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GreatPanther 16.11.2015 14:42

was ist denn bitteschön deiner Meinung nach repräsentativ?

Was glaubst du denn würde rauskommen wenn man alle Deutschen diesbezüglich befragen würde?

Campeon 16.11.2015 14:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1183138)
Man hat bei den Attentaten einen syrischen Pass gefunden, dem man einem der Attentäter zugeordnet hat. Ich finde das recht ungewöhnlich. Auch beim Attentat auf Carlie Hebdo fand man einen syrischen Reisepass im Fluchtauto. Ist das Zufall oder sollte uns das misstrauisch machen?

Das mit dem Pass hatten wir schon am 11. September, da wurde ja auch ein völlig unversehrter Pass am Ground Zero gefunden, der von einem der Attentäter stammen sollte.
Ich glaube garnichts mehr von den Nachrichten, wir bekommen sowieso nur das erzählt, was wir glauben sollen, nicht das was Wahrheit ist.

Cruiser 16.11.2015 14:53

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1183196)
was ist denn bitteschön deiner Meinung nach repräsentativ?

Was glaubst du denn würde rauskommen wenn man alle Deutschen diesbezüglich befragen würde?

Geht ja nicht darum, was ich glaube oder nicht.

Aber wenn du schreibst:

Plural: So denken andere Politiker

und dann wird ein! Ex-Politiker interviewt...

;)

Jog 16.11.2015 15:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1183172)
Werde mal konkret.


Die Grenzen zwischen den von mir genannten Aspekten sind teilweise fliesend. Versuche dennoch mal bei der o.g. Logik zu bleiben... Wobei das doch alles keine Raketenwissenschaft ist - oder???

Humanitär:

Verwendung nicht unbeträchtlicher Mittel aus den Staats- und Länderkassen um den Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten möglichst schnell eine menschenwürdige Basis für die Integration in unsere Gesellschaft zu geben. Dass das bei monatelangen Aufenthalten in Massenlagern ohne Privatsphäre und ohne jede Erlaubnis zur sinnvollen Betätigung nicht gegeben ist, ist offensichtlich. Es dauert viel zu lange, bis die Betroffenen in die Lage versetzt werden, sich selbst zu helfen (Arbeitserlaubnis, Zugang zu Bildungssystemen etc.).

Davon gänzlich unabhängig steht die Frage, wer überhaupt länger hier bleiben möchte. Denn auch für alle, die möglichst bald zurück in ihre Heimat wollen, sind die o.g. Voraussetzung zu schaffen.

Das ist ein beträchtlicher Aufwand, finanziell wie ideell. Und unbequemer als jedes "romantische" Lippenbekenntnis, weil wir ggf. auf andere Investitionen in diesem Land verzichtet müssen.

Juristisch:

Konsequentes Vorgehen gegen alle, die sich nicht an die bestehenden Gesetzte unserer Gesellschaft halten wollen. Das trifft auf die Volksverhetzer aus der rechten Szene genau so zu wie auf die Flüchtlinge, die ihre religiösen und kulturellen Werte über unsere Gesetze stellen. Ich denke, daß es hier zu keiner Verschärfung der Gesetzeslage kommen muß, sondern nur zu einer konsequenteren Anwendung der bestehenden. Zumindest bestätigen mir dies einige Personen aus dem juristischen Umfeld. Andere, welche ich aus den Strafverfolgungsbehörden kenne, wünschen sich sehr wohl die ein oder andere Gesetzesverschärfung, um besser durchgreifen zu können und die o.g. Konsequenz auch anwenden zu können.

Auch das wird im Zweifel Geld kosten. Ggf. auch zu mehr Überwachung und zu den ein oder anderen Restriktionen führen, die aber teils schon heute etabliert sind, ohne dass wir das bewußt wahrnehmen: Überwachung von Kommunikationswegen, mehr Kameras in öffentlichen Räumen, erhöhte Präsenz von Polizei, unmittelbarere Eingriffsrechte der Polizei etc...

