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Endlich kann ich Radsport im TV wieder genießen und diese Freude lasse ich mir auch nicht vermiesen. All diese Achterbahnetappen - wortwörtlich was das Profil, sprichwörtlich was die täglich wechselnde körperliche und mentale Verfassung der Fahrer anbelangt - lassen mich vor dem Fernseher auf- und niederspringen. Bis auf Weiteres und in der Hoffnung, dass es eine veränderte junge Fahrergeneration gibt, bewundere ich die Art, wie MvdP, WvA, O'Connor, Politt, Taco van der Hoorn, Pogacar und und und Rennen bestreiten. Mich persönlich fasziniert das, weil man sich als Triathlet diese Renngestaltung nicht erlauben darf - es würde schlicht in einer Katastrophe enden. Triathlon ist taktisch leider langweilig. Es geht ständig nur um Fehlervermeidung - ganz besonders beim Radpacing, um den Wettkampf nicht als Wandertag enden zu lassen. Deswegen ist es für Zuschauer bei der Tour so erfrischend zu sehen, wie Ben O'Connor am ersten Anstieg sein ganzes Herz auf die Straße legt, für seinen Zock an den nächsten drei Anstiegen zum Glück nicht all zu sehr bestraft wird und am Schlussanstieg für über eine Stunde nochmal alles aus sich herausholt. Edit: ich befürchte, es wird in Wortklauberei enden. Wahrscheinlich hat O'Connor am ersten Berg nicht sein Herz auf die Straße gelegt, sondern ist locker mit ca. 6 Watt hochgeradelt - ich kenne ihn ja nicht. Konsens könnte werden, dass er am Montee de Tignes sein Herz auf die Straße gelegt hat. Und ja, Politt durfte vor gestern seine Tour gar nicht anders bestreiten und Taco fährt gar nicht mit - aber der Giro war noch geiler :-) |
Jetzt muss MØRKØV schon fast bremsen um dem kleinen Engländer das Ding auf dem Silbertablett zu servieren. Unglaublich was und wie der da abliefert. Der Cav muss dem jeden Morgen vorm Start auf Knien danken dass er da ist.
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Besser kann es nicht gesagt werden.
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In der deutschen Kurve wurde ab 11 Uhr morgens richtig gut Stimmung gemacht. Ich habe fast jeden Fahrer einzeln erkannt und bewusst wahrgenommen. Das war richtig geil. Und ich hab sehr viel gesehen, was im Fernsehen nicht gezeigt wird. |
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Chris Frohme (Froome), Voigte, du bist Grooosaartig!
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Jawoll, es lebe die Tour de Fronks! :Maso:
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Beispiel: Gesamtklassemennnt! :-(( |
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Das Rennen muss wirklich langweilig sein wenn die Aussprache der Moderatoren Thema Nummer 1 ist. Gestern übrigens eigentlich ein Paukenschlag, weil Martin in einem Zug auf Platz 2 vorgefahren ist und nun mit einer guten Minute auf Platz 3 führt. Die Plätze in den topten sind damit neu gemischt und hart und eng umkämpft. Ich hoffe, dass das das Rennen etwas animiert. Ziel wieder unten... Ich kann dem nix abgewinnen. Ach, Bergtrikot hat auch einen neuen Träger. Woods hat Quintana abgelöst um glaube ich vier Punkte. Trotz Sturz zwischendurch seinerseits und selbst verschuldet.
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Die Kommenatoren-Thema gibts ja häufig. Im Tour Forum wurde dafür ein Extra-Thread aufgemacht, damit es nicht in allen anderen Rennen-Threads aufkommt. :Lachen2:
Das Bergtrikot ist in der Tat so umkämpft wie lange nicht mehr. Die ersten 5 sind unter 10P Unterschied unterwegs, soweit ich das richtig in Erinnerung hab. In der letzten Etappe wurde ja um 1-2P gesprintet. Insgesamt eine echt interessante Tour bis jetzt. :Blumen: |
Heute war’s herrlich abwechslungsreich. Pogacar verraucht seine ganze Mannschaft und Ineos kutschiert ihn den Rest bis zum Fuß des Berges…
Vorne war mal wieder großes Kino und auch Sepp Kus zeigt wie stark Jumbo dieses Jahr ist. |
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Er hatte ja sogar teilweise die Kraft diese Gruppe allein zu kontrollieren. Spannende Tour und ein echt knallhartes Rambazamba ums Bergtrikot. |
Rick Zabel und Andre Greipel kommentieren die Tour etwas mit im Podcast Plan Z.
