triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Hartz IV - demnächst 364 Euro? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=15983)

titansvente 29.09.2010 13:19

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 461980)
(...) Im Moment nützt scheinbar nur Bildung, aber diese erreicht nicht jeden. Dazu kommt das demographische Problem, auf das wir mit Vollgas zurennen. Das sind alles keine gute Aussichten.

Das ist wahr. Problem ist nur, und das traut sich keum einer offen auszusprechen, das viele von denen die Transferleistungen erhalten sich garnicht bilden WOLLEN. Klar, keinem ist der Zugang zur Bildung so erschwert wie Menschen/Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen aber es fehlt auch ganz klar die Bildungsbereitschaft, von lebenslangen lernen mal ganz zu schweigen... Um´s auf den Punkt zu bringen, es sind Bildungsverweigerer.
Es geht nur darum so schnell wie möglich Geld zu verdienen um konsumieren zu können. Konsum und Statussymbole sind deren vermeintliche Eintrittskarte in die Gesellschaft. Das sie damit völlig danben liegen ist Ihnen leider in keiner Wiese klar.

Habe ja gestern schon geschrieben, dass ich berufsbedingt sehr viel mit Menschen aus den bildungsfernen Schichten zu tun habe und leider sind die Verhaltensmuster viel zu oft die gleichen - Generationsübergreifend.

Das ist teilweise so frustirierend sich das anzuschauen. Ich schwanke da oft zwischen Mitleid und Abneigung :(

keko 29.09.2010 13:24

Zitat:

Zitat von ironlollo (Beitrag 461988)
Aber auch die sollten m.E. wenn sie auch Vollzeit arbeiten, den Lebensunterhalt für sich und die Familie sicherstellen können.

Mein Vater konnte das noch als alleinverdienender Facharbeiter: Haus, 3 Kinder, Urlaub. Ich würde sagen, das geht heute nur noch mit Studium + Zuverdienst der Frau. Ich gehe davon aus, dass das in der Generation meiner Kinder nicht mehr reicht. Wir produzieren massenweise "Verlierer" im Kapitalismus: meiner Meinung nach läuft es auf ein paar Superreiche hinaus und in eine irrsinnig große Masse "Verarmter", zu der immer mehr Menschen gehören.

neonhelm 29.09.2010 13:27

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 461992)
Es geht nur darum so schnell wie möglich Geld zu verdienen um konsumieren zu können.

Da war gerade so ein Banker in der Presse. :cool:

----

Was erwartest du in einer Gesellschaft, die sich über eben diese Symbole definiert?

psyXL 29.09.2010 13:42

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 461983)
..., redet lieber über die DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. Das sind die echten Sozialschmarozzer.

:Nee:

Helmut S 29.09.2010 13:44

Zitat:

Zitat von psyXL (Beitrag 462002)
:Nee:

Bist Du auch so Einer?

docpower 29.09.2010 13:55

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 461977)
okay, wieder was gelernt, beim Kindergarten fehlt mir noch der Blickwinkel
Aber betrifft das wirklich sooo viele Ausgaben?

Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als Privatversicherter inklusive meinen Kindern. Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer. Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen. Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.

Meik 29.09.2010 14:06

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 461985)
Das Wichtigste, was ich meinen Kindern beibringen kann, sind Sprachen.

Logisch, sonst kannst du dich in Zukunft mit der Hälfte der Bevölkerung ja nicht mehr unterhalten :Lachen2:

Rhing 29.09.2010 14:08

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 461983)
... DINKS. Die sollten zur Kasse gebeten werden und nicht zu knapp. ...

Das ist richtig. Schließlich ist z.B. nicht einzusehen, dass allein aufgrund des Trauscheins Steuervorteile rausspringen. Wenn dann gesagt wird, Ehe und Familie stünden unter dem Schutz des Grundgesetzes, dann muß man auch berücksichtigen, dass für den Gesetzgeber die Ehe ja nur ne Vorstufe für die Familie war und vor dem Hintergrund hat er den Schutz gemeint. Wenn ich dann sehe, was Kindergarten etc. kosten: das kann nicht sein, da muß in der Tat ein Ausgleich her.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 461983)
... DINKS. ... Das sind die echten Sozialschmarozzer. ...

