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welfe 07.11.2022 20:45

Zitat:

Zitat von mamoarmin (Beitrag 1689514)
bei uns am Schwimmbad stehen oft die Behindertenparkplätze voll....da gibt es immer wieder Denunzianten, die diese Leute melden.....finde ich gut, warum lehnst Du das ab?

Selbiges auf Behindertenparkplätzen vor unserem Haus und vor meiner Schule, ständig zugeparkt. Da denunziere ich gerne. Meine Freundin sitzt im Rollstuhl, ein Kollege, ein Nachbar. Wenn die erst das Ordnungsamt anrufen müssen, können die lange warten. Da hilft nur solange melden, bis auch der letzte Idiot es merkt. Manche Leute lernen nur über den Geldbeutel (oder wenn sie zu Fuß gehen müssen).

jannjazz 07.11.2022 21:09

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1689505)
Definiere Denunziation. Wenn ich nicht in oder aus meiner Garage fahren kann, ist das dann Denunziation oder soll ich warten, bis der Falschparker geruht zu kommen?

Anschwärzen mit dem Hintergrund eines Eigeninteresses, Einstieg Rache, Erziehung etc. Deine Frage: klares nein.

jannjazz 07.11.2022 21:10

Zitat:

Zitat von Andreundseinkombi (Beitrag 1689507)
Verweist auf §1 StVO aber rücksichtsloses Verhalten ist dann doch irgendwie nicht so schlimm?! :-(( Skurril

Du bewertest das Verhalten des Verkehrssünders und auch, wie ich es sehe. Das geht so nicht. Ich denke, in der Bewertung sind wir einig.

jannjazz 07.11.2022 21:12

Zitat:

Zitat von mamoarmin (Beitrag 1689514)
bei uns am Schwimmbad stehen oft die Behindertenparkplätze voll....da gibt es immer wieder Denunzianten, die diese Leute melden.....finde ich gut, warum lehnst Du das ab?

Das ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Exekutive soll sich kümmern, ersatzweise vielleicht noch der Schwimmbadbetreiber oder der SovD.

PabT 08.11.2022 07:08

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1689490)
Passt hier vielleicht rein, hatten wir noch nicht (falls ich es nicht übersehen habe):

Zumindest beim "stehenden Verkehr" (honi soit..;) ) kann man die Übeltäter jetzt mit fotobeweis anzeigen:
https://www.tagesschau.de/inland/reg...ory-51493.html

Eigentlich konnte man das "schon immer".


Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1689504)
So schlimm das Vergehen auch sein mag, Denunziation in jeder Form lehne ich grundsätzlich ab, aktiv wie passiv.

Nun ja. Hier geht es ja nicht darum, dem Blockwart zu stecken, dass der Bewohner der Eckwohnung, die ich gerne bekommen möchte, Halbjude ist oder Verwandte im Westen hat, sondern um die Ahndung von völlig zu recht verbotenem handeln.


Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1689522)
Das ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Exekutive soll sich kümmern, ersatzweise vielleicht noch der Schwimmbadbetreiber oder der SovD.

Die Exekutive soll ahnden, aber melden darf (und sollte meiner Ansicht nach) jeder. Deswegen lehne ich es z. B. ab, Zu-eng-Überholenden den Außenspiegel wegzutreten und Falschparken die Luft aus den Reifen zu lassen und fertige lieber ein nettes Lichtbild an.

DocTom 08.11.2022 07:40

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1689536)
... und fertige lieber ein nettes Lichtbild an.

In HH und B erleichtert die Seite weg.li den Vorgang, fur die, die es machen wollen.:Blumen:

jannjazz 08.11.2022 08:26

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1689537)
... fur die, die es machen wollen.:Blumen:

Sauber. Du hast meine Denke begriffen.

mamoarmin 08.11.2022 08:29

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1689522)
Das ist eine hoheitliche Aufgabe. Die Exekutive soll sich kümmern, ersatzweise vielleicht noch der Schwimmbadbetreiber oder der SovD.

Die Ex. kann sich nicht kümmern, da einfach nur ein Schupo nicht überall sein kann. Vor allem nicht den ganzen Tag.
In einer perfekten Welt würde ich Dir zustimmen, aber da bräuchten wir auch keine Tafeln.

Matthias75 08.11.2022 08:51

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1689520)
Anschwärzen mit dem Hintergrund eines Eigeninteresses, Einstieg Rache, Erziehung etc. Deine Frage: klares nein.

Wenn es aus "niederen" Beweggründen, also rein aus Rache, Eigeninteresse oder "einfach aus Prinzip" erfolgt, stimme ich dir zu.

Wenn durch das Vergehen aber die eigene Sicherheit oder die anderer gefährdet oder Personen in ihrer Freiheit/ihrem Handeln dadurch deutlich eingeschränkt werden, sehe ich das durchaus als gerechtfertigt an.

Dass jeder von uns diese beiden Punkte und vor allem den Graubereich dazwischen anders interpretiert, ist mir klar.

