triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Flüchtlingsdrama im Mittelmeer.... (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=35820)

JF1000 13.01.2016 20:21

Ich hoffe es bleibt auch noch etwas für die Strassensanierung, Kita - Plätze etc über...

FlyLive 13.01.2016 20:31

Zitat:

Zitat von JF1000 (Beitrag 1196145)
Ich hoffe es bleibt auch noch etwas für die Strassensanierung, Kita - Plätze etc über...

Ooch jo...Komfort und Luxus haben wir ja zu genüge. Es gibt wichtigeres als die Infrastruktur jetzt auszubauen.

glaurung 13.01.2016 21:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1196136)
Bundeshaushalt: Schäuble meldet 12,1 Milliarden Euro Überschuss
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat den Bundeshaushalt im vergangenen Jahr mit einem fast doppelt so hohen Überschuss abgeschlossen wie erwartet. Das Geld kommt nun den Flüchtlingen zugute.

... Bislang war eine Rücklage als zusätzliche Reserve zur Finanzierung der Flüchtlingskosten in Höhe von 6,1 Milliarden Euro geplant. Dieser Überschuss war dank der hohen Steuereinnahmen sowie Einmalerlösen möglich.
http://www.welt.de/wirtschaft/articl...berschuss.html

12 sind aber etwas mehr als ein, zwei oder drei Milliarden. ;)
Ich sag das völlig ohne Wertung. Es zeigt nur, dass anfangs oft deutlich untertrieben wird. Wenn jetzt von 12 Milliarden die Rede ist, dann bin ich sicher, dass es mindestens das Doppelte sein wird.
Jedenfalls gut, dass mal eine Größenordnung genannt wird. :)

Edit: Sind 25 Milliarden auch noch Grundrauschen?

JENS-KLEVE 13.01.2016 21:26

Lieber ein paar Milliarden mehr investieren und es gut machen, als am falschen Ende sparen. Wer der Kohle hinterhertrauert, findet viel ärgerlichere Posten im Haushalt.

Heute wurde eine neue App für Flüchtlinge vorgestellt mit Tipps zur Registrierung und Formalie, Sprachkurse, Gesellschaftstipps und vieles mehr - sah gut aus. Das hat bestimmt viel Geld gekostet, aber es wird sicherlich langfristig sehr viel unnötige Kosten einsparen. so stell ich mir das vor.

Klugschnacker 13.01.2016 21:30

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1196156)
Sind 25 Milliarden auch noch Grundrauschen?

Es liegt in der Größenordnung unvorhergesehener Mehreinnahmen von ein oder zwei Jahren. In anderen Jahren vielleicht von entsprechenden unvorhergesehen Verlusten. Ich würde das schon als Grundrauschen bezeichnen.

Letztlich geht es für mich in der Flüchtlingskrise nicht um Geld. Geld ist unser kleinstes Problem.

glaurung 13.01.2016 21:31

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1196160)
Lieber ein paar Milliarden mehr investieren und es gut machen, als am falschen Ende sparen. Wer der Kohle hinterhertrauert, findet viel ärgerlichere Posten im Haushalt.

Heute wurde eine neue App für Flüchtlinge vorgestellt mit Tipps zur Registrierung und Formalie, Sprachkurse, Gesellschaftstipps und vieles mehr - sah gut aus. Das hat bestimmt viel Geld gekostet, aber es wird sicherlich langfristig sehr viel unnötige Kosten einsparen. so stell ich mir das vor.

Sehe ich genauso. Ich wollte nur den Hang zur Untertreibung andeuten. :)

drullse 14.01.2016 01:50

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1196147)
Ooch jo...Komfort und Luxus haben wir ja zu genüge. Es gibt wichtigeres als die Infrastruktur jetzt auszubauen.

Ja. Lass das Land doch einfach verschimmeln. Wir kümmern erstmal um die Anderen, danach kehren wir dann die Reste zusammen.

Walli 14.01.2016 05:07

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1196240)
Ja. Lass das Land doch einfach verschimmeln. Wir kümmern erstmal um die Anderen, danach kehren wir dann die Reste zusammen.

