triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Flüchtlingsdrama im Mittelmeer.... (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=35820)

Ironmanfranky63 29.08.2015 01:19

Jetzt wo die Emotionen sich etwas gelegt haben will und werde ich mich noch mal dazu äußern. Ich danke allen die ein wenig Verständnis gezeigt haben für meine Situation. ich kenne die Freundin meiner Tochter schließlich schon aus dem Kindergarten.
Vielleicht habe ich mich mit "denen" auch etwas ungeschickt ausgedrückt
Ja es waren def. Flüchtlinge und zwar wohl aus den Balkan Ländern. Sie weis es deswegen so genau , weil sie in der Nähe wohnt und ihre Jogging Runde da vorbei führt.
Ärger gab es da wohl öfter , sie führt das Pfefferspray deswegen mit sich. Bisher war es nur verbal , eher harmlos. dachte sie zumindestens bis heute. :(
Ich frage mich jetzt immer könnte es mit der Herkunft zu tun haben , wie sich die Flüchtlinge benehmen? Ich denke allmählich ja.
In unserem Ort sind ca 200 aus Syrien, null Ärger, alle total nett , noch nie Probleme mit denen gehabt. Einige sind Patient bei meiner Frau und sie sagt , es sind sehr bescheidene und gebildete Menschen. Viel Akademiker dabei.
Wir haben uns neue Möbel fürs Büro angeschafft, drei mal dürft ihr raten wo die Alten jetzt stehen. Ich hab sie sogar selbst hin gefahren , die haben sich total gefreut.
Wenn ich jetzt in meine Arbeitsstelle nach HH fahre habe ich leider ein ganz anderes Bild. Konkret aus dem Heim das in der Nähe der betroffenen Freundin steht. Vorwiegend aus dem Balkan und aus Eritrea kommen dort die Flüchtlinge. Das ist ein ganz anderes Bild, davor kann man nicht die Augen schließen. Ich denke mir das nicht aus , das ist so. Dauereinsätze der Polizei sind da an der Tagesordnung.
Wenn jetzt wieder einer schreibt, woher weist du das alles. Ich weis es auch durch meine berufliche Tätigkeit in der ich viel mit der Polizei zu tun habe. man kennt da wen wen oder den.
Was will ich jetzt damit sagen:
Das es mich traurig macht und erschüttert das ein 21- jähriges Mädchen mit Pfeffer Spray joggen gehen muss. Das kann nicht sein.
Das was passieren muss von Seiten der Politik. Wer hier straffällig wird und meint er kann hier wilde Sau spielen , sofort zurück.
So ich hoffe ich habe jetzt einigermaßen was gerade gebogen , was vorhin falsch angekommen ist. Und Leute , nicht alle die sich Sorgen machen über die ganze Sache sind braun oder Nazis.
Leute die Häuser anzünden und Molotovs werfen wo Menschen drin wohnen , sind Verbrecher und gehören bestraft, am besten gar nicht mehr raus lassen.
Sorry jetzt werde ich schon wieder emotional.

Franky

coffeecup 29.08.2015 07:11

Hi Franks, es tut mir auch leid. Aber ich bin auch zornig.Zornig auf Menschen die noch immer pauschal Verurteilungen machen, zornig auf die Ignoranz, zornig auf die Politiker.

Vielleicht auch zornig auf mich weil ich ohnmächtig bin etwas dagegen zu tun.

So muss leider weg. swe a.

Vicky 29.08.2015 08:26

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1160621)

Und ein letzter Punkt ist, dass sich bei uns in der Gegend einige wenige in der Öffentlichkeit nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. 1. Es werden Marken ausgegeben mit dehnen man Wasser im Supermarkt holen kann, aber man bekommt kein Bier. Jetzt waren einige so erfindungsreich, dass sie Wasser geholt haben, diese vor dem Supermarkt ausgeschüttet haben und sich dann mit dem Pfand Bier gekauft haben. 2. Eine Familie ist ohne einen Termin zu einem Facharzt und hat einen großen Terror gemacht, weil sie nicht sofort dran kamen. Die Arzthelferin hat fast die Polizei gerufen.

Das ist jetzt nicht Dein ernst, oder? :Blumen: Der zweite Punkt mag in dem Moment unangenehm sein. Klar.

Aber DAMIT und DAMIT und DAMIT (das ist nur eine Auswahl!!!) bekleckern wir uns nicht mit Ruhm, sondern mit Blut.

niksfiadi 29.08.2015 08:32

Gratuliere euch beiden zur gegenseitigen ehrlichen Entschuldigung! Wow. Wenn ich euch heute so lese, läuft mir eine Gänsehaut den Rücken runter und ich freu mich unendlich. Danke dafür. Das gibt mir Kraft weiterhin mit Besonnenheit durch situationsgerechte Differenzierung den pauschalisierenden Verurteilungen aus der blaubraunen Senkgrube (hier in Ö stellt sich im Okt die Frage, ob HC Strache auf dem Flüchtlingsboot Bürgermeister von Wien wird) gegenüber zu treten.

Eine Seite tut sich auf, wenn ich die letzten Beiträge lese: wenn nur die Ober-/Mittelschicht und damit wohl die (eher) gebildeten Menschen nach D/Ö kommen - ist das nicht eine Riesenchance? Aber andrerseits: was bleibt denjenigen, die dort bleiben, anderes, als sich mit den Terrorgruppen zu sympathisieren? Deren Hassparolen gegen den Westen und andere Religionen so lange nach zu plappern, bis sie die Hetze glauben? Wenn die besonnenen/gebildeten alle gehen, wer tritt dem Terror dort vor Ort gegenüber? Und ist das Mittelmeer das Ausschwitz des IS?

Nik

Vicky 29.08.2015 08:56

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 1160634)
Aber andrerseits: was bleibt denjenigen, die dort bleiben, anderes, als sich mit den Terrorgruppen zu sympathisieren? Deren Hassparolen gegen den Westen und andere Religionen so lange nach zu plappern, bis sie die Hetze glauben? Wenn die besonnenen/gebildeten alle gehen, wer tritt dem Terror dort vor Ort gegenüber? Und ist das Mittelmeer das Ausschwitz des IS?

Nik

Da zitiere ich mal aus dem verlinkten Artikel als einen möglichen Ansatz.