M.

Schwarzfahrer 08.11.2022 09:08

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1689536)
Nun ja. Hier geht es ja nicht darum, dem Blockwart zu stecken, dass der Bewohner der Eckwohnung, die ich gerne bekommen möchte, Halbjude ist oder Verwandte im Westen hat, sondern um die Ahndung von völlig zu recht verbotenem handeln.

Diese Unterscheidung suggeriert, daß es "gute" und "böse" Denunziation gibt, je nach Staat. Wenn man aber mal in einem solchen Staat gelebt hat, wo zur Denunziation aufgerufen wurde, ist man generell allergisch darauf, daß sich Mitmenschen/Nachbarn zu Ordnungshütern erklären, bzw. der Staat seine hoheitlichen Aufgaben an selbsternannte Personen delegiert.

Ich sehe die Grenze zur Denunziation nicht erst bei Deinen Beispielen, sondern bei allem, was nicht der direkten Gefahrenabwehr oder Schutz von Mitmenschen dient, und auch nicht die persönlichen Eigeninteressen betrifft. Generell würde ich, wo ich Wert auf "Ordnung" lege, zuerst den Mitmenschen ansprechen, bevor ich ans Ordnungsamt gehe. Und wenn mir einer die Einfahrt zuparkt, muß ich natürlich übers Ordnungsamt aktiv werden, um rauszukommen. Auch spreche ich Leute an, die unberechtigt auf Behindertenparkplätzen stehen - allerdings auch nicht unbedingt, wenn von 8 solchen Plätzen nur zwei belegt sind, und melden würde ich sie nie. Es ist auch richtig, die Polizei zu rufen, wenn in der S-Bahn randaliert wird, oder Leute belästigt oder mißhandelt werden; auch ein eindeutig absichtlich gefährliches Automanöver gegen Radfahrer kann man melden. Aber Falschparker zu melden finde ich unverhältnismäßig kleinlich. Gerade in der aktuell moralisch aufgeladenen Zeit führt sowas allzuschnell dazu, daß sich Leute gegenseitig belauern um "richtiges" Verhalten zu erzwingen. Und die Bereitschaft der Menschen, solchen Aufforderungen nachzukommen (ich denke da z.B. die Corona-Zeit, z.B. wurde ein Eisverkäufer in Hessen angezeigt, weil er ein Waffel herausgab, als nur Becher erlaubt waren...), ist mir zu hoch, um es noch zu fördern.

Vielleicht trägt zu dieser Einschätzung auch bei, daß ich einen Nachbarn habe, der Freude daran hat, mir (von offen zugegebener persönlicher Abneigung getrieben) regelmäßig die Polizei oder das Bauamt auf den Hals zu hetzen (immer anonym), mal weil am Pfingstmontag ihm eine Tür zu laut geknallt hat, mal weil angeblich ein Fenster an meinem Haus irgendwelche Bauvorschriften verletzt um 3 cm, u.ä.m.
Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1689536)
Deswegen lehne ich es z. B. ab, Zu-eng-Überholenden den Außenspiegel wegzutreten und Falschparken die Luft aus den Reifen zu lassen und fertige lieber ein nettes Lichtbild an.

Das sehe ich natürlich auch so: Selbstjustiz ist tabu. Aber einfach mal gelassener mit kleinen Fehltritten der Mitmenschen umzugehen, und sich gelegentlich darauf besinnen, daß man selbst mal Gründe hat, im Halteverbot zu stehen, fördert die Lebensqualität.

Flunse 08.11.2022 09:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689549)
Ich sehe die Grenze zur Denunziation nicht erst bei Deinen Beispielen, sondern bei allem, was nicht der direkten Gefahrenabwehr oder Schutz von Mitmenschen dient, und auch nicht die persönlichen Eigeninteressen betrifft.

[...]

Aber Falschparker zu melden finde ich unverhältnismäßig kleinlich.

Ich glaube, es gibt einfach eine unterschiedliche Einschätzung von "Gefahr".

Falschparker im Sinne von Park- und Halteverbote sind meines Erachtens immer Verursacher einer Gefahr. Ansonsten gebe es an der Stelle kein Park- oder Halteverbot.

Falschparker im Sinne von Parkraumüberwachung (Anwohnerparken oder bewirtschaftetes Parken) sehe ich wie Du.

MattF 08.11.2022 10:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689549)
Aber einfach mal gelassener mit kleinen Fehltritten der Mitmenschen umzugehen, und sich gelegentlich darauf besinnen, daß man selbst mal Gründe hat, im Halteverbot zu stehen, fördert die Lebensqualität.

Und wenn ein Auto (dasselbe) jeden Morgen auf deinem Weg zur Arbeit auf dem Radweg steht?

Mir passiert ne zeitlang und ich hab ihn im übrigen nicht angezeigt, war nur kurz davor :liebe053: Irgendwann war er auch wieder weg. vielleicht hat ihn wer anderes angezeigt oder das Ordnungsamt kam doch mal vorbei.