So ist es leider
Habe das Gefühl das für alle was da ist und am ende ist ganz schnell nichts mehr da
Aber da muss ich Arne ausnahmsweise mal Recht geben
Geld ist unser kleinstes Problem wir sind stinkreich in D-Land
Das größte Problem sind die Massen die zu uns kommen und gekommen sind
Daher glaube ich das es bald schon sehr bald zum Knall kommen wird in der Gesellschaft

glaurung 14.01.2016 07:10

Zitat:

Zitat von Walli (Beitrag 1196242)
Das größte Problem sind die Massen die zu uns kommen und gekommen sind
Daher glaube ich das es bald schon sehr bald zum Knall kommen wird in der Gesellschaft

Das ist sicher wahrscheinlicher als dass es nicht knallt. Hab ich schon vor 2-3 Monaten gesagt und teils lapidar zu hören bekommen "Ja, und?"

JF1000 14.01.2016 08:30

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1196240)
Ja. Lass das Land doch einfach verschimmeln. Wir kümmern erstmal um die Anderen, danach kehren wir dann die Reste zusammen.

+1


Das ganze kann doch nicht ein Fass ohne Boden sein. Sowie man nur irgendeinen Einwand hat, wird man momentan angeflaumt.
Wenn man das Gesamtbild sieht über was hinweggesehen wird und wo wieviel Geld hinfliesst sollte man doch schon einmal ins Grübeln kommen und auch seine Bedenken äußern dürfen?!

KalleMalle 14.01.2016 09:00

Zitat:

Daher glaube ich das es bald schon sehr bald zum Knall kommen wird in der Gesellschaft
Diese Befürchtung kann ich nachvollziehen.
Allerdings frage ich mich, ob es ethisch zu rechtfertigen wäre, daß wir uns (als Deutsche/Europäer) aus den Problemen der übrigen Welt heraushalten und verlangen, daß jeder Mensch doch bitteschön in seinem jeweiligen Heimatland (oder halt irgendwo anders – Hauptsache nicht bei uns) sein Glück finden möge.

FlyLive 14.01.2016 09:01

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1196240)
Ja. Lass das Land doch einfach verschimmeln. Wir kümmern erstmal um die Anderen, danach kehren wir dann die Reste zusammen.

So siehst Du die Situation ?

Deutschland ist also kurz vorm verschimmeln und ein Verfall steht uns bevor, den man am Ende zusammen kehren müsste ?

Für Dich als einen der wenigen, die anscheinend in den Slums von D wohnen, sei gesagt - geh mal raus vor die Tür und raus aus deinem Stadtteil. Deutschland ist vom Verfall weit weit entfernt.

Wir kümmern uns doch auch um die Anderen, wenn wir denen etwas nehmen können - wenn wir mit denen Win-Lost-Geschäfte abwickeln usw.

Wir sollten uns um hilfsbedürftige Menschen kümmern. Und zwar bevor man den nächsten Kindergarten und die nächste Straße baut oder ausbessert. Bis das wieder auf der To-Do-Liste steht, halte ich humane Investitionen für dringender. Bis dahin rolle ich eben langsamer über die brüchigen Straßen.

Viele Grüße

neonhelm 14.01.2016 09:05

Wie Arne schon sagte: Wir drehen uns im Kreis. Ich denke, es gilt das Eine zu tun und das Andere nicht aus den Augen zu verlieren.

Aus dem Arbeitsalltag:

Viele Probleme entstehen und viel Geld wird 'verpulvert', weil sehr viele unterschiedliche Institutionen immer 'jetzt' zusammenarbeiten müssen und dazu aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in der Lage sind. Dazu gehören Überforderung, Unterbesetzung, mangelnde Fach- und Sozialkompetenz oder schlicht die Gesetzeslage, die auf eine solche Situation nicht vorbereitet ist.

Beispiel gefällig: Bei uns wird alles per Taxi erledigt, da Fahrten mit dem Organisations-Bus nicht von der Versicherung abgedeckt sind. Unserer Organisation ist's aber letztendlich egal, da nicht unsere Kostenstelle.

glaurung 14.01.2016 11:04

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1196271)
Wie Arne schon sagte: Wir drehen uns im Kreis. Ich denke, es gilt das Eine zu tun und das Andere nicht aus den Augen zu verlieren.

Aus dem Arbeitsalltag:

Viele Probleme entstehen und viel Geld wird 'verpulvert', weil sehr viele unterschiedliche Institutionen immer 'jetzt' zusammenarbeiten müssen und dazu aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in der Lage sind. Dazu gehören Überforderung, Unterbesetzung, mangelnde Fach- und Sozialkompetenz oder schlicht die Gesetzeslage, die auf eine solche Situation nicht vorbereitet ist.