Zitat:

Bei der Suche nach den Fluchtursachen fällt sofort auf, dass die mit Abstand meisten Flüchtlinge aus Ländern kommen, die in den letzten 20 Jahren Schauplätze von Kriegen waren: das ehemalige Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Syrien, Äthiopien, Somalia. Nach einer Statistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) waren 2014 die genannten Staaten und ihre Zerfallsprodukte die zehn wichtigsten Herkunftsländer für Asylbewerber in Deutschland. Kennzeichnend für fast alle Kriege in den genannten Staaten sind völkerrechtswidrige Militärinterventionen, zumeist der USA und ihrer Bündnispartner. Das legt die Annahme nahe, dass diese Kriege hauptursächlich für die großen Fluchtbewegungen der Gegenwart sind. Diese Kriege bedeuteten Tod, Verarmung, Anarchie, Zerfall von Gesellschaften, religiös motivierte Massaker und Massenflucht. Nie gelang es, stabile Demokratien einzuführen oder gar Menschenrechte zu sichern. Wer also Massenflucht eingrenzen will, muss in einem ersten Schritt militärische Abenteuer unterbinden und Militärbündnisse wie die NATO auf reine Verteidigungsaufgaben zurückführen. Das Gesagte gilt auch für schwelende Konfliktherde wie etwa Iran oder Ukraine. Wenn auch von dort Flüchtlingsströme einsetzen würden, wäre das allein schon wegen des Bevölkerungsreichtums dieser Länder eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes.

Leidtragende der Interventionskriege sind neben den gepeinigten und entwurzelten Menschen, den Flüchtlingen, insbesondere die Länder in der Peripherie der Fluchtstaaten. Das sind vor allem die ohnehin problembehafteten Staaten des Nahen Ostens und des südlichen Europas. Die USA, gut gesichert durch zwei Ozeane, bleiben von den Fluchtauswirkungen verschont. Ausbaden müssen ihre Kriege andere, auch die Bündnispartner. Der deutsche Beitrag muss deshalb primär darin bestehen, jede politische und militärische Unterstützung für Interventionskriege rigoros abzulehnen und eigene Waffenlieferungen in Krisenregionen einzustellen. Verstöße hiergegen bezahlen wir unweigerlich mit neuen Flüchtlingsströmen.

Außerdem werden wir uns mit dem Gedanken anfreunden müssen, den notleidenden Staaten echte Solidarität anzubieten. Wohlklingende Rhetorik und Almosen werden auf Dauer nicht ausreichen. Auch Entwicklungshilfe in der Form von Absatzmärkten für unsere Industrieprodukte ist keine wirkliche Hilfe für die Menschen, die am Rande des Existenzminimums vegetieren. Wir müssen uns daran erinnern, dass unser heutiger Wohlstand nicht zuletzt auf Kosten der Herkunftsstaaten der uns überrollenden Flüchtlingswellen begründet worden ist. Wir müssen lernen zu teilen. Das ist zwar nicht einfach, aber notwendig. Wenn wir es aufgrund eigener Einsicht nicht schaffen, dann werden sich die Benachteiligten dieser Erde ihren Anteil irgendwann holen. Denn im Vergleich zu früher wissen heute auch die Ärmsten viel über uns und unsere Lebensumstände. Die informierte Weltgemeinschaft wird Ungleichgewichte nicht auf Dauer hinnehmen. Die Alternative ist im Grunde sehr einfach: Entweder wir geben den Armen so viel von unserem Wohlstand ab, dass sie glauben, es lohnt sich, in der Heimat zu bleiben oder, wenn wir dazu nicht fähig sind, dann werden sie sich ihren Anteil bei uns abholen. Diesen Vorgang bezeichnet man verniedlichend als Völkerwanderung.

Ironmanfranky63 29.08.2015 09:00

Zitat:

Zitat von coffeecup (Beitrag 1160629)
Hi Franks, es tut mir auch leid. Aber ich bin auch zornig.Zornig auf Menschen die noch immer pauschal Verurteilungen machen, zornig auf die Ignoranz, zornig auf die Politiker.

Vielleicht auch zornig auf mich weil ich ohnmächtig bin etwas dagegen zu tun.

So muss leider weg. swe a.

Kein Ding, wie gesagt ich hätte mit den ganzen Emotionen einfach bis heute früh warten sollen. Tut mir auch leid!

Klugschnacker 29.08.2015 10:54

Wirtschaftsflüchtlinge haben meine Solidarität. Ob nun Verfolgung durch Krieg, durch religiösen Fanatismus oder schlichter Hunger die Leute in die Boote treibt, spielt für mich keine Rolle.

Wir Wohlstandsbürger aus der westlichen Welt haben an der Armut vieler Länder eine sehr konkrete Teilschuld. Einen kleinen Einblick liefert zum Beispiel diese TV-Dokumentation aus dem Jahr 2010:
Vergiftete Geschenke-Wie die EU Afrika in die Armut treibt
https://youtu.be/C633o2omiAc?list=PL7A4AAC03E9CC4832
Nach einem sagenhaften Anstieg unseres Lebensstandards in den letzten 100 Jahren leben wir heute massiv über unsere Verhältnisse, während wir andere Gesellschaften übervorteilen. Das kann auf Dauer nicht gutgehen.

Grüße,
Arne

Klugschnacker 29.08.2015 10:56

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1160611)
Zum allgemeinen Thema habe ich einen - wie ich finde - interessanten Artikel gefunden.

Danke! :Blumen:

FlyLive 29.08.2015 11:03

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1160637)
Kein Ding, wie gesagt ich hätte mit den ganzen Emotionen einfach bis heute früh warten sollen. Tut mir auch leid!

Dein Zorn ist im Bezug auf die Täter berechtigt. Auch deine Meinungsbildung über die Herrschaften ist nachzuvollziehen. Deine erste Reaktion auf die Tat, wie Du es selbst erkannt hast, war schlecht.
Diese, wenn auch nur kurze Zeit der Verallgemeinerung, nutzen rechtsextreme Menschen aus um sich anzuhängen und ein Rudel zu bilden. Ein Mensch der mit seiner Meinung keinen Fürsprecher erhält, wird seine eigene Meinung früher oder später anzweifeln und wahrscheinlich ändern. So genannte Hardliner gibt es nur ganz selten als Einzelexemplar.

Das ist aber kein Vorwurf von mir an dich !

