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Helios 06.02.2020 11:39

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1509570)
So mal als Neudäne dumm dazwischengefragt: Warum wählen eigentlich so viele die AfD, und trägt das derzeitige Benehmen der nicht-AfD-Parteien zu einer Verbesserung der Umstände bei?

Bis denne, Michael

keko hat oben eine TV-Analyse von ARTE angeführt, dort wird das Abschmelzen der Mittelschicht mit als Ursache für das Aufkeimen von Rechts-Populisten (welch grauenhafte Wortwahl) in ganz Europa aufgezeigt.
Prekäre Arbeitsverhältnisse - also Leiharbeit, mehere Jobs etc. und nicht finanziell kalkulieren können, was morgen ist, dabei aber Markt-Sklave zu sein. Früher gab es die Peitsche, heute sind die Leute verschuldet (wegen viel zuviel Konsum-Dreck) und müssen funktionieren um Über-Leben zu können.

Wir in bayern wählen in ein paar Wochen Gemeinderäte und Bürgermeister, hier im Ort gibt es keine AfD - sie würde aber gewählt werden, wenn man sich so umhört. Der CSU-Boss hat die Devise ausgegeben: "mit denen trinken wir nicht mal Kaffee." Das ist kurzsichtig und dumm - sein Kopf wird wegen strategischer Dummheit rollen, er setzt sich nicht mal mit ihnen auseinander, einfach plärren: "das sind Nazis!" ist viel zu wenig.

DocTom 06.02.2020 11:42

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1509570)
... Warum wählen eigentlich so viele die AfD, und trägt das derzeitige Benehmen der nicht-AfD-Parteien zu einer Verbesserung der Umstände bei? ...

Gute Frage, Michael, das kann wohl aktuell niemand so richtig sagen.
Eine Politologenmeinung, es finden sich aber vielfache Bewertungen und Analysen zum Thema:
https://web.de/magazine/politik/alte...ehler-31309558

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1509572)
...er setzt sich nicht mal mit ihnen auseinander, einfach plärren: "das sind Nazis!" ist viel zu wenig.

meine ich auch. Aufruf an die Etablierten: nehmt Sie demokratisch auseinander, Argumente helfen immer! Leider sind in der AfD nicht nur tumbe Strassenskinheads unterwegs...


Interessant auch Pressestimmen unserer Nachbarn:
https://web.de/magazine/politik/wahl...ingen-34407240

keko# 06.02.2020 11:58

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1509573)
...

... Aufruf an die Etablierten: nehmt Sie demokratisch auseinander, Argumente helfen immer!...

Darin liegt ein Problem, denn würden sie das tun, müssten sie sich mit Entwicklungen und politischen Entscheidungen auseinder setzen, für die sie selbst z.T. verantwortlich sind.

El Stupido 06.02.2020 12:04

Zitat:

Zitat von Stairway (Beitrag 1509568)
mit der Antifa auf Kuschelkurs , alles klar. Glaubst doch wohl selber nicht das es da gewaltfrei zugeht . :Nee: :Nee: :Nee:

Hatte Doc ja wohl recht mit der Auffassung von Demokratie einiger hier.
Beweisst auch dein Foto.
Höcke und Co sind klar unwählbar , aber die mit den beiden Massenmödern zu vergleichen . Unterirdisch.

Hast du dich mit dem Thema ANTIFA mal beschäfigt? "Die ANTIFA" gibt es so in der Form nicht.
Genau so wenig kann man pauschalisieren á la "Die ANTIFA" steht immer (oder zumindest allermeistens) für Gewalt.
Sicherlich gibt es hier einiges an Chaoten.

Für mich ist es aber ohne weiteres miteinander vereinbar, sich zur ANTIFA zu bekennen und trotzdem auf dem Boden des Grundgesetzes und dessen Werten zu stehen.

Das Bild mit den Massenmördern stammt von der ZDF Heute Show und stellt das Dilemma bewusst überspitzt da.

DocTom 06.02.2020 12:17

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1509576)
...

