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Schwarzfahrer 03.11.2020 21:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1562932)
Imame distanzieren sich ganz deutlich von Terror:

Löbliche Einzelaktion. Aber für einen wie großen Teil der Muslime stehen sie? Was ich aber bei allen Anschlägen, die im Namen des Islam in den letzten Jahren verübt wurde, vermisse, ist ein deutlich erkennbarer Aufschrei der Millionen Muslime in Europa gegen die Vereinnahmung ihrer Religion für solche Zwecke. Ich weiß von keiner Demo von Muslimen gegen islamistische Gewalt (dafür gab es zuletzt eine Mini-Demo gegen Macron in Berlin - daß es da keine Muslimische Gegendemo gab, wo doch jede Rechte Demo entsprechend begleitet wird, ist eine Schande). Muslime, die den Islam kritisieren, müssen in Deutschland z.T. unter Polizeischutz leben.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1562932)
Dazu muss man sehen,dass es den Islam als Einheit überhaupt nicht gibt.

Ebenso wenig wie das Christentum als Einheit - trotzdem haben alle Muslime (wie auch jeweils alle Christen) eine große gemeinsame kulturelle und Werte-Basis, die sie verbindet.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1562932)
Es gibt unzählige Strömungen, die alle unterschiedliche Interessen haben und einige haben als Interesse auch den Terror. Das kann man aber nie dem einzlenen Muslim ankreiden und er kann daran auch nichts ändern, auch nicht der Imam.

Das klingt wie "Höhere Gewalt", mit der man sich abzufinden hat. Ist mir allzu einfach und fatalistisch. Mit dieser Einstellung ist keine extremistische Einstellung jemandem anzukreiden.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1562932)
Der rechte Naziterror konnte von der Bundesrepublik nach 45 als Staat aufgearbeitet werden und kann jetzt auch von der BRD als Staat bekämpft werden, gegen den Islamismus gibt es keine solche Instanz die das übernehmen könnte und die auch eine gewisse Durchsetzungsgewalt/-macht hat.

Du meinst, der Staat ist keine Instanz, eine extremistische Religion oder Ideologie zu bekämpfen? Oder wieso gibt es einen Unterschied in dieser Hinsicht zwischen der RAF, NSU oder Islamisten?

noam 03.11.2020 21:24

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1562951)
Ich will keinesfalls islamistischen Terror schönreden.
Aber ziemlich genau das Gleiche kannst man hier über Rechtsextreme sagen. Die haben halt keine Imame, die ihnen was vorpredigen sondern radikale Youtuber / Telegramer, etc.
Und Teile der Coronaleugner haben sich auch schon stark radikalisiert.

Das ist alles ähnlich beunruhigend.

Dein Ernst? Whataboutdism kritisierst du doch sonst auch ganz gern.

Man könnte bei den fremdenfeindlichen sicherlich begründen, dass sie versuchen unsere Lebensweise in völlig übersteigerter Selbstüberhöhung vor den Fremden zu schützen aus irrationaler Angst den eigenen Wohlstand durch Überfremdung zu verlieren.


Dass jemand seine Taten auf seine religöse Überzeugung begründet und dafür aus der Glaubensgemeinschaft auch noch schweigende Duldung erfährt, ist mir weder bei den Hinduisten, Buddhisten, Christen, Juden oder anderen Religionen aufgefallen. Aber diese Religionen haben sich weitestgehend in säkularen Systemen arrangiert.

Klugschnacker 03.11.2020 21:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1562961)
Dass jemand seine Taten auf seine religöse Überzeugung begründet und dafür aus der Glaubensgemeinschaft auch noch schweigende Duldung erfährt, ist mir weder bei den Hinduisten, Buddhisten, Christen, Juden oder anderen Religionen aufgefallen. Aber diese Religionen haben sich weitestgehend in säkularen Systemen arrangiert.

Das sehe ich anders. Ich erinner mich noch lebhaft um die Debatte um die Ehe für alle. Da waren die meisten Gegner religiös motiviert. Das Gericht hat dann klargestellt, dass hier (seit Jahrzehnten) gegen Menschenrecht verstoßen wird.

Eine ähnliche Situation haben wir bei der Sterbehilfe oder bei Schwangerschaftsabbrüchen, beim Religionsunterricht oder beim Arbeitsrecht in sozialen Berufen.

