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qbz 10.12.2024 02:13

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1766314)
so wie es ausschaut hat Israel den größten Nutzen - wo sind die Kommentare vom mossad-spezl??

Heute die Berichte über die grössten Angriffe auf Syrien ever. Alle militärischen Anlagen und schweren Waffen zerstört. https://www.spiegel.de/ausland/sturz...1-bd83df72df52

MattF 10.12.2024 08:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1766470)
Heute die Berichte über die grössten Angriffe auf Syrien ever. Alle militärischen Anlagen und schweren Waffen zerstört. https://www.spiegel.de/ausland/sturz...1-bd83df72df52

Waffen zerstören ist ja mal grundsätzlich nicht schlecht.

Die Motive der div. Parteien sind aber natürlich auch fragwürdig.

JENS-KLEVE 10.12.2024 09:43

Man weiß ja nicht was von den neuen Machthabern halten soll. Ich hoffe aber, dass diese Angriffe abgesprochen bzw. Angekündigt sind um Opfer zu vermeiden. Momentan habe ich den Eindruck nun sogar die Hisbollah von mehreren Seiten in Bedrängnis geraten.

qbz 10.12.2024 10:17

Grenze Israel / Syrien
 
Auf den Golanhöhen verlief bisher die Grenze zwischen Syrien und dem von Israel annektierten Teil. Jetzt scheint Israel die Situation zu nutzen und vergrössert den annektierten Teil.

Handelsblatt: "Die israelische Armee ist laut syrischen Sicherheitskreisen am Dienstag bis etwa 25 Kilometer südwestlich von Damaskus entfernt in Syrien einmarschiert. Einheiten seien zudem zehn Kilometer weit auf syrisches Gebiet östlich der entmilitarisierten Zone bei den von Israel besetzten Golan-Höhen vorgedrungen, sagte einer der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Von israelischer Seite gab es dazu keine Stellungnahme."

Adept 10.12.2024 11:55

Hört sich nach Leichenfledderei an.

Die Türken nehmen von oben ein. USA reserviert sich einen Teil im Osten für ihre Militärbasen und Israel nimmt den Süden ein.

Und Syrien wird kleiner und kleiner.

Koschier_Marco 10.12.2024 15:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1766486)
Auf den Golanhöhen verlief bisher die Grenze zwischen Syrien und dem von Israel annektierten Teil. Jetzt scheint Israel die Situation zu nutzen und vergrössert den annektierten Teil.

Handelsblatt: "Die israelische Armee ist laut syrischen Sicherheitskreisen am Dienstag bis etwa 25 Kilometer südwestlich von Damaskus entfernt in Syrien einmarschiert. Einheiten seien zudem zehn Kilometer weit auf syrisches Gebiet östlich der entmilitarisierten Zone bei den von Israel besetzten Golan-Höhen vorgedrungen, sagte einer der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Von israelischer Seite gab es dazu keine Stellungnahme."

War da mit der UNO, das ist ein Verstoß gegen das Waffenstillstandabkommen, das ja die UNO mit Ihrer Präsenz überwacht hat.

Siebenschwein 10.12.2024 19:12

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1766503)
War da mit der UNO, das ist ein Verstoß gegen das Waffenstillstandabkommen, das ja die UNO mit Ihrer Präsenz überwacht hat.

Blauhelme? UNO? Vermutlich derzeit ein Grund mehr für Israel, erstmal draufzukloppen.

sabine-g 10.12.2024 19:36

Ich kann Israel schon ein bisschen verstehen.
Bio und Chemiewaffen in der Hand von Leuten, von denen keiner weiß was genau sie planen.

qbz 10.12.2024 19:50

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1766524)
Ich kann Israel schon ein bisschen verstehen.
Bio und Chemiewaffen in der Hand von Leuten, von denen keiner weiß was genau sie planen.

Gibt es dafür bisher irgendeinen neutralen Beweis ausser ein IDF Statement? (vgl. Irak und Hussein).

Abrüstung unbebingt, aber wechselseitig, und mit neutraler Kontrolle, schafft erst Frieden.

qbz 10.12.2024 19:54

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1766503)
War da mit der UNO, das ist ein Verstoß gegen das Waffenstillstandabkommen, das ja die UNO mit Ihrer Präsenz überwacht hat.

Der Sicherheitsrat hat heute darüber getagt und die UNO protestiert.