Bisschen turbo gebürstet, oder? Na ja, jeder blamiert sich auf seine Weise.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462003)
Bist Du auch so Einer?

DINKS? Ja.

docpower 29.09.2010 14:15

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 461990)
Mir bricht das Herz :Cheese: Die meisten Selbständigen, die ich kenne oder kannte, denken zuerst nur an sich, mehr noch als alle anderen. Die Geschichte mit der "Last der Verantwortung" (--> deshalb besserer Verdienst) nehm ich kaum noch jemandem ab.

Na ja. Ob Du es mir abnimmst oder nicht ändert sicher nichts an meiner Grundeinstellung und an meinem Verantwortungsbewusstsein.
Ich hab 14 Angestellte. Ich bin in Gedanken auch immer bemüht, diese Jobs zu erhalten. Von meiner beruflichen Verantwortung hab ich an anderer Stelle bereits geredet.

Helmut S 29.09.2010 14:19

Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er gekonnt hätte und obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

Man muss die Dinge beim Namen nennen dürfen.

keko 29.09.2010 14:20

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 462013)
DINKS? Ja.

DINKs sind doch gut!! Während ich um 17 Uhr zu meinen Kindern nach Hause gehe, arbeiten die DINKs gern noch bis 20 Uhr. Um 18 Uhr bin ich dann mit meinen Kindern im Freibad, das von den Überstunden der DINKs finanziert wird ;)

Nordexpress 29.09.2010 14:23

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 462007)
Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als Privatversicherter inklusive meinen Kindern. Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer. Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen. Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.

d.h. Du als Besserverdienender zahlst im Monat ca. 365€ mehr für Dein Kind betreffende Leistungen als jemand mit geringem Einkommen? Mir fehlt ein wenig die Vorstellungskraft...was ist das denn noch außer Kindergarten?

Genauso die versteckten Steuern. Zum Beispiel? (hab leider keine Zeit jetzt große Recherchen anzufangen)

Sei mir nicht bös, aber das klingt mir vom Gesamteindruck her ziemlich egoistisch. Es gibt halt auch Leut, die haben nicht zufällig nen super Job. und nicht alle von denen sind einfach nur zu faul, sich zu bilden. Ich behaupte mal kühn, der großen Masse fehlt schlicht die Fähigkeit, das Bildungsangebot in unserem Land voll zu nutzen. Es kann nicht jeder eine wissenschaftliche Ausbildung absolvieren, so rein vom Geist her...

Wandergsellin 29.09.2010 14:31

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462018)
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er gekonnt hätte und obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

Man muss die Dinge beim Namen nennen dürfen.

Das verstehe ich jetzt nicht :confused: Wieso belaste ich das Sozialsystem, ohne vorher dafür was getan zu haben??

Helmut S 29.09.2010 14:35

Zitat:

Zitat von Wandergsellin (Beitrag 462029)
Das verstehe ich jetzt nicht :confused: Wieso belaste ich das Sozialsystem, ohne vorher dafür was getan zu haben??

Schon mal was von Generationenvertrag und Umlageverfahren gehört?

ika 29.09.2010 14:41

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 462024)
d.h. Du als Besserverdienender zahlst im Monat ca. 365€ mehr für Dein Kind betreffende Leistungen als jemand mit geringem Einkommen? Mir fehlt ein wenig die Vorstellungskraft...was ist das denn noch außer Kindergarten?

Da hat der Doc sogar noch Glück in einer der Gemeinden zu wohnen in denen der Höchstbetrag relativ niedrig ist. In Hamburg liegt der monatliche Höchstbetrag z.B. bei EUR 504,00. Und nein, dafür braucht es kein weit überdurchschnittliches Einkommen. Und wie Doc schon anführte, das ist nur ein Teil der Ausgaben - neben den STeuern - die "Besserverdienende" zusätzlich leisten.

ducrio 29.09.2010 14:46

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 462007)
Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als Privatversicherter inklusive meinen Kindern. Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer. Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen. Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.