Beispiel gefällig: Bei uns wird alles per Taxi erledigt, da Fahrten mit dem Organisations-Bus nicht von der Versicherung abgedeckt sind. Unserer Organisation ist's aber letztendlich egal, da nicht unsere Kostenstelle.

Sehr guter Beitrag.:)

MattF 14.01.2016 11:12

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1196271)

Aus dem Arbeitsalltag:

Viele Probleme entstehen und viel Geld wird 'verpulvert', weil sehr viele unterschiedliche Institutionen immer 'jetzt' zusammenarbeiten müssen und dazu aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in der Lage sind. Dazu gehören Überforderung, Unterbesetzung, mangelnde Fach- und Sozialkompetenz oder schlicht die Gesetzeslage, die auf eine solche Situation nicht vorbereitet ist.

Beispiel gefällig: Bei uns wird alles per Taxi erledigt, da Fahrten mit dem Organisations-Bus nicht von der Versicherung abgedeckt sind. Unserer Organisation ist's aber letztendlich egal, da nicht unsere Kostenstelle.


Die Welt ist nicht perfekt. Ja. Ist die Erkenntnis nun neu?

neonhelm 14.01.2016 14:00

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1196309)
Die Welt ist nicht perfekt. Ja. Ist die Erkenntnis nun neu?

Nein, natürlich ist die Erkenntnis nicht neu. Ich wollte nur aus der Praxis ein Beispiel aufzeigen, bei dem die 'schwäbische Hausfrau' die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde.

Schwarzfahrer 16.01.2016 17:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1196931)
Ich glaube schon, dass "wir" das hinbekommen.

Wenn ich Artikel wie diesen lese, neige ich dazu, eher Jog zuzustimmen:

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1196939)
Da bin ich ein wenig Pessimist und werde hoffentlich in den nächsten Monaten eines Besseren belehrt ...


Rälph 16.01.2016 19:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1196960)
Wenn ich Artikel wie diesen lese, neige ich dazu, eher Jog zuzustimmen:

Danke, sehr interessant!
Der letzte Satz ist heftig...

qbz 16.01.2016 20:11

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1196984)
Danke, sehr interessant!
Der letzte Satz ist heftig...

Absurd!

"Ein britischer Bekannter meinte neulich: „Es ist schon eine Ironie der Geschichte, wie Deutschland zum dritten Mal binnen eines Jahrhunderts Europa in den Zerfall führt.“"

Die Gründe, dass DE den WK 1 und 2 begann, hatten doch mit Zuwanderung und Männerüberschuss nichts zu tun und lagen ganz wo anders und ein Vergleich mit der jetzigen Aufnahme der Flüchtlinge ist einfach Stuss hoch zehn. (weil der Autor die Asylpolitk ablehnt vermutlich, ohne es zu benennen)

Es passt aber zu den anderen Argumenten des Artikels. Sie erscheinen mir sich genauso haltlos bei genauerer Prüfung herauszustellen. (z.B. gibt es gerade da, wo die Kriege stattfinden und von wo die Menschen flüchten, keinen Männerüberschuss.).

Jog 16.01.2016 21:34

Hm, man kann den Artikel sicherlich in seiner Analyse und den entsprechenden Schlussfolgerungen kritisieren. Dazu muss man ihn aber erst mal dem Grundsatz nach verstanden haben. Und wie man dann darauf kommen kann, daß da stünde

"Der von D verursachte WK lag an der Zuwanderung und am Männerüberschuß"
und
"Kriege haben grundsätzlich etwas mit Männerüberschuss zu tun"

ist mir ein Rätsel. Aber es ist gut, daß qbz eine "genauere Überprüfung" der Aussagen des Artikels vorgenommen hat. Mag er uns an den Prüfergebnissen teilhaben lassen?

qbz 16.01.2016 21:55

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1197004)
Hm, man kann den Artikel sicherlich in seiner Analyse und den entsprechenden Schlussfolgerungen kritisieren. Dazu muss man ihn aber erst mal dem Grundsatz nach verstanden haben. Und wie man dann darauf kommen kann, daß da stünde