Siebenschwein 10.12.2024 20:25

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1766524)
Ich kann Israel schon ein bisschen verstehen.
Bio und Chemiewaffen in der Hand von Leuten, von denen keiner weiß was genau sie planen.

Von mir aus können sie auch gleich die Captagon- Anlagen mit platt machen. Könnte mir aber vorstellen, dass Israel erstmal überlegen muss, ob das in ihrem Interesse wäre.

qbz 11.12.2024 11:05

Hier ein gestriger Bericht von der englischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Syrien über die Erschiessung und Vertreibung von Kurden in Aleppo und Manbij.

Having been besieged by faction | Injured combatants of “Manbij Military Council Forces” extrajudicially executed in eastern Aleppo

Koschier_Marco 11.12.2024 11:24

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1766527)
Gibt es dafür bisher irgendeinen neutralen Beweis ausser ein IDF Statement? (vgl. Irak und Hussein).

Abrüstung unbebingt, aber wechselseitig, und mit neutraler Kontrolle, schafft erst Frieden.

Wofür der Einsatz von Sarin durch Assad ist nachgewiesen

Koschier_Marco 11.12.2024 11:28

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1766523)
Blauhelme? UNO? Vermutlich derzeit ein Grund mehr für Israel, erstmal draufzukloppen.

Ich kann die Situation vor Ort nicht einschätzen, es kann natürlich passieren, dass die IAF einen Fehler macht, zuletzt ist das meinem Kameraden Mjr Lang 2006 passiert, der bei einem Angriff mit 3 anderen Beobachter Offizieren getötet wurde.

qbz 11.12.2024 13:11

Dass das BAMF unter der Ampel erstmal alle Entscheidungen über Asylanträge von Syrer storniert, sehe ich z.B. als echtes Problem für viele Menschen aktuell, im Unterschied zur künstlichen Aufregung über eine Bemerkung von Wagenknecht im Wagenknecht Thread.

Amnesty kritisiert Aussetzung der Asylentscheidungen für Syrer

Koschier_Marco 11.12.2024 14:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1766578)
Dass das BAMF unter der Ampel erstmal alle Entscheidungen über Asylanträge von Syrer storniert, sehe ich z.B. als echtes Problem für viele Menschen aktuell, im Unterschied zur künstlichen Aufregung über eine Bemerkung von Wagenknecht im Wagenknecht Thread.

Amnesty kritisiert Aussetzung der Asylentscheidungen für Syrer

Stornieren geht nicht auch nicht aussetzen, alles was geht ist anders entscheiden, stornieren wwäre Rechtsverweigerung

qbz 11.12.2024 14:56

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1766591)
Stornieren geht nicht auch nicht aussetzen, alles was geht ist anders entscheiden, stornieren wwäre Rechtsverweigerung

Zitat:

Tagesschau: Neue Asyl-Entscheidungen trifft das BAMF vorerst nicht.

Das Bundesamt habe die Möglichkeit, Asylentscheidungen zurückzustellen bei einer unklaren Lage. Und dass die Lage derzeit in Syrien unklar ist, sei ja offensichtlich. Praktisch bedeute das: Die Anträge von Syrerinnen und Syrern "werden im Stapel nach unten sortiert und andere Asylentscheidungen vorgezogen".
https://www.tagesschau.de/inland/syr...-bamf-100.html

Darüber regt sich hier keiner auf, aber umso mehr über ein S.W. Zitat. Betrifft Zehntausende.

MattF 11.12.2024 14:58

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1766578)
Dass das BAMF unter der Ampel erstmal alle Entscheidungen über Asylanträge von Syrer storniert, sehe ich z.B. als echtes Problem für viele Menschen aktuell, im Unterschied zur künstlichen Aufregung über eine Bemerkung von Wagenknecht im Wagenknecht Thread.

Amnesty kritisiert Aussetzung der Asylentscheidungen für Syrer

Darin steht z.b.:

Zitat:

Syrien sei kein sicheres Land, erklärte auch der Beauftragte für Flüchtlingsfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Christian Stäblein. »Es ist daher jetzt überhaupt nicht der Zeitpunkt, zu diskutieren, ob und wie Menschen in dieses Land zurückkehren sollen.« Die Entscheidung des BAMF begrüßte Stäblein aber gerade deshalb sehr – »bis die weiteren Entwicklungen im Land verlässlich absehbar sind«.