PabT 08.11.2022 10:46

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1689537)
In HH und B erleichtert die Seite weg.li den Vorgang, fur die, die es machen wollen.:Blumen:

In Hannover auch. :)

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689549)
Diese Unterscheidung suggeriert, daß es "gute" und "böse" Denunziation gibt, je nach Staat.

Eigentlich wollte ich eher die Definition betonen und schärfen. Ich glaube, dass der Begriff hier nicht von allen in gleicher Weise gebraucht wird.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689549)
Aber einfach mal gelassener mit kleinen Fehltritten der Mitmenschen umzugehen, und sich gelegentlich darauf besinnen, daß man selbst mal Gründe hat, im Halteverbot zu stehen, fördert die Lebensqualität.

Das sehe ich auch so, meine persönliche Erfahrung bestätigt das. Ich habe hart daran gearbeitet, "kleinere" Behinderungen und Gefährdungen zu tolerieren, sofern sie nicht unmittelbar gegen mich als Person gerichtet sind, das ist tatsächlich ein Gewinn - auch wenn ich weiß, dass schlechtes Verhalten gefördert wird, wenn man es nie sanktioniert; ich also eine Mitschuld an jedem Verkehrstoten trage, wenn ich StVO-Verweigerer wie anständige Menschen behandle. Die Schmerzgrenze liegt wohl bei jedem woanders; auch ich hätte weder Zeit, Lust noch Energie, wirklich jeden Verstoß zur Anzeige zu bringen, dafür sind es einfach viel zu viele. Auf jeder einzelnen Fahrt.

JENS-KLEVE 08.11.2022 11:02

Wenn mir jemand extrem auf den Sack geht, mache ich eine Anzeige. Danach bin ich den Ärger los und mir persönlich geht es wieder besser. Was extrem st, entscheide ich dann spontan nach Gefühlslage. Wenn es eingestellt wird, kann ich damit gut leben.

Schwarzfahrer 08.11.2022 15:51

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1689555)
Und wenn ein Auto (dasselbe) jeden Morgen auf deinem Weg zur Arbeit auf dem Radweg steht?

Dann habe ich sicher die Chance, ihn einmal persönlich anzusprechen. Solche Leute haben oft keine Vorstellung, was sie anstellen, weil sie selber nie Radfahren. Natürlich gibt es auch welche, die dann rumpöbeln ohne Einsicht - mir fehlt aber der Glaube, daß eine Anzeige an der fehlenden Einsicht viel ändert, wenn es im Guten nicht klappt.

Eine Anzeige rechtfertigt das für mich nie. Ich habe auch nie einen Grund gesehen, Anzeige gegen einen der drei Autofahrer zu erstatten, die mich in den letzten 40 Jahren über den Haufen gefahren haben (die Polizei fragt immer danach, zuletzt gerade vor drei Wochen, wo mich ein im Berufsverkehr überforderter Rentner am Steuer eines Behindertentransport-Busses bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr "angeschubst" hat). Anzeigen würde ich nur absichtlich andere schädigendes Verhalten, aber keine Dummheit, Unaufmerksamkeit, Fahrlässigkeit und ähnliches - das sind menschliche Eigenschaften, mit denen man leben können muß, bzw. Fehler, die man untereinander klärt, ohne den Staat für Strafaktionen einzubinden.

Schwarzfahrer 08.11.2022 15:58

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1689556)
Ich glaube, dass der Begriff (Denunziation) hier nicht von allen in gleicher Weise gebraucht wird.

Das ist sicher so.
Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1689556)
... ich weiß, dass ... ich also eine Mitschuld an jedem Verkehrstoten trage, wenn ich StVO-Verweigerer wie anständige Menschen behandle.

Das finde ich nun übertrieben. Wieviele in diesem Forum halten sich mit dem Rad 100 % and die StVO? (Immer Radwege benutzen, an leeren Fußgängerampeln immer stehen bleiben, nie auf den Fußweg ausweichen, u.ä.). Wie war es: Der werfe den ersten Stein.... Sind alle, die kein Stein werfen dürfen, automatisch keine anständigen Menschen? Ich glaube, über 90 % der Verstöße gegen Verkehrsregeln haben kein Gefährdungspotential und sind daher nicht überzubewerten.

Matthias75 08.11.2022 16:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689598)
Dann habe ich sicher die Chance, ihn einmal persönlich anzusprechen. Solche Leute haben oft keine Vorstellung, was sie anstellen, weil sie selber nie Radfahren. Natürlich gibt es auch welche, die dann rumpöbeln ohne Einsicht - mir fehlt aber der Glaube, daß eine Anzeige an der fehlenden Einsicht viel ändert, wenn es im Guten nicht klappt.

