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Schwarzfahrer 17.04.2025 13:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1779791)
Unser Grundgesetz sieht das zum Glück anders.

Was ist daran Glück, wenn das Grundgesetz (eigentlich eher die zuletzt auslebenden Verfassungsrichter) etwas anders sehen, als wie es real passiert?

Erinnert an die Zeile von Don Quixote aus "Der Mann von La Mancha":
Zitat:

Maddest of all: to see life as it is, and not as it ought to be!
Hat mich früher angesprochen (das Musical ist genial), heute kann ich ihm aber weniger folgen.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1779795)
Dein Argument bedeutet, dass wir uns immer nur dem allerdrängendsten Problem zuwenden würden und alle anderen Probleme komplett unter den Tisch fallen ließen. Das ist aber nicht der Fall. Wir arbeiten stets an vielen Problemen gleichzeitig, auch wenn sie unterschiedliche Priorität haben.

Ja, und diese Prioritäten wechseln auch noch stetig.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1779795)
In den letzten 20 Jahren haben immer mehr Menschen verstanden, dass wir bei den Treibhausgasen so nicht weiter machen können. Heute ist es eine kleine Minderheit, die das anders sieht.

Auch unter denen, die sich einig sind, daß man es nicht so weiter machen sollte, gibt es eine sehr große Spanne von Meinungen, wie man es anders machen sollte. Und nach meinem Eindruck ist es mehr als eine kleine Minderheit (in Deutschland wie in der ganzen Welt), die es übertrieben findet, den maximalistischen Weg, den das von Dir gerne zitierte Urteil impliziert, kompromisslos zu verfolgen.

TriVet 17.04.2025 13:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1779802)
Ein weiteres Problem, dass ich schon seit vielen Jahren anspreche, sieht man an deiner Reaktion: Du verteidigst letztendlich diese aktuelle Entwicklung, die andere Prioritäten setzt.

Nein.
Abgesehen davon, dass ich das nicht entscheiden kann, sehe ich da, fuer mich, außerdem eine andere Priorität als du mir unterstellst, oder, um es in Platte Worte zu fassen, wenn der ganze Planet „fertig hat“ ist so ein Feuer in der Ukraine Nebensache.

Klugschnacker 17.04.2025 14:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1779803)
... den maximalistischen Weg, den das von Dir gerne zitierte Urteil impliziert, ...

Du verstehst wirklich sehr wenig von dieser Materie.

Der Weg, den das Bundesverfassungsgericht für den Klimaschutz vorgibt, ist nicht maximalistisch. Sondern er wägt die Aufgaben und Freiheiten der heutigen Generation mit denen der kommenden Generationen ab und legt einen Mittelweg fest. Dieser Mittelweg soll die jetzige und die kommende Generation in fairer Weise belasten.

Außerdem setzt das Gericht die Interessen des Umweltschutzes mit ebenso berechtigten anderen Staatszielen in Relation. Das Gericht schreibt hierzu ausdrücklich:
"Art. 20a GG genießt keinen unbedingten Vorrang gegenüber anderen Belangen, sondern ist im Konfliktfall in einen Ausgleich mit anderen Verfassungsrechtsgütern und Verfassungsprinzipien zu bringen. Dabei nimmt das relative Gewicht des Klimaschutzgebots in der Abwägung bei fortschreitendem Klimawandel weiter zu."
Aus meiner Sicht würde es die Debatte voranbringen, wenn Du Dir diese Grundlagen einmal anliest. Ich finde es ermüdend, zum xten Mal das Kleine Einmaleins debattieren zu müssen.

Adept 17.04.2025 14:53

Ich finde es gut, dass es im GG steht. Denn grundsätzlich ist das Thema wichtig.

Eine Anwendung mit Augenmass macht auch Sinn, steht so auch im zitierten Text.

Hier wäre Basisdemokratie zur Abstimmung der Massnahmen sinnvoll, da diese zumeist den Bürger (sorry: den Bürgenden) direkt betreffen.

Trimichi 17.04.2025 14:58

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1779816)
Ich finde es gut, dass es im GG steht. Denn grundsätzlich ist das Thema wichtig.

Eine Anwendung mit Augenmass macht auch Sinn, steht so auch im zitierten Text.