:-((

Ein Posting zum fremdschämen :( :Nee: :Traurig: :Weinen:

Rhing 29.09.2010 14:50

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462018)
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet
- ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er
- gekonnt hätte und
obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

woher weißt Du das?

zur Ergänzung: und sich um anderweitigen Ausgleich drum herum gedrückt hat.

Setzt aber voraus, dass es ne entsprechende Ausgleichsregelung gibt und die sollte und müßte es geben. So geht das an der Sache vorbei und das weißt Du auch, wenn Du die Emotionen raus nimmst.

psyXL 29.09.2010 14:53

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462018)
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er gekonnt hätte und obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

Man muss die Dinge beim Namen nennen dürfen.

Du hast also Kinder auf Grund unserer demographischen Entwicklung in die Welt gesetzt. Wieviel hast du? 1, 2, 3 oder doch 4? Da geht doch noch was. Halt dich ran. Schließlich geht es doch um die demographische Entwicklung in Deutschland, lachhaft.

Es werden Kinder aus rein egoistischen Motiven in die Welt gesetzt und nicht weil die Eltern die Welt ähm ich meine Deutschland retten wollen.

Ich wiederhole mich gerne: :Nee:

docpower 29.09.2010 15:04

Zitat:

Zitat von ducrio (Beitrag 462044)
:-((

Ein Posting zum fremdschämen :( :Nee: :Traurig: :Weinen:

Worüber denn? Interessiert mich.

docpower 29.09.2010 15:08

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 462024)
Sei mir nicht bös, aber das klingt mir vom Gesamteindruck her ziemlich egoistisch.

Ich bin Dir nicht bös, wir diskutieren hier doch ganz offen und ehrlich.
Ist das egoistisch, wenn ich die Hälfte des Tages damit verbringe, Geld für unsere soziale Gemeinschaft zu erwirtschaften?

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 462024)
Es gibt halt auch Leut, die haben nicht zufällig nen super Job.

So zufällig hat man auch keinen Superjob, den Wenigsten fällt das wie im Paradies in den Schoss, auch wenn das politisch oft so polemisiert wird.

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 462024)
..und nicht alle von denen sind einfach nur zu faul, sich zu bilden.

Davon bin ich auch überzeugt.

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 462024)
Ich behaupte mal kühn, der großen Masse fehlt schlicht die Fähigkeit, das Bildungsangebot in unserem Land voll zu nutzen. Es kann nicht jeder eine wissenschaftliche Ausbildung absolvieren, so rein vom Geist her...

Das glaube ich auch.

Helmut S 29.09.2010 15:09

Es zählt was hinten raus kommt. Das Motiv ist scheißegal. Und ja: Ich habe auch deshalb Kinder, weil ich der Meinung bin, dass dies eine Verpflichtung in nem Sozialstaat wie dem unseren ist. Nicht nur aber auch.


Ausgleich? Ich brauche keinen Ausgleich. Ich kann für mich und meine Familie mit meinen (zwei) Kindern selbst sorgen. Ich sorg auch noch für meine Eltern, wenn das mal sein muss. Ausgleich brauch ich keinen.

Der Sozialstaat kann aber nicht mehr für sich sorgen. Der braucht den "Ausgleich". Es gibt zuwenig Kinder. Das müsste mittlerweile der Letzte begriffen haben. Also zahlen diejenigen die keine Kinder haben. Ob freiwillig oder aus biologischen Gründen. Egal. Wer keine Kinder hat muss seinen Beitrag anderweitig leisten.

Hier muss der Gesetzgeber eingreifen.

Rhing 29.09.2010 15:13

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462066)
Es zählt was hinten raus kommt. ...
Es gibt zuwenig Kinder. Das müsste mittlerweile der Letzte begriffen haben. Also zahlen diejenigen die keine Kinder haben. Ob freiwillig oder aus biologischen Gründen. Egal. Wer keine Kinder hat muss seinen Beitrag anderweitig leisten.

Hier muss der Gesetzgeber eingreifen.