Ein Sprecher des BAMF teilte auf Anfrage mit, dass die Behörde entschieden habe, »Entscheidungen zu Antragstellenden aus dem Herkunftsland Syrien zunächst zurückzustellen«. Die Weiterentwicklung der Lage in Syrien werde beobachtet. Diese sei »außerordentlich dynamisch, unübersichtlich und schwer zu bewerten«. »Auf Grundlage der aktuellen Situation und der nicht absehbaren Entwicklung« könne derzeit nicht über entsprechende Asylverfahren entschieden werden. Der Sprecher betonte: »Welche Auswirkungen die sich verändernde Lage auf die Möglichkeiten von syrischen Flüchtlingen zur Rückkehr in ihre Heimat haben wird, ist ebenfalls nicht vorhersehbar.« (AFP/jW)
Aussetzen heißt im übrigen auch evtl. Entscheide, dass es keinen Asylgrund gibt, wird ausgesetzt.
Die Menschen sind erstmal hier und bleiben es, bis die Verfahren wieder aufgenommen werden.

qbz 11.12.2024 15:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1766594)
Darin steht z.b.:
Aussetzen heißt im übrigen auch evtl. Entscheide, dass es keinen Asylgrund gibt, wird ausgesetzt.
Die Menschen sind erstmal hier und bleiben es, bis die Verfahren wieder aufgenommen werden.

Sie, die Antragsteller aus diesem Jahr z.B., bleiben jetzt auf unbestimmte Zeit im Asylverfahren hängen zu den viel schlechteren Bedingungen (Unterhalt, Unterkunft, keine Arbeit etc.) als wenn sie subsidiären Schutz erhalten, wie die meisten Syrer bisher, oder Asyl. Das Ziel sollte sein, Asylverfahren möglichst schnell durchzuführen, damit die Menschen Arbeit und Wohnung finden. Es handelt sich um zehntausende betroffene Menschen.

qbz 13.12.2024 10:36

Die Berliner Zeitung hat einen sachlichen umfassenden Überblick über die syrischen Flüchtlinge in Deutschland publiziert : Neue Zahlen über Syrer in Deutschland: Die meisten sind männlich und im Schnitt 26 Jahre alt. In Deutschland leben Hunderttausende Syrer, viele davon mit subsidiärem Schutzstatus. Eine aktuelle Statistik gibt Einblicke.

Schwarzfahrer 14.12.2024 19:18

Und die Welt gibt einen kleinen Überblick über den Vielvölkerstaat Syrien, und die Erwartungen der verschiedenen Gruppen an die Zukunft:
Zitat:

Laut „World Factbook“ der CIA sind rund 74 Prozent der Bevölkerung Araber, daneben leben in Syrien Kurden, Aramäer und Assyrer, Turkmenen, Armenier oder Tscherkessen. Zudem unterteilt sich die Gesellschaft in verschiedene Religionen und Konfessionen, selbst die muslimische Mehrheit ist stark heterogen.
...
Für radikale Islamisten sind manche dieser Gemeinschaften „Teufelszeug“. So versuchte etwa die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ab 2014, die Jesiden auszurotten. ... Viele IS-Mitglieder, die am Völkermord beteiligt waren, kämpfen heute in den Reihen der HTS und anderer syrischer Rebellengruppen.
...
auch die christliche Bevölkerung, insbesondere im Nordosten Syriens, bereits traumatische Erfahrungen mit islamistischen Rebellen gemacht hat. 2012 hatte die Al-Nusra-Front die Region angegriffen.
...
die Syrische Nationale Armee (SNA), die Ankara finanziert und ausrüstet, um die Kurden-Miliz YPG in Nordostsyrien zu bekämpfen. Die YPG ist aber auch Teil der autonomen Verwaltung in der Region, an der alle Bevölkerungsgruppen beteiligt sind. Und diese ist jetzt akut bedroht. Vor wenigen Tagen startete die SNA neue Angriffe
...
Die christliche Miliz kämpft gegen den IS – und die SNA. „In der neuen Verfassung müssen die Rechte und die Gleichheit aller Bevölkerungsteile festgeschrieben werden“, fordert Barsoum. „Wir wollen eine Trennung von Staat und Religion sowie Wahlen.“
Sollte die Diversität nicht gesichert sein und Dscholani womöglich die Scharia einführen, dann blieben nur Kampf und ein neuer Bürgerkrieg. „Die Mehrheit der Syrer will keinen islamischen Staat.“
...
Der Kurde plädiert für ein föderalistisches System, nur das würde der vielfältigen Gesellschaft des Landes gerecht. Den Islamisten vertraut er nicht: „Sollte Dscholani sein Versprechen nicht umsetzen und stattdessen wie die Taliban regieren, dann kann es nur Bürgerkrieg geben.“
...
Scheich Manea Humaydi Daham al-Hadi mit Sonnenbrille auf der Terrasse seines riesigen Palastes und raucht. Der Scheich ist Oberhaupt des arabischen Shammar-Stamms mit mehr als einer Million Mitgliedern. „Wir werden sehen, wie flexibel die HTS ist“, sagt Hadi. „Sollten sie ihre islamistische Agenda umsetzen, dann startet der Krieg von Neuem.“ Aber selbst von einem pragmatischen Dscholani erwartet der Scheich nichts Gutes.
...
„Wenn Dscholani den Minderheiten gleiche Rechte und zudem auch noch Wahlen zugesteht, schafft er sich keine Freunde bei Hardlinern seiner Organisation“, sagt er. „Sollte er die jedoch mit einer islamistischen Ordnung zufriedenstellen, dann hat er alle anderen als Gegner.“
.
Ich frage mich, welche Syrer bei dieser labilen Ausgangslage jetzt schon zurück wollen? Besondrers der letzte Satz ist Grund für Sorge. Ich schätze, wenn es gut läuft, können sehr viele zurück, wenn es schlecht läuft, und die Hardliner sich durchsetzen, muß man sich auf eine Fluchtwelle von Christen, Drusen, Kurden und Schiiten einstellen - und das entsprechend auch bei evtl. Rückführungen berücksichtigen.