Hier wäre Basisdemokratie eine gute Lösung zur Abstimmung der Massnahmen, da diese zumeist den Bürger direkt betreffen.

Tja. Wenn Volk und Regierung nicht über Augenmaß verfügen? Diese Frage hättest du aufgeworfen. Was dann?

Meik 17.04.2025 17:07

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1779816)
Hier wäre Basisdemokratie zur Abstimmung der Massnahmen sinnvoll, da diese zumeist den Bürger (sorry: den Bürgenden) direkt betreffen.

Da kommt dann sowas tolles raus dass sich in einer Umfrage >>80% der Bürger eine deutlich grünere Stadt wünschen, aber selber ein Garten nach dem anderen verschwindet, zugeplfastert/geschottert wird, Hecken durch Plastikzäune ersetzt werden, ...

Adept 17.04.2025 19:29

In einer Demokratie sind es die Menschen des Landes, die dort ihre Welt und das Zusammenleben gestalten. Man muss dann auch den Willen der Mehrheit akzeptieren, so funktioniert meiner Meinung nach eine echte Demokratie.

Trimichi 17.04.2025 20:41

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1779837)
In einer Demokratie sind es die Menschen des Landes, die dort ihre Welt und das Zusammenleben gestalten. Man muss dann auch den Willen der Mehrheit akzeptieren, so funktioniert meiner Meinung nach eine echte Demokratie.

Du glaubst also, das Gutsherren und Villenbewohner, Schlosseigentümer und Fabrikanten etc. z.B. Hersteller sensibler, militärischer Hochtechnologie, oder auch Minenbesizer auf anderen Kontinenten wie Plantagenbesitzer sagen wir in Südafrika oder auf Kuba z.B. usw., ihren Besitz aufteilen und verteilen an das Volk, auch die Macht über Leben und Tod in die Hände der Mehrheit geben, nur weil das die Mehrheit so möchte? Welche Mehrheit meinst du? Und falls ja, löste das das Umweltproblem?

Trimichi 17.04.2025 20:43

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1779837)
In einer Demokratie sind es die Menschen des Landes, die dort ihre Welt und das Zusammenleben gestalten. Man muss dann auch den Willen der Mehrheit akzeptieren, so funktioniert meiner Meinung nach eine echte Demokratie.

Zwei Möglichkeiten. Entweder ihr bekommt das selbst hin. Oder wir helfen euch.

Echte Demokratie heißt Volksvertreter zu bestimmen. Volksvertreter vertreten das Volk.

Wem gegenüber?

keko# 18.04.2025 08:27

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1779831)
Da kommt dann sowas tolles raus dass sich in einer Umfrage >>80% der Bürger eine deutlich grünere Stadt wünschen, aber selber ein Garten nach dem anderen verschwindet, zugeplfastert/geschottert wird, Hecken durch Plastikzäune ersetzt werden, ...

Wobei bei uns in der Vorstadt in den letzten 25 Jahren von der Stadt auch ordentlich zugepflastert wurde: Wohngebiete, Radwege, Kitas, öffentliche Plätze, Industriegebiete. Es endet immergleich: Bäume werden herausgerissen und Wiesen zubetoniert.

Meik 18.04.2025 10:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1779846)
Bäume werden herausgerissen und Wiesen zubetoniert.

Das sind aber noch mehr die privaten Bauherren. Spätestens wenn der Besitzer von Häusern wechselt kann man davon ausgehen dass der Garten eliminiert wird. :(

Aber wehe die Stadt fällt einen Baum, dann ist der Aufschrei groß ... :-((

tuben 18.04.2025 11:54

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1779839)
Zwei Möglichkeiten. Entweder ihr bekommt das selbst hin. Oder wir helfen euch.

Echte Demokratie heißt Volksvertreter zu bestimmen. Volksvertreter vertreten das Volk.

Wem gegenüber?

