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Rälph 01.09.2023 10:13

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1720466)
Ich finde es auch etwas seltsam einer Sportart die Attraktivität abzusprechen, nur weil es Deutschland hier gerade nicht geschissen bekommt.
Es ist vielmehr das Problem, dass die kleinen Länder deutlich aufgeholt haben und die Deutschen eben stehen geblieben sind oder sich sogar zurück entwickelt haben. Das liegt sicher nicht an der Sportart, sondern allein an den deutschen Athleten.

Man muss sicherlich unterscheiden zwischen persönlicher und medialer Attraktivität.

Medial finde ich Leichtathletik durchaus sehr gut konsumierbar - das hat schon was, diese Superathleten. Als Kind war ich selbst dagegen nicht lange im Verein dabei, das war mit viel zu langweilig, immer im Kreis zu rennen...

Darüber hinaus sollte man sich auch nichts vormachen: Ich halte die Leichtathletik für hochgradig Dopingverseucht. Wenn man D ein halbwegs funktionierendes Antidopingsystem unterstellt, ist es erstaunlich, dass unsere Athleten überhaupt noch so gut abschneiden.

keko# 01.09.2023 10:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1720468)
Hi,

Hi,

man geht ja von der Annahme aus, dass Intelligenz einer Normalverteilung unterliegt, d.h. 50 % liegen über 100, 50 % unter 100. Mit einem IQ-Wert = > 100 scheint ein Abitur erreichbar zu sein, stimmen die motivationalen Faktoren, allerdings selten ein 1ser Abi. :)

Die vertikalen Linien sind übrigens die bekannten Sigma-Intervalle. Hat man mal aus dem Schulstoff gestrichen und vor wenigen Jahren wieder in den Lehrplan aufgenommmen (BaWü, Mathe-LK). Es tut sich also was, ich bleibe Optimist ;)

keko# 01.09.2023 10:34

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1720473)
Und genauso wenig konnten die Kinder bei Kekos tollem Schwimmlehrer nach 5 Minuten alle schwimmen.

Was will man mit solchen Beiträgen eigentlich ausdrücken?

Früher war alles besser?

Was willst du mit solchen Beiträgen eigentlich ausdrücken?

Jetzt ist alles besser?;) :Blumen:

Roini 01.09.2023 10:54

Ich will gar nichts ausdrücken.
Aus diesem Grund brauch ich mir aber auch keine Märchengeschichten ausdenken...;)

Klugschnacker 01.09.2023 11:09

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 1720331)
“Uns ist die Härte abhandengekommen" […]

Da hat er meine volle Zustimmung!

Ich habe noch nicht verstanden, warum Härte gegen sich selbst eine Tugend sein soll.

In Deinem Eingangsposting und auch bei vielen Kommentaren scheint es völlig klar zu sein, dass Selbstaufopferung und bedingungsloses Durchhaltevermögen für ein bestimmtes Ziel erstrebenswerte Eigenschaften seien.

Mir ist das nicht so klar.

Für das Lebensglück eines Menschen ist es nicht erforderlich, das Letzte aus sich herauszuholen, eher im Gegenteil. Es ist nicht so, dass die Menschen jener Länder, wo man sich von Kind auf am meisten abrackert, die glücklichsten wären. Immer höhere Leistungsanforderungen an unsere Kinder machen aus ihnen nicht automatisch glücklichere Kinder. Eher dürfte das Gegenteil zutreffen. Wenn wir also höhere Leistungen von den Kindern und Jugendlichen verlangen, geht es offensichtlich nicht um deren Lebensglück. Um was dann?

Geht es um den allgemeinen Lebensstandard, der im Wettbewerb mit anderen Gesellschaften erkämpft werden muss und von der verweichlichten Jugend gefährdet wird?

Hier gilt es aus meiner Sicht zu bedenken, dass die heutige Jugend im Durchschnitt einen höheren Bildungsgrad aufweist als die Generation ihrer Eltern und Großeltern. Den Vorwurf mangelnder Bildung kann man der Jugend daher nicht machen. Über unseren gegenwärtigen Auf- oder Abstieg im wirtschaftlichen Wettbewerb mit anderen Ländern entscheiden zudem nicht die jungen Leute. Sondern die politischen und wirtschaftlichen Führer:innen, die allesamt der angeblich so harten Kämpfergeneration angehören.