Meine Ansicht habe ich schon öfter im Forum vorgebracht. Ich weiß das ich pures Glück hatte in einem Staat geboren zu sein, der seit siebzig Jahren keinen Krieg im Land hatte. Ich kann überhaupt nichts dazu und erkenne das als persönliches Geschenk und Glück an. Das es mich dabei getroffen hat und nicht den heutigen Flüchtling aus xyz, gibt mir meiner Ansicht nach nicht das Recht mich moralisch und ethisch über diesem anzusiedeln.

Industrienationen mögen Grenzen - hungernde,durstige und Menschen in Ländern in denen Krieg und Blutvergießen herrscht sehen die Welt als Planet für alle Menschen. Ich würde mir an deren Stelle auch den für mich besten Platz wählen wollen.

Aus meiner Sicht kann man das Problem für die Menschheit mildern indem man die Länder auf der Welt lebenswert erhält und dahingehend unterstützt das Länder lebenswert sind.
Nicht jeder braucht den kompletten Materialismus um zufrieden zu sein. Dazu zähle ich mich trotz meines Geburtsort selbst.

Es wird jedoch niemals eine Welt ohne Kriege geben - es wäre absurd das zu denken. Es ist und bleibt der Mensch der auf dem Planeten das sagen hat. Und das der Mensch grausam ist muss nicht weiter erwähnt werden.

qbz 29.08.2015 12:44

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1160636)
Da zitiere ich mal aus dem verlinkten Artikel als einen möglichen Ansatz.

Ergänzend zum Artikel:

Eine Hauptursache der "Völkerwanderung" und der "Bürger"-Kriege im Nahen Osten und Afrika ist der starke Geburtenüberschuss (zunehmende Bevölkerung) im Unterschied zur EU (abnehmende Bevölkerung). Der starke Geburtenüberschuss in Verbindung mit einem zu geringen Wirtschaftswachstum bzw. meistens sogar einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung und mit fehlenden Beschäftigungen für die jungen Menschen führt zum einen zum anhaltenden Zustrom in bewaffnete Truppen (IS u.a. , afrikanische Stammeskriege, religiöse Kriege), was Armut und Elend schafft, und zum anderen zu dieser Aus-/Abwanderung. Alle Prognosen der UNO sagen, die Differenz der Geburtenraten nimmt in den nächsten 50 Jahren zu. Daraus folgt IMHO zwangsläufig eine "Wanderungsbewegung" von Süd nach Nord in den nächsten 50 Jahren.

Lösbar wäre dieser Geburtenüberschuss allein mit einem starken Wirtschaftswachstum in den afrikanischen / arabischen Ländern sowie einem allgemeinem Renten-/Sozialsystem für die dortigen Menschen. Nur mit einer grossen Familie / Sippe / Stamm, d.h. vielen Kindern sichert man sich im Alter dort die Existenz, solange es kein Sozialsystem gibt (war bei uns vor der Einführung der Alterssicherung u. Sozialsysteme auch so: die "überschüssigen" Menschen wanderten in die USA, Australien, Neuseeland, Südamerika, Afrika oder starben in Kriegen ).

Campeon 29.08.2015 14:07

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1160650)
Meine Ansicht habe ich schon öfter im Forum vorgebracht. Ich weiß das ich pures Glück hatte in einem Staat geboren zu sein, der seit siebzig Jahren keinen Krieg im Land hatte. Ich kann überhaupt nichts dazu und erkenne das als persönliches Geschenk und Glück an. Das es mich dabei getroffen hat und nicht den heutigen Flüchtling aus xyz, gibt mir meiner Ansicht nach nicht das Recht mich moralisch und ethisch über diesem anzusiedeln.

Industrienationen mögen Grenzen - hungernde,durstige und Menschen in Ländern in denen Krieg und Blutvergießen herrscht sehen die Welt als Planet für alle Menschen. Ich würde mir an deren Stelle auch den für mich besten Platz wählen wollen.

Aus meiner Sicht kann man das Problem für die Menschheit mildern indem man die Länder auf der Welt lebenswert erhält und dahingehend unterstützt das Länder lebenswert sind.
Nicht jeder braucht den kompletten Materialismus um zufrieden zu sein. Dazu zähle ich mich trotz meines Geburtsort selbst.

Es wird jedoch niemals eine Welt ohne Kriege geben - es wäre absurd das zu denken. Es ist und bleibt der Mensch der auf dem Planeten das sagen hat. Und das der Mensch grausam ist muss nicht weiter erwähnt werden.

Du sprichst mir aus dem Herzen!
:Blumen:

noam 29.08.2015 14:17

übrigens haben die Politiker nun schon wieder sehr toll reagiert:


Hier in Niedersachsen werden die derzeit benutzten Liegenschaften der Polizeiakademie und der Bereitschaftspolizei zu Flüchtlingsunterkünften umgebaut.

Hierzu werden bestehende Mietverträge seitens des Landes mit ihren Beamten gekündigt und die Polizeistudenten müssen sich nun selber um eine Unterkunft bemühen. In Großstädten wie Hannoversch Münden sicher Problemlos möglich. :Cheese:



Achja. Jetzt wird die Polizei von der Straße abgezogen, um zB Betten dort aufzubauen und die Quatiere herzurichten.




Ich fürchte ja fast, dass da Absicht hintersteckt.

Campeon 30.08.2015 08:47

Ich denke da bedarf es keiner Worte!



https://www.facebook.com/photo.php?f...8510524&type=1

noam 11.09.2015 21:59

meine Erfahrung von heute. kopiert als meinem Blog

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1164444)
Und dann zur Arbeit und dabei mal wieder gelernt, dass Deutschland viele Probleme hat aber das Flüchtlingsproblem ist absolut hausgemacht. Wenn die deutsche Bürokratie ein wenig mitdenken würde und ein wenig flexibler wäre.