Die Beiden sind auch ziemlich geflashed wie hart die Etappen gefahren werden. Generell ist aber vor allem Zabel der Meinung das sich Radsport gerade sehr weiter entwickelt und das Niveau der Jungen schon sehr früh sehr hoch ist und eine neue Ära anbricht. Jetzt gar nicht zwingend auf Einzelne Fahrer bezogen sondern allgemein. Also die Fahrer fokussieren sich viel stärker auf den Sport, Trainieren anders und nehmen viel mehr Einschränkungen in Kauf um mehr Leistung zu bekommen. |
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Keiner der heutigen Fahrer würde wahrscheinlich gern zb zu DDR Zeiten gefahren sein, dann wüssten sie wahrscheinlich erst, was "Fokussierung auf den Sport und Einschränkungen im normalen Leben" tatsächlich bedeuten. |
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Der sollte sich vielleicht mal mit Sportlern anderer Sportarten und aus anderen Dekaden (insbesondere bis 1990 östlich des eisernen Vorhangs) oder aus anderen Ländern, die versuchen über sportliche Erfolge politisch Kapital zu schlagen unterhalten, die wirklich alles dem Sport unterordnen (müssen). Vielleicht mal eine Hospitation bei chinesischen Turnern machen. |
Also sehe ich das richtig.
Aufgrund meiner 6 sehr oberflächlichen Zeilen die ungefähr 70 Folgen Podcast zusammen fassen bei dem einzelne Folgen oft bis zu 90 Minuten dauern, sind die ersten beiden Kommentare nicht "Mh, interessant. Da sollte man mal reinhören und dann diskutieren was dort so erzählt wird." SONDERN was heutige Fahrer sind doch alle ein Witz und wissen gar nicht was DAMALS in der DDR abgegangen ist und wie hart die DAMALS alle trainiert haben. Und dieser Möchtegern Profi ... |
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Die vorherigen Katushafahrer haben mal in einer kleinen Doku vor einigen Jahren beschrieben wie es mit striktem Essensplan und Zwangswiegen etc so sein kann - weshalb dann übrigens der zu fette Kristoff aussortiert wurde und in der Folge wieder Rennen gewann. Ich hatte schon Anfragen zu Profi TT Leuten, wo ich dann was geantwortet hatte und zurück bekam, dass sie da nix machen dürfen, weil die Positionen und Einstellungen vom Team vor- und festgeschrieben werden. usw. |
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Dein Zitat (sinngemäß) "...die heutigen Fahrer sind so gut weil sie mehr und härter trainieren" impliziert ja eindeutig, dass das dann ja früher nicht der Fall gewesen sein kann. Und das kann man einfach nicht so stehenlassen. Und die DDR bzw Ostblock ist ja nur das Extrembeispiel, ich glaube nicht das zb auch Jens Voigt und Konsorten nicht richtig trainiert haben. |
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Ich vermute, dass es wenige Fahrer der heutigen Generation gibt, die so genau wissen, wie in der früheren DDR trainiert wurde wie Rick Zabel. Immerhin hat er auch schon mehrere Podcast-Folgen mit seinem Papa produziert, der ja dem DDR-System entsprungen ist und im Verlauf seiner Karriere ziemlich genau nach DDR-Prinzipien (mit abartigem Ga1-Anteil und regelrecht wahnwitzigen Umfängen) weitertrainiert hat (in der Regel 30 000km/a teilweise auch deutlich mehr pro Jahr). Dieses Training hat in der damaligen Zeit funktioniert, vielleicht auch wegen der zusätzlichen chemischen Unterstützung, aber heute trainiert keiner der Jungprofis mehr so, auch nicht die extrem fokussierten, auf die Rik Zabel gelegentlich anspielt. Da hat sich die Trainingslehre gravierend weiterentwickelt seitdem. Dass Rik Zabel noch andere Interessen neben seinem Beruf hat (z.B. sein Podcast, seine Frau, sein neugeborenes Kind) finde ich persönlich absolut nicht schlimm, sondern eher vorbildlich. Er schafft es seit gut 10 Jahren komplett vom Radsport zu leben, liegt niemandem auf der Tasche, erfüllt offensichtlich die ihm vom Team zugedachte Rolle zur Zufriedenheit des jeweiligen sportlichen Leiters, sonst hätte er nicht so oft Anschlussverträge (oder eben Verträge bei anderen Protour-Teams) erhalten. |
Ich hab mit keinem Wort irgendeine Epoche erwähnt, nirgends geschrieben das früher härter trainiert wurde
Ich habe gesagt anders. Den Rest wie Hafu schrieb. |
logisch trainiert man heute anders, hat ja auch niemand bestritten. Bezug genommen wurde auf diesen Teil der Aussage:
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Meine Meinung ist dass sich in Punkten wie Ernährung oder Konsumierung von Alkohol viel getan hat. Ein Jan Ullrich beispielsweise hatte doch auch die Hälfte des Jahres zu viel auf den Rippen. Ein 6 Tage Rennen gewinnt heute keiner mehr der die Nacht durchfeiert. Die Dichte ist mit Sicherheit größer geworden sodass man mit einer laschen Einstellung gleich mal weg ist, früher war das schon möglich.
