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			| Klugschnacker | 09.06.2022 00:20 |  
 
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					Zitat von noam
					(Beitrag 1664852)
				 Aber genau das ist doch das konkrete Problem. Verhandlungsmasse für Russland kann nur in Territorium der Ukraine liegen.
 Heißt die Ukraine muss Grund und Boden und damit Eigentum, Wohnsitz und Ursprung eines nicht unerheblichen Anteils seiner Bevölkerung abgeben.
 
 Das bedeutet, dass die dortige ukrainische Bevölkerung am Ort bleiben kann und in eine ungewisse Zukunft blickt, was ihr Leben, Freiheit, Eigentum angeht oder eben alles packen was man tragen kann und gen Westen flüchten kann. Die Geschichte lehrt uns, dass russische Besatzung kein Zuckerschlecken ist.
 
 
 Und wie es aussieht, besteht in der ukrainischen Bevölkerung der Wille und das Bestreben, niemanden zurückzulassen, wie soll sich da ein Präsident hinstellen und verhandeln und dabei Gebiete und Menschen an den Invasor abzutreten?
 
 |  Ich denke, dass Du die beiden Handlungsoptionen, die Du miteinander vergleichst, nicht korrekt darstellst. Du skizzierst die Schrecken einer russischen Besatzung, lässt aber die Schrecken eines fortgesetzten Krieges praktisch unter den Tisch fallen. Außerdem kann dieser fortgesetzte Krieg erfolglos sein – das Land geht dann trotz aller erbrachten Opfer verloren.
 
Ferner unterstellst Du, die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine seien einhellig entschlossen, zu kämpfen. Das mag für den Moment stimmen (oder auch nicht, ich weiß es nicht), aber es könnte sich in Zukunft ändern. Es ist ein Unterschied, ob man für seine Stadt kämpft oder für völlig zerbombte Ruinen.
 
Last not least könnte sich der Friedensvertrag mit den konkreten Regelungen als annehmbar erweisen, verglichen mit den Schrecken eines fortgesetzten Krieges. Auch diese Option schließt Du von vornherein aus. Logischerweise kommst Du unter diesen Annahmen dann zu dem Schluss, dass solche Verhandlungen ausgeschlossen sein müssen. |