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bello 18.11.2008 12:16

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 155468)
20% wären ein Befriedigend, wenn ich mich recht erinnere. Nun könnte man ja argumentieren, dass noch Spielraum da sei, bis zum Mangelhaft. Ich persönlich lebe lieber mit Sachen, die gut funktionieren.

Nur mal so:

Es gab zwischen 1949 und 1989 auf deutschem Boden ein System (die DDR), dass für alle funktioniert hat. Es gab per Definition keine Arbeits- und Obdachlosen.

Allerdings gab es einige Leute, die quasi mit Gewalt in Wohnungen gezwungen wurden bzw. mit Gewalt zum Arbeiten gezwungen wurden.

Was ich sagen will: Es wird immer Menschen geben, die auf Grund verschiedenster Ursachen nicht in der Lage sind den "normalen" Alltag zu bewältigen. Für diese Menschen gibt es im bestehenden System (BRD) eine Vielzahl von Angeboten, deren Annahme aber freiwillig ist. Wo siehst Du da genau das Versagen des Systems?

Hugo 18.11.2008 12:21

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 155456)
Autsch. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Betroffener in diesem Forum schreibt?



Wenn Tafeln (was für ein schönes Wort) organisiert werden (müssen), ist das für mich schon ein Versagen des Systems.

Und wenn es nur uns saugut geht, ist das für mich auch ein Versagen des Systems.

es geht doch nich um dieses forum, oder bekommst du gar nix anderes mehr mit?!

jeden montag gibts wieder ne kleine demo hier in darmstadt...die die da demonstriern, immer die gleichen 5, sind aber gar keine hartz4 empfänger...wenn es so viele hartz4 empfänger gibt, und die gibts ja nachweislich, wieso demonstriert keiner von denen?!

entweder sie sind nicht so unzufrieden dass es zum demonstiern reicht, oder sie haben besseres/wichtigeres zu tun.

aber es gibt immer selbst ernannte rächer der enterbten, witwen und waisen die meinen alles mies reden zu müssen nur um ihre eigene profilneurose zu überdecken

honeyjazz 18.11.2008 12:32

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155479)
jeden montag gibts wieder ne kleine demo hier in darmstadt...die die da demonstriern, immer die gleichen 5, sind aber gar keine hartz4 empfänger...wenn es so viele hartz4 empfänger gibt, und die gibts ja nachweislich, wieso demonstriert keiner von denen?!

:Lachanfall:

Die Argumentationskette ist wirklich einzigartig.

neonhelm 18.11.2008 12:40

Zitat:

Zitat von bello (Beitrag 155478)
Für diese Menschen gibt es im bestehenden System (BRD) eine Vielzahl von Angeboten, deren Annahme aber freiwillig ist. Wo siehst Du da genau das Versagen des Systems?

Gute Frage. Wie schon gesagt, ein Zeichen wäre, dass Tafeln eingerichtet werden, weil Menschen sich augenscheinlich nur noch notdürftig durchbringen können.

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155479)
es geht doch nich um dieses forum, oder bekommst du gar nix anderes mehr mit?!

Na, dann musst du schon genau formulieren, wann du dich auf was beziehst. Aber in der nächsten Beziehungsdisskussion kannst du gerne so argumentieren. :Cheese:

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155479)
jeden montag gibts wieder ne kleine demo hier in darmstadt...die die da demonstriern, immer die gleichen 5, sind aber gar keine hartz4 empfänger...wenn es so viele hartz4 empfänger gibt, und die gibts ja nachweislich, wieso demonstriert keiner von denen?!

entweder sie sind nicht so unzufrieden dass es zum demonstiern reicht, oder sie haben besseres/wichtigeres zu tun.

Hm, mal darüber nachgedacht, warum jemand ALG2-Empfänger ist und wie eventuell seine Lebensumstände sein könnten? Dass da jemand aus verschiedenen Gründen gar nicht in der Lage sein könnte, zu protestieren?

Das Eintreten für andere hat imho nichts mit Miesepetrigkeit zu tun, sondern mit dem Anspruch an sich selbst.

