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Hafu 01.05.2020 16:15

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1529253)
I...
Ich habe den Eindruck, dass es im Journalismus an breiter Front an diesen Fähigkeiten mangelt, insbesondere an Formulierungsschärfe und Abstraktionsfähigkeit um komplexe technische oder wissenschaftliche Themen zu analysieren, zu verstehen oder darüber zu berichten. Anfangs war es den Berichterstattern ja nicht mal gegeben die Probleme einfachster Prozentrechnung zu erkennen (Infektionsrate, Dunkelziffer ... Was ist der Grundwert?)

Allein der Ansatz, man könnte sich als politischer Journalist oder im besten Fall fachfremder Journalist einfach mal ne beliebige, wissenschaftliche Studie durchlesen und diese verstehen, lässt mich schon die Stirn runzeln. Dabei scheitern sie oft aber bereits am trennscharfen lesen oder am Prozentrechnen. Das scheint aber niemanden davon abzuhalten nen Artikel zu schreiben. Selbst dann, wenn er vom Thema soviel Ahnung hat wie 5 Meter Feldweg. Gott sei Dank gibt es auch Fachjournalisten. :Blumen:

:Blumen:
Den Eindruck habe ich auch. Ich schaue zwar regelmäßig bei Spiegel online und anderen News-Sites rein, aber oft merkt man den Überschriften deutlich an, dass es letztlich bei deren Geschäftsmodell darum geht, Klicks zu generieren (oder zu Abos zu verleiten) und nicht primär darum zu informieren. Die besten und objektivsten Informationsquellen in der aktuellen Pandemie sind meiner Meinung nach einfache Zahlenaggregationsseiten, wie z.B. bei Worldometers.info sowie die englischen "2020_Coronavirus_pandemic_in..."Wikipedia-Seiten, die es zu jedem Land gibt.

Ein typisches Beispiel für diese Art von Journalismus habe ich gerade erst auf FB erlebt, wo ein Kollege einen Artikel der Britischen Times verlinkt hat mit der griffigen Überschrift:

Schweden ist ein Modell für die neue Coronavirus-Normalität, sagt die WHO!

Der Text selbst ist wie so oft hinter einer Paywall versteckt und obwohl die Times sicherlich eine grundsätzlich seriöse Zeitung ist, bin ich mir fast sicher, dass der WHO-Repräsentant sich differenzierter geäußert hat, als es in der plakativen Text-Überschrift zum Ausdruck kommt.

Aktuelle und kostenlose und ausgewogene Informationen zum schwedischen Modell gibt es wie immer in solchen Fällen bei Wikipedia, wo man auch lesen kann, dass Schweden gestern am 30.4. die höchste Zahl an neuen infekten im Verlauf der gesamten Epidemie mit 774 bestätigten neuen Fällen verzeichnen musste. Während praktisch überall in Europa die Infektkurven bergab zeigen und die Infektzahlen (wichtig sind die sog. active cases) sinken, steigen sie in Schweden weiter an. Und das in einem äußerst dünn besiedelten Staat, der wie die Beispiele Island, Norwegen und Neuseeland gezeigt haben, allerbeste Chancen hätte, das Virus mit überschaubaren und zeitlich begrenzten Maßnahmen gewissermaßen komplett aus der eigenen Population zu eliminieren. Ob das wirklich ein praktikables Modell für andere Staaten sein soll, halte ich für fragwürdig. Die Nachbarländer Norwegen und Dänemark stehen weitaus besser da, haben nur ein Zehntel der infektzahlen des Nachbarn Schweden.
Deutschland hat 8mal sowiel Einwohner wie Schweden aber -Stand gestern- gerade mal doppelt so viele Neuinfizierte pro Tag, und eine weitaus geringere Mortalität als Schweden, wo leider jeder 9. infizierte verstirbt, während in Deutschland glücklicherweise nur jeder 25. verstirbt.
Ich will nicht in einem Land leben, wo zwar im Gegensatz zu Deutschland die Straßencafes geöffnet sind, wo aber (u.a. aufgrund fehlender Krankenhausbetten) jeder 9. Covid-19-Erkrankte stirbt.

tandem65 01.05.2020 16:22

Hi Harald,

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1529275)
Deutschland hat 8mal sowiel Einwohner wie Schweden aber -Stand gestern- gerade mal doppelt so viele Neuinfizierte pro Tag, und eine weitaus geringere Mortalität als Schweden, wo leider jeder 9. bekannte infizierte verstirbt, während in Deutschland glücklicherweise nur jeder 25. verstirbt.

kleine Korrektur. Ich hoffe das ist OK für Dich.
So wie ich die Sache sehe dürften aber die Dunkelziffern auf ähnlichem Niveau liegen, so daß die Verhältnisse stimmen müssten.