Eine Anzeige rechtfertigt das für mich nie. Ich habe auch nie einen Grund gesehen, Anzeige gegen einen der drei Autofahrer zu erstatten, die mich in den letzten 40 Jahren über den Haufen gefahren haben (die Polizei fragt immer danach, zuletzt gerade vor drei Wochen, wo mich ein im Berufsverkehr überforderter Rentner am Steuer eines Behindertentransport-Busses bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr "angeschubst" hat). Anzeigen würde ich nur absichtlich andere schädigendes Verhalten, aber keine Dummheit, Unaufmerksamkeit, Fahrlässigkeit und ähnliches - das sind menschliche Eigenschaften, mit denen man leben können muß, bzw. Fehler, die man untereinander klärt, ohne den Staat für Strafaktionen einzubinden.

Was gefährlich ist und was nicht, interpretiert nur jeder anders, ebenso, was Absicht ist und was nicht.

Wenn ein Autofahrer sich entscheidet, auf einem durchgehend rot markierten Radweg zu parken, unterstelle ich z.B. Absicht, denn der Sinn der Markierung ist eindeutig erkenn- und verstehbar, wenn man seinen Führerschein auf regulärem Weg gemacht hat.

Ob von dem Falschparken eine Gefahr ausgeht, ist für den Falschparker dann vielleicht nicht so gut einschätzbar. Wenn er allerdings so parkt, dass Radfahrer und geg. auch Fußgänger auf die Straße ausweichen müssen, unterstelle ich mal, dass die Gefährdung auch für ihn ersichtlich sein müsste.

Natürlich könnte man den einen oder andere auf sein Verhalten aufmerksam machen. Meine Erfahrung bislang ist aber, dass das noch nie etwas gebraucht hat.

Zudem sehe ich meine Aufgabe nicht darin, Hilfspolizist zu spielen und andere auf ihre Fehler hinzuweisen, da auch durchaus die Gefahr besteht, an einen leicht reizbaren Zeitgenossen zu geraten, der den Konflikt vielleicht nicht nur verbal klärt.

M.

Bislang noch keine Anzeigen gemacht. Wenn ich mir anschaue, wie der Radweg zur Schule manchmal zugeparkt ist, überlege ich mir allerdings manchmal, ob ich dem Ordnungsamt einen Hinweis geben sollte.

Steppison 08.11.2022 16:21

Ich habe mal ein Schuljahr als Lotze an einem Fußgängerüberweg vor einer Grundschule gestanden, morgens, im Winter im Dunkeln. Insgesamt hielten sich gröbere Sachen sehr im Rahmen, auch weil ab und an aus dem Nichts die Polizei vor Ort gestanden hat. Das hat dann viele Doof-Lieferanten-Eltern abgeschreckt.

welfe 08.11.2022 19:23

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1689601)
Was gefährlich ist und was nicht, interpretiert nur jeder anders, ebenso, was Absicht ist und was nicht.

Bislang noch keine Anzeigen gemacht. Wenn ich mir anschaue, wie der Radweg zur Schule manchmal zugeparkt ist, überlege ich mir allerdings manchmal, ob ich dem Ordnungsamt einen Hinweis geben sollte.

Ok, da bin ich anders gestrickt. Ich habe das Arxx angezeigt, dass morgens mit dem E-Scooter auf dem Bürgersteig von hinten kommend meine Tochter einfach umgefahren hat und abgehauen ist. Ließ sich auch Dank des Nummernschilds (Mietscooter) ermitteln, wer das war, aber da meine Tochter ihn nicht erkannte (er war von hinten gekommen und wie gesagt weitergefahren, mit Kapuze auf dem Kopf) passierte gar nichts. Immerhin übernahm die Unfallkasse die Kosten (Fuß gebrochen, da war er drüber gefahren nach ihrem Sturz), denn es war auf dem Schulweg.

DocTom 08.11.2022 20:08

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1689557)
Wenn mir jemand extrem auf den Sack geht, mache ich eine Anzeige. Danach bin ich den Ärger los und mir persönlich geht es wieder besser. Was extrem st, entscheide ich dann spontan nach Gefühlslage. Wenn es eingestellt wird, kann ich damit gut leben.

+1...
:Danke:

Matthias75 09.11.2022 09:20

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1689627)
Ok, da bin ich anders gestrickt. Ich habe das Arxx angezeigt, dass morgens mit dem E-Scooter auf dem Bürgersteig von hinten kommend meine Tochter einfach umgefahren hat und abgehauen ist. Ließ sich auch Dank des Nummernschilds (Mietscooter) ermitteln, wer das war, aber da meine Tochter ihn nicht erkannte (er war von hinten gekommen und wie gesagt weitergefahren, mit Kapuze auf dem Kopf) passierte gar nichts. Immerhin übernahm die Unfallkasse die Kosten (Fuß gebrochen, da war er drüber gefahren nach ihrem Sturz), denn es war auf dem Schulweg.

Klar, bei einem konkreten Vorfall, vor allem mit Verletzung oder Sachschäden, würde ich auch auf jeden Fall anzeigen.