Du nutzt da gerade genau die Argumentationsketten der Rechten.
Also doch; Rechts und Links im Extrem methodisch sehr dicht beieinander...
Kann ich vom demokratischen Standpunkt aus beiderseitig nicht gutheißen!
:cool:

Allerdings sehr positiv hier, der Disskurs und die Debattenkultur!
Da muss auch die aktuelle Politik wieder hin.
F.J.Strauß und W.Brand haben auch miteinander hart diskutiert, aber dabei nie die Achtung vor dem Anderen (und seiner MEinung) verloren.

captain hook 06.02.2020 12:49

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1509577)
Du nutzt da gerade genau die Argumentationsketten der Rechten.
Also doch; Rechts und Links im Extrem methodisch sehr dicht beieinander...
Kann ich vom demokratischen Standpunkt aus beiderseitig nicht gutheißen!
:cool:

Allerdings sehr positiv hier, der Disskurs und die Debattenkultur!
Da muss auch die aktuelle Politik wieder hin.
F.J.Strauß und W.Brand haben auch miteinander hart diskutiert, aber dabei nie die Achtung vor dem Anderen (und seiner MEinung) verloren.

Nein, so direkt tut er das nicht.

Bei den Linken geht es darum, dass man sie kritisiert, dass sie die Antifa nicht kritisieren. Bei der AFD stellt sich der Höcke hin und haut direkt die Dinger raus. Ich kann mich bei Ramelow nicht an Aussagen in einer Qualität erinnern, die Aussprüchen von Höcke (natürlich am anderen Rande des Spektrums) auch nur ähnlich wären.

Durch diese Form der Argumentation rückt man die AFD - und deren "Flügel", von dem sich selbst in der AFD einige distanzieren - in die Mitte.

Die Reaktionen der hier jetzt vorgeführten verbessert die Situation in keinster Weise. Meiner Meinung nach verdeutlicht sie die Hilflosigkeit. Bei einer Neuwahl würde man sie dafür vermutlich deutlich abstrafen.

Schwarzfahrer 06.02.2020 12:57

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 1509570)
So mal als Neudäne dumm dazwischengefragt: Warum wählen eigentlich so viele die AfD, und trägt das derzeitige Benehmen der nicht-AfD-Parteien zu einer Verbesserung der Umstände bei?

Bis denne, Michael

Nach meiner bescheidenen Meinung liegt es wesentlich daran, daß die Wähler, die konservative Politik wünschen (und deren Anteil vermutlich schon wegen der Demografie zunimmt, alte Menschen sind eher konservativ), zu wenig überzeugende Angebote von anderen Parteien bekommen - dann wählen sie eben nicht, oder das, was noch irgendwie konservativ klingt obwohl es insgesamt auch nicht attraktiv ist. Die Deutschen Parteien scheuen sich (noch?) dem Beispiel von Holland und Dänemark zu folgen, und konservative Politik anzubieten, die den extremen Rechten den Wind aus den Segeln nimmt (hat in beiden Ländern gut funktioniert). Die FDP kommt aus ihrer Nische traditionell kaum raus, und in der CDU gelten inzwischen konservative Positionen auch als böse (man sehe nur die mediale Reaktion wie auch die Haltung der CDU-Führung zu der Werte-Union). Was sollen denn Konservative wählen? Ich hoffe noch auf Lernfähigkeit der Traditionsparteien auch bei uns, oder auf eine Neugründung mit ernstzunehmenden konservativen Positionen, aber die Hoffnung schwindet mit der Zeit.

DocTom 06.02.2020 12:58

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1509580)
Nein, so direkt tut er das nicht.
... Meiner Meinung nach verdeutlicht sie die Hilflosigkeit. Bei einer Neuwahl würde man sie dafür vermutlich deutlich abstrafen.

Ok, vieleicht besser so formuliert: Antifa und Unterstützer und AfD und Unterstützer "ähneln" sich in Ihren Argumentationsketten und Methoden für mich so sehr, dass ich für keine der beiden Seiten irgendwelche Sympathien entwickeln kann.

Besser?:Cheese:


Dass mit dem Abstrafen der "etablierten" Parteien hat vorhin auf Phoenix auch jemand gesagt.
Gauland nimmt sogar tatsächlich an, die AfD würde bei Neuwahlen nochmal stärker, was nicht ganz unberechtigt sein dürfte. Damit hätte die AfD mit ihrem durchschaubaren Manöver tatsächlich erreicht, was sie wollten...
Unglaublich, wie einfach dass ( oder die Denke der Thüringer FDP und CDU ) dann wohl doch war...


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