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ArminAtz 26.07.2021 08:55

Ich bin gestern fast ausgeflippt, als ich das gesehen habe, was Anna da abgezogen hat. Einfach fantastisch. Da muss man als Österreicher gleich mal wieder im Forum vorbei schauen :Cheese:

Nepumuk 26.07.2021 08:56

Zitat:

Zitat von trina (Beitrag 1613604)
Ja, das habe ich gestern auch gedacht, ohne Funk und Co wären Rennen doch einfach spannender.

Allerdings. Und am besten gleich auch ohne Materialwagen.

hazelman 26.07.2021 09:14

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1613597)
[...]

was mich gestern ein bisschen "gewundert" hat dass sie nicht im Zeitfahranzug gestartet ist, Bremsgriffe nach unten/innen gedreht, extra schmaler Lenker etc. (So wie Taco van der Hoorn auf der von ihm gewonnenen Giroetappe), ihr Plan war ja klar, das hätte auf den 35-Solo-km am Ende noch ein paar Watt extra gebracht. Brauchte sie aber gar nicht, echte Champion/Olympiasiegerin halt :)

Ich würde fast wetten, dass der AT Ausrüster keinen Anzu hatte und bin der festen ÜBerzeugung dass weder nach unten/innen gedrehte Bremsgriffe noch nen extra schmaler Lenker irgendwas bringen ausser für den Kopf. Und das mag reichen. Messbare Wattersparnis - nada!

p.s. Ich muss hier wieder weg, sonst... Macht's gut!:Huhu:

Mikala 26.07.2021 09:16

Zitat:

Zitat von ArminAtz (Beitrag 1613607)
Ich bin gestern fast ausgeflippt, als ich das gesehen habe, was Anna da abgezogen hat. Einfach fantastisch. Da muss man als Österreicher gleich mal wieder im Forum vorbei schauen :Cheese:

Mein Lieblings-Österreicher ist gestern auch etwas eskaliert.:liebe053:

captain hook 26.07.2021 09:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1613492)
Immerhin ist Anna ja auch ein Jahr lang für ein niederländisches Profiteam gefahren.

Aber da dies dem Rennen viel Farbe verliehen hat, könnte man von mir aus den ganzen Tourfunk (und am besten auch die Wattmesser) während des Rennens komplett verbieten, so wie es ja seit Jahren auch schon diskutiert wird.

Das würde dem Profiradsport in Punkto Attraktivität weitaus mehr helfen, als Verbote von Supertuck oder Ellbow-Position.

zu 1: Belgisch. und noch dazu zu 1. wenn man ihre damalige Zeit nimmt, wo sie 2 oder 3 Monate bei jedem kleinen belgischen Kirmessrennen abgehängt wurde, weil eng und Ellenbogen und Pflaster vielleicht nicht so ihrs ist, da kann man sich schon vorstellen, dass der eine oder andere sie im Straßenrennen nicht so hoch eingeschätzt hat. Das war bei Olympia komplett anders. Besonders so wie sie es gefahren ist. Breite Straße, Platz, klare Situation. Das mögen die dann bei ihrer Einschätzung vergessen haben, was dann halt gar nicht mal so clever war. Grundsätzlich wäre es möglich gewesen das einschätzen zu können, was aber ja leicht gesagt ist, wenn man ihren Weg verfolgt und sich für sie interessiert.

zu 2: das sehen Leute vorm Fernseher so, die Profis und die Rennställe in sehr großer Mehrheit nicht.

Grundsätzlich fand ich den Verlauf nicht so überraschend und Trixi Worrack hat es nach dem Rennen gut zusammengefasst. Olympia und WM laufen häufig etwas kurios, was die Leute mit Erfahrung dort auch eigentlich wissen. Marianne Voss führte aus, dass das mit dem Funk und den Infos ja schon immer so war und das vorher alle wussten und das man das natürlich hätte mit einkalkulieren müssen.

Das mit dem Funk ist aber nur das eine. Wenn man sich Frauenrennen anschaut, ist es häufig so, dass sich die Spreu vom Weizen trennt und dass daraus dann Attacken auch schon häufiger nicht zugefahren werden. Dieser Effekt wird bei Olympia noch verstärkt, weil die Teams kleiner sind. Außerdem war es ein bisschen wie im Männerrennen... am Ende will ja auch jede gewinnen und nicht die Arbeit für die anderen machen. Muss man halt im Auge haben, dass man im Zweifel erstmal jemanden einholen muss der vorne ist um zu gewinnen. Lidls Favoritin Uttrup hat das Rennen auf Cyclingnews als "shit" bezeichnet.https://www.cyclingnews.com/news/cec...okyo-olympics/ Sie ging aber davon aus, dass die Holländerinnen ihr die Chance zum Sieg auf dem Tablett servieren. Sie selbst hat im Rennen nur sehr wenig getan um die Nachführarbeit zu forcieren. Immer bis zum Hinterrad der Fahrerin davor zu fahren hat damit halt nix zu tun.

