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MattF 05.12.2017 14:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1347074)
Jobs schaffen und erhalten "wider die wirtschaftliche Vernunft", mit dem Ziel auch wenig qualifizierten Menschen eine sinnhafte Betätigung zu bieten, erscheint mir wichtiger als BGE, .


Das ist dein Ernst?
Zitat:

Jobs schaffen wider die wirtschaftliche Vernunft
ist das Konzept?

MattF 05.12.2017 14:07

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1347084)
Im Bildungssektor steckt bestimmt noch ein Haufen Potenzial.


Auch in der Pflege bräuchte man keine absolute Toppqualifikation.

Anderen vor zu lesen oder einfach mal da zu sein, mit Pflegebedürftigen spazieren zu gehen oder was auch immer, dazu braucht es nicht viel.

In der Kita könnten Helfer mit den Kindern Fussball spielen gehen oder basteln. Dafür brauch ich keine 5 Jahre Ausbildung, wenn entsprechendes Personal auch da ist und das Ganze überwacht.

In der Landschaftspflege könnte viele Menschen arbeiten. Naturschutzgebiete anlegen usw. usw..

Stefan 05.12.2017 14:51

"Jobs schaffen wider die wirtschaftliche Vernunft "
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1347090)
Das ist dein Ernst?
ist das Konzept?

Wider die wirtschaftliche Vernunft bedeutet ja nicht, Sandsäcke von A nach B tragen zu lassen und dann wieder retour.

Vielen Menschen ginge es wahrscheinlich psych. besser, 20 Stunden pro Woche einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen, anstatt H4-finanziert den ganzen Tag vor dem Fernseher zu sitzen. Diese Tätigkeit muss dann nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sein.

Du kannst jetzt damit kommen, dass der H4ler sich ja 20 Stunden pro Woche freiwillig ehrenamtlich betätigen kann, aber dafür reicht die Motivation nicht immer.

Schwarzfahrer 05.12.2017 14:55

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1347090)
Zitat:

Jobs schaffen wider die wirtschaftliche Vernunft
Das ist dein Ernst?

Ja, aber laß die Anführungszeichen nicht weg. Ich muß weiter ausholen, um zu erläutern, was ich meine. "Wirtschaftliche Vernunft" meint hier um jeden Preis alles zu rationalisieren, was geht. D.h. Arbeit mit einem Minimum an Personal zu erledigen dank Automatisierung und Digitalisierung. Gesellschaftlich ist es aber unsinn, dadurch zunehmend viele Leute zu Untätigkeit zu verurteilen - denn nicht alle sind froh, dadurch frei zu werden für kreative Tätigkeiten. Bevor ich diese Menschen aus Sozialleistungen oder von mir aus BGE alimentiere, sollte man die Arbeiten evtl. punktuell etwas unwirtschaftlicher, aber gesellschaftlich verträglicher auf alle verteilen; insbesondere für die, die nicht die Fähigkeit haben, höhere Qualifizierung zu erwerben, ist das die einzige Möglichkeit, nicht komplett aus dem "System" zu fallen. Nicht jede Rationalisierung ist unterm Strich ein Gewinn für die Menschheit.

Edit: Danke Stefan, Du hast die Idee verstanden.

Schwarzfahrer 05.12.2017 15:07

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1347092)
Auch in der Pflege bräuchte man keine absolute Toppqualifikation.

Anderen vor zu lesen oder einfach mal da zu sein, mit Pflegebedürftigen spazieren zu gehen oder was auch immer, dazu braucht es nicht viel.

In der Kita könnten Helfer mit den Kindern Fussball spielen gehen oder basteln. Dafür brauch ich keine 5 Jahre Ausbildung, wenn entsprechendes Personal auch da ist und das Ganze überwacht.

In der Landschaftspflege könnte viele Menschen arbeiten. Naturschutzgebiete anlegen usw. usw..

Für die Pflege sollten wir doch zuerst mehr Leute mit Qualifikation haben, nach dem was ich von Bekannten aus Pflegeheimen höre. Mit Vorlesen allein ist wenig getan (abgesehen davon daß inzwischen ein erschreckend großer Anteil der Bevölkerung beim Lesen ernsthafte Defizite zeigt: Ob die hier zitierten Kinder noch werden vorlesen können?)

Ansonsten stimme ich zu: in vielen Jobs sollten die Hürden wieder niedriger werden, entgegen den aktuellen Trend, für alles ständig höhere Standards zu fordern (Beispiel sind für mich Tagesmütter, die inzwischen überreguliert werden). Das liegt aber nicht nur bei Politik und Behörden, es ist auch ein gesellschaftlicher Trend für jede Tätigkeit immer mehr Qualifikation zu verlangen, im (Irr?)Glauben, das bedeutet automatisch mehr Verantwortung und Fähigkeit.

tandem65 05.12.2017 15:41

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1347092)
Auch in der Pflege bräuchte man keine absolute Toppqualifikation.
Anderen vor zu lesen oder einfach mal da zu sein, mit Pflegebedürftigen spazieren zu gehen oder was auch immer, dazu braucht es nicht viel.