Natürlich gegenüber dem Volk :Lachanfall:
Zumindest gegenüber Folker :Maso:

Frohe Ostern.:)

qbz 19.04.2025 13:45

"Lügenverbot"
 
Zitat:

Unser Gastautor (der Berliner Zeitung) Rechtsanwalt Prof. Dr. Ralf Höcker ist einer der bekanntesten und profiliertesten Medienanwälte Deutschlands. Der Gründer der Kölner Kanzlei HÖCKER vertritt prominente Mandanten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in aufsehenerregenden Fällen gegen die Medien – immer wieder auch gegen die Berliner Zeitung. Seit Jahren prägt er die öffentliche und juristische Debatte zum Medienrecht. In diesem Beitrag nimmt er das geplante „Lügenverbot“ der schwarz-roten Koalition unter die Lupe.
Das „Lügenverbot“ der Bundesregierung: Angriff auf die Meinungsfreiheit und Gefahr für die Demokratie. CDU/CSU und SPD planen laut Koalitionsvertrag ein „Lügenverbot“. Unser Gastautor ist Medienanwalt und sagt: Ein Wahrheitsministerium darf es nicht geben. Berliner Zeitung, 19.04.2025

Trimichi 20.04.2025 13:53

Überflüssig. Denn das sog. Wahrheitsamt soll ja hier im Forum verortet sein. Von daher ist alles gut.

;)

Es geht imho darum, Experten in Sachen Fakes zu finden, so die Bundesregierung. Schon vor Monaten.

Dass jetzt so ein Expertengremium Fuß fasst ist nur folgerichtig. Ebenso eine Expertenrunde in Sachen Sicherheit (Merz) vergleichsweise. Sicherlich wird in letzterer Runde auch ein Beraterkreis in Sachen Nachrichten zugeschaltet sein, um das Volk und die Bevölkerung zu entlasten, so dass die Nachrichten a) besser adressatengerecht gefiltert wurden und b) deren Konsum und Verarbeitung erleichtert ist.

Das spart kognitive Ressourcen. Gerne sei auf das "duale Prozessmodell der sozialen Wahrnehmung" (vgl. Fiske & Neuberg, z.B. 1990) und Swellers CLT (cognitiv load theory) verwiesen. Letztere entstammt der pädagogischen Psychologie, Ersteres den Grundlagen der Sozialpsychologie und damit der sozialen, grundlegenden Informationsverarbeitung. Für diejenigen, die dieses im Detail nachvollziehen möchten als Literaturangabe. Als Leckerbissen oder Appetithappen seien primary- und recency-Effekt erwähnt.

Eine moderne FSK, wenn man so möchte. Die Meinungsfreiheit sehe ich nicht gefährdet, wohl aber meine ich eine Etablierung oder Wiederherstellung von Qualitätssicherung in der Berichterstattung durch Evaluation und Kontrolle erkennen zu können. Dieses entspraeche nicht nur dem akademischen Zeitgeist im Allgemeinen und in abstractum, sondern ist auch gut und wuenschenswert in der Umsetzung in der Politik konkret, in medias res, et in concretum, da ja nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern, wegen des NEP (new ecological paradigm) insbesondere, auch Politik und Wissenschaft ineinander greifen müssen, um eine nachhaltige Oekonomie zu gewaehrleisten prima facie.

Wer also auf Faktenchecks mit undefinieren Gütekriterien und Qualitätssiegeln verzichtet hat mehr Zeit für Beruf, Familie und andere Hobbies? Sicherlich ersetzt ein "Wahrheitsministerium" nicht das kritische Denken. Zu welchem ein Hochschulabschluss befähigt und legitimiert im Sinne der universitären, naturwissenschaftlich, kritisch-emanzipistischen orientierten Forschung und Lehre in der Anwendung hier in der Domäne der Politik. So dass wir vom Expertentum im Volke abrücken können und qualifizierte Experten zu Wort kommen, Gehör finden, und nicht als einzelne Rufer im heillosen Durcheinander des Trumpismus marktschreierischer Effekthaschereien verklingen oder im Buerokratismus unkonkreter und ambivalent nichtssagender Allgemeinplätze in der Nivellierung bestenfalls Momentum finden, und daher Sachrichtigkeiten salient werden duerfen, was hinreichend wäre und nicht nur notwendig ist.

Wenn jeder rufte seine Triathlontrainingsmethode ist die Beste gäbe es keine Trainingslehre mehr und damit auch kein Expertenwissen wie in diesem Forum.