Dagegen ist ja nix zu sagen, im Gegenteil: Richtig ist, dass es einen Ausgleich geben muß, eben weil es Eltern natürlich deutlich schwerer fällt, zusätzlich für's Alter vorzusorgen. Jedes Wolfsrudel sorgt besser für den Nachwuchs als Menschen, hab ich mal irgendwo gelesen.

psyXL 29.09.2010 15:16

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462066)
Es zählt was hinten raus kommt. Das Motiv ist scheißegal.

Und nochmal: :Nee:

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462066)
Und ja: Ich habe auch deshalb Kinder, weil ich der Meinung bin, dass dies eine Verpflichtung in nem Sozialstaat wie dem unseren ist.

Glaub ich nicht.

eintrachthaiger 29.09.2010 15:18

Hier ein, wie ich finde, sehr gut geschriebener Artikel aus Spiegel Online über die soziologischen Zusammenhänge und Gründe, warum sich die Mitte (, die ja auch hier weitestgehend zum Thema schreibt) so schwer mit der Solidarität tut.

Gonzo 29.09.2010 15:18

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462018)
Rhing: Wie würdest Du denn jemanden nennen, der das Sozialsystem belastet ohne vorher dafür was getan zu haben - obwohl er gekonnt hätte und obwohl er wusste, dass die demographische Entwicklung ein Kernproblem unserer Systeme ist?

Man muss die Dinge beim Namen nennen dürfen.

Und wie würdest Du Politiker nennen, die einen Teil dieses Sozialsystems (Rentenkasse) zusätzlich belasten, obwohl es damit zweckentfremdet wird und obwohl bekannt ist, daß das bereits vorhandene Problem (s.o.) mit diesem Handeln noch verschärft wird.

Kann man auch mal beim Namen nennen.

Meik 29.09.2010 15:20

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462066)
Ich habe auch deshalb Kinder, weil ich der Meinung bin, dass dies eine Verpflichtung in nem Sozialstaat wie dem unseren ist. Nicht nur aber auch.

Verpflichtung? Noch mehr Blagen um die sich der Staat kümmern muss? *malbewusststammtischparoleraushol*

Wir haben eh schon Millionen Arbeitslose, nur Halbtagsbeschäftigte usw. für die wir schon keine Arbeit mehr haben. Was sollen wir da noch mit mehr Kindern? Ist langfristig nicht "gesundschrumpfen" das Mittel der Wahl und nicht noch weiter an immer mehr Überbevölkerung arbeiten? :confused:

Helmut S 29.09.2010 15:30

Also schaffen wir den Staat ab oder was? Oder enigstens den Sozialstaat oder den Generationenvertrag?


OK. Wegen mir. Dann aber "wirtschaftliches Faustrecht". Mir ganz persönlich würde es dann sicher noch besser gehen. Kümmere ich mich halt nicht um andere - ist das die Konsequenz?

Nordexpress 29.09.2010 15:34

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 462063)
Ich bin Dir nicht bös, wir diskutieren hier doch ganz offen und ehrlich.
Ist das egoistisch, wenn ich die Hälfte des Tages damit verbringe, Geld für unsere soziale Gemeinschaft zu erwirtschaften?

Nein. Du prangerst es aber an. Das vermittelt den Eindruck, Du würdest die Hälfte Deines Tages lieber nicht für die soziale Gemeinschaft opfern.
Bei mir ist netto auch nur die Häflte vom brutto, aber ganz ehrlich: es ist mir (bis jetzt noch) wurscht. Es reicht mehr als genug. Sehe aber, ein das ich als schmarotzender Kinderloser mich hier einfacher tue als ein Ernährer einer mehrköpfigen Familie. Es würde zwar wohl immer noch gut reichen, aber gewisse freizeitliche Einschränkungen gäbe es wohl dann schon.
(und bitte verzeih die persönliche Bemerkung: Du bist Arzt, oder? mit 14 Angestellten (Praxis?) bist Du sicher in einer anderen Einkommensklasse als ich. von daher kann ich Deine Kritik bzgl. Abgaben nicht ganz verstehen.)


Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 462063)
So zufällig hat man auch keinen Superjob, den Wenigsten fällt das wie im Paradies in den Schoss, auch wenn das politisch oft so polemisiert wird.

keine Frage. War von mir auf die "Ausbildungsfähigkeit" der Masse bezogen.

keko 29.09.2010 15:37

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 462077)
Verpflichtung? Noch mehr Blagen um die sich der Staat kümmern muss? *malbewusststammtischparoleraushol*

Wir haben eh schon Millionen Arbeitslose, nur Halbtagsbeschäftigte usw. für die wir schon keine Arbeit mehr haben. Was sollen wir da noch mit mehr Kindern? Ist langfristig nicht "gesundschrumpfen" das Mittel der Wahl und nicht noch weiter an immer mehr Überbevölkerung arbeiten? :confused:

Falls man so denkt, ist es eh besser, keine Kinder zu haben. Dann nämlich, wenn man beim Nachwuchs immer gleich an irgendwelche ökonomischen Aspekte ins Spiel bringt. Das Thema hatten wir hier ja schon oft...: Kinder rechnen sich nicht, sind ein brutales Minusgeschäft usw. Trotzdem hätte ich gern mehr. (Gewollt) Kinderlose kapieren das nicht. ;)

docpower 29.09.2010 15:41

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 462084)
Nein. Du prangerst es aber an. Das vermittelt den Eindruck, Du würdest die Hälfte Deines Tages lieber nicht für die soziale Gemeinschaft opfern.

Ohne auf Stammtischniveau zu sinken, aber das ist sicher ein Punkt zum Diskutieren. Es geht hier nicht um fehlende soziale Kompetenz, schon gar nicht um die Bereitschaft zu teilen. Und natürlich ist auch genug da, um meine Bedürfnisse ausreichend zu befriedigen. Aber ist es political incorrectness, sich darüber zu ärgern, dass der eine oder andere Schmarotzer sich auf anderer Leute Arbeit ausruht?
Was ist denn "sozial gerecht"?
Klugschnacker hat da sicher einen sehr schönen Beitrag zu geschrieben....

Stefan 29.09.2010 15:53

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 462084)
Nein. Du prangerst es aber an. Das vermittelt den Eindruck, Du würdest die Hälfte Deines Tages lieber nicht für die soziale Gemeinschaft opfern.

Vielleicht opfert man gerne einen Teil seines Einkommens für die soziale Gemeinschaft, aber nicht für den Teil der Gesellschaft, der es nur darauf angelegt hat, auf Kosten anderer zu leben.

Stefan

ducrio 29.09.2010 16:00

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 462062)
Worüber denn? Interessiert mich.

Na dann wollen wir mal :Lachen2:

> Sooo viel bedeutet fast die viel diskutierte Summe für einen Hartz
> 4 Empfänger für meinen kleinen Jungen pro Monat.
Was ist denn das für ein KiGa? Das ist etwa das 3 fache wie das,
was ich für meine Tochter in einem privaten (nicht subventionierten)
KiGa bezahlt habe? Ist wohl mehr als Kernzeitbetreuung, oder?

> Wir können dann auch noch übergehen zum Geld, mit dem ich die
> gesetzlichen Krankenkassen quersubventioniere als
> Privatversicherter inklusive meinen Kindern.
Wo genau subventionierst du die GKV?
Du bist in die PKV gegangen (wahrscheinlich aus monetären Gründen) und
jammerst jetzt über die Beiträge für die Kinder?
Das solltest du als Mediziner aber vorher gewusst haben.
Und ja: ich bin freiwillig Versicherter in einer GKV trotz ich über der
Beitragsbemessungsgrenze liege.

> Oder zu den Grundabgaben als Hauseigentümer.
DAS ist richtig peinlich, da gehts um Summen die sind im vergleich
zu der "total cost of ownership" einer Immobilie LÄCHERLICH.
Wenn mich meine Grundsteuer irgendwann mal "drückt" werde ich
meine Bude aber ganz schnell verkaufen.
BTW. wieviel deiner Immobilie setzt du von deiner Steuer ab?