Bei den Falschparkern auf dem Radweg bin ich eben immer mal wieder am überlegen, ob eine Anzeige sinnvoll wäre. Im Gegensatz bin ich z.B. von den ganzen Schülern, die ihre Autos hier im Anwohnerparken abstellen und dann vielleicht nach 3h mal die Parkscheibe weiterdrehen, zwar genervt, würde aber keinen anzeigen, weil davon keine Gefahr ausgeht. Dem Ordnungsamt scheint beides egal zu sein, die kommen, wenn überhaupt, zu Zeiten, zu denen die Parkscheiben noch nicht abgelaufen sind...

M.

MattF 09.11.2022 10:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689599)
Ich glaube, über 90 % der Verstöße gegen Verkehrsregeln haben kein Gefährdungspotential und sind daher nicht überzubewerten.

Bleiben also logischerweise 10% die anzeigerelevant sind. Da bleibt genug. :Cheese:

Schwarzfahrer 09.11.2022 13:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1689681)
Bleiben also logischerweise 10% die anzeigerelevant sind. Da bleibt genug. :Cheese:

Natürlich gibt es die Fälle, wo Anzeigen begründet und gerechtfertigt sind. Mein Punkt war, daß diese (vermutlich) unter 10 % aller Regelverstöße kein Grund sein dürfen, alle pauschal zur Denunziation nicht näher spezifizierten regelwidrigen Verhaltens zu ermutigen - aber für mich klingen viele Medienberichte über die Möglichkeit, Parksünder selbst anzuzeigen eben genau danach. Und das in einem Land, wo Denunziation aus guten historischen Gründen eigentlich tabu sein sollte.

Matthias75 09.11.2022 16:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689694)
Natürlich gibt es die Fälle, wo Anzeigen begründet und gerechtfertigt sind. Mein Punkt war, daß diese (vermutlich) unter 10 % aller Regelverstöße kein Grund sein dürfen, alle pauschal zur Denunziation nicht näher spezifizierten regelwidrigen Verhaltens zu ermutigen - aber für mich klingen viele Medienberichte über die Möglichkeit, Parksünder selbst anzuzeigen eben genau danach. Und das in einem Land, wo Denunziation aus guten historischen Gründen eigentlich tabu sein sollte.

Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.

Ein kurzer Internet-Scan beschreibt Denunzieren als "Anzeigen einer Tat aus persönlichen niederen Gründen (zur Erlangung eines persönliches Vorteils)". Üblicherweise wird der Begriff auch abgegrenzt gegenüber einer berechtigten Anzeige, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass es, gerade in Diktaturen, einen Graubereich gibt, in dem berechtigte Anzeigen zur Erlangung persönlicher Vorteile genutzt werden.

Wenn ich mir aber die Argumentation hier anschaue, sehe ich allenfalls (berechtigte) persönliche Gründe, wenn tatsächlich Personen gefährdet oder sogar geschädigt wurden. Niedere Gründe kann ich in der Argumentation erkennen. Auch nicht, dass der Anzeigende sich persönliche Vorteile durch eine Anzeige erhofft.

Insofern halte ich den Begriff "Denunziation" für unpassend und allenfalls dafür geneignet, bewusst Gräben zwischen den unterschiedlichen Meinungsgruppen zu schaffen.

M.

kullerich 09.11.2022 16:51

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1689705)
Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.

Ein kurzer Internet-Scan beschreibt Denunzieren als "Anzeigen einer Tat aus persönlichen niederen Gründen (zur Erlangung eines persönliches Vorteils)". Üblicherweise wird der Begriff auch abgegrenzt gegenüber einer berechtigten Anzeige, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass es, gerade in Diktaturen, einen Graubereich gibt, in dem berechtigte Anzeigen zur Erlangung persönlicher Vorteile genutzt werden.

Wenn ich mir aber die Argumentation hier anschaue, sehe ich allenfalls (berechtigte) persönliche Gründe, wenn tatsächlich Personen gefährdet oder sogar geschädigt wurden. Niedere Gründe kann ich in der Argumentation erkennen. Auch nicht, dass der Anzeigende sich persönliche Vorteile durch eine Anzeige erhofft.

Insofern halte ich den Begriff "Denunziation" für unpassend und allenfalls dafür geneignet, bewusst Gräben zwischen den unterschiedlichen Meinungsgruppen zu schaffen.

M.

+1, wie die jungen Leute wohl sagen. Insbesondere sehe ich die Gefahr, dass die Verwendung von "Denunziation" für Kenntnisgabe von Falschparken (mit Behinderung) ein wenig den Eindruck erweckt, als sei dieses Falschparken ein ähnlicher Akt der Freiheit wie das Hören von BBC im Dritten Reich. Und das ist es einfach nicht.

Koschier_Marco 09.11.2022 18:20

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1689709)
+1, wie die jungen Leute wohl sagen. Insbesondere sehe ich die Gefahr, dass die Verwendung von "Denunziation" für Kenntnisgabe von Falschparken (mit Behinderung) ein wenig den Eindruck erweckt, als sei dieses Falschparken ein ähnlicher Akt der Freiheit wie das Hören von BBC im Dritten Reich. Und das ist es einfach nicht.