:)

Frohen Sonntag allen.

triathlonnovice 20.04.2025 23:10

Damit würde sich die Politik selbst verbieten.:Huhu:

keko# 21.04.2025 09:01

Prinzipiell wäre ich dafür, aber die Sache wird hat sehr schnell kompliziert:

Dinge wie "Person X muss an den Galgen" sind eindeutig. Aber was ist mit Satire, Sarkasmus und Ironie? Wo ist die Grenze?

Plattformen wie diese müssten entweder sofort geschlossen werden, um juristische Auseinandersetzung zu vermeiden oder User würde letztendlich nur noch ChatGPT-konforme Sätze posten.

MattF 21.04.2025 09:50

Leider hinter Paywall.

qbz 21.04.2025 10:14

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1779954)
Leider hinter Paywall.

Sorry, dann hat die Zeitung das in der Zwischenzeit geändert. Du könntest den Link in der Website "archive.ph" eingeben.

Trimichi 21.04.2025 18:06

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1779954)
Leider hinter Paywall.

Liegt vllt am Browser oder an der Version von ChatGPT oder an beiden. Neu starten oder zumindest booten. Browser mal wechseln und META abschalten falls auf LT. Auf keinen Fall LT mit SP " bluetoothen ". Dann ist bestimmt alles wieder da. Leider auch die Werbung für Zeitschriftenabos und Bücher. Naja. Bei mir geht's jedenfalls. Habe aber auch einen Linux-Kernel laufen der demounted sofort alles 'raus in die trash-box was " californienverseucht " ist und kein " GAFA System " nur aufm Haendi. Deswegen nicht bluetooth connecten. Never again ever. Vllt liegt's auch daran. vg

qbz 22.04.2025 16:14

O Wachstum für Deutschland, Schlusslicht der G7
 
Zitat:

"Die deutsche Wirtschaft steckt in einer langen Schwächephase. Die zentrale Prognose des IWF sieht Deutschland beim Wachstum in diesem Jahr erneut als Schlusslicht unter den G7-Industrienationen. Während die IWF-Prognose Deutschland in diesem Jahr Stillstand bescheinigt, hatten führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute immerhin ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) prognostiziert.

Die geschäftsführende Bundesregierung will erneut ihre Konjunkturprognose senken und erwartet für dieses Jahr ebenfalls eine Stagnation. Im Januar hatte die Regierung noch mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet, nun erwartet sie 0,0 Prozent. Der scheidende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird die Frühjahrsprojektion an diesem Donnerstag in Berlin vorstellen."
https://www.tagesspiegel.de/wirtscha...-13574815.html

MattF 22.04.2025 16:20

Das, was da ist, sollte gerechter verteilt werden.

Schwarzfahrer 22.04.2025 19:48

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1780024)
Das, was da ist, sollte gerechter verteilt werden.

Schöner Wunsch, nur gibt es keine allgemein akzeptierte Interpretation, was "gerechter" ist, ganz zu schweigen davon, daß nicht alle der Ansicht sind, daß alles, was da ist, verteilt werden sollte. Über das Dilemma dieses Begriffs kann man trefflich streiten und philosophieren - der Spiegel steigt da sehr schön einfach ein.

Schwarzfahrer 22.04.2025 20:24

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1779368)
...und plane auch meinen Wohnsitz zu wechseln. Das geht nicht von heute auf morgen, aber perspektivisch.

Solltest Du das ernst meinen, hier ist eine schöne Zusammenstellung von Optionen, mit einigen Argumenten pro und contra (von Titus Gebel, der übrigens m.W. auch bei Próspera mitgemischt hat :Cheese: ).

keko# 23.04.2025 10:46

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1780024)
Das, was da ist, sollte gerechter verteilt werden.

Es gibt natürlich Grenzen. Nicht jeder kann einen Privatjet besitzen, nicht jeder ein Haus oder einen Tesla fahren. Wo kämen wir denn da hin, bei dieser Weltbevölkerung?