In der Nord West Bahn wird von der Fahrkartenkontrolleurin eine 16 jährige Syrerin ohne gültigen Fahrschein angetroffen. Am Bahnhof in Hesepe erwartet sie ihr "nach syrischem Recht", das hier nicht anerkannt wird, ihr 21 jähriger Ehemann. Beide zusammen haben die Flucht aus Aleppo über die Türkei, Macedonien, Ungarn und so überstanden. Sie haben sich nie trennen lassen. Bis sie zur Ausländerbehörde nach Bielefeld kamen. Hier entschied eine sehr weise Person, dass die 16 jährige ja in einem Mädchenhaus in Bielefeld bleiben muss und ihr Ehemann ins 100km entfernte Hesepe in die Landesaufnahmebehörde muss. Er bekommt eine räumliche Beschränkung auf den Landkreis Osnabrück und sie auf die Stadt Bielefeld. Man stelle sich vor: die beiden meistern gemeinsam eine Flucht über 4000km mit allen möglichen und auch unmöglichen Verkehrsmitteln und dann kommt die Deutsche Bürokratie und trennt die beiden, die trotz alle dem sehr glücklich sind in Deutschland und am Leben zu sein. Und wir als Polizei mussten heute mal die Steine ins Rollen bringen, damit er entweder die Erlaubnis bekommt nach Bielefeld zu reisen oder sie in eine Unterbringung im Landkreis Osnabrück kommt. Auf so eine Idee kann man als Ausländerbehörde ja nicht kommen... Folge sie begeht eine Straftat "Erschleichen vom Leistungen", da sie leider nur Geld für eine Fahrkarte bis Osnabrück hatte und die letzten 10km schwarz gefahren ist und begeht zusätzliche eine Ordnungswidrigkeit, da sie gegen ihre räumliche Beschränkung verstoßen hat und das nur weil die Ausländerbehörde so emphatisch ist wie ein Backstein. Absolut frustrierend so machtlos zu sein und den beiden mal gar nicht helfen zu können.


Trimichi 12.09.2015 06:56

Hallo Leute,

komme just aus NYC zurück. Wollten dort Asyl beantragen, weil' s uns in DE nicht passt. Haben die uns pro Person 2000 US $ gegeben (=> Lörrach....), damit wir uns wieder verziehen. Erstmal mein Flugticket geblecht, dann paar Nächte im Gashwin Central Manhatten abgestiegen, war auch ordentlich shoppen, hab dann den Rest beim Party-Machen verprasst, fürn Helirundflug hats nicht mehr gereicht, deswegen haben wir auch vor der UN protesiert und uns empört, damit wir mehr Taschengeld kriegen.

M.

GrrIngo 12.09.2015 07:45

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164488)
Hallo Leute,

komme just aus NYC zurück.[..]
M.

Guten Morgen,

schlecht geschlafen, oder was soll diese 'pseudo-Komik'? Wenn man mal mitbekommen hat, was viele der hier ankommenden Flüchtlinge mitgemacht haben - dann ist so was wirklich nicht zum lachen.
Ja, es sind auch 'Wirtschaftsflüchtlinge' unter den hier ankommenden - und dass wir es nicht schaffen, an den Außengrenzen der EU zu registrieren, differenzieren zwischen Asylgrund ja / nein, und dann EU-weit gemeinsam das Problem zu lösen, ist ein Armutszeugnis für die EU und auch vorherige Bundesregierungen. Jetzt haben wir das Problem hier, und müssen uns vernünftig um das Problem kümmern.

Gruß
GrrIngo

Campeon 12.09.2015 08:27

Zitat:

Zitat von GrrIngo (Beitrag 1164489)
Guten Morgen,

schlecht geschlafen, oder was soll diese 'pseudo-Komik'? Wenn man mal mitbekommen hat, was viele der hier ankommenden Flüchtlinge mitgemacht haben - dann ist so was wirklich nicht zum lachen.

Dachte ich mir auch gerade!
Irgendwie ein unnützer Post!

Trimichi 13.09.2015 08:40

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1164499)
Dachte ich mir auch gerade!
Irgendwie ein unnützer Post!

Unnütz im Sinne von Oscar Wilde?


Niemand hat EIN GRUNDRECHT AUF EIN BESSERES LEBEN. Du nicht, ich nicht, und auch nicht sonstwer auf diesem Planeten.

Hat "Mama" nun scheinbar auch begriffen und begreifen müssen. Sie hatte das geltende Recht außer Kraft gesetzt und zugleich keine Lösung auf Lager. So auch nicht, Frau Dr. Merkel.

Campeon 13.09.2015 08:47

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164614)
Niemand hat EIN GRUNDRECHT AUF EIN BESSERES LEBEN. Du nicht, ich nicht, und auch nicht sonstwer auf diesem Planeten.

Hat "Mama" nun scheinbar auch begriffen und begreifen müssen. Sie hatte das geltende Recht außer Kraft gesetzt und zugleich keine Lösung auf Lager. So auch nicht, Frau Dr. Merkel.

Stimmt, aber jeder hat ein Recht auf ein friedliches und sicheres Leben.

Nachdem ein REISENAUFSCHREI in der deutschen Bevölkerung zu vernehmen war, konnte die Führungsmatrone garnicht anders.

Ehrlich gesagt, dachte ich garnicht das ein Volk ohne das ausfüllen eines Wahlzettels, dann doch soviel Macht besitzt.
Das zeigt mir, das in Deutschland doch noch herzliche, freundliche und hilfsbereite Menschen unterwegs sind.
Denn wenn die ganze Hilfsbereitschaft ausgeblieben wäre, würde unsere Kanzlerin heute, sich nicht um solche Sachen kümmern.

GrrIngo 13.09.2015 09:21

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164614)
[..]Sie hatte das geltende Recht außer Kraft gesetzt und zugleich keine Lösung auf Lager. So auch nicht, Frau Dr. Merkel.

Hätte sie die Leute an der Grenze abweisen sollen und nach Ungarn zurückschicken? Oder einfach nur "Grenze dicht, helft euch selbst oder verzieht euch" brüllen sollen?

Eine perfekte Lösung auf Lager zu haben, die allen gefällt, ist nicht die Voraussetzung, anderen zu helfen. Aber eine Verweigerung der Hilfe hätte unweigerlich zur Katastrophe an der Grenze geführt. Insofern war die Aktion leider zwingend erforderlich. Im nächsten Schritt heißt es, eine Zusammenarbeit aller Staaten herbei zu führen, um das Thema gemeinsam zu lösen.

Was das Thema "geltendes Recht" angeht - was steht auf "unterlassene Hilfeleistung"?
Und was die unsinnige "Dublin-Regel" angeht - sie funktioniert nicht, wenn man nicht europaweit zusammen arbeitet und die Lasten auch gemeinsam trägt. Erst recht nicht, wenn man die ganzen Lasten auf die wirtschaftlich schwächsten Länder abwälzt.