"Der von D verursachte WK lag an der Zuwanderung und am Männerüberschuß"
und
"Kriege haben grundsätzlich etwas mit Männerüberschuss zu tun"

ist mir ein Rätsel. Aber es ist gut, daß qbz eine "genauere Überprüfung" der Aussagen des Artikels vorgenommen hat. Mag er uns an den Prüfergebnissen teilhaben lassen?

der Artikel zitiert eingangs an einigen Stellen die Meinung, dass Männerüberschuss das Kriegsrisiko erhöht:
"Die Sorge, dass China eines Tages seinen Männerüberschuss als Kanonenfutter in einem Kriegsgang im pazifischen Raum wieder loswerden könnte, bewegt Konfliktforscher und Militärs in den Vereinigten Staaten so sehr, dass sich einige Forschungsprojekte gezielt mit diesem Szenario befassen. Europäer befassen sich mit Bevölkerungsentwicklung aber stets nur aus Sicht der Pensionen, selten mit dem Blick auf Strategie.",
stellt bei den Flüchtlingen einen Männerüberschuss fest und endet mit:
„Es ist schon eine Ironie der Geschichte, wie Deutschland zum dritten Mal binnen eines Jahrhunderts Europa in den Zerfall führt.“

Das kann jeder verstehen wie er will. Mir ist die Zeit zu schade, so einen Unsinn noch weiter schriftlich auseinanderzunehmen.

Jog 16.01.2016 22:03

Ok, war ja nur mal interessant worin Deine "genauere Überprüfung" bestand und was das Ergebnis war. Ist jetzt klar geworden... :Blumen:

Walli 17.01.2016 06:59

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1196984)
Danke, sehr interessant!
Der letzte Satz ist heftig...

Stimmt aber leider :(

Rälph 17.01.2016 08:31

Zitat:

Zitat von Walli (Beitrag 1197035)
Stimmt aber leider :(

Ich selbst würde das pauschal so nicht unterschreiben. Aber alleine den Gedankengang finde ich erschreckend.

Dass es durch ein massives Ungleichgewicht von Männern und Frauen in einer Gesellschaft zu Problemen kommen kann, halte ich dagegen für eindeutig.

qbz 17.01.2016 09:02

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1197037)
Ich selbst würde das pauschal so nicht unterschreiben. Aber alleine den Gedankengang finde ich erschreckend.

Dass es durch ein massives Ungleichgewicht von Männern und Frauen in einer Gesellschaft zu Problemen kommen kann, halte ich dagegen für eindeutig.

jetzt schreibe ich doch noch etwas mehr zu dem besagten Artikel. :-) .

Sehr viel weniger eindeutig ist doch, ob es durch einen temporären Männerüberschuss bei den Flüchtlingen überhaupt zu einem anhaltenden Männerüberschuss kommt, was der Artikel einfachst unterstellt (von jetzt auf Zukunft geschlossen), ohne dieses irgendwie abzuleiten, um Ängste zu verbreiten. DE ist keine abgeschottete Gesellschaft im Reagenzglas. Die jungen Flüchtlinge, die Aufenthalt erhalten, (die Zurückgewiesenen kann man nicht rechnen), holen Frauen nach (sofern verheiratet). Sie heiraten auch Muslima´s aus arabischen Ländern und der Michel reist oft auch, um Frauen zu finden oder sucht sie in Internetkatalogen aus, findet er keine in der Nachbarschaft oder in DE. Was ich eher für wahrscheinlich halte: Die geflüchtete, junge erste Generation mit Aufenthalt wird etwas mehr Nachwuchs als der Michel haben, bei der 2. Generation pendelt es sich auf Kleinkindfamilien ein. Wer an seine Rente (gesetzlich umlagenfinanzierte) denkt, sollte für Zuwanderung sein.

Auch der Zuzug überwiegend männlicher ausländischer Arbeitskräfte in den 60ziger/ 70zigern Jahren aus der Türkei hinterliess übrigens keinen Männerüberschuss in DE.

TriBlade 17.01.2016 09:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1197042)
jetzt schreibe ich doch noch etwas mehr zu dem besagten Artikel. :-) .

