Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1305004)
... das Bewusstsein eines Computers wird sich entwickeln müssen, Schritt für Schritt, Evolutionsstufe für Evolutionsstufe. So kamen wir Menschen ja auch an unsere Talente. Wir haben uns aus primitiven Vorstufen entwickelt. Es ist nicht nötig, dass sich ein Mensch hinsetzt und in einem Zug den Algorithmus für "Bewusstsein" niederschreibt.
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Hier eine recht gute Definition von Bewusstsein und der Punkte, in dem sich ein Mensch und ein Computer in der Ausbildung von Bewußtsein unterscheiden (vgl. Klaus Heinerth):
"1. Bei Bewußtsein sein ist das Gegenteil von bewußtlos sein, ist lebendig, nämlich reagibel, nicht im Koma, sondern ansprechbar sein.
2. Bewußt ist das Gegenteil von unbewußt, also reflektierend, wobei die Reflexion nicht permanent, sondern wahlweise möglich ist. (Im Gegensatz zu unbewußt steht auch vorbewußt und bewußtseinsfähig.)
3. Wir verwenden den Terminus im Bewußtsein von etwas zu sein und meinen damit eingedenk der Tatsache, der Umstände, des Bezugsrahmens zu sein. Dies steht im Gegensatz zu routiniert oder automatisch und meint absichtlich, geistesgegenwärtig.
4. Bewußte Wahrnehmung einer Erfahrung meint die Konzentration der Aufmerksamkeit auf etwas, das wahrgenommen wird. Es ist dies die Betrachtung der Prozesse im Arbeitsspeicher unseres Hirns: Das Gewahrwerden zum Beispiel einer Blume, präsent sein im Angesicht einer Wahrnehmung.
5. Diese Präsenz kann auch mir selbst gelten, meinen Selbstwahrnehmungsvorgängen: Selbst-Bewußtsein (im Unterschied zu Selbstbewußtsein im Sinn von Selbstsicherheit).
6. Mit Bewußtsein meinen wir auch die prinzipielle Fähigkeit die Möglichkeit zu Bewußtsein. Dem Menschen wird Bewußtsein zugeschrieben, auch wenn er im Moment schläft, döst oder sein Hirn mit Rechenaufgaben beschäftigt.
Auf eine technische Art können wir Maschinen die Phänomene 1 bis 4 mehr oder weniger treffend zuschreiben. Das eigentliche Bewußtsein ist damit jedoch nicht erfaßt: Das Erleben des Bewußtseins und des Selbst-Bewußtseins."