Kulturell:

Multkulti funktioniert nur bilateral. Wer nicht bereit ist, neben seiner Kultur mit allen Konsequenzen und ohne Vorbehalt auch die etablierte Kultur seines Gastlandes zu akzeptieren, sollte seinerseits nicht mit all zu viel Toleranz rechnen dürfen und in der Ausübung "seiner" Kultur eingeschränkt werden, bis hin zur Ausweisung. Das ist ein kritischer Punkt, dessen bin ich mir bewußt. Aber wer einmal erlebt hat, was z.B. Unterdrückung von weiblichen Familienmitgliedern bedeutet oder wie sich Intoleranz gegenüber der europäischen Freizügigkeit im Denken und Handeln oder auch nur zum Tragen westlicher Kleidung im täglichen Miteinander auswirken können, der versteht, daß hier Ansätze zur Integration ins Leere laufen. Dies zu ignorieren oder unter den Aspekten von Meinungs- und Religionsfreiheit zu tolerieren, ist die Art von Sozialromanik, die ich zur Verteidigung unserer kulturellen Werte für unangemessen halte. Zudem diskreditieren diejenigen, die sich derart verhalten, alle anderen, die sehr wohl zur Integration bereit sind, ohne die eigene kulturelle Identität gleich vollständig aufgeben zu müssen.

Das ist kein Statement gegen "Multikulti" sondern die Voraussetzung hierfür.

Bin mir jetzt nicht sicher ob das nun noch zum engeren Themenkreis dieses Threads gehört. Aber du wolltest, daß ich konkreter werde. Sind zudem auch keine besonders neue oder gar exklusive Erkenntnisse. Aber die Durchsetzung und Umsetzung ist unbequem, für mich unverständlich schwierig oder scheinbar oft schlicht unerwünscht .... Wie man allenthalben sehen kann...

Grüße
Jog

Hafu 16.11.2015 15:34

Sehr lesenswert ein Gastbeitrag eines Islam-Kenners in der FAZ:

Der IS wartet geradezu darauf, dass der Westen ihm den Krieg erklärt

Der Text ist etwas kompliziert zu lesen, aber die Hintergründe des Terrors und mögliche Wege der Bekämpfung sind eben auch kompliziert.

Ich hätte mir gewünscht, dass die französische politische Führung sich auch die Zeit genommen hätte, sich mit den Ursachen und der Denkweise der Attentäter auseinanderzusetzen (u.a. mit Hilfe von Texten wie dem oben verlinkten) , anstatt auf die stereotype miltärische Option (in Form von Luftangriffen wie jenen heute nacht) zu setzen, bei der doch jedem klar denkenden Menschen von vornherein klar sein müsste, dass man damit niemanden von Bedeutung beim IS erwischt (mit Sicherheit aber reichlich zivile Opfer), weil gerade unmittelbar nach einem derartigen Anschlag wie dem von Paris, die IS-Führung erst mal abtaucht und sich nicht als Zielscheibe an den dem amerikanischen und franzörischen Geheimdiensten bekannten Kommandobasen aufhält.

"Vergeltungsangriffe" bedienen nur Rache-Sentiments in der eigenen Gesellschaft und dienen dazu Wählerstimmen zu sammeln.

Flow 16.11.2015 15:52

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1183193)
Ob der repräsentativ ist, kann jeder für sich entscheiden ;)

Wikipedia über sputniknews :

Zitat:

Ausrichtung

Generaldirektor Dmitri Kisseljow bestätigt die politische Ausrichtung des Dienstes.[7] Laut Putin-Sprecher Dmitri Peskow ist eine zentral vom Kreml gesteuerte Nachrichtenvermittlung legitim: „Ein Propaganda-Instrument ist ein unveräußerliches Attribut eines jeden Staates. So etwas gibt es überall.“[8] Dmitri Kisseljow als deren Chef hält gar den „Informationskrieg“ für die „Hauptform der Kriegsführung“.[9] Die britische Wochenzeitung The Economist bezeichnete Kisseljow schon 2013 als Russlands Chefpropagandisten („Russia’s chief propagandist“).[10]