Sehr viel weniger eindeutig ist doch, ob es durch einen temporären Männerüberschuss bei den Flüchtlingen überhaupt zu einem anhaltenden Männerüberschuss kommt, was der Artikel einfachst unterstellt (von jetzt auf Zukunft geschlossen), ohne es irgendwie abzuleiten. DE ist keine abgeschottete Gesellschaft im Reagenzglas. Die jungen Flüchtlinge, die Aufenthalt erhalten, (die Zurückgewiesenen kann man nicht rechnen), holen Frauen nach (sofern verheiratet). Sie heiraten auch Muslime aus arabischen Ländern und der Michel reist oft auch, um Frauen zu finden oder sucht sie in Internetkatalogen aus, findet er keine in der Nachbarschaft oder in DE. Was ich eher für wahrscheinlich halte: Die geflüchtete, junge erste Generation wird mehr Nachwuchs als der Michel haben, bei der 2. Generation pendelt es sich auf Kleinkindfamilien ein.

Auch der Zuzug überwiegend männlicher ausländischer Arbeitskräfte in den 60ziger/ 70zigern Jahren aus der Türkei hinterliess übrigens keinen Männerüberschuss in DE.

Das bedeutet aber, dass die Zahl der Menschen die zu uns kommen um ein Vielfaches höher wird als die Zahl der Flüchtlinge (Familiennachzug).
Wenn man dann betrachtet, dass uns schon die Integration der Gastarbeiter in großen Teilen nicht gelungen ist, kann man abschätzen wie viel schwerer diese neue Integrationsherausfoderung wird. Wir diskutieren ja schon seit Wochen darüber, dass eben für diese Herausforderung mehr als nur warme Worte der Kanzlerin notwendig sind. Wie hilflos, planlos und unstrukturiert Politik auf aktuelle Herausforderungen reagiert, haben sie extra für uns nach den Ereignissen von Köln gezeigt. Kein Politiker hat mit Ruhe einen fachlich kompetenten Lösungsvorschlag dargestellt. Das nachplappern von Bildschlagzeilen finde ich nicht so überzeugend.

qbz 17.01.2016 09:36

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1197043)
Das bedeutet aber, dass die Zahl der Menschen die zu uns kommen um ein Vielfaches höher wird als die Zahl der Flüchtlinge (Familiennachzug).
Wenn man dann betrachtet, dass uns schon die Integration der Gastarbeiter in großen Teilen nicht gelungen ist, kann man abschätzen wie viel schwerer diese neue Integrationsherausfoderung wird. Wir diskutieren ja schon seit Wochen darüber, dass eben für diese Herausforderung mehr als nur warme Worte der Kanzlerin notwendig sind. Wie hilflos, planlos und unstrukturiert Politik auf aktuelle Herausforderungen reagiert, haben sie extra für uns nach den Ereignissen von Köln gezeigt. Kein Politiker hat mit Ruhe einen fachlich kompetenten Lösungsvorschlag dargestellt. Das nachplappern von Bildschlagzeilen finde ich nicht so überzeugend.

Sorry für Offtopic, deswegen nur kurz, mehr evtl. im Flüchtlingssthread. Die Zahl mit Daueraufenthalt wird sich vergrössern durch spätere Heirat oder späteren Familiennachzug. Dagegen kann man doch nicht sein und stattdessen Gespenster einer Männerüberschuss-Gesellschaft malen. Sobald es etwas zu verdienen gibt, schafft die Bauwirtschaft auch Wohnungen oder saniert im Osten Häuser, die ursprünglich abgerissen mal werden sollten.

Wir muten doch anderen Ländern noch in viel stärkerem Masse Ähnliches zu, z.B.. der Türkei, indem unsere Regierung Druck ausübte, dass die Flüchtlinge dort eine Arbeitserlaubnis erhalten, von den Ländern wie Libanon, Jorfanien mal ganz zu schweigen.

Die Integration der Gastarbeiter aus den 70ziger wäre sicher ein anderer Thread wert. Ist z.B. eine deutsch-türkische Juristin, die ein Kopftuch trägt und es als Referendarin im Dienst tragen möchte, als nicht integriert zu bezeichnen?