Hafu 01.05.2020 17:04

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1529278)
Hi Harald,

kleine Korrektur. Ich hoffe das ist OK für Dich.

Konstruktive Kritik ist immer O.k.:Blumen:
Natürlich geht es um die bekannten Infizierten, so dass es keinen Sinn machen würde, Schweden mit Frankreich oder Italien zu vergleichen, wo fast nur in den Kliniken auf das Virus getestet wird und die zu Hause Erkrankten und zu Hause Verstorbenen in der Statistik fehlen

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1529278)
So wie ich die Sache sehe dürften aber die Dunkelziffern auf ähnlichem Niveau liegen, so daß die Verhältnisse stimmen müssten.

Die schweden verhageln sich natürlich ihre Mortalität, weil sie auch daheim Verstorbene testen, was viele andere Länder nicht machen.

Deutschland testet denke ich noch deutlich häufiiger als Schweden, so dass die Dunkelziffer nicht riesig sein dürfte. Die symptomfreien Infizierten rutschen in jedem Land durch die Statistik.

DocTom 01.05.2020 17:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1529270)
... Ich entferne regelmäßig unangemessene Postings...

...und das ist auch gut so!

Zitat:

Zitat von Hafu
...
Sanofi selbst schreibt, dass sie mit ihrem Impfstoffkandidat derzeit in der präklinischen Phase sind und ...:Huhu:

Ja, gelesen und in einem Medizinervortrag als Extrakt in Vortragsform eines Kinderarztes nochmal erklärt bekommen.

Du schreibst jetzt vom Sars-CoV-2 Impfstoff von Sanofi, ich bin aber vom Sars-CoV-1 Impfstoff ausgegangen. Der ist durch die klinische Phase afair bereits durch, wurde dann damals aber nicht mehr benötigt. Müsste dieser sein: recombinant DNA vaccine, VRC-SRSDNA015-00-VP.

Gefunden habe ich jetzt auf die Schnelle nur die " completed phase 1 study" für den Wirkstoff gegen das, bei Sars-CoV-2 homologe, spike protein.

Muss am WE mal die Nachricht dazu aus 2003/2004 suchen...:Huhu:

Kritischer Artikel zu Impfstoffentwicklung (engl.)

Bleierpel 01.05.2020 22:28

Ich sah gerade im Heute Journal einen Beitrag über den Organisten Carpenter, der vor Hamburger Altenheimen 32 Konzerte am Tag spielte (eigentlich heute in der HH Philharmonie). Das Equipment kostet ihn 15.000€ am Tag!

Warum Sponsoren Daimler (mit immer noch Mächtigen Gewinnen) oder Boels (Trafo) nicht diese Konzerte, die bei den Älteren soooooo viel Freude bereiten.....!

merz 01.05.2020 22:34

Ganz ehrlich, Musik ist schön, aber ich hätte gerne Masken, Notfallpläne und richtig massive Testkapazität auf Abruf in den Alten- und Pflegeheimen (da sind übrigens nicht nur sehr alte Menschen) ... das kostet aber mehr als 15.000 Euro am Tag -
sorry für den rant meinerseits, irgendwie sicherlich gute Aktion, nonetheless - da brennt es aber woanders

m.

Bleierpel 01.05.2020 22:58

Meine Mutter ist 82. Hat seit Anfang März keinen körperlichen Kontakt, weder zu ihren Enkeln, noch zu den Kindern. Mein Vater ist vor 3 Jahren verstorben.

Wenn du weißt, was Mengeles oder Ceaucescus Menschenversuche (Entzug von Kontakt, Entzug von Körperlichkeit etc.) mit Menschen machen....

Masken, Testkapa etc in Ehren..... Aber unsere Eltern.... Die sollten wir nicht vergessen...! Denn die, die sind die vorderste Risikogruppe! Und wenn wir denen noch ein wenig Freude bereiten können, sollte uns KEIN Geld der Welt zu viel sein!

Just my 2ct...

LidlRacer 01.05.2020 23:02

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1529346)
Ich sah gerade im Heute Journal einen Beitrag über den Organisten Carpenter, der vor Hamburger Altenheimen 32 Konzerte am Tag spielte (eigentlich heute in der HH Philharmonie). Das Equipment kostet ihn 15.000€ am Tag!

Das kam mir etwas teuer vor!
Tatsächlich sind es 15.000 € für die ganze Tour mit 32 Konzerten in 4 Tagen.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute...nheim-100.html


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