Gibt eine App bei uns von der Stadt Moskau, Falschparker, Photo der Nummer hochladen 3.000 Rubel Strafe

Schwarzfahrer 09.11.2022 19:21

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1689705)
Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.

Ein kurzer Internet-Scan beschreibt Denunzieren als "Anzeigen einer Tat aus persönlichen niederen Gründen (zur Erlangung eines persönliches Vorteils)". Üblicherweise wird der Begriff auch abgegrenzt gegenüber einer berechtigten Anzeige, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass es, gerade in Diktaturen, einen Graubereich gibt, in dem berechtigte Anzeigen zur Erlangung persönlicher Vorteile genutzt werden.

Asl Diktatur-Erfahrener kann ich versichern, daß Denunziation nicht unbedingt mit persönlichen Vorteilen verbunden sein muß, sondern oft auf dem Glauben der Menschen beruht, daß sie "dem System" dienen, "das Richtige tun", wenn sie Regelbrecher anzeigen. Passt zwar in die zunehmend moralisierende Zeit, aber in meinen Augen ist das der Beginn einer schiefen Ebene, die zu einer ideologisierten, bevormundenden und ggf. sogar totalitären Gesellschaft (nicht Staat!) führen kann, in der sich die Menschen gegenseitig belauern und mißtrauen, wenn man auch ohne eigenen Vorteil Mitmenschen für Regelverletzungen anzeigt, die man u.U. sogar selber mal begeht (wie gesagt, abgesehen von bestimmten Fällen, in denen ich Verständnis habe, und bei denen wir glaube ich alle einig sind).

su.pa 09.11.2022 19:59

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1689705)
Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.

Ein kurzer Internet-Scan beschreibt Denunzieren als "Anzeigen einer Tat aus persönlichen niederen Gründen (zur Erlangung eines persönliches Vorteils)". Üblicherweise wird der Begriff auch abgegrenzt gegenüber einer berechtigten Anzeige, auch wenn darauf hingewiesen wird, dass es, gerade in Diktaturen, einen Graubereich gibt, in dem berechtigte Anzeigen zur Erlangung persönlicher Vorteile genutzt werden.

Wenn ich mir aber die Argumentation hier anschaue, sehe ich allenfalls (berechtigte) persönliche Gründe, wenn tatsächlich Personen gefährdet oder sogar geschädigt wurden. Niedere Gründe kann ich in der Argumentation erkennen. Auch nicht, dass der Anzeigende sich persönliche Vorteile durch eine Anzeige erhofft.

Insofern halte ich den Begriff "Denunziation" für unpassend und allenfalls dafür geneignet, bewusst Gräben zwischen den unterschiedlichen Meinungsgruppen zu schaffen.

M.

Das ist interessant. Ich hatte den Begriff tatsächlich auch falsch verstanden.
In jedem Fall ist er wohl negativ belegt, aber ich vermute, dass die genaue Definition nicht allgemein bekannt ist.

Matthias75 09.11.2022 20:16

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1689731)
Das ist interessant. Ich hatte den Begriff tatsächlich auch falsch verstanden.
In jedem Fall ist er wohl negativ belegt, aber ich vermute, dass die genaue Definition nicht allgemein bekannt ist.

Eine einzige, allgemeingültige Definition wird es vermutlich auch nicht geben. Meine Definition ist eine Mischung aus dem Duden, Wikipedia und meiner persönlichen Interpretation.

Der Begriff Denunziation ist für mich eben stark mit dem Anschwärzen von Regimegegnern verbunden. Und hier sehe ich - für mich, andere mögen das anders sehen - einen ganz wichtigen Unterschied: Man zeigt einen Regelverstoß an, der gegebenfalls vom Rechtsstaat geahndet wird. Die Strafe dient aber weder dem Machterhalt des Regimes noch der persönlichen Genugtuung oder dem persönlichen Vorteil. Natürlich können Anzeigen auch als Denunziation genutzt werden, vor allem in Unrechtsstaaten und dort vor allem, wenn entsprechende Gesetze zum Machterhalt erlassen werden.

Im Anzeigen einer Ordnungswidrigkeit oder eines Verkehrsvergehens kann ich aber kein Denunziantentum sehen, allenfalls unnötige Kleinlichkeit. Aber was zu kleinlich ist und was nicht, ist dann wieder persönliche Definitionssache.

M.

DocTom 10.11.2022 00:15

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1689732)
Eine einzige, allgemeingültige Definition wird es vermutlich auch nicht geben. ...
Im Anzeigen einer Ordnungswidrigkeit oder eines Verkehrsvergehens kann ich aber kein Denunziantentum sehen, allenfalls unnötige Kleinlichkeit. Aber was zu kleinlich ist und was nicht, ist dann wieder persönliche Definitionssache.

M.