Aber zum Wesentlichen. van Vleuten hat ja wie vorher absehbar oben am Berg attakiert wie sie es halt häufiger tut. Für ne lange Attacke ist sie auch immer zu haben. Da war es ja Verfolgung Frau gegen Frau. Und eine Frau im Format von van Vleuten war dabei nicht in der Lage Annas Vorsprung signifikant zu verkleinern. Und da war Anna schon 100km in der Spitzengruppe. Das sagt viel auch über die physische Leistung aus die Anna da gezeigt hat. Neben der sehr schlauen Kalkulation der ggfls. zu erwartenden etwas chaotischen Situation in so einem Rennen war das physisch brutal.

Ob sich das beim belgischen Feldwegrennen so reproduzieren lassen würde oder ob es wie 2017 wäre... who knows? Aber Olympia war kein belgisches Feldwegrennen.

Die physischen Voraussetzungen mit der richtigen Taktik und Umsetzung zu verbinden in dem dafür richtigen Rennen... das war die ultimative Kunst. Alle Faktoren richtig berechnet könnte man dazu sagen.

captain hook 26.07.2021 09:41

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1613597)

was mich gestern ein bisschen "gewundert" hat dass sie nicht im Zeitfahranzug gestartet ist, Bremsgriffe nach unten/innen gedreht, extra schmaler Lenker etc. (So wie Taco van der Hoorn auf der von ihm gewonnenen Giroetappe), ihr Plan war ja klar, das hätte auf den 35-Solo-km am Ende noch ein paar Watt extra gebracht. Brauchte sie aber gar nicht, echte Champion/Olympiasiegerin halt :)

Beim Klima dort schrie die Kleiderwahl nicht unbedingt nach nem dichten langarm Anzug. Und Radrennen ist ja insgesamt eher komplex. Da mögen bestimmte Dinge ein paar Watt bringen, aber wenn man damit dann zB schlechter bergab fahren kann etc, dann egalisiert sich der Vorteil vielleicht auch wieder. Bergauf in der kleinen Gruppe zB ging es ja auch um Poweroutput. Und so ein nach innen gedrehter Bremsgriff ist schon speziell was den Griff angeht. Sowas funktioniert (nur) in bestimmten Nischen gut.

tridinski 26.07.2021 10:07

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1613615)
van Vleuten hat ja wie vorher absehbar oben am Berg attakiert wie sie es halt häufiger tut. Für ne lange Attacke ist sie auch immer zu haben. Da war es ja Verfolgung Frau gegen Frau. Und eine Frau im Format von van Vleuten war dabei nicht in der Lage Annas Vorsprung signifikant zu verkleinern. Und da war Anna schon 100km in der Spitzengruppe. Das sagt viel auch über die physische Leistung aus die Anna da gezeigt hat.

...

Die physischen Voraussetzungen mit der richtigen Taktik und Umsetzung zu verbinden in dem dafür richtigen Rennen... das war die ultimative Kunst. Alle Faktoren richtig berechnet könnte man dazu sagen.

Danke für die Erläuterungen. Rückt Annas Sieg nochmal ganz klar ins rechte Licht und weg von "Zufall", auch wenn das nötige Rennglück sicher auf ihrer Seite war, aber halt zB nicht bei Uttrup-Ludwig und vielen anderen.

noam 26.07.2021 10:14

Wie sagte mal ein recht weiser Radrennfahrer. Der Fahrer macht das Rennen. Und Anna hat das Rennen so gestaltet wie es für sie am besten erschien, in dem sie von vorn herein Situationen geschaffen hat die sie mag und Situationen vermieden hat, die sie nicht so mag.

Das der Plan voll umfänglich aufgegangen, was eben vielleicht auch den besonderen Umständen eines solchen Rennens geschuldet ist.


Alles in allemal chapeau! Tolle Leistung und fanatisch umgesetzt. Die PS haben reicht eben nicht. Man muss es auch auf die Straße bringen können


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