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Grundsätzlich hat die EU ein hohes Interesse daran, dass in ihren Nachbarstaaten und auch in ihren Mitgliedstaaten rechtsstaatliche und demokratische Verhältnisse herrschen weil das das Zusammenleben (und auch die Wirtschaftsbeziehungen) enorm erleichtert. Es gibt auch ein großes langfristiges Interesse an einem breiten wirtschaftlichen Aufschwung in Russland, weil ein Land mit 140 Millionen Einwohnern nun mal auch ein hoch interessanter Absatzmarkt für EU-Produkte ist. In einer Diktatur mit ein paar potenten Oligarchenkann man zwar die ein oder andere Luxusyacht verkaufen, aber bei kleiner Mittelschicht und großer bettelarmer Unterschicht, bleibt der Großteil der Konsumpotenziale dort ungenutzt. Allerdings ist es enorm schwierig, die Entwicklung einer Demokratie von außen zu fördern. Das gelingt der EU seit Jahren nicht einmal bei ihrem Mitglied Ungarn (genauso wenig wie beim zukünftigen Beitrittskandidaten Türkei), die sich stattdessen beide eher in Richtung autokratisches Regime entwickeln obwohl die EU z.b. über ihre milliardenschweren zweckgebundenen Hilfsgelder für Ungarn mächtige Hebel zur Durchsetzung von Forderungen haben müsste. Umso schwieriger ist es bei Ländern wie Russland, diese in eine bestimmte gewünschte politische Richtung zu verändern. Ich glaube nicht, dass sich erfahrene Außenpolitiker diesbezüglich Illusionen machen und an einfache Lösungen, wie z.B. Tyrannenmord glauben. Diese trivialen Lösungsansätze findet man eher in sozialen Medien als simple Scheinlösungen. |
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Wie siehst Du den Zusammenhang zwischen der Herrschaftselite in Russland oder Saudi Arabien einerseits und den gewaltigen Rohstoffkäufen des Westens in diesen Ländern andererseits? Sind die Machtverhältnisse in diesen Ländern eine rein innenpolitische Angelegenheit dieser Länder oder haben die rohstoffhungrigen Länder des reichen Westens damit etwas zu tun? |
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Ein Alleinherrscher oder eine kleine herrschende Machtclique hat bessere Möglichkeiten, Rohstoffe billig anzubieten. Sie nimmt weniger Rücksicht auf Menschen und Umwelt. Die Umstände, unter denen sich in Afrika profitabler Bergbau betreiben lässt, sind in Demokratien kaum machbar. In Russland ist es ähnlich. Im Gegensatz zu Deiner Darstellung, der Westen hätte ein wirtschaftliches Interesse an der Entwicklung von Demokratien bei ihren Rohstofflieferanten, unternahmen die USA im Nahen Osten erhebliche Anstrengungen, um freie Wahlen zu verhindern. |
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Das eine (=politisches System) hat mit dem anderen (=Abbaubedingunen von Rohstoffen) nur bedingt zu tun. Autokratien oder Kleptokratien bedingen in der Regel auch Korruption und Günstlingswirtschaft, was wiederum sehr häufig zu wirtschaftlicher Ineffizienz führt. Nach meinen Kenntnissen führen klassische marktwirtschaftliche und auf Arbeitsteilung basierende Systeme tendenziell zu effektiveren Produktionsbedingungen (und bei Rohstoffen zu effektiveren Abbaubedingungen) und derartige Wirtschaftssysteme sind in Diktaturen eher selten anzutreffen. Zitat:
Die USA haben z.B. im Irak und in Afghanistan durchaus ernsthaft versucht, wenn auch letztlich ohne Erfolg und zweifellos durchtränkt mit vielen Fehlern und westlicher Arroganz, demokratische politische Systeme zu installieren. Auch im Umgang mit dem Iran wird dies seit Jahrzehnten versucht und die ganze Sanktionspolitik ist letztlich darauf angelegt, das dortige autokratische System zu schwächen. Wenn es den USA nur um billiges Öl gehen würde, dann wäre man mit den Mullahs im Iran, längst fett im Geschäft, denn diese würden liebend gern ihr Öl in den Westen verkaufen. Wo die USA im nahen Osten (in deinen Worten) "erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um freie Wahlen zu verhindern" ist mir ehrlich gesagt nicht geläufig. |
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Kein Wunder, dass sich ein Elon Musk begeistert zeigt: „Schuften auch um 3 Uhr morgens“: Elon Musk lobt Ausbeutung von Arbeiter:innen in China |
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Die Unterstützung aller sunnitischen und wahabitischen Gottesstaaten Beihilfe zum Genozid im Jemen durch Unterstützun von SA |
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