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Ich denke mit der Wattmessung am Fahhrad hat sich viel getan - es wird präziser und weniger umfangreich trainiert, was auch für die rasche Entwicklung von U23 Fahrern im Profibereich spricht. Keine Ahnung ob es stimmt - ich vermute die jungen Shootingstars von heute hätten früher deshalb so früh keine Chance gehabt weil sie die Trainingsumfänge von 40000 + Kilometer im jahr noch nicht verkraftet hätten. Und die Regeneration ist heute viel ausgefeilter und die Renneinsätze sind besser auf die Fahrer abgestimmt.
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Ich habe nicht das Gefühl man wäre da so wirklich zurück gegangen. Von mvp und Co hörte man aus cx Zeiten im Winter, dass da an Rennwochenenden teilweise auf 200km plus x aufgedoppelt wurde etc. Von Evenepool sieht man häufiger sehr lange Einheiten. Ein schneller Check auf Procyclingstats zeigt, dass zb Asgreen schon über 8000 Rennkilometer hat dieses Jahr. Bei 48 Renntagen. Allerdings hatte der schon im März Form für 250km Klassiker und da liegen zwischen den Rennen gelegentlich lange Pausen. Logisch wenn 48 Tage im halben Jahr, da bleibt ganz schön was übrig. Der kommt garantiert auch verglichen mit "damals" auf sehr anständige Umfänge. Strava zeigt bis heute bei ihm knapp 19tkm. Zabel selbst kommt bis heute auf strava sogar auf knapp 19.500km dieses Jahr. Gleichzeitig sieht man von den jungen Sportlern viel mehr Einheiten an Zusatztraining im Stabibereich, mit Physio und Co. Was ist schon damals und heute? Von Kathrin Dörre gibt es aus Ostzeiten Pläne über Marathonvorbereitungen mit 250 bis 300km pro Woche. Mo hat glaube ich versucht solche Geschichten noch zu toppen indem Einheiten ins Wasser verlegt wurden oder ansonsten versucht wurde die Stoßbelastung zu reduzieren um mehr Umfang zu generieren. Aus Japan und Russland vernimmt man noch ganz andere Vorgehensweisen. Hart und viel trainiert wurde schon immer und wird von den erfolgreichen Leuten auch heute. Das einige Fahrer schon auch ab und zu mal einen trinken gehen wurde letztens auf gcn mal thematisiert. Da gibt es wohl den einen oder anderen Belgier der aufgrund irgendwelcher Husarenritte Freibier bis ans Lebensende irgendwo bekommt. Bildmaterial auf insta von entsprechenden Partys gibt's ja auch. Übrigens auch von einigen deutschen Fahrern. Vielleicht nicht von denen selbst und vielleicht in interessanter Begleitung wenn man sich auskennt... Aber wir schweifen ab... |
Natürlich wurde damals hart trainiert und es wird heute hart trainiert, wobei ich damals jetzt nicht zeitlich einordnen will.
Ich denke was sich geändert hat ist, dass die meisten heute nicht nur Radfahren. Es ist Athletiktraining dabei, die Ernährungsthematik wird viel stärker in der Vordergrund gerutscht gemeinsam mit Gewichtsmanagement und strengeren Vorgaben. Ich glaube Vogt hat mal gesagt, dass die Fahrer früher am Anfang seiner Karriere mit 2-3 kg zu viel zur Tour kamen und in der zweiten und dritten Woche das WK Gewicht erreicht wurde. Heute kommen sie mit dem perfekten WK Gewicht und das wird gehalten. Einige Teams haben inzwischen Team interne Apps in denen mehr oder weniger alles getracked wird und Aufgrund des Trainings wird gesagt was man wann wovon Essen soll. Das meinte ich mit stärkeren Einschränkungen. Diese unbedingte Ausrichtung alles dem Sport unterzuordnen führt dazu, dass junge Fahrer mit 20-23 eine Klasse haben die vor einigen Jahren eher mit 28-30 erreicht wurde und könnte dazu führen, dass diese Fahrer auch früher wieder ihre Karriere beenden, denn wer kann diesen extremen Fokus auf eine Sache über viele Jahre aufrecht erhalten. Bezüglich Jahres km sagt Zabel er ist regelmäßig bei 30tausen+ km. Sein bestes Jahr und seine besten Leistungen hatte er aber nachdem Jahr mit einem neuen Trainer der weniger km fahren ließ dafür mehr Zusatztraining machen ließ. Allerdings hatte er die Jahre davor bei BMC dafür sehr km starke Jahre und das spielt sicher auch mit ins gesamt Bild. Mir ging es auch gar nicht um viele km oder wenige und hart oder nicht hart, sondern das Umfeld wurde noch professioneller und fokussierter! |
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Stabi und Alternativtrainung kannte man damals übrigens auch schon. Mir scheint eher, dass das das übliche Verfahren ist, alten Dingen neue Namen zu geben um es frisch, neu und revolutionär wirken zu lassen. |
Anderes Thema:
Lachlan Morton hat die Alt Tour heute beendet. 18 Tage 5.510 km und 65.500 HM unsupported. Dabei hat er glaube ich in etwas 360 tausend Pfund an Spenden für d World Bicycle Relief Organisation gesammelt. https://alttour.ef.com/ Für das Ende hat er sich eine 576 km lange Abschlussetappe nach Paris aufgehoben, die er ohne Schlafpause absolviert hat. |
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Große Bewunderung dafür!:Blumen: :Blumen: |
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Ich höre eben diese Punkte aber auch aus vielen anderen Sportarten. In den USA dürfte es früher üblich gewesen sein, dass man in der Kindheit und Jugend viele Sportarten betreibt vor allem wenn man gut ist. Track & Field im Sommer, Football in Richtung Herbst und im Winter dann oft Basketball oder natürlich Eishockey. Dort ist schon seit Jahren der Trend, dass sich die Kinder immer früher spezialisieren und das ganze Jahr den Fokus auf eine Sportart legen. In Österreich konntest du in den 90er Jahren in Kindheit und Jugend ziemlich einfach bei Skirennen starten und dort mit wenig Materialaufwand alle Disziplinen bestreiten. Heute gibt es bereits sehr früh Streckenbesichtigungen und mehrere paar Ski für jede Disziplin mit unterschiedlichen Wachs und Schuhe, natürlich Rennanzug usw.usw. Auch das Training der 80er und 90erer Jahre ist mit dem Training der letzten 10-15 Jahren nicht mehr vergleichbar. Alleine wenn man sich hier die Startvorbereitung ansieht, gab es riesige Entwicklungen. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es ähnliche Entwicklungen im Radsport auch gab und auch gerade gibt. |
Dann wäre der Radsport aber bislang unglaublich unprofessionell im Nachwuchsbereich gewesen. Das kann ich mir nicht vorstellen. Im Schwimmsport hat man schon in den 90ern ab 14 oder 15 keine Quereinsteiger mehr auf großen Wettkämpfen oder in Kadertrainingsgruppen gesehen.
Da tu ich mich sehr schwer damit zu glauben, dass dies im Radsport so einfach möglich sein soll. Ausnahmen wie Roglic bestätigen die Regel |
Schwimmen ist aber etwas ganz anderes. Wenn du hier nicht mit 4-6 beginnst wirst du vermutlich nicht mehr dabei sein in der Weltspitze. Bei einem Sport der koordinativ einfach ist, wie eben Radsport kann man deutlich später dazu kommen.
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Vermutlich sieht man hier die Unterschiede von Verbandssport und Profisport in Teams. Wie sich da gekümmert wird dürfte auch sehr unterschiedlich ausfallen. |
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cK-wert-Kontrolle oder auch Harnstoffkontrolle hat man in der sportmedizinischen Leistungssteuerung mittlerweile wieder verlassen, weil diese Werte zu sehr von der Art des gerade absolvierten Trainings abhängen und zu sehr tageweise schwanken, so dass man die eigentlich wichtige Gesamtbelastung (und ab wann der gesamte Workload z.B. im Trainingslager) zu viel wird, daraus nicht zuverlässig ablesen kann. Die Bedeutung von echten Ruhetagen und sehr lockeren Tagen wurde auch erst in den letzten 15 Jahren in der Trainingswissenschaft erkannt. In den 90er war es durchaus üblich 7 Tage in der Woche zu trainieren. Tragbare akku- bzw. batteriebetriebene Laktatmessgeräte mit Einmal-Teststreifen, die der Sportler selbst bedienen kann und die ihn in die Lage versetzen, sehr genau in der korrekten Zone zu trainieren, wurden auch erst später erfunden und in die übliche Praxis von Sportprofis eingeführt. Über Höhentraining haben wir ja schon mal in einem anderen Thread diskutiert. Inigo San Millan, von dem ich mittlerweile drei Podcasts angehört habe, ist da außerordentlich gut im Thema drin, insbesondere auch was einen modifizierten sleep-high-train-low-Ansatz anbelangt. An seinem Institut der University of Colorado, das sich in der Höhe befindet, hat er einen Trainingsraum, in dem man Meereshöhe simulieren kann, was ein sehr typisches Problem beim Höhentraining adressiert, dass man nämlich unter Höhenbedingungen exzellent die reine Ausdauerleistung steigern und trainieren kann, man aber fast immer Defizite beim Training hochintensiver Belastungen in Kauf nehmen muss, weil man durch den reduzierten Sauerstoffgehalt nur schwer die dafür erforderlichen Intensitäten erreichen kann, bzw. überlange Regenerationszeiten in Kauf nehmen müsste. Früher (und auch in der DDR) hatte man meist den entgegengesetzten Weg verfolgt, nämlich Kammern, die Höhenluft simulierten, sich aber auf Meereshöhe befanden (entweder um dort zu schlafen oder um dort in diesen Kammern zu trainieren). Neu (und auch von SanMillan sehr akribisch verfolgt) ist auch die an das Training angepasste Kohlenhydratzufuhr, dass man je nach Tainingsinhalt die Kohlenhydratspeicher schon am Vortag unterschiedlich stark auffüllt und das Frühstück genau an das nachfolgende Training anpasst. San Millan verfolgt da auch noch einen interessanten individuellen Ansatz, indem er für das von ihm sehr stark propagierte Zone-2-Training, bei dem er sehr genau darauf achtet, dass die Belastung nicht in Zone-1 abrutscht und das im Prinzip durchaus lockere Training damit zu locker wird (wie es nur allzu leicht bei Gruppenausfahrten passiert) eine deutlich höhere laufende KH-Zufuhr (rund 100g KH/Stunde) empfiehlt als es üblich ist. Der übliche Ansatz für derartiges FatMax-Training ist eher eine Minimierung der KH-Zufuhr (also entweder keine Kohlenhydrate oder nur 50gKh/Stunde). Ich finde auch immer Podcasts interessant, in denen Radprofis zu Wort kommen, die schon sehr lange dabei sind, da sie Entwicklungen im Profiradsport aus ihrer ganz eigenen Sicht besonders gut beleuchten können. Irgendwa (entweder im Besenwagen oder bei Plan Z) gab es einen exzellenten langen Podcast mit Heinrich Hausler, der schon 2003 seinen ersten Profivertrag erhalten hatte und heute immer noch im mittlerweile biblischen Alter als Radprofi aktiv ist. Er berichtet z.B. dass es vor 15 Jahren noch absolut üblich war, dass die meisten Fahrer bei der Vuelta, die traditionell die letzte Rundfahrt des Jahres war, nahezu jeden Abend nach der jeweiligen Etappe abends ausgegangen und ihre Freizeit in spanischen Bars verbracht haben. Die sportlichen Leiter hat das nicht interessiert, sofern am nächsten Morgen alle pünktlich wieder am Start standen. Sowas ist heutzutage, schon alleine wegen des massiv gestiegenen Tempos, in dem heute nahezu alle Etappen (und zwar oft von km1 ab) gefahren werden, völlig undenkbar, alleine wegen der gestiegenen Anforderungen an Regenerationsmaßnahmen. Gibt kaum einen Radprofi heute, der während Rundfahrten nicht täglich nach dem Ziel ein bis zwei Stunden im Lymphamaten verbringt. |
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Es gibt in D einen Trainer der unter Kollegen als Höhentrainingslager-Guru gilt.....Wolfgang Heinig, der Trainer von Gesa Krause. Er hat natürlich den Vorteil nur eine Athletin zu betreuen, wo sein Konzept (lange und vor allem sich auch wiederholende Höhenaufenthalte - Höhenketten) auch finanziell gut umsetzbar ist. Verbände, die sich um viele Athleten kümmern müssen, sind dort nicht ganz so frei. |
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