qbz 14.12.2024 19:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1766828)
Und die Welt gibt einen kleinen Überblick über den Vielvölkerstaat Syrien, und die Erwartungen der verschiedenen Gruppen an die Zukunft:
.....

Realistisches Bild IMHO, das die Welt hier darstellt.

Die autonome kurdische Region Rojava entspricht am ehesten unseren gesellschaftlichen Vorstellungen. Sie entstand, nachdem die SDF den IS in Kobane besiegt hatte. Ich hatte in diesem Thread schon früher auf dieses neu entstandenen "Staatsgebilde" Rojava aufmerksam gemacht. Bei Wikipedia deutsch oder englisch gibt es einen ausführlichen Artikel. Darin heisst es:

Zitat:

Rojava genießt weltweit Zuspruch aufgrund der funktionierenden Demokratie,[4][5][6][7][8] der dort allgemeingültigen pluralistischen Prinzipien, die für die Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Ethnie, Religion oder Geschlecht Sorge tragen, außerdem für beispielhafte Rechtsstaatlichkeit und ökologische Nachhaltigkeit.[5][9][10][11]

Seit 2016 wird Rojava von der Türkei angegriffen und teilweise besetzt. Die türkische Besetzung wendet sich vor allem gegen die Kurden[12][13] und führte zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen wie ethnischer Säuberung gegen die Kurden.[14][15][16] Beobachter werten die türkischen Militäraktionen als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.[17][18][19] Die Verteidigung der Region Rojava erfolgt durch die sogenannten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF).
Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien

qbz 21.12.2024 12:32

Es sieht so aus, dass die syrischen Kurden fallen gelassen werden. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, ...:
Annalena Baerbock hat bei ihrem Türkei Besuch komplett die Position der türkischen Regierung und des NATO-Partners zur völkerrechtswidrigen Besetzung und zu den militärischen Angriffen mit z.T. deutschen Waffen gegen syrische Kurden in Nordostsyrien übernommen und verlangt jetzt sogar, dass die YPG in Kobane die Waffen (teilweise auch deutsche) abgeben soll, was sie schutzlos gegenüber arabisch-türkischen Vertreibungen machen würde und die Autonomie von Rojava in Syrien beenden dürfte. Die Kurden haben diese Region und die Stadt Kobane von der Besetzung durch den IS befreit. Jetzt bezeichnet Annalena Baerbock die syrischen kurdischen Milizen als Rebellen! :Nee: Ich hoffe sehr, die Zeit von Baerbock endet endlich mit dieser Amtsperiode, unerträglich. Feministische Aussenpolitik gilt nur, wenn es um den Platz von Toilettenhäuschen in Afrika geht.

Baerbock fordert Entwaffnung von kurdischen Rebellen. Bei einem Treffen mit dem türkischen Außenminister kündigte Annalena Baerbock an, dass die kurdischen Anti-IS-Milizen ihre Waffen niederlegen sollen. Derweil greifen Berichten zufolge protürkische Milizen Kobanê an.

Ps. Baerbock wendet sich damit gegen das einzige progressive, demokratische Gesellschaftsmodell mit Gleichberechtigung in der gesamten Region dort! Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien

MattF 21.12.2024 13:48

Aus dem Spiegel Artikel von qbz:

Zitat:

Kobanê (kurdische Stadt) bezeichnete sie (Baerbock) in ihrer Rede (im Bundestag) als »Symbol für den mutigen Kampf der Kurdinnen und Kurden gegen die Terrorherrschaft des IS«.
Ganz offensichtlich leidet die Frau am Jäckel und Hyde Syndrom oder ihre Worte, die sie dann in der Türkei gewählt hat (Entwaffnung der Kurden), sind komplett missverstanden worden vom Spiegel.


--Ergänzungen in () sind von mir.

DocTom 21.12.2024 14:03

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1767410)
Es sieht so aus, dass die syrischen Kurden fallen gelassen werden. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, ...:
Annalena Baerbock hat bei ihrem Türkei Besuch komplett die Position der türkischen Regierung und des NATO-Partners zur völkerrechtswidrigen Besetzung und zu den militärischen Angriffen mit z.T. deutschen Waffen gegen syrische Kurden in Nordostsyrien übernommen...

Was schert sie ihr Gewäsch und die Verbündeten von gestern? :-((
Passt schon zum Gesamtbild, dass sie abgibt.
So das mit dem Fähnchen und dem Wind und so...

qbz 21.12.2024 14:41

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1767415)
Aus dem Spiegel Artikel von qbz:

Ganz offensichtlich leidet die Frau am Jäckel und Hyde Syndrom oder ihre Worte, die sie dann in der Türkei gewählt hat (Entwaffnung der Kurden), sind komplett missverstanden worden vom Spiegel.

--Ergänzungen in () sind von mir.

Die Tagesschau hat das Gleiche berichtet: "Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat - wie die Türkei - gefordert, dass kurdische Rebellen in Nordsyrien ihre Waffen niederlegen und in die syrische Sicherheitsarchitektur eingegliedert werden. Zugleich sei die Sicherheit der kurdischen Bevölkerung in Syrien essenziell für die Sicherheit des ganzen Landes, sagte Baerbock nach einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in Ankara."

Globe84 21.12.2024 14:59

die Waffenniederlegung ist doch sonst auch in deinem Sinne. Bin jetzt ehrlich gesagt ein bisschen verwirrt.

sobald die Ukraine ihre Waffen niederlegt ist doch Frieden. das müsste doch hier genauso funktionieren

ich hab mir mal die Freiheit genommen ein Zitat von dir leicht abzuändern.

"Annalena Baerbock ... verlangt jetzt sogar, dass die Ukraine die Waffen (teilweise auch deutsche) abgeben soll, was sie schutzlos gegenüber russischen Gräueltaten machen würde und die Autonomie der Ukraine beenden dürfte.

[sarkasmus/zynismus off]

qbz 21.12.2024 15:10

Zitat:

Zitat von Globe84 (Beitrag 1767421)
die Waffenniederlegung ist doch sonst auch in deinem Sinne. Bin jetzt ehrlich gesagt ein bisschen verwirrt.

Sehr sogar, die Türkei soll sich an die syrisch-türkische Grenze zurückziehen und das Völkerrecht einhalten. Und bleib mal bei Syrien und den syrischen Kurden in diesem Thread und Baerbock, ohne Whataboutism. Deutschland muss seit den türkischen Angriffen alle Waffenlieferungen an die Türkei einstellen, weil die Türkei mit ihrem Krieg in Nordsyrien klar gegen das Völkerrecht verstösst. Baerbock ist das Völkerrecht in dem Fall egal und das demokratische selbstbestimmte Gesellschaftsmodell der syrischen Kurden mit Gleichberechtigung in Rojava.

Deutsche Rüstungsexporte in die Türkei: Höchster Stand seit 2006 (Und das mit den Grünen... :o )

Ps. Was Du mir zur Ukraine unterstellst, habe ich nirgends geschrieben und weise es zurück!

sabine-g 21.12.2024 15:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1767424)
Sehr sogar, die Türkei soll sich an die syrisch-türkische Grenze zurückziehen und das Völkerrecht einhalten. Und bleib mal bei Syrien und den syrischen Kurden in diesem Thread, ohne Whataboutism.

Und was ist mit den Russen?
Whataboutism bringst du gerne, bist aber selbst der, der es gebraucht.

Globe84 21.12.2024 15:12

ich bin ganz bei dir

Putin/Russland soll sich an die ukrainisch-russische Grenze zurückziehen und das Völkerrecht einhalten

qbz 21.12.2024 16:08

Zitat:

Zitat von Globe84 (Beitrag 1767426)
ich bin ganz bei dir

Nein, bist Du nicht. Sonst würdest Du auch fordern, dass Deutschland keine Waffen an die Türkei und an die Kurden liefert in Deiner falschen Analogie, weil ich prinzipiell gegen alle deutschen Waffenlierungen in alle Kriegsgebiete bin.

qbz 21.12.2024 16:09

:o
Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1767425)
Und was ist mit den Russen?
Whataboutism bringst du gerne, bist aber selbst der, der es gebraucht.

Quatsch, wo bitte? Statt die Doppelstandards in der deutschen Aussenpolitik und bei den Grünen im Falle der syrischen Kurden zu kritisieren, die jetzt fallen gelassen werden, kommt eine Ablenkung nach dem anderen. :o

Ausserdem geht es Null um meine Person und meine Meinungen (argumentum ad hominem), vielmehr um Frau Baerbock und ihre erbärmlichen Äusserungen in der Türkei!

Schwarzfahrer 21.12.2024 16:58

Wenn das stimmt, wäre es das für mich eine der schlimmsten Entgleisungen von Baerbock. Die Kurden waren in der Region die einzige militärische Kraft, die sich im Kampf gegen den radikalen Islamismus und Terror bewährt hat und die einzige, die sich gegen ein potentiell islamistisches Syrien stemmen könnte. Sie sind übrigens eine der wenigen Gemeinschaften dort, die Frauen eine gewisse Gleichberechtigung gewährt - ich hoffe, jemand aus Baerbocks Umfeld fragt sie mal, wie das zur so toll propagierten "feministischen Außenpolitik" passt, wenn sie praktisch Erdogan ihre Zustimmung gibt, dieses Volk anzugreifen und ihre Autonomie in Frage zu stellen, statt ihn unter Druck zu setzen, sich aus Syrien zurückzuziehen.

DocTom 21.12.2024 17:33

https://www.t-online.de/nachrichten/...in-syrien.html

qbz 21.12.2024 17:50

Wer sich für die Lage in Nordostsyrien interessiert, lese bitte mal diesen Bericht einer ärztlichen NGO, die dort tätig ist vom Jan. 2024. Trotzdem hat die Bundesregierung ihre Waffenlieferungen in die Türkei intensiviert über das Jahr und auf ein Maximum gesteigert und Frau Baerbock unterstützt jetzt die Entwaffnung der syrischen Kurden, ohne ein einziges Wort über die türkischen Völkerrechtsverstösse und Kriegsverbrechen des NATO-Partners zu verlieren.

Zitat:

Januar 24: Der türkische Präsident und sein Verteidigungsminister begründen die Angriffe als Reaktionen auf einen Anschlag und Kämpfe mit der Guerilla der kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei und im Nordirak. Dass es keine nachgewiesene Beteiligung aus Nordostsyrien gibt und die Angriffe vorrangig die zivile Bevölkerung treffen, scheint nebensächlich. Damals wie heute besteht keine konkrete Bedrohungslage, die eine „präventive Selbstverteidigung“ der Türkei rechtfertigen würde. Vielmehr geht es Erdogan um die Vertreibung der kurdischen Bevölkerung, die unumkehrbare Zerstörung der demokratischen Selbstverwaltung und ihrer Existenzgrundlagen. Vor diesem Hintergrund fordern syrische Organisationen internationale Unterstützung ein und klagen diese Kriegsverbrechen an. Sie bleiben dabei jedoch weitest gehend ungehört – der Blick des Westens ist auf andere Schauplätze konzentriert. .......
.......
Währenddessen warten die Inhaftierten und Bewohner:innen des IS-Lagers al Hol nur auf die Chance eines erneuten Aufstands, um mit Unterstützung der Türkei nahen Milizen das IS-Kalifat zu reorganisieren. Die permanente Bedrohung von Gefängnissen, Flüchtlingslagern und Rehabilitationszentren durch die türkischen Angriffe, aber auch durch die immer prekärer werdende Versorgungslage, erhöht diese Gefahr.
Seit Monaten weitet die Türkei ihre militärischen Angriffe in Nordostsyrien aus. Die Lage ist desaströs.

Apropos Kriegsverbrechen: Hier der aktuelle Bericht über die Tötung zweier kurdischer Journalisten in dieser Woche in ihrem Auto südlich von Kobane durch eine türkische Drohne. Krieg in Syrien. Türkei tötet kurdische Journalisten Syrien: Nazim Daştan und Cîhan Bilgin sterben bei Drohnenangriff

qbz 27.12.2024 14:25

Sahra Wagenknecht interviewt den bekannten Nahostexperten Michael Lüders. Politik- und Islamwissenschaftler, über die Situation und Entwicklungen in Syrien, die Interessen der benachbarten Länder und die Lage im Nahen Osten. 39min

TriVet 27.12.2024 17:19

Und zuuuufaellig ist der Typ BSW-Vorstandsmitglied…

merz 27.12.2024 18:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1767435)
Wenn das stimmt, wäre es das für mich eine der schlimmsten Entgleisungen von Baerbock. [....]
ich hoffe, jemand aus Baerbocks Umfeld fragt sie mal, wie das zur so toll propagierten "feministischen Außenpolitik" passt, wenn sie praktisch Erdogan ihre Zustimmung gibt, dieses Volk anzugreifen und ihre Autonomie in Frage zu stellen, statt ihn unter Druck zu setzen, sich aus Syrien zurückzuziehen.

Artikel:
https://www.spiegel.de/ausland/syrie...a-118b4aabe0f0


der SPon-Artikel war/ist Gegenstand einiger Diskussion in "den sozialen Medien", da der Inhalt der Ausführungen ggf. nicht korrekt wiedergegeben wurde.
FAZ und andere Medien haben einen anderen Spin als dieser Artikel.

Wer sich durch viel diplomatische Sprache fräsen will (hab ich mir gespart), hier ab etwa 01:23:00, Statement: https://www.youtube.com/watch?v=4t_Ol6jP4o4

m.

qbz 27.12.2024 19:20

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1767725)
Artikel:
https://www.spiegel.de/ausland/syrie...a-118b4aabe0f0


der SPon-Artikel war/ist Gegenstand einiger Diskussion in "den sozialen Medien", da der Inhalt der Ausführungen ggf. nicht korrekt wiedergegeben wurde.
FAZ und andere Medien haben einen anderen Spin als dieser Artikel.

Wer sich durch viel diplomatische Sprache fräsen will (hab ich mir gespart), hier ab etwa 01:23:00, Statement: https://www.youtube.com/watch?v=4t_Ol6jP4o4

m.

Ich glaube, man braucht nicht darüber zu diskutieren, dass die Türkei mit ihrer militärischen Präsenz in Syrien und ihren Angriffen auf syrische Kurden in Rojava völkerrechtswidrig handelt. Gerade als Baerbock in derTürkei weilte, wurden zwei syrisch-kurdische Journalisten durch eine türkische Drohne südlich von Kobane in einem als Presse gekennzeichneten Auto ermordet.

Desweiteren finde ich es von Baerbock eine direkte Einmischung in die Autonomie Syriens und in die syrische Staatlichkeit, die Entwaffnung der syrischen kurdischen Milizen von Rojava bei einem Staatsbesuch in der Türkei zu fordern. Das ist eine Angelegenheit der Syrer und weder eine der Türkei noch der Deutschlands oder der EU.

MattF 28.12.2024 17:35

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1767733)
Desweiteren finde ich es von Baerbock eine direkte Einmischung in die Autonomie Syriens und in die syrische Staatlichkeit, die Entwaffnung der syrischen kurdischen Milizen von Rojava bei einem Staatsbesuch in der Türkei zu fordern.


Tja Staatsbesuch in der Türkei.

Wenn man in China ist, soll man die Machthaber als Diplomatin ja auch nicht verärgern und landesspezifisch denken. :Huhu:


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