> Oder zu den versteckten Steuern, die meinen Steuersatz - von
> der Öffentlichkeit nicht erkannt - masslos überhöhen.
^^^^^^^^^^^^
ist das jetzt "fishing for mitleid"?
welche versteckten Steuern sind das, die ich nicht erkenne?

Dunkle Mächte die mich auch bedrohen???? :Gruebeln:
:Lachen2: :Cheese:

> Von der extra zu zahlenden Lohsteuer will ich nicht anfangen.
Welche zahlst du extra, die ich nicht bezahle:confused:


Trotzdem:bussi:

ducrio 29.09.2010 16:06

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 462063)
So zufällig hat man auch keinen Superjob, den Wenigsten fällt das wie im Paradies in den Schoss, auch wenn das politisch oft so polemisiert wird.

Du willst aber nicht bestreiten, daß es einen direkten Zusammenhang
zwischen der Ausbildung der Eltern und der Kinder gibt, oder?
Und als z.B. Akademiker ist es ein bischen leichter an den "Superjob"
zu kommen, oder?
BTW: was waren deine Eltern von Beruf?

Flitzetina 29.09.2010 16:09

Zitat:

Zitat von ducrio (Beitrag 462099)
Du willst aber nicht bestreiten, daß es einen direkten Zusammenhang
zwischen der Ausbildung der Eltern und der Kinder gibt, oder?
Und als z.B. Akademiker ist es ein bischen leichter an den "Superjob"
zu kommen, oder?
BTW: was waren deine Eltern von Beruf?


Es gibt einen Zusammenhang aber keinen zwingenden.

Die Eltern meiner Eltern waren schlichte Malocher. Mein Vater hat nach der Berufsausbildung Abi auf der Abendschule gemacht und dann sein Studium nachgeholt.

Meine Mutter hat einen kaufmännischen Beruf gelernt und fertig.

Ich bastle gerade an meiner Promotion.

Es ist sicher leichter, wenn man aus einem "Akademikerhaushalt" kommt, die gleiche Karriere hin zulegen.
Aber NICHT aus einer solchen Familie zu kommen, bedeutet nicht, dass man es nicht schaffen kann.

Nordexpress 29.09.2010 16:14

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 462089)
Aber ist es political incorrectness, sich darüber zu ärgern, dass der eine oder andere Schmarotzer sich auf anderer Leute Arbeit ausruht?

Ist absolut erlaubt. Sehe ich durchaus genauso. Du hast Dich aber über die Abgabenlast insgesamt geäußert. davon werden ja nicht nur Schmarotzer versorgt. Aber ich glaub, ich hgab kapiert, was Du meinst...

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 462089)
Was ist denn "sozial gerecht"?
Klugschnacker hat da sicher einen sehr schönen Beitrag zu geschrieben....

"Sozial gerecht" muss selbstverständlich auch nach oben hin gelten.

Ich würde die Frage bezüglich der Belastung Hochverdienender (also nicht die Mittelschicht!) nur anders herum angehen und fragen, ab wann die Abgabenlast sozial ungerecht würde.
salopper formuliert:
Nehme ich jemandem etwas weg und er hat danach immer noch mehr als genug: Hat derjenige dann irgendeinen Nachteil erfahren?

Ein Problem hat die Frage allerdings: Wo legt man die Einkommensgrenze fest, ab "man nicht mehr mehr braucht"?
Spätestens hier scheiden sich wohl die Geister.

Pascal 29.09.2010 16:16

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 462066)
Der Sozialstaat kann aber nicht mehr für sich sorgen. Der braucht den "Ausgleich". Es gibt zuwenig Kinder. Das müsste mittlerweile der Letzte begriffen haben. Also zahlen diejenigen die keine Kinder haben. Ob freiwillig oder aus biologischen Gründen. Egal. Wer keine Kinder hat muss seinen Beitrag anderweitig leisten.

Hier muss der Gesetzgeber eingreifen.

Die keine Kinder haben, also u.a. Singles zahlen ohnehin mehr Einkommenssteuer. Und mit der Argumentation jemand der zwar Kinder wolle, es aber medizinisch nicht könne, müsse dafür finanziell bestraft werden, öffnet die die Kette für Forderungen a la: übergewichtiger rauchender Hypertoniker der regelmäßig Medikamente nehmen muss, soll mehr Krankenkassenbeitrag zahlen als ein fitter gesunder Triathlet.