Soziale Systeme wie der Kapitalismus profitieren letztendlich von Armut, sind undenkbar ohne sie und erfordern eine Ungleichverteilung.

flachy 28.04.2025 11:50

Bin positiv überrascht, so könnte das wirklich wieder etwas werden mit unserem Land.
BK Merz stellte die CDU-Minister vor, für mich als Nicht-CDU-Fan durchweg gute, durchdachte Personalien.

https://www.n-tv.de/politik/politik_...e25731487.html

Um im klassischen Ironman-Marathon-Kilometer 38-Sprech zu bleiben:“Looking Good, Well Done!“

qbz 28.04.2025 18:21

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1780259)
Bin positiv überrascht, so könnte das wirklich wieder etwas werden mit unserem Land.
BK Merz stellte die CDU-Minister vor, für mich als Nicht-CDU-Fan durchweg gute, durchdachte Personalien.

https://www.n-tv.de/politik/politik_...e25731487.html

Um im klassischen Ironman-Marathon-Kilometer 38-Sprech zu bleiben:“Looking Good, Well Done!“

Für mich keine Überraschung, dass ein ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender von Black Rock Manager grosser deutscher Konzerne in die Regierung holt, von MediaMarkt, Saturn und Westenergie. Da braucht es schon mal weniger Lobbyvertreter, wenn die Manager zur Regierung gehören. :) Selbst bei dem Arbeitnehmerflügel (CDA) in der CDU stösst eine solche einseitige Auswahl auf Kritik: Tagesspiegel: „Das hat es von Adenauer bis Merkel nie gegeben“: CDA-Chef Radtke kritisiert Auswahl der CDU-Ministerinnen und -Minister

qbz 28.04.2025 18:41

Wolfram Weimer als Kulturstaatsminister?

Zitat:

"Sollten sich die seit gestern Nachmittag kursierenden Meldungen (SZ, FAZ, Focus) bewahrheiten, nach denen der erzkonservative Publizist und Verleger Wolfram Weimer (geb. 1964) der neue Kulturstaatsminister der Bundesrepublik werden wird, so wäre dies eine faustdicke Überraschung. Und nicht unbedingt eine gute.
.........
Weimer ist der ehemalige Cicero-Gründungschefredakteur, unter dem das Magazin immer weiter nach rechts gedriftet ist, bevor er abgelöst wurde. Davor war Weimer bei der FAZ im Wirtschaftsressort, eine Weile auch in Spanien als Wirtschaftskorrespondent – als die FAZ noch drei Leute in Spanien hatte.

Später dann wurde er bei Mathias Döpfner, den er aus FAZ-Zeiten kannte, Chefredakteur der Welt, bevor er über eine bis heute nie richtig aufgeklärte Intrige stolperte, an der möglicherweise sein alter Arbeitgeber, die FAZ, möglicherweise der unzufriedene "Ex-Kumpel" Döpfner und möglicherweise er selbst schuld waren.

"Mit Platon zum Profit"

Ähnlich wie Friedrich Merz ist Weimer ein Mann der schnellen Worte und der steilen Thesen, nicht unbedingt deren tieferer Grundierung. So schrieb er gemeinsam mit seinem Vater Alois Weimer ein seichtes Philosophie-Lesebuch für Manager unter dem Titel "Mit Platon zum Profit", so schrieb er über "Die Sozialisierungsfalle" und mehrfach darum, "warum die Rückkehr der Religion gut ist".

2009 erklärt er, "Warum die Krise uns konservativ macht" und 2018 kam dann "Das konservative Manifest. Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit". Das ist ungefähr das Niveau, das ein Friedrich Merz offenbar für intellektuell und kunstsinnig hält."
https://www.telepolis.de/features/Ku...-10363951.html

Antracis 28.04.2025 19:14

Mein politisches Herz ist ja sehr weit und für Ministerämter haben sowohl erfahrene Parteisoldaten ohne Fachbezug als auch Personen aus der Wirtschaft ohne grösseren politischen Hintergrund ihre Vor- und Nachteile. Ich bin da bei den meisten Posten gelassen und warte mal ab, was sie so liefern.

Alles, was ich in 20 Minuten zu Wolfram Weimer finden konnte, liesst sich aber eigentlich wie eine konservative Karrikatur. Könnte auch in einem Trump-Kabinett sitzen.