Naja, aufrecht gehen und lesen können wären ja schon mal Anforderungen.
Ansonsten habe ich den Eindruck Du solltest eine Ausbildung als Altenpfleger machen um Dir ein Bild von der Tätigkeit zu machen.:dresche
Vorlesen kann übrigens auch Alexa schon recht Fehlerfrei. Dafür brauchst Du schon mal keine Menschen.:Huhu:

ThomasG 05.12.2017 20:09

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1347086)
Diejenigen, die man im Bildungssektor zusätzlich beschäftigen könnte, sind aber auch wieder Personen mit entsprechender Qualifikation.

Es gibt ja immer mehr Schulen, die zumindest Ganztagsklassen anbieten.
Da wäre es von großem Vorteil, wenn die Lehrer, die 6 Stunden unterrichtet haben, eben nicht auch noch später Schülergruppen betreuen oder unterstützen müssten.
Das geht nämlich schon arg an die Nerven und da braucht man einfach Erholungszeit.
Nimmt man den Lehrern Freiräume, die früher normal waren sprich, dass sie halt in der Regel nach der 6. Stunde die Schule verlassen konnten, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ihr Unterricht darunter leidet.
Es ist doch klar, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sich jemand der von 8 bis 16 Uhr fast durchgängig damit beschäftigt war Schülern was beizubringen, sie zum Lernen zu motivieren, sie dazu zu bringen sich so zu benehmen, dass es überhaupt gelingen kann einen guten Unterricht zu machen usw. usf. dann an diesem Tag wohl eher sich nicht mehr nennenswert auf den nächsten Schultag vorbereitet.
Ganztagsschulen sollten vermehrt Kurse u.ä. anbieten, wo es nicht um Schulwissen geht.
Wenn der Alltag von Kindern und Jugendlichen so sehr zeitlich in Anspruch genommen wird, dann muss es da einfach was geben finde ich, was für einen einigermaßen Ausgleich sorgen kann.
Ich habe mit z.B. 16 Jahren mit dem Ausdauersport begonnen.
Einige meiner Schüler hätten dafür kaum Zeit, denn entweder sind sie in der Schule oder bei der Nachhilfe oder verbringen auch die Nachmittage in der Schule (Ganztagsschule).
Im Sommer geht das noch eingermaßen, da sind die Tage länger.
Aktuell wird es um 5 dunkel.
Dadurch ist man was Hobbys angeht schon arg eingeengt.
Was die fachliche Qualifikation angeht könnte man doch auch auf so manche eher destruktive Hürde verzichten.
Wer ganz gut mit Brüchen umgehen kann beispielsweise, warum sollte der nachmittags nach der 6. Stunde nicht einen solchen Kurs anbieten können?
Das reicht doch schon mal um einigen Schülern wirklich helfen zu können.
Ein anderer versteht was von Differenzialrechnung bzw. hat Spaß daran anderen sein diesbezügliches Wissen weiterzugeben.
Wenn der keinen Plan hat von Stochastik oder Verktorrechnung, dann kann er doch trotzdem eine wertvolle Hilfe sein.
Ich tue mir eher schwer mit disziplinarischen Maßnahmen u.ä..
Wenn es da jemanden gibt, der sich diesbezüglich weniger schwer tut, dann kann der mir helfen.
Besser es kümmern sich um "unsere" Kinder relativ viele, die daran Freude haben, auch wenn sie fachlich oder sonstwie eingeschränkt sind in ihrer Kompetenz als Lehrer oder Betreuer, als es sind nur ein paar mit mehr Kompetenz, die aber überfordert sind.

ThomasG 05.12.2017 20:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1347103)
Für die Pflege sollten wir doch zuerst mehr Leute mit Qualifikation haben, nach dem was ich von Bekannten aus Pflegeheimen höre. Mit Vorlesen allein ist wenig getan (abgesehen davon daß inzwischen ein erschreckend großer Anteil der Bevölkerung beim Lesen ernsthafte Defizite zeigt: Ob die hier zitierten Kinder noch werden vorlesen können?)

Ansonsten stimme ich zu: in vielen Jobs sollten die Hürden wieder niedriger werden, entgegen den aktuellen Trend, für alles ständig höhere Standards zu fordern (Beispiel sind für mich Tagesmütter, die inzwischen überreguliert werden). Das liegt aber nicht nur bei Politik und Behörden, es ist auch ein gesellschaftlicher Trend für jede Tätigkeit immer mehr Qualifikation zu verlangen, im (Irr?)Glauben, das bedeutet automatisch mehr Verantwortung und Fähigkeit.

Genau - im Pflegebereich gibt es auch sehr viel Potenzial für sinnvolle und sinnstiftende Tätigkeiten.
Es ist mit Sicherheit eine große Entlastung für Menschen, die sich in erster Linie um die reine körperliche Pflege von anderen zu kümmern haben und gezwungen sind da ein enormes Tempo vorzulegen, wenn sie eben wissen, da gibt es andere, die da für einen Ausgleich sorgen können.
Dann können doch alle Betroffenen viel besser mit der ganzen Situation klar kommen.


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