Das sind keine Attentate, und man kann das auch nicht mit Attentaten vergleichen. Dass ein religiös motivierter Standpunkt sich gegen die Werte der säkularen Gesellschaft stellt, teilweise sogar ausdrücklich und mit einem gewissen Stolz, ist auch bei uns alltäglich.
:Blumen:

noam 03.11.2020 21:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1562966)
Das sehe ich anders. Ich erinner mich noch lebhaft um die Debatte um die Ehe für alle. Da waren die meisten Gegner religiös motiviert. Das Gericht hat dann klargestellt, dass hier (seit Jahrzehnten) gegen Menschenrecht verstoßen wird.

Eine ähnliche Situation haben wir bei der Sterbehilfe oder bei Schwangerschaftsabbrüchen, beim Religionsunterricht oder beim Arbeitsrecht in sozialen Berufen.

Das sind keine Attentate, und man kann das auch nicht mit Attentaten vergleichen. Dass ein religiös motivierter Standpunkt sich gegen die Werte der säkularen Gesellschaft stellt, teilweise sogar ausdrücklich und mit einem gewissen Stolz, ist auch bei uns alltäglich.
:Blumen:

Es hat aber schon eine andere Qualität, wenn der homosexuelle oder geschiedene Kindergärtner nicht im katholischen Kindergarten arbeiten darf oder jemand die rituelle Schlachtung eines Lehrers mit der Beleidigung seiner Religion oder die Tötung von Fremden rein mit der religiös ideologischen Abneigung gegen deren Lebensstil begründet.

LidlRacer 03.11.2020 21:40

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1562961)
Dein Ernst? Whataboutdism kritisierst du doch sonst auch ganz gern.

Terrorismus in Westeuropa mit Terrorismus in Westeuropa zu vergleichen, ist m.E. kein Whataboutism.

Außerdem habe ich das Wort Whataboutism laut Suchfunktion bisher exakt 1 mal benutzt.

MattF 03.11.2020 21:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1562958)

Du meinst, der Staat ist keine Instanz, eine extremistische Religion oder Ideologie zu bekämpfen? Oder wieso gibt es einen Unterschied in dieser Hinsicht zwischen der RAF, NSU oder Islamisten?

Es ging hier darum wie aus dem Islam der islamismus bekämpft werden kann, bzw.wer das tun könnte.

Unser Staat muss natürlich alle rechtsstaatlichen Mittel gegen Terror aufbieten, das steht doch ausser Frage, genauso wie gegen RAF, NSU usw.

MattF 03.11.2020 21:52

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1562961)

Dass jemand seine Taten auf seine religöse Überzeugung begründet und dafür aus der Glaubensgemeinschaft auch noch schweigende Duldung erfährt, ist mir weder bei den Hinduisten, Buddhisten, Christen, Juden oder anderen Religionen aufgefallen. Aber diese Religionen haben sich weitestgehend in säkularen Systemen arrangiert.


Mal ein Beispiel: Verfolgung der muslimischen Rhohinga und Enteigung des Grundbesitzes und Umwandlung der muslimische Gebiete in buddhistische durch Buddhisten.

Wo ist der Aufschrei der Buddhistischen Welt oder gibt es nicht doch eher ein großes Schweigen und Duldung in der Region?

Ethnische Säuberungen durch Serben. (Gut wurde ausserhalb Serbiens thematisiert, dort aber wohl nicht.)

Man muss nur suchen bei Interesse.

Und das Israel ein säkulares System ist, ist ein Witz oder?

Adept 03.11.2020 21:58

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1562929)
...


Ich kann es wieder und wieder nicht fassen, wie sich Menschen, die in unserer freiheitlichen vor Wohlstand strotzenden Gesellschaft aufgewachsen sind oder seit langem hier leben, aufgrund einer religiösen Ideologie so radikalisieren, dass sie zu solchen Taten fähig sind und damit das westliche Wertesystem und unsere Gesellschaft als ganzes angreifen.

Und dies ist sehr wohl ein Problem des Islam. ...

Ich glaube nicht, dass es das Problem nur des Islams ist.

Ich glaube, dass Freiheit und Wohlstand allein nicht ausreicht, um Radikalisierung zu verhindern, sei es Islamisierung, radikale Antifa oder Rechtsradikalismus. Identität und Integration in der Gesellschaft, sich also akzeptiert, integriert und wert geschätzt fühlen ist ein mindestens genauso wichtiger Faktor. Ist dieser Faktor fühlbar nicht vorhanden, kann viel Frust entstehen, ein guter Nährboden.

Etwas abgedroschen: Arm unter Armen sein ist kein so grosses Problem, wie mittelarm unter sehr Reichen zu sein.


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