Trimichi 13.09.2015 09:31

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1164616)
Stimmt, aber jeder hat ein Recht auf ein friedliches und sicheres Leben.

Nachdem ein REISENAUFSCHREI in der deutschen Bevölkerung zu vernehmen war, konnte die Führungsmatrone garnicht anders.

Ehrlich gesagt, dachte ich garnicht das ein Volk ohne das ausfüllen eines Wahlzettels, dann doch soviel Macht besitzt.
Das zeigt mir, das in Deutschland doch noch herzliche, freundliche und hilfsbereite Menschen unterwegs sind.
Denn wenn die ganze Hilfsbereitschaft ausgeblieben wäre, würde unsere Kanzlerin heute, sich nicht um solche Sachen kümmern.

Sehe ich anders. Wir hatten das ja hier schon mal, dass geltendes Recht außer Kraft gesetzt wurde. Anno 1933 oder so.

Merkels Aussage, es gibt keine nummerische Obergrenze für Asylsuchende, ist unzumutbar, unhaltbar, und auch peinlich. Keine Gesellschaft der Welt verkraftet einen unlimitierten Zuwanderungstrom auf Dauer. Soviel Hirnschmalz hätte ich Mutti schon zugetraut.

Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit sind gut, klar. Schaut man CNN z.B. wird sehr positiv über Germany berichtet. Bis jetzt. Geht's wie bisher weiter, so schlägt die Stimmung womöglich um, und zwar genau dann, wenn die schweigende Mehrheit ihre Stimme erhebt.

MattF 13.09.2015 09:43

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164631)
Merkels Aussage, es gibt keine nummerische Obergrenze für Asylsuchende, ist unzumutbar, unhaltbar, und auch peinlich. Keine Gesellschaft der Welt verkraftet einen unlimitierten Zuwanderungstrom auf Dauer. Soviel Hirnschmalz hätte ich Mutti schon zugetraut.


Das steht aber im Grundgesetz "Verfolgte erhalten Asyl". Da steht nicht" aber max 200.000 im Jahr".

Merkel ist Physiker. Sie gibt rational wieder was die gesetzliche Reaalität ist.


Dass D irgendwann überlastet ist, ist auch klar, allerdings sind wir davon weit entfernt .

Walli 13.09.2015 09:46

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164631)
so schlägt die Stimmung womöglich um, und zwar genau dann, wenn die schweigende Mehrheit ihre Stimme erhebt.

Ohne ein Hellseher zu sein glaube ich das genau das passieren wird
Wenn man sich mal umschaut in den Medien bei Bekannten und Kollegen Freundeskreis und sonst was beginnt es schon zu bröckeln und die Euphorie weicht der Angst
Was kommt dann

Mikala 13.09.2015 10:14

:Danke:
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1164634)
Das steht aber im Grundgesetz "Verfolgte erhalten Asyl". Da steht nicht" aber max 200.000 im Jahr".


So ist es.

qbz 13.09.2015 10:40

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164631)
Sehe ich anders. Wir hatten das ja hier schon mal, dass geltendes Recht außer Kraft gesetzt wurde. Anno 1933 oder so.

Merkels Aussage, es gibt keine nummerische Obergrenze für Asylsuchende, ist unzumutbar, unhaltbar, und auch peinlich. Keine Gesellschaft der Welt verkraftet einen unlimitierten Zuwanderungstrom auf Dauer. Soviel Hirnschmalz hätte ich Mutti schon zugetraut.

Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit sind gut, klar. Schaut man CNN z.B. wird sehr positiv über Germany berichtet. Bis jetzt. Geht's wie bisher weiter, so schlägt die Stimmung womöglich um, und zwar genau dann, wenn die schweigende Mehrheit ihre Stimme erhebt.

Könntest Du bitte genau zitieren oder in einem Video belegen, was genau die Kanzlerin wann gesagt oder geschrieben hat, das gegen geltendes Recht (welches genau) verstösst. Es werden diesbezüglich nämlich mit welcher Absicht auch immer Unwahrheiten verbreitet.

Selbst wenn sie etwas gesagt haben sollte, was gegen geltendes Recht wäre, finde ich Deinen Vergleich mit 1933 mehr als deplaziert und infam (sage ich als Kritiker der Kanzlerin und der Regierung und als Befürworter eines Zuwanderungsgesetzes).

Als Info:

§16 GG
(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.

"Letztlich kann das deutsche Asylgrundrecht dadurch eingeschränkt oder ausgeschlossen werden, dass ein anderer Staat im Rahmen europäischer Zuständigkeitsvereinbarungen für die Schutzgewähr des Asylbewerbers zuständig ist und der Asylbewerber, ohne dass sein Asylantrag in der Sache geprüft wird, dorthin verwiesen wird." (Wikipedia)

Es gibt somit keine Quote für Asylsuchende im Gesetz.
Der Absatz 2 schränkt als Kann-Bestimmung das Recht der Flüchtlinge auf Asyl in DE ein, zum Nachteil der Grenzstaaten der EU und zum Vorteil DE übrigens.

Das bedeutet, dass es nicht gegen §16,1 und 16,2 verstösst, wenn die Bundesregierung in Übereinkunft mit den Länderregierungen Flüchtlinge aufgrund einer besonderen konkreten Situation ins Land lässt, damit sie hier Asyl beantragen. Zumal man sich fragen muss, ob in Ungarn nach allem was man dort aus den Lagern hört, die Genfer Konvention für Flüchtlinge eingehalten wird,

http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1052533.html

und die ungarische Regierung nicht bereit ist, die EU-Verpflichtung zu erfüllen, d.h. den über Ungarn in die EU eingereisten Flüchtlingen den erforderlichen Schutz zu gewähren. Insofern geht eine Rückschiebung nach Ungarn nicht und würde gegen das Grundgesetz verstossen.

Die Kampagne gegen die Kanzlerin in dieser Frage entbehrt IMHO jeglicher sachlichen Grundlage.

Noch vor wenigen Wochen hat man die Kanzlerin umgekehrt dafür kritisiert, weil sie einem schon gut deutsch sprechenden palästeninensischen Mädchen aus einem Flüchtlingslager im Libanon erklärte, dass sie nach den Bestimmungen vermutlich wieder dahin zurück müsste trotz vierjährigen Aufenthaltes in DE.

https://www.youtube.com/watch?v=fRFzPvpJ6Kk

Ps.:
Nur 5 % der Gewinne der deutschen Waffenfirmen aus den Exporten in den Nahen Osten würde vermutlich reichen, den aus dieser Gegend nach DE Geflüchteten hier Schule, Ausbildung und Deutschunterricht zu gewährleisten.