Genau! Wenn also bei ca 6m Strasenbreite, auf zwei Fahrspuren verteilt, zuzüglich Parkbucht 2m eine Verkehrsteilnehmerin meint, weil sie nicht in eine ausreichend große Parklücke ordnungsgemäß einparken kann, statt dessen den ca 1m breiten Radweg komplett zuparken zu müssen, dann empfinde ich die Anzeige nicht als "kleinlich". Das ist von grob rücksichtslos bis einfach dämlich irgendwas, aber ihre eigene Entscheidung, die beim Bussgeld (Ausweichen auf den ca 2m breiten Gehweg mit Gefährdung nötig) halt nach
Zitat:

Droht für das Parken auf dem Radweg ein Bußgeld?
Parken Sie auf dem Radweg ist eine Strafe in der Regel nicht vorgesehen, ein Bußgeld ist dann allerdings wahrscheinlich. Dieses kann zwischen 55 und 100 Euro liegen. Hinzukommt in der Regel auch ein Punkt in Flensburg. In der Tabelle finden Sie eine Übersicht zu den möglichen Sanktionen.
sanktioniert wird und keine Bagatelle mehr ist.:Blumen:

Matthias75 10.11.2022 09:52

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1689743)
Genau! Wenn also bei ca 6m Strasenbreite, auf zwei Fahrspuren verteilt, zuzüglich Parkbucht 2m eine Verkehrsteilnehmerin meint, weil sie nicht in eine ausreichend große Parklücke ordnungsgemäß einparken kann, statt dessen den ca 1m breiten Radweg komplett zuparken zu müssen, dann empfinde ich die Anzeige nicht als "kleinlich". Das ist von grob rücksichtslos bis einfach dämlich irgendwas, aber ihre eigene Entscheidung, die beim Bussgeld (Ausweichen auf den ca 2m breiten Gehweg mit Gefährdung nötig) halt nach

sanktioniert wird und keine Bagatelle mehr ist.:Blumen:

Das war von mir etwas missverständlich formuliert: Natürlich ist nicht jede Anzeige einer Ordnungswidrigkeit als kleinlich anzusehen. Allerdings gibt es sicher die eine oder andere Anzeige, die einige von uns als kleinlich ansehen würden. Parken auf dem Radweg gehört nach meiner persönlichen Definition nicht dazu. Wenn ich jetzt aber mit der Stopuhr neben dem Parkenden stehe und kontrolliere, ob er seine Parzeit um eine Minute überzieht, würde ich das z.B. als kleinlich bezeichnen.

Mit ging es lediglich um die Abgrenzung zum Denunziantentum. Wenn man jede Kleinigkeit, die man anzeigen kann, auch wirklich anzeigt, könnte das vielleicht eben kleinlich, pedantisch etc. angesehen werden, ist aber - nach meinem Sprachverständnis - noch weit vom Denunziantentum entfernt.

M.

svmechow 10.11.2022 16:19

Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

Drop 10.11.2022 16:35

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1689803)
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.

Keinen langen Finger sondern einen Vogel habe neulich gezeigt. Daraufhin wurde der Fahrer richtig wütend und verfolgte mich mit seinem Transporter, bis ich in einen Park abbog. ;)

Canumarama 10.11.2022 18:08

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1689803)
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

So siehts aus.
Absicht vorausgesetzt.

Es ist dabei von Vorteil eine gewisse Übung darin zu haben in wenigen Sekunden die Kräfteverhältnisse einzuschätzen. Sollten diese ausgeglichen oder gar für einen negativ ausfallen, hilft ein sehr entschlossenes Auftreten die fehlenden Prozentpunkte zu eliminieren.

PabT 10.11.2022 18:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1689599)
Das ist sicher so.
Das finde ich nun übertrieben. Wieviele in diesem Forum halten sich mit dem Rad 100 % and die StVO? (Immer Radwege benutzen, an leeren Fußgängerampeln immer stehen bleiben, nie auf den Fußweg ausweichen, u.ä.). Wie war es: Der werfe den ersten Stein.... Sind alle, die kein Stein werfen dürfen, automatisch keine anständigen Menschen? Ich glaube, über 90 % der Verstöße gegen Verkehrsregeln haben kein Gefährdungspotential und sind daher nicht überzubewerten.

Diesen Stein werfe ich gerne. Es ist sehr einfach, fast alle Regeln einzuhalten, wenn man nur will. 2-3 im Jahr unachtsam sein kann vorkommen, aber das erklärt kein Radwegparken, keine rote Ampel oder Gehwegradeln.
Die logische Folge ist das Problem: wer offensichtlich kein Interesse an Regeln hat, dem kann man nichts Gutes zutrauen.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1689705)
Ich tue mich etwas schwer damit, den Begriff "Denunzieren" auf jede Art von Anzeige zu verwenden.
[...]
Insofern halte ich den Begriff "Denunziation" für unpassend und allenfalls dafür geneignet, bewusst Gräben zwischen den unterschiedlichen Meinungsgruppen zu schaffen.