Jog 17.01.2016 10:48

Was ich an der Diskussion über den Artikel so bemerkenswert finde:

- zuerst wird er in Bausch und Bogen als haltlos verurteil
- es wird der Autorin implizit unterstellt, schlicht Stimmungsmache zu betreiben
- Passagen werden aus dem Zusammenhang gerissen und im Zusammenhang stehende wissenschaftliche Studien schlicht ignoriert
- eine inhaltliche Auseinandersetzung und argumentative Bewertung wird vermieden, oder findet allenfalls auf Basis unbelegte Mutmaßungen statt oder geht einfach mal an den Aussagen des Artikels vorbei
- und dann wird das was man da macht als "genauere Überprüfung" bezeichnet welche man über die Erkenntnis von Personen und Institutionen stellt, die sich seit Jahrzehnten äußerst differenziert mit den relevanten Fragestellungen beschäftigen

Wie will man der rechtsnationalen Stimmungsmache in diesem Land entgegentreten, wenn man sich der gleichen Methoden und Stilmittel bedient. :confused:

Bevor jetzt gleich die nächste Pauschalverurteilung folgt:

Nein, ich finde nicht alles was im Artikel steht glücklich formuliert! Aber er gibt Einblicke und Denkanstöße, die man in letzter Konsequenz nicht teilen muß, die aber eine andere Art der Auseinandersetzung verdient haben. Deutschland ist nicht der Nabel der Welt und hat nicht die Deutungshoheit über bestimmte Entwicklungen der letzten Jahrzehnte.

tandem65 17.01.2016 10:58

Zitat:

Zitat von GreatPanther (Beitrag 1196767)
Sind denn dann deiner Meinung nach alle AFD Wähler Rechte??

Waren deiner Meinung nach alle Wähler der NSDAP Rechte?

Klugschnacker 17.01.2016 11:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1196927)
Wenn in persönlichen direkten Gesprächen die Flüchtlingsthematik zur Sprache kommt, dann muss man zwangsläufig Farbe bekennen. was ich auch tue. Ich finde das aber enorm anstrengend. Wesentlich einfacher scheint es derzeit zu sein, auf unsere Regierung zu schimpfen und so zu tun, als sei sie an allem schuld und hätte die ganzen Flüchtlinge mitsamt den Kölner Tätern und aller sonstigen Kriminalität mit Migrationshintergrund ins Land geholt.

Wenn ich derlei Standpunkt allerdings in sozialen Medien lese, dann gehe i.d.R. gar nicht mehr darauf ein und schüttel innerlich den Kopf bzw. drücke soweit vorhanden den "ignorieren-Button.

Geht mir ganz genauso.

kullerich 17.01.2016 11:42

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1197019)

Politik hat nicht erst dann etwas zu machen, wenn der öffentliche Druck zu groß wird sondern vorausschauend. Das genau dies nicht passiert, lässt mich nach wie vor sagen: "Wir schaffen das nicht!"

Genau, der letzte, der so etwas getan hat, (Schröder mit der Agenda 2010) ist vom Hof gejagt worden. Das erzeugt bei "der Politik" halt nicht die Motivationsstruktur, es nochmal zu tun, oder?

Klugschnacker 17.01.2016 11:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1197006)
Mir ist die Zeit zu schade, so einen Unsinn noch weiter schriftlich auseinanderzunehmen.

Ich finde den Artikel leider auch äußerst schwach. Weder gibt es belastbare Argumente, für die sich Belege finden lassen, noch eine nachvollziehbare Schlussfolgerung.

Rälph 17.01.2016 12:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1197086)
Ich finde den Artikel leider auch äußerst schwach. Weder gibt es belastbare Argumente, für die sich Belege finden lassen, noch eine nachvollziehbare Schlussfolgerung.

Aber er zeigt eine weitere Art von Problemen, die durch die Flüchtlingswelle in Zukunft auf uns zukommen könnten. In diese Richtung hab ich bisher noch nicht gedacht und finde es interessant.

Wenn in Schweden in einer bestimmten Altersgruppe das Geschlechterverhältnis 125:100 ist (sofern es denn stimmt), dann ist das beachtenswert und sollte uns aufmerksam sein lassen. Mag sein, dass sich das wieder irgendwie ausgleichen wird, aber es ist ganz grundsätzlich kein gesundes Verhältnis.

qbz 17.01.2016 13:39

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1197103)
Aber er zeigt eine weitere Art von Problemen, die durch die Flüchtlingswelle in Zukunft auf uns zukommen könnten. In diese Richtung hab ich bisher noch nicht gedacht und finde es interessant.