Stefan 13.09.2015 11:59

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164631)
Soviel Hirnschmalz hätte ich Mutti schon zugetraut.

Ich will nicht wissen, wo Deutschland jetzt stehen würde, wenn man Dich im November 2005 zum Bundeskanzler gewählt hätte.

Campeon 13.09.2015 14:36

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164631)
Schaut man CNN .......

Ein ganz Schlauer!!!
Und du meinst da wird die Wahrheit gesagt?:Lachanfall:


Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1164663)
Ich will nicht wissen, wo Deutschland jetzt stehen würde, wenn man Dich im November 2005 zum Bundeskanzler gewählt hätte.

Da gäbe es wieder so Jugendgruppen, die wir schon mal vor dem 2. Weltkrieg hatten und Schlägertrupps in braunen Uniformen und all so ein Zeugs was uns bis heute so wunderbar schön angekreidet wird.

Harke 13.09.2015 15:48

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1164663)
Ich will nicht wissen, wo Deutschland jetzt stehen würde, wenn man Dich im November 2005 zum Bundeskanzler gewählt hätte.

immer wieder herrlich.... keine Argumentation sondern nur bösartige unsachliche Unterstellungen, damit bist du disqualifiziert..

noam 13.09.2015 15:59

Das Problem ist doch eigentlich ganz simpel.

Wir als Europa bzw NATO haben uns in Dinge gerade im Nahen Osten eingemischt, deren Rattenschwanz wir nicht überblicken konnten und haben uns dann zurückgezogen, als wir es nicht mehr stemmen wollten hier entsprechende Strukturen und Wirtschaftskraft zu etablieren, dass ein friedliches Leben für alle dort möglich wäre.

Damit ist das Kind in den Brunnen gefallen.

Da wir das ganze ja mit ausreichend Abstand und dem völlig bescheuerten Dubliner Abkommen im Rücken beobachtet haben, haben wir uns darauf ausgeruht, dass die Flüchtenden ja eh nicht zu uns kommen können, anstatt bei einsetzender Massenflucht entsprechende VORHANDENE Kapazitäten vorzubereiten, damit wir eine menschenwürdige Unterbringung gewähren können.

Damit ist das Kind dann ganz tief im Brunnen.



Natürlich mischen sich unter die vielen berechtigten Asylsuchenden auch solche, die das System ausnutzen wollen auf der Suche nach einem besserem Leben hier im Schlaraffenland koste es was es wolle.

Politik und Medien müssen einfach aufhören, alle Ankömmlinge in einen Topf zu werfen. Und dem deutschen Bürger vorzugaukeln, dass ja nur berechtigte gut ausgebildete freundliche Menschen zu uns kommen, wo doch jeder blinde merkt, dass das nicht stimmt.


Aber das ist kein deutsches Problem. Europa muss die Asylfrage klären. Es muss auf europäischer Ebene entschieden werden, welche Beweggründe ein Asylbegehren in Europa legitimieren und ebenso müssen Möglichkeiten geschaffen werden auch ohne Asylgrund nach Europa zB als Facharbeiter kommen zu können und hier eine entsprechende Aufenthalts und Arbeitserlaubnis zu erhalten.

Das Problem daran ist aber, dass Europa sich in diesen Fragen alles andere als einig ist. Vor allem bestehen in Europa ja auch eklatante Unterschiede in den finanziellen Möglichkeiten der Staaten. Aber wenn man sich kurz die unvorstellbaren Zahlen in Erinnerung ruft die zur Bankenrettung und Griechenlandrettung aufgerufen werden, kommt mir die ganze Diskussion um Geld für Flüchtlinge absolut lächerlich vor.

Gregor Gysi hat dazu auf Nachfrage eine interessante Aussage zur Entwicklung gemacht. Inhaltlich ging daraus hervor, dass man zur Zeit den Eindruck hat, dass

1. Die armen den Eindruck gewinnen, dass sie für die Asylbegehrenden auf Wohlstand oder Verbesserung verzichten müssen.
2. Der Mittelstand alles bezahlen muss
3. Die Reichen kaum bis gar keine Einbußen hinnehmen müssen

Natürlich ist das stark durch seine politische Einfärbung geprägt, aber im Grunde hat er recht. Gerade im Mittelstand, wo jede finanzielle Zusatzbelastung sich direkt auf den Lebensstandart auswirkt, kann die Stimmung sehr schnell kippen. Vor allem wenn weiterhin der Asylbegehrende subjektiv realitätsfremd in den Medien dargestellt wird und man persönlich ganz andere Erfahrungen gemacht hat.


Vor allem muss die Politik einfach mal erkennen, dass die deutsche / europäische Bürokratie sich selber im Weg steht. Bei uns hier in der LAB gibt es 2 Essensausgabestellen für 3 bis 5000 Menschen (weiß keiner so genau). Hier ist es mittlerweile soweit, dass bei der Essensausgabe Polizei von Nöten ist damit es nicht zu Ausschreitungen kommt. Zusätzliche Essensausgabestellen würden dies natürlich deutlich beruhigen. Also ist man mit dem staatlichen Baumanagment dort eingeflogen und hat sich das genehmigen lassen. ABER das ganze muss jetzt erst einmal europaweit ausgeschrieben werden und Baubeginn ist dann frühestens in 8 bis 10 Monaten. Weltklasse. Und wenn das schon bei sowas simplen wie einer zusätzlichen Futterstelle so kompliziert ist, kann ich mir vorstellen, warum man lieber alte Kasernen verrotten lässt anstatt sie zu modifizieren um mehr Leute gut unterbringen zu können

Trimichi 13.09.2015 16:04

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1164643)
:Danke:


So ist es.

Toll. Dann nehm doch gleich mal 15 von den Millionen die noch kommen werden in deiner Bude auf.

Mal was aus meiner subjektiven Perspektive hier im Großraum Nürnberg.

Letzte Woche sind hier im Viertel eine Gruppe von Syrer um die Häuser gezogen und haben an den Häusern geklingelt. Die meinten, wenns sie ihre Plasitkkarte vorzeigten wird ihnen Einlass in private Haushalte gewährt. Die ältere und alleinstehende Dame weigerte sich standhaft die Gruppe Syrer zu bekochen....... Letztlich hat die Polizei eine Streife schicken müssen. ...

Vorgestern war ich an der Uni als Gast dort. Hab ich eine Gruppe von Ausländern angesprochen, erst in Deutsch dann in Englisch von wegen wo die coffee-machine ist (darf man das Wort Ausländer eigentlich noch benutzen? Zigeunerschitzel darf man ja nicht mehr sagen; aporop: Negerkusswettessen auch no go!). Waren Syrer, die Mensakarten hatten einen Saldo von 0.00 EUR und die Leute wussten nicht wie damit umzugehen ist. Letztlich standen wir alle dann vor dem Automaten. Als sich herausstellte, dass sie selbst Geld auf die Karte einzahlen mussten... ...Verstörung. An der Essenstheke angekommen wurde ich von den Flüchtlingen gefragt, ob die aufgelisteten Preise für Pfannkuchen, Obst, Spaghetti und was es halt so gibt auch für sie gelten. Zum vierten Mal sagte ich immer noch warmherzig und freundlich, sie müssten die Karten laden. Auf Englisch freilich (die Syrer nahmen an einem Deutschkurs teil). Es war nicht der geringste Wille erkennbar Monetos auf die Karte einzuzahlen. Nach dem die Gruppe verstanden hatte, dass es nur so läuft, sind sie geschlossen ohne auch nur ein weiteres Wort aus der Cafeteria raus.

Damit will ich gar nichts sagen oder andeuten, ist lediglich eine Beschreibung.

Trimichi 13.09.2015 16:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1164648)
Könntest Du bitte genau zitieren oder in einem Video belegen, was genau die Kanzlerin wann gesagt oder geschrieben hat, das gegen geltendes Recht (welches genau) verstösst. Es werden diesbezüglich nämlich mit welcher Absicht auch immer Unwahrheiten verbreitet.

Selbst wenn sie etwas gesagt haben sollte, was gegen geltendes Recht wäre, finde ich Deinen Vergleich mit 1933 mehr als deplaziert und infam (sage ich als Kritiker der Kanzlerin und der Regierung und als Befürworter eines Zuwanderungsgesetzes).

Als Info:

§16 GG
(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.

"Letztlich kann das deutsche Asylgrundrecht dadurch eingeschränkt oder ausgeschlossen werden, dass ein anderer Staat im Rahmen europäischer Zuständigkeitsvereinbarungen für die Schutzgewähr des Asylbewerbers zuständig ist und der Asylbewerber, ohne dass sein Asylantrag in der Sache geprüft wird, dorthin verwiesen wird." (Wikipedia)

Es gibt somit keine Quote für Asylsuchende im Gesetz.
Der Absatz 2 schränkt als Kann-Bestimmung das Recht der Flüchtlinge auf Asyl in DE ein, zum Nachteil der Grenzstaaten der EU und zum Vorteil DE übrigens.

Das bedeutet, dass es nicht gegen §16,1 und 16,2 verstösst, wenn die Bundesregierung in Übereinkunft mit den Länderregierungen Flüchtlinge aufgrund einer besonderen konkreten Situation ins Land lässt, damit sie hier Asyl beantragen. Zumal man sich fragen muss, ob in Ungarn nach allem was man dort aus den Lagern hört, die Genfer Konvention für Flüchtlinge eingehalten wird,

http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1052533.html

und die ungarische Regierung nicht bereit ist, die EU-Verpflichtung zu erfüllen, d.h. den über Ungarn in die EU eingereisten Flüchtlingen den erforderlichen Schutz zu gewähren. Insofern geht eine Rückschiebung nach Ungarn nicht und würde gegen das Grundgesetz verstossen.

Die Kampagne gegen die Kanzlerin in dieser Frage entbehrt IMHO jeglicher sachlichen Grundlage.

Noch vor wenigen Wochen hat man die Kanzlerin umgekehrt dafür kritisiert, weil sie einem schon gut deutsch sprechenden palästeninensischen Mädchen aus einem Flüchtlingslager im Libanon erklärte, dass sie nach den Bestimmungen vermutlich wieder dahin zurück müsste trotz vierjährigen Aufenthaltes in DE.

https://www.youtube.com/watch?v=fRFzPvpJ6Kk

Ps.:
Nur 5 % der Gewinne der deutschen Waffenfirmen aus den Exporten in den Nahen Osten würde vermutlich reichen, den aus dieser Gegend nach DE Geflüchteten hier Schule, Ausbildung und Deutschunterricht zu gewährleisten.


Gegenfrage: warum dürfen Polen, GB oder Schweden Nein sagen. Warum muss DE seine Grenzen öffnen....

Zu Frage, dazu aus dem DÜ (Dubliner Übereinkommen).

Zum einen soll erreicht werden, dass jedem Ausländer, der auf dem Gebiet der Vertragsstaaten des DÜ einen Asylantrag stellt, die Durchführung eines Asylverfahrens garantiert wird. Andererseits soll aber auch verhindert werden, dass der Asylbewerber mehr als ein Verfahren im Hoheitsgebiet der Mitgliedsstaaten betreiben kann. Für den dafür notwendigen Informationsaustausch dient das System EURODAC, welches ein europäisches automatisiertes System zum Vergleich der Fingerabdrücke von Asylbewerbern ist. Wichtigste Regel für die Zuständigkeit: Der Staat, in den der Asylbewerber nachweislich zuerst eingereist ist, muss das Asylverfahren durchführen.

qbz 13.09.2015 16:38

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164688)
Gegenfrage: warum dürfen Polen, GB oder Schweden Nein sagen. Warum muss DE seine Grenzen öffnen....

Zu Frage, dazu aus dem DÜ (Dubliner Übereinkommen).

Zum einen soll erreicht werden, dass jedem Ausländer, der auf dem Gebiet der Vertragsstaaten des DÜ einen Asylantrag stellt, die Durchführung eines Asylverfahrens garantiert wird. Andererseits soll aber auch verhindert werden, dass der Asylbewerber mehr als ein Verfahren im Hoheitsgebiet der Mitgliedsstaaten betreiben kann. Für den dafür notwendigen Informationsaustausch dient das System EURODAC, welches ein europäisches automatisiertes System zum Vergleich der Fingerabdrücke von Asylbewerbern ist. Wichtigste Regel für die Zuständigkeit: Der Staat, in den der Asylbewerber nachweislich zuerst eingereist ist, muss das Asylverfahren durchführen.

DE hat seine Grenzen nicht generell für Flüchtlinge geöffnet oder sich vom Dubliner Abkommen distanziert. Die deutsche Regierung hat gezielt Flüchtlingen aus Ungarn die Einreise gestattet, weil Ungarn sich entgegen dem Dubliner Abkommen für diese nicht zuständig erklärte und auch keine Registrierung vornahm.

Was ist mit dem Beleg zum von Dir behaupteten Gesetzesverstoss der Kanzlerin? (Zitat bitte oder Link mit Video/Zitatbeleg)?

tandem65 13.09.2015 17:27

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164688)
Gegenfrage: warum dürfen Polen, GB oder Schweden Nein sagen. Warum muss DE seine Grenzen öffnen....

Dürfen sie daß!?
Sie machen es und natürlich könnten wir es auch einfach machen.
Ich fände es nur entsetzlich peinlich.
Mir ist auch klar daß die Situation nicht einfach ist, nur ist Dir wohler wenn viele dieser Menschen vor Deiner Türe verrecken?

qbz 13.09.2015 17:59

Auf jeden Fall steht Schweden an der Spitze in der Liste von Asylanträgen pro 1000 Einwohner, nämlich 8,4 Anträge im Vergleich zu DE mit 2,5 für das Jahr 2014. Ungarn fast doppelt soviel Anträge wie DE, 4,3 (als "Grenzland"), Dänemark liegt mit 2,6 in etwa bei DE.

http://www.sueddeutsche.de/politik/f...hmen-1.2523410

Trimichi 13.09.2015 20:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1164692)

Was ist mit dem Beleg zum von Dir behaupteten Gesetzesverstoss der Kanzlerin? (Zitat bitte oder Link mit Video/Zitatbeleg)?



z.B. hier

Frau Illner fragt am 10.9 im deutschen TV, ob es richtig war eine Ausnahmeregelung zu treffen (nach 10 min 10 sec im Video). "Hätten wir uns an EU-Regeln halten müssen, oder war es richtig in dieser Situation eine Ausnahme zu machen?" [An DIHK-Präsident Schweizer gerichtet.]

Nach 38:30 min sec wird gesagt, dass "Frau Merkel die Regeln gebrochen hat" (28 min sec) [gegenüber Gabriel]


Link mit Videobeleg:

http://www.zdf.de/maybrit-illner/flu...-40029272.html


auf der verlinkten Seite heist es:

Stellvertretend für die besonders Asyl-skeptischen osteuropäischen EU-Staaten warnte Gabriel den Vorsitzenden der slowakischen Partei Sloboda a Solidarita, Richard Sulik: "Am Ende des Tages werden Sie die großen Verlierer sein, wenn die Grenzen in Europa nicht offen bleiben." Sulik konterte: "Wenn Europa in der Flüchtlingsfrage weiter so wurschtelt, dann sind die Tage von Schengen sowieso gezählt."

Über die Medien habe ich vernommen, dass die Flüchtlinge an der Grenze laut Ungarns Ministerpräsident in den Lagern dort in Sicherheit waren, jetzt aber alle nach Deutschland wollen.

...

Trimichi 13.09.2015 20:18

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1164702)
Dürfen sie daß!?
Sie machen es und natürlich könnten wir es auch einfach machen.
Ich fände es nur entsetzlich peinlich.
Mir ist auch klar daß die Situation nicht einfach ist, nur ist Dir wohler wenn viele dieser Menschen vor Deiner Türe verrecken?

Nein. Die Bundesregierung hätte die Auffanglager an der Grenze ausbauen können. ISt ja nicht so, dass man vom Flüchtlingsdrama in Syrien nichts wusste. Jetzt bauen wir die Auffanglager hier auf. Kostet nicht 100 Millionen, sondern 13 Mrd. Schicken wir die Flüchtling dann wieder zurück, wenn der Krieg vorbei ist? Was hat sich Frau Merkel dabei gedacht? Es Kohl gleichzutun und in die Geschichte einzugehen?

GrrIngo 13.09.2015 20:22

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164742)
Über die Medien habe ich vernommen, dass die Flüchtlinge an der Grenze laut Ungarns Ministerpräsident in den Lagern dort in Sicherheit waren, jetzt aber alle nach Deutschland wollen.

...

Über die Medien hätte man genauso mitbekommen können, dass die Flüchtlinge dort wie Vieh behandelt wurden (Link). Dass Ungarn anscheinend Arbeitslager plant (Link)

Wenn man da aber die Augen vor verschließen will...

GrrIngo 13.09.2015 20:27

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1164744)
[..]Die Bundesregierung hätte die Auffanglager an der Grenze ausbauen können. ISt ja nicht so, dass man vom Flüchtlingsdrama in Syrien nichts wusste. [..]

Siehe Beiträge #296ff... Ist ja nicht so, dass man einfach auf dem Gebiet eines anderen Staates eigenmächtig Flüchtlingslager bauen könnte. Deswegen haben wir jetzt das Thema hier auf dem Tisch, und müssen uns hier darum kümmern. Weil wir (als EU gemeinsam) gepennt haben und das ganze Thema auf andere abschieben wollten - das geht aber nicht. Jetzt erst recht nicht mehr.

Stefan 13.09.2015 20:27

Zitat:

Zitat von Harke (Beitrag 1164681)
immer wieder herrlich.... keine Argumentation sondern nur bösartige unsachliche Unterstellungen, damit bist du disqualifiziert..

Du kannst ja gerne mal über die Forumssuche seine Beiträge rausfiltern und durchlesen. Falls Du dann noch denkst, dass er damals die bessere Wahl gewesen wäre, dann können wir gerne diskutieren...........

Dein "bösartige unsachliche Unterstellung" darfst Du gerne noch ausführen.
DQ? Darf ich jetzt keinen Triathlon mehr machen, nicht mehr wählen, oder wie ist das gemeint?

Ironmanfranky63 13.09.2015 20:34

Umfrage auf N24 von heute.
Wenn heute Wählen wären,
Läge die AFD bei 80%
Noch Fragen.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:29 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.