Norman hat im Interview nach dem Rennen offen erzählt, wie das Rennen bei ihm verlaufen ist. Die Enttäuschung war ihm dabei ins Gesicht geschrieben. Er hatte demnach von Anfang an Probleme, seine gewünschte Leistung abzurufen. Das er dennoch gefinisht hat, ist nach der Erwartungshaltung im Vorfeld moralisch gesehen eine gute Leistung. Er hatte allerdings durch die im Vorfeld kritischen Kommentare über seine DNF's in letzter Zeit einen gewissen Druck, ins Ziel zu kommen.
Es gibt jedes Jahr zig Profis auf Hawaii, die ihre Erwartungen nicht erfüllen und trotzdem finishen und ein paar andere, die das Rennen nicht beenden. Norman hat den besserern Weg gewählt und er hat vor allem für Spannung und Unterhaltung gesorgt.
Zu Chris McCormack kann ich nur den Kopf schütteln. Auf dem Rückweg von Hawi ist ein gerissener Schaltzug vom vorderen Umwerfer eines der kleineren technischen Probleme. Macca sollte soviel Ahnung haben, den Umwerfer mit einem Schraubenzieher in 30 sek. auf das große Blatt zu stellen, da er das kleine sowieso nicht mehr braucht. Selbst wenn er das nicht kann, sollte der Tech Support dazu in der Lage sein. Er hätte auf dem kleinen Blatt weiterfahren können, bis die Helfer da sind und hätte dabei selbst bei einer Wartezeit von 15 min keine 5 min verloren. Laut Zwischenzeit am Wendepunkt in Hawi hatte er auch schon ein paar hundert Meter Rückstand. Für mich war der Ausstieg ein Zeichen von Schwäche und werte das Rennen moralisch für Norman. Er hat über 8 Stunden mit sich selbst gekämpft und Macca hat das Rennen und sich selbst in ein paar Minuten aufgegeben.
Gruß
Jürgen
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