Wirkt so ein bisschen, als ob da ein lauter konservativer Phrasendrescher den Wählern vermitteln soll, das es jetzt endlich mit Deutschland in die richtige Richtung geht und das in einem Ministerium, wo der dadurch entstehende Schaden ggf. verkraftbarer ist, wie in den großen Häusern.

Und das Amthor quasi der deutsche Elon Musk wird, ist natürlich der Knaller.

qbz 28.04.2025 19:47

Man braucht sich nur die politische Biografie der neuen Minister und ihre politischen Äusserungen anzuschauen und weiss dann in etwa, was zu erwarten ist. Z.B. der CSU Agrarminister ist von Beruf Metzgermeister und hat zu seinem 1. Wahlkampf 15000 Wurstdosen mit seiner Werbung für ihn im Wahlkreis Straubing verschenkt. Im Bundestag hat er sich gegen eine generelle Tempobegrenzung auf Autobahnen ausgesprochen.

Auf seiner Website:

Zitat:

"Sorge bereiten mir aber die ausufernden Kennzeichnungsvorschriften (für Lebensmittel) aus Brüssel. Kennzeichnung muss sein, aber eine Kennzeichnung, die so umfangreich ist, dass sie nicht auf die Verpackungen passt oder so klein gedruckt werden muss, dass sie nicht mehr lesbar ist, hat für die Verbraucher keinen Nutzen. Hier muss eine vernünftige und praktikable Lösung her, und dafür möchte ich mich im Ernährungsausschuss stark machen."
Wenn ich z.B. von Özdemir in meinen Erwartungen enttäuscht worden bin in seiner Amtszeit, Alois Rainer wird mich als Agrarminister nicht enttäuschen. :) Ähnlich geht es mir mit Wadephul, der in dem Interview mit 2 russischen Pranksters geäussert hat: "Russland wird immer ein Feind für uns bleiben." oder mit Pistorius und der Militarisierung u. Aufrüstung.

Klugschnacker 28.04.2025 20:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1780287)
Z.B. der CSU Agrarminister ist von Beruf Metzgermeister und hat zu seinem 1. Wahlkampf 15000 Wurstdosen mit seiner Werbung für ihn im Wahlkreis Straubing verschenkt.

Er stellt sogleich klar: "Die Anbindehaltung wird bleiben. Da stehe ich dafür."

Ich würde es begrüßen, wenn der Tierschutz künftig einem anderen Ministerium übertragen würde. Die aktuelle Situation ist ein Witz: Dieselben Funktionäre, die für die meist qualvolle und unethische Ausbeutung von Tieren zuständig sind, sollen den Tierschutz durchsetzen. Das funktioniert logischerweise nicht. Es gibt keine wirksame Kontrolle, wenn alle unter einer Decke stecken.

Antracis 28.04.2025 20:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1780287)

Ähnlich geht es mir mit Wadephul, der in dem Interview mit 2 russischen Pranksters geäussert hat: "Russland wird immer ein Feind für uns bleiben." oder mit Pistorius und der Militarisierung u. Aufrüstung.

Der Fettdruck ist aber von Dir. ;) Der Satz geht ja weiter und bezieht sich auf den Ausgang des Ukrainekrieges. Die Nutzung von Freund und Feind mag befremden, entspricht aber nach meinem Dafürhalten der Bedrohungslage durch Russland. Aber da werden wir uns in unserer Meinung über Friedensonkel Putin nicht einig werden. :Cheese:

Das Merz jemanden aufstellt, der ein aussenpolitischer Fachmann ist und das Amt nicht im Rahmen parteipolitischer Postenbefriedung besetzt, finde ich angesichts der europäischen sicherheitspolitischen Herausforderungen sehr beruhigend.

Meik 28.04.2025 21:12

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1780291)
Das Merz jemanden aufstellt, der ein aussenpolitischer Fachmann ist und das Amt nicht im Rahmen parteipolitischer Postenbefriedung besetzt, finde ich angesichts der europäischen sicherheitspolitischen Herausforderungen sehr beruhigend.

Sagen wir mal so, es ist jemand mit Vorerfahrung in dem Gebiet und aus der gleichen Partei wie der Kanzler. Bei der Ampel wurden Differenzen zwischen Kanzler und Außenministerin oder auch Verteidigungsminister viel zu oft offen ausgetragen und wir haben nach außen selten ein klares Bild abgegeben. Ich hoffe in Zukunft dass hier Kanzler und Außenminister nach außen mit einer Sprache sprechen.