Hier wäre der Gedanke zu prüfen, ob deren Härte, die sie sich selbst zuschreiben, nicht vielmehr ein heroisierender Ausdruck für Sturheit, Einfallslosigkeit und Unflexibilität ist. Jeder Ausdauersportler weiß, dass Härte, Sturheit und Unflexibilität verschiedene Seiten derselben Sache sind. Dass die Deutschen als weltweit führende Autobauer derzeit hinterherlaufen, liegt nicht an der Bequemlichkeit der Jugend. Sondern an der Sturheit der Alten in Politik und Wirtschaft.

Für viele scheint es eine klare Sache zu sein, dass Deutschland im Ranking der stärksten Wirtschaftsnationen in der Top Ten sein muss. Für dieses Ziel sei eine abgehärtete Jugend erforderlich, hart gegen sich selbst, um das Letzte an Leistung aus sich herauszuholen. Aber ein Spitzenplatz in einem Wirtschaftsranking ist kein Selbstzweck. Wer weiß, vielleicht wären wir glücklicher, wenn wir nicht Exportweltmeister wären, sondern mit Platz 20 zufrieden wären, und dafür mal Zeit hätten, mit den Kindern zum Sportplatz zu fahren? Oder ins Theater, anstatt insgeheim froh zu sein, dass die Kinder vor Tiktok verblöden und uns Erwachsene in Ruhe lassen?

Bereits heute leben die meisten von uns in einem materiellen Überfluss. Bei einem Wirtschaftswachstum von 2% dauert es nur rund 30 Jahre, bis sich die Wirtschaftsleistung Deutschlands verdoppelt. Unsere Kinder werden doppelt so viel haben wie wir. Reicht das nicht? Muss es immer noch mehr sein? Sollen unsere Kinder mit Härte anstreben, noch dickere Autos zu fahren und noch mehr unnützes Zeug in ihre Häuser zu schleppen?

Ich hoffe, dass unserer Jugend etwas besseres einfällt. Dass sie gut sind zu sich selbst und ihr Leben nicht als Wettkampf gegen andere bestreiten, bei dem nur ein erster Platz zählt.

Adept 01.09.2023 11:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720494)
...

Finde ich sehr gut beschrieben.

Ist auch das, was ich meinte. Die Gesellschaft scheint sich da zu ändern. Und vielleicht ist das auch ganz gut so...

Siebenschwein 01.09.2023 11:31

"Hier wäre der Gedanke zu prüfen, ob deren Härte, die sie sich selbst zuschreiben, nicht vielmehr ein heroisierender Ausdruck für Sturheit, Einfallslosigkeit und Unflexibilität ist"

You made my day.
Auch dem Rest kann ich voll zustimmuen. Leistung als Selbstzweck oder um sich anderen Menschen/Nationen gegenüber überlegen zu fühlen ist sinnlos.

keko# 01.09.2023 11:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720494)
...

Für viele scheint es eine klare Sache zu sein, dass Deutschland im Ranking der stärksten Wirtschaftsnationen in der Top Ten sein muss. Für dieses Ziel sei eine abgehärtete Jugend erforderlich, hart gegen sich selbst, um das Letzte an Leistung aus sich herauszuholen. Aber ein Spitzenplatz in einem Wirtschaftsranking ist kein Selbstzweck. Wer weiß, vielleicht wären wir glücklicher, wenn wir nicht Exportweltmeister wären, sondern mit Platz 20 zufrieden wären, und dafür mal Zeit hätten, mit den Kindern zum Sportplatz zu fahren? Oder ins Theater, anstatt insgeheim froh zu sein, dass die Kinder vor Tiktok verblöden und uns Erwachsene in Ruhe lassen? ....

Solche Gedanken sind vollkommen ok. Man sollte aber in Erwägung ziehen, dass das eine das andere zur Folge hat: wenn man sich also mit Platz 20 zufrieden gibt, haben sich schöne Beachvolleyballplätze oder Theaterbesuche möglicherweise erledigt, da es sie auf Dauer nicht mehr gibt. Wohlstand fällt ja nicht vom Himmel.

Es sei denn: man denkt um und verteilt neu. Denn Geld gibt es ja wie Sand am mehr.
Ob hier bei diesem Thema oder dem Klimawandel: letztendlich haben wir ein Systemproblem.


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