nicht. Im Grunde hat "Genussläufer" schon vor ein paar Tagen das Gleiche geschrieben, wobei ich nicht weiß, aber er das, was Deininger gesagt hat, einfach nur wiederholt hat, oder ob das seine eigene Meinung war. Mal eine Frage: Gestern die Anstalt gesehen ? Ich fand absolut interessant, was sie am Schluss dargestellt haben. Warum sie das ausgerechnet jetzt gemacht haben, verstehe ich allerdings nicht. Es ist nämlich im Prinzip das, was in Israel vor Kriegsausbbruch für große innenpolitische Unruhe gesorgt hat, nämlich die Abschaffung/Einschränkung einer rechtsstaatlichen Kontrolle der Regierung durch ein Gericht. Haltet ihr sowas für einen Rechtsruck ? |
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"es reicht in unserem Demokratiesystem, dass die AfD einmal mit ausreichender Stimmacht versehen wird, dann hält auch unsere Demokratie genug Regeln aus sich selbst heraus bereit, genau diese unsere Demokratie und ihre Kontrollinstanzen abzuschaffen." War schon erschreckend, mit welcher Offenheit genau dies thematisert wurde, quasi als Anleitung. Aber ich denke, der Hintergrund wird eher gewesen sein, den immer noch "AfD für eine Weile als Watschen für die etablierten Parteien ist doch nicht so schlimm" - Verfechtern einmal aufzuzeigen, dass Polen und Ungarn als Blaupause für Deutschland durchaus auch herhalten können. Ich fand die Sendung absolut spannend! |
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