Wenn in Schweden in einer bestimmten Altersgruppe das Geschlechterverhältnis 125:100 ist (sofern es denn stimmt), dann ist das beachtenswert und sollte uns aufmerksam sein lassen. Mag sein, dass sich das wieder irgendwie ausgleichen wird, aber es ist ganz grundsätzlich kein gesundes Verhältnis.

Der Artikel spricht entweder unbestimmt von "Teenagergruppe" ohne Altersangabe bzw. konkret von "der Altersgruppe der 16- bis 17jährigen", wo sich wegen der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge das Geschlechterverhältnis so stark geändert haben soll (leider nicht nachprüfbar, da keine Quellen angegeben). In ganz Schweden liegt es normal bei 0.98 (2014), fast ausgeglichen, was auch der Familienzusammenführung geschuldet ist. Würde man nur schon den Betrachtungsschnitt bei 14-18 (oder 16-20) Jahren legen, würden sich schon die Zahlen stark ändern.

Ungleichgewichte in DE gab es in der Vergangenheit wegen der Weltkriege (deutlicher Frauenüberschuss danach), sehr temporär wegen der Arbeitszuwanderung und gibt es teilweise heute in der regionalen Verteilung (Stadt - Land. Das Ende von DE: RTL muss "Bauer sucht Frau" im Ausland drehen. ;-) ;-) ).

tandem65 17.01.2016 14:16

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1197103)
Wenn in Schweden in einer bestimmten Altersgruppe das Geschlechterverhältnis 125:100 ist (sofern es denn stimmt), dann ist das beachtenswert und sollte uns aufmerksam sein lassen.

Weshalb? Welches Verhältnis ist das Richtige? 300:100? Mehr Frauen als Männer oder eher umgekehrt?

Schwarzfahrer 17.01.2016 14:36

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1197042)
Was ich eher für wahrscheinlich halte: Die geflüchtete, junge erste Generation mit Aufenthalt wird etwas mehr Nachwuchs als der Michel haben, bei der 2. Generation pendelt es sich auf Kleinkindfamilien ein. Wer an seine Rente (gesetzlich umlagenfinanzierte) denkt, sollte für Zuwanderung sein.

Diese Annahme wird durch bisherige Erfahrung mit muslimischen Zuwanderern in Deutschland nicht gestützt. Die Geburtenrate in rein muslimischen Familien auch zweiter/dritter Generation (keine Mischehen, mäßig integriert) liegt m.W. weiterhin weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Auch der Anteil der von sozialtransfers lebenden Personen in diesen Haushalten ist überdurchschnittlich, womit der Beitrag zu meiner zukünftigen Rente eher bescheiden ausfällt.

Wenn es um meine Rente ginge, dann müßte ich darauf achten, daß möglichst hoch qualifizierte spätere Gutverdiener zuwandern. Das ist aber nicht meine größte Sorge. Daß ich nicht an die Zukunft des Umlagefinanzierten Rentensystems glaube, gehört eh in einen eigenen Thread.

Schwarzfahrer 17.01.2016 14:46

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1197082)
Genau, der letzte, der so etwas getan hat, (Schröder mit der Agenda 2010) ist vom Hof gejagt worden. Das erzeugt bei "der Politik" halt nicht die Motivationsstruktur, es nochmal zu tun, oder?

Leider ist es so. Kein Volk mag Reformen, die erst mal weh tun, egal wie zukunftsträchtig sie sind.
Damals kam mir der Gedanke, ob Regierungen freier und mutiger agieren würden, wenn eine Wiederwahl/zweite Amtszeit für alle Beteiligten Personen per Gesetz ausgeschlossen wäre (zumindest für einige Jahre). Vielleicht wäre dann der Gestaltungswille ("ich verewige meinen Namen durch meine Taten") stärker, als die Machtgier ("ich will so lange wie möglich an der Macht bleiben").

qbz 17.01.2016 16:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1197131)
Diese Annahme wird durch bisherige Erfahrung mit muslimischen Zuwanderern in Deutschland nicht gestützt. Die Geburtenrate in rein muslimischen Familien auch zweiter/dritter Generation (keine Mischehen, mäßig integriert) liegt m.W. weiterhin weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Auch der Anteil der von sozialtransfers lebenden Personen in diesen Haushalten ist überdurchschnittlich, womit der Beitrag zu meiner zukünftigen Rente eher bescheiden ausfällt.

Wenn es um meine Rente ginge, dann müßte ich darauf achten, daß möglichst hoch qