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Marie von Ebner-Eschenbach:
Grenzen der Liebe
Alles kann Liebe: zürnen und zagen, leiden und wagen, demütig werben, töten, verderben, alles kann Liebe. Alles kann Liebe: lachend entbehren, weinend gewähren, heißes Verlangen nähren in bangen, in einsamen Tagen – alles kann Liebe – nur nicht entsagen! |
Kästner:
Aufforderung zur Bescheidenheit
Wie nun mal die Dinge liegen und auch wenn es uns mißfällt: Menschen sind wie Eintagsfliegen an den Fenstern dieser Welt. Unterschiede sind fast keine, und was wär auch schon dabei! Nur, die Fliege hat sechs Beine, und der Mensch hat höchstens zwei. |
Heine:
Hier, auf gewalkten Lumpen, soll ich
Mit einer Spule von der Gans Hinkritzeln ernsthaft halb, halb drollig, Versifizierten Firlefanz – Ich, der gewohnt mich auszusprechen Auf deinem schönen Rosenmund, Mit Küssen, die wie Flammen brechen Hervor aus tiefstem Herzensgrund! O Modewut! Ist man ein Dichter, Quält uns die eigne Frau zuletzt, Bis man, wie andre Sangeslichter, Ihr einen Reim ins Album setzt. |
Herzlichen Dank für den wöchentlichen Service :Blumen: . Gefällt mir sehr!
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Axel Marquardt:
Die Einsamkeit, die Einsamkeit
ist das Alleinsein ziemlich leid, sie möchte nicht mehr einsam sein, drum lädt sie sich noch eine ein, doch leider kommt es wie so oft nicht so, wie man es sich erhofft: Nach kurzer Eingewöhnungszeit vereinsamen die zwei zu zweit. |
Michael Augustin:
Im Oktober
Jetzt schreiben sie wieder ihre Herbstgedichte, gefüllt mit windigen Metaphern und scheinbar brennenden Bäumen. Von allem darf die Rede sein, sogar schon vom Schnee. Nur das Wort grün ist urheberrechtlich geschützt bis zum hoffentlich kommenden März. |
Abraham Gotthelf Kästner:
Der Wettstreit
Mein Mägdchen und mein Wein Die wollten sich entzweyn. Ob ich den Zwist entscheide? Wird noch die Frage seyn. Ich suche mich durch Beyde Im Stillen zu erfreun. Sie giebt mir größre Freude, Doch öfter giebt der Wein. |
Morgenstern:
Morgenstern:
Das aesthetische Wiesel Ein Wiesel saß auf einem Kiesel inmitten Bachgeriesel. Wißt ihr weshalb? Das Mondkalb verriet es mir im Stillen: Das raffinierte Tier tat’s um des Reimes willen. |
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