Danke dafür. Zu viele Menschen benutzen zu oft Begriffe, die sie gar nicht verstehen. "Sexismus" leidet darunter genauso wie "Denunziation" oder falsche Freunde wie "Intention/Intension". Diese Personen kennen oft auch nicht den Unterschied zwischen "Fahrbahn" und "Straße", haben aber erstaunlich häufig sehr starke Meinungen.

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1689803)
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

Ich verstehe den Impuls, aber mir persönlich wäre es völlig fremd und nahezu unmöglich, ein Unrecht mit einem weiteren Unrecht zu vergelten.

sybenwurz 10.11.2022 21:07

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1689803)
Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1689804)
Keinen langen Finger sondern einen Vogel habe neulich gezeigt.

Kann man schon so machen.
Erinnert mich an die Story von nem Kumpel, der bei der Rennleitung und eines schönen Tages mitm Kollegen im Streifenwagen unterwegs iss.
Vor ihnen ein verkappter Lance of A., der über ne Brücke auf der Strasse fuhr, wo aber beiderseits der wohl optimalsteste, ebenste, breiteste und was-weiss-ich Radweg des ganzen Landkreises verläuft (und natürlich daneben auch n Gehweg).
Die Herren auf Streife also mit nem kurzen Hupen angedeutet, dass der Rennfahrer nen so elenden wie endlosen Rattenschwanz an Autokolonne hinter sich herzieht, der aller Wahrscheinlichkeit eher keine gute Stimmung bei den daran beteiligten Dosenkapitänen erzeugte, weil Überholen da vorm Ende der Brücke eher nicht möglich ist.
Der Bruder aufm Rad hätte sicherlich daraufhin mehrere Optionen gehabt, wacker aus der Nummer rauszukommen, entschied sich aber für nen intellektuellen Offenbarungseid (aka teuerste Variante) und zeigte den Herren in (damals noch) Grün, ohne sich umzudrehen, den Mittelfinger.
Das gab also, nachdem die Brücke überquert war, nicht nur ne Belehrung und schätzungsweise war die komplette Kolonne hintendran, die mitkriegte, dass der Knabe kielgeholt wurde, schlagartig wieder allerbester Laune.

TriMiDi 17.11.2022 18:15

In der Berufung wurde das Urteil gegen den SUV Fahrer, der auf der Jagd nach zwei Rennradfahrern war, abgemildert:

Zitat:

Zwar ist der 56-jährige Dirk B. nun rechtskräftig wegen schweren Eingriffs in den Straßenverkehr in drei Fällen in Tateinheit mit Nötigung verurteilt und gilt somit als vorbestraft. Statt ursprünglich 21 Monaten Freiheitsstrafe sind es jetzt aber 18, statt 18 Monaten Führerscheinentzug acht. Unverändert ist die Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt – Dirk B. muss also nicht ins Gefängnis. Die Bewährungszeit beträgt nach wie vor drei Jahre – lässt sich Dirk B. in dieser Zeit etwas zuschulden kommen, muss er die Freiheitsstrafe doch verbüßen. Zudem muss B. innerhalb von sechs Monaten 150 Sozialstunden ableisten.
Der Shitstorm wegen seiner Tat wirkte allen Ernstes strafmildernd:

Zitat:

Dabei hat auch eine Rolle gespielt, dass der zuvor verkehrsrechtlich kaum in Erscheinung getretene Verurteilte infolge der Tat seinen Arbeitsplatz verloren hat und aufgrund der Verbreitung des Videos von der Tat im Internet einem "Shitstorm"
ausgesetzt war und ist.
https://www.roadbike.de/rennrad-szen...er-verurteilt/

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1659592)


JENS-KLEVE 17.11.2022 18:32

Schön, dass er massiv sozial geächtet wird und der Steuerzahler nicht seinen Knastaufenthalt zahlen muss.

PabT 18.11.2022 15:51

Zitat:

Zitat von TriMiDi (Beitrag 1690398)
der zuvor verkehrsrechtlich kaum in Erscheinung getretene Verurteilte

Das ist eines der Probleme, wenn man Leuten alles durchgehen lässt: die nur scheinbar weiße Weste. Da hilft auch ein Stinkefinger nicht.

bergflohtri 18.11.2022 17:20

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1689803)
Ich regle das ganz ohne Anzeige direkt vor Ort. Wer mich anhupt oder beschimpft, kriegt sofort den langen Finger.
Wer mich ernsthaft gefährdet, kriegt vor Ort aufs Maul.
Zack - feddich.

Ich hab das jetzt erst nachgelesen und möchte deshalb etwas verspätet nachfragen:

1. Hast Du einen höheren Grad in irgend einer Kampfsportart

2. Wenn Du nach Zack - feddich den Kontrahenten aufgemischt hast und Dich anschließend aufgrund unglücklicher Umstände vor dem Kadi wiederfändest
- hätte eine ausgefasste Vorstrafe Auswirkungen auf Dein Dienstverhältnis?


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