Zitat:
Zitat von keko
(Beitrag 1128200)
Naja, mag sein, dass ein Tier irgendein ausgeprägtes Spezialwissen hat, so wie der Hund viel besser riechen kann als der Mensch oder der Fisch schneller schwimmt. Aber in Summe ist der Mensch doch herausragend und zwar besonders wegen seiner hohen intellektuellen Fähigkeiten und seiner Anpassungsfähigkeit. Stufen und Zweige hin oder her, er steht an der Spitze.
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Warum sollten unsere vermeintlich "hohen intellektuellen Fähigkeiten" (die ich dem Menschen angesichts seiner inzwischen schon viele Tausende Jahre andauernden Unfähigkeit, seinen Lebensraum generationenübergreifend zu ERHALTEN, abspreche) uns dafür qualifizieren, uns an die Spitze des "Lebensbaumes" zu stellen? Abgesehen davon, dass wir den Lebensbaum selbst konzipiert haben und uns daher logisch an die erste Stelle gesetzt haben.
Das ist eine rein subjektive = "anthropozentrische" Sicht.
Die Anpassungsfähigkeit des Menschen ist sicherlich der Schlüssel zu seinem Erfolg auf der Erde, aber auch hier gilt:
Warum sollte uns das das Recht geben, uns ÜBER alle anderen Lebewesen zu erheben?
Abgesehen davon, dass Du auch Ratten, Kakerlaken etc. wegen ihrer Anpassungsfähigkeit neben uns setzen müsstest.
Und ja, der Mensch ist ein Lebewesen, ein Tier, nicht mehr und nicht weniger - da genügt ein flüchtiger Blick in die vergleichende Biologie.
Und nein, ich habe im Prinzip kein Problem damit, dass der Mensch sich Tiere hält und seine Umwelt gestaltet, aber wenn damit sowohl Leid für aktuelle Mensch- und Tier-Generationen entsteht als auch die Bedingungen für zukünftige Generationen massiv verschlechtert oder evtl. unmöglich gemacht werden - DANN sollte der vermeintlich "hohe Intellekt" der "Krone der Schöpfung" doch ganz dringend dafür eingesetzt werden, wie man das hinbekommt.
UND dafür ist meiner Meinung nach der massvolle und achtsame Umgang mit Fleisch ein exzellenter Einstieg.
Denn er verlangt uns Menschen in den westlichen Industrienationen nicht wirklich viel ab, hat aber enormes Veränderungspotential sowohl für die Tiere als auch die Umwelt.
Wie gesagt, es ist nur ein Einstieg in eine meiner Meinung nach tiefgreifende Veränderung, die die Menschen durchlaufen müssen - und wenn Arne davon spricht, er sei bei Punkt 89 von 1.000 zu verändernden Dingen angekommen, dann bin ich bei Punkt 90/91, soll heißen:
Nur weil ich mich seit 25 Jahren vegetarisch ernähre, bin ich kein Deut besser als ein Fleischesser - übrigens in erster Linie eine Wahrnehmung, die diese uns unterstellen.
Gruß: Michel