TriBlade 18.11.2008 12:48

Zitat:

Nur mal so:

Es gab zwischen 1949 und 1989 auf deutschem Boden ein System (die DDR), dass für alle funktioniert hat. Es gab per Definition keine Arbeits- und Obdachlosen.
Eigentlich bin ich auch ein sehr zynischer und ironischer Mensch, hier bin ich mir aber immer noch nicht sicher ob du das wirklich ironisch gemeint hast.
Wenn nicht habe ich Angst.



Zitat:

Was ich sagen will: Es wird immer Menschen geben, die auf Grund verschiedenster Ursachen nicht in der Lage sind den "normalen" Alltag zu bewältigen. Für diese Menschen gibt es im bestehenden System (BRD) eine Vielzahl von Angeboten, deren Annahme aber freiwillig ist. Wo siehst Du da genau das Versagen des Systems?
Hier volle Zustimmung. Unser Sozialsystem ist so gut, dass es besser nicht oder nur sehr sehr schwer möglich ist. Wer das immer noch nicht begriffen hat, dürfte ein ernsthaftes Problem haben. Es ist absolute Utopie für jeden Mensch immer und überall alles zur Verfügung stellen zu können. Es mag hart klingen aber man muss auch mal der Wirklichkeit ins Auge schauen können.

bello 18.11.2008 13:45

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 155486)
Eigentlich bin ich auch ein sehr zynischer und ironischer Mensch, hier bin ich mir aber immer noch nicht sicher ob du das wirklich ironisch gemeint hast.
Wenn nicht habe ich Angst.

Hmm, war vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt. Laut Selbstverständnis eine Arbeiter- und Bauernstaates sind Obdach- und Arbeitslose Auswirkungen des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Deshalb gab es sowas in der DDR nicht. Man hat deshalb Leute, die keiner Arbeit nachgehen wollten oder wohnungslos waren, zwangsweise damit versorgt.

Hugo 18.11.2008 13:56

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 155484)
Hm, mal darüber nachgedacht, warum jemand ALG2-Empfänger ist und wie eventuell seine Lebensumstände sein könnten? Dass da jemand aus verschiedenen Gründen gar nicht in der Lage sein könnte, zu protestieren?

Das Eintreten für andere hat imho nichts mit Miesepetrigkeit zu tun, sondern mit dem Anspruch an sich selbst.


zu ersterem
nun...nicht jeder der "unverschuldet" arbeitslos wurde und dies längere zeit bleibt, so dass er ALG2 bezieht ist nicht dazu im stande, nicht an protesten teil zu nehmen, dennoch nimmt an dem hiesigen montagsdemonstratiönchen k(aum )einer von ihnen teil

zu zweiterem.
ich seh in der handlung keinen anspruch der akteure an sich selbst, sondern einen gewissen geltungsdrang. Sollen ihre energie lieber in was anständiges investiern und meinetwegen in ner armenküche aushelfen, als unbescholtene mitbürger jede woche aufs neue akkustisch zu belästigen.

outergate 18.11.2008 13:57

Zitat:

Zitat von bello (Beitrag 155499)
Hmm, war vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt. Laut Selbstverständnis eine Arbeiter- und Bauernstaates sind Obdach- und Arbeitslose Auswirkungen des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Deshalb gab es sowas in der DDR nicht. Man hat deshalb Leute, die keiner Arbeit nachgehen wollten oder wohnungslos waren, zwangsweise damit versorgt.

zwangsversorgung mit wohnraum gab es nicht.
vielerorts gab es eine ausgemachte wohnungsknappheit, die insbesondere in den anfängen der wendezeit dann auch nicht wenige ausreiseanträge begründete.
wohnungsberechtigung musste man erwerben oder sich erschmieren. über "zwangs"zuweisungen wären nicht wenige sehr glücklich gewesen.

mit dem arbeitszwang ist es schon schwieriger gewesen. lehnte man mehrmals arbeit ab, lief man gefahr nach §249 StGB als asozial verurteilt und weggesperrt zu werden.


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