Es soll Menschen geben, die ohne Kinder zu haben anderen gesellschaftlich wertvollen Tätigkeiten z.B. im sozialen Bereich nachgehen. Unterschwellig wird immer allen Singles und DINKS ausschließlich Egomanie unterstellt.

ducrio 29.09.2010 16:27

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 462100)
Aber NICHT aus einer solchen Familie zu kommen, bedeutet nicht, dass man es nicht schaffen kann.

Das hab ich nicht behauptet. Es ist aber STATISTISCH viel viel unwahrscheinlicher.
Und da geben mir alle Statistiken recht:Lachen2: :Lachanfall: :Lachanfall: :Cheese:

:Huhu:

Nordexpress 29.09.2010 16:34

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 462105)
(...) öffnet die die Kette für Forderungen a la: übergewichtiger rauchender Hypertoniker der regelmäßig Medikamente nehmen muss, soll mehr Krankenkassenbeitrag zahlen als ein fitter gesunder Triathlet.

Das passt hier nicht so recht her, finde ich.
Übermäßig Essen, Rauchen & Saufen gehört (in aller Regel) nicht zu den Grundbedürfnissen des menschlichen Daseins.
Und um sozialen Ausgleich diesbezüglich geht die Diskussion gerade.

OT: wer raucht und ständig am Saufen ist, sollte allerdings mehr in die KK einzahlen als Menschen, die sich einigermaßen fit halten. Medikamente selbst aufkommen. zumindest meine persönliche Meinung. Auf welcher Seite (ambitionierte) LD-Athleten stehen, bleibe mal dahingestellt...

Flitzetina 29.09.2010 16:34

Zitat:

Zitat von ducrio (Beitrag 462113)
Das hab ich nicht behauptet. Es ist aber STATISTISCH viel viel unwahrscheinlicher.
Und da geben mir alle Statistiken recht:Lachen2: :Lachanfall: :Lachanfall: :Cheese:

:Huhu:

Das ist aber immer Geld das Thema, nicht primär der Bildungsabschluss. Das korreliert zwar oft, aber eben auch nicht immer.
:Huhu:

titansvente 29.09.2010 16:36

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 462100)

Es ist sicher leichter, wenn man aus einem "Akademikerhaushalt" kommt, die gleiche Karriere hin zulegen.
Aber NICHT aus einer solchen Familie zu kommen, bedeutet nicht, dass man es nicht schaffen kann.

Primär ist es doch entscheident, welche Werte man in der Kindheit aus seinem sozialen Umfeld vermittelt bekommt und welche Skills gespiegelt werden.

So lange Kinder vermittelt bekommen, dass es die materiellen Werte sind, die eine Persönlichkeit ausmachen und nicht die idiellen, so lange läuft da was verkehrt.
Wenn Eltern sleber nicht zum Buch greifen, woher sollen es die Kinder lernen, wieviel Geist in einem Buch stecken kann?

Wenn die Eltern sich nur von Junkfood ernähren und ihren Kleinen den selben Mist auftischen. Woher sollen sie denn wissen wie gut frische Sachen schmecken, geschweige denn kochen lernen?

Viele Eltern aus den bildungsfernen Schichten schaffen es ja nichtmal ihren Kindern "nicht diffamierende" Namen zu geben!
... und der Rest der Gesellschaft springt auf diesen Zug auf.
Neulich habe ich im Radio von einer Studie gehört, in der Grundschullehrern ein Aufsatz vorgelegt wurde. Einmal war der Aufsatz mit Maximilian und einmal mit Kevin unterschrieben. Es war ein und der selbe Wortlaut.

Was denkt Ihr, welcher Aufsatz besser benotet wurde? Der von Kevin oder der von Maximilian?
Das ist eine zum Himmelschreiende Ungerechtigkeit aber so tickt unsere Gesellschaft (und wir) leider.

Ich denke, wir müssen mal weg von diesem Kasten-Denken


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:07 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.