Schwarzfahrer 28.04.2025 22:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1780284)
Wolfram Weimer als Kulturstaatsminister?

Wird kaum schlimmer sein können, als eine Claudia Roth...
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1780287)
...der CSU Agrarminister ... Im Bundestag hat er sich gegen eine generelle Tempobegrenzung auf Autobahnen ausgesprochen.

Das tun nun mal viele anderen auch, ohne daß es sie für höher Ämter disqualifiziert, finde ich.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1780287)
Auf seiner Website:
Zitat:

"Sorge bereiten mir aber die ausufernden Kennzeichnungsvorschriften (für Lebensmittel) aus Brüssel. Kennzeichnung muss sein, aber eine Kennzeichnung, die so umfangreich ist, dass sie nicht auf die Verpackungen passt oder so klein gedruckt werden muss, dass sie nicht mehr lesbar ist, hat für die Verbraucher keinen Nutzen. Hier muss eine vernünftige und praktikable Lösung her, und dafür möchte ich mich im Ernährungsausschuss stark machen."

Das finde ich völlig rational und nachvollziehbar. Erst vorgestern brauchte ich eine Lupe und mehrere Minuten, um die wichtigste praktisch relevante Information auf der Verpackung einer Kräuterbaguette zum Aufbacken zu finden und zu lesen (Empfehlung zu Backtemperatur und -dauer), da sie in kleinster Schrift in einem 30-zeiligen, 20-sprachigen Fließtext ohne Punkt und Komma zwischen den ebenso kaum zu entziffernden Zutaten verborgen war. Dafür gab es eine groß gedruckte Liste der Nährwerte, die ich mir nie anschaue, sowie ein Dutzend große Siegel mit Erklärungen und QR-Codes aller Art dazu. Wer sich hier für eine Änderung zum Praktischeren einsetzt, ist mir schon mal sympathisch.

qbz 28.04.2025 22:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1780299)
Wird kaum schlimmer sein können, als eine Claudia Roth...
Das tun nun mal viele anderen auch, ohne daß es sie für höher Ämter disqualifiziert, finde ich. .....

Bei den meisten zukünftigen Ministern brauche ich wegen ihrer bisherigen politischen Biografie keine Probezeit, um zu wissen, dass meine Interessen nicht berücksichtigt sind, was bei Dir sicher anders ist wie Du ja schreibst. Mehr wollte ich eigentlich gar nicht formulieren.

Klugschnacker 28.04.2025 22:47

Warum der Massentierhaltungs-Agrarminister die Kennzeichnungspflicht auf den Verpackungen landwirtschaftlicher Erzeugnisse angreift, liegt doch völlig auf der Hand. Es soll möglichst keiner wissen, was wirklich drin ist.

Schon heute ist diese Kennzeichnung in vielen praktischen Fällen ein offener Betrug am Verbraucher. Wer kein Experte für diese kryptischen Kennzeichnungen ist, wird verarscht.

qbz 29.04.2025 06:58

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1780291)
.....
Das Merz jemanden aufstellt, der ein aussenpolitischer Fachmann ist und das Amt nicht im Rahmen parteipolitischer Postenbefriedung besetzt, finde ich angesichts der europäischen sicherheitspolitischen Herausforderungen sehr beruhigend.

Ich habe das "immer" bleiben hervorgehoben, um auf seine auch die jetzige russische Regierung übergreifende russlandfeindliche Grundhaltung aufmerksam zu machen, die in der Erklärung zum Audruck kam. Es gab ja auch mal einen Gorbatschow, insofern wäre schon mal eine spezifische Eingrenzung grundsätzlich von einem Diplomaten angebracht. Dass Wadephul nicht als Entspannungsaussenpolitiker (wie einst ein Genscher) in die Geschichte eingehen wird, scheint mir eingebucht.