Der Hörfunkkorrespondent für das ARD-Studio Moskau, Markus Sambale, spricht anlässlich der Vorstellung des Mediendienstes Sputnik von einem Informationskrieg, in dem Putin sich mit dem Westen sehe und den er mit der Pressefreiheit widersprechenden Mitteln führe.[11] Julian Hans von der Süddeutschen Zeitung sieht in dem Nachrichtenportal einen neuen Versuch, russische Staatspropaganda in Deutschland zu verbreiten.[5]

eik van dijk 16.11.2015 16:23

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1183214)
Sehr lesenswert ein Gastbeitrag eines Islam-Kenners in der FAZ:

Der IS wartet geradezu darauf, dass der Westen ihm den Krieg erklärt

Der Text ist etwas kompliziert zu lesen, aber die Hintergründe des Terrors und mögliche Wege der Bekämpfung sind eben auch kompliziert.

Ich hätte mir gewünscht, dass die französische politische Führung sich auch die Zeit genommen hätte, sich mit den Ursachen und der Denkweise der Attentäter auseinanderzusetzen (u.a. mit Hilfe von Texten wie dem oben verlinkten) , anstatt auf die stereotype miltärische Option (in Form von Luftangriffen wie jenen heute nacht) zu setzen, bei der doch jedem klar denkenden Menschen von vornherein klar sein müsste, dass man damit niemanden von Bedeutung beim IS erwischt (mit Sicherheit aber reichlich zivile Opfer), weil gerade unmittelbar nach einem derartigen Anschlag wie dem von Paris, die IS-Führung erst mal abtaucht und sich nicht als Zielscheibe an den dem amerikanischen und franzörischen Geheimdiensten bekannten Kommandobasen aufhält.

"Vergeltungsangriffe" bedienen nur Rache-Sentiments in der eigenen Gesellschaft und dienen dazu Wählerstimmen zu sammeln.

Glaubst du das haben sie nicht? Ich glaube dass sich europäische Regierungen schon im Vorfeld Gedanken über solche Szenarien machen und dass nicht erst machen wenn etwas passiert. Ich weiß nicht wen genau sie mit den Luftangriffen treffen wollen, aber dass das alles unüberlegt passiert kann ich mir nicht vorstellen. Was jetzt nicht heißt dass ich das gut finde.

Hafu 16.11.2015 17:18

Zitat:

Zitat von eik van dijk (Beitrag 1183223)
Glaubst du das haben sie nicht? Ich glaube dass sich europäische Regierungen schon im Vorfeld Gedanken über solche Szenarien machen und dass nicht erst machen wenn etwas passiert. Ich weiß nicht wen genau sie mit den Luftangriffen treffen wollen, aber dass das alles unüberlegt passiert kann ich mir nicht vorstellen. Was jetzt nicht heißt dass ich das gut finde.

Das ist nicht unüberlegt passiert (solche Pläne liegen bei US-Amerikanern, Israelis und offensichtlich, wie wir jetzt wissen, auch Franzosen einsatzbereit in der Schublade), aber es war gleichwohl eine komplett sinnlose Aktion, mit der man vielleicht kurzfristig Beifall in der breiten Masse der eigenen Bevölkerung bekommt (das ist der einzige Zweck eines solchen Bombardements), aber mit der man mittel- und langfristig betrachtet den Konflikt nur verschärft und der IS sowie zukünftigen Attentätern in die Karten spielt.

Wenn die Einsatzziele tatsächlich ein sinnvolles militärisches Ziel gewesen wären, mit denen man den IS wirklich schwächt, dann wartet man doch nicht bis es ein Selbstmordattentat der stattgehabten Größenordnung gegeben hat, bis man da einen Angriff fliegt.


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