Immerhin führt er im Fakeinterview gegenüber den vermeintlichen ukrainischen Beratern für die CDU Position als Begründung an, es würde keine Mehrheiten in DE geben, deutsche Soldaten in den Ukrainekrieg zu senden, d.h. er scheint sich als Partei-Politiker an Mehrheiten zu orientieren, und ich hoffe, es bleibt so.

keko# 29.04.2025 07:32

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1780294)
Sagen wir mal so, es ist jemand mit Vorerfahrung in dem Gebiet und aus der gleichen Partei wie der Kanzler. Bei der Ampel wurden Differenzen zwischen Kanzler und Außenministerin oder auch Verteidigungsminister viel zu oft offen ausgetragen und wir haben nach außen selten ein klares Bild abgegeben. Ich hoffe in Zukunft dass hier Kanzler und Außenminister nach außen mit einer Sprache sprechen.

Zumindest bzgl. Dr. Wadephul musst du dir da keine Sorgen machen. Ich habe vor ein oder zwei Wochen ein Interview in der FAS gelesen und nach der 3. Frage weitergeblättert, denn es waren die altbekannten Satzbausteine der letzten 3 Jahre, die mittlerweile wohl jedes Kind kennt und auch Herr Merz verwendet.

MattF 29.04.2025 11:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1780302)
Warum der Massentierhaltungs-Agrarminister die Kennzeichnungspflicht auf den Verpackungen landwirtschaftlicher Erzeugnisse angreift, liegt doch völlig auf der Hand. Es soll möglichst keiner wissen, was wirklich drin ist.

Schon heute ist diese Kennzeichnung in vielen praktischen Fällen ein offener Betrug am Verbraucher. Wer kein Experte für diese kryptischen Kennzeichnungen ist, wird verarscht.

Wobei letztlich die Kennzeichnung nur ein moderner Ablasshandel ist. Letztlich ist die Kennzeichnung von 5 auf Fleisch auch nicht artgerecht.

Wenn für mich Tierschutz an erster Stelle stünde, würde ich entweder kein Fleisch essen und sonstige tierische Produkte konsumieren (was ich immer weniger und weniger tue) oder ich kaufe da wo ich weiß, dass die Tiere zumindest ein gutes Leben haben.

Hab für meinen Geburtstagsbrunch 2 kg Lannschulter für 100 € gekauft, auf dem Hof eines Bekannten mit Muttertier/Weidehaltung.
Milch kaufe ich bei einem andern Hof, den ich kenne.

Das kann nicht jeder machen, das ist mir auch klar, aber wenn ich im Supermarkt einkaufe, schiebe ich halt die Verantwortung an der Haltung auf die Bauern, Aufsichtsbehörden usw. usw. und mach mir ein gutes Gewissen, wenn ich zumindest Haltungsform 5 kaufe.

Klugschnacker 29.04.2025 12:09

Das Agrarministerium vertritt die Lobby der Landwirte. Es ist nicht am Gemeinwohl orientiert und erst recht nicht am Wohl der Tiere.

Voldi 29.04.2025 13:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1780326)
Wobei letztlich die Kennzeichnung nur ein moderner Ablasshandel ist. Letztlich ist die Kennzeichnung von 5 auf Fleisch auch nicht artgerecht.

Wenn für mich Tierschutz an erster Stelle stünde, würde ich entweder kein Fleisch essen und sonstige tierische Produkte konsumieren (was ich immer weniger und weniger tue) oder ich kaufe da wo ich weiß, dass die Tiere zumindest ein gutes Leben haben.

Hab für meinen Geburtstagsbrunch 2 kg Lannschulter für 100 € gekauft, auf dem Hof eines Bekannten mit Muttertier/Weidehaltung.
Milch kaufe ich bei einem andern Hof, den ich kenne.

Das kann nicht jeder machen, das ist mir auch klar, aber wenn ich im Supermarkt einkaufe, schiebe ich halt die Verantwortung an der Haltung auf die Bauern, Aufsichtsbehörden usw. usw. und mach mir ein gutes Gewissen, wenn ich zumindest Haltungsform 5 kaufe.

Bei Lan würde ich auch aufpassen. Die sind meistens auch nicht artgerecht gehalten sondern werden oft in so enge Kabelkanäle gezwängt. Wenn du es dir leisten kannst greife lieber zu Wlan ... das ist quasi wie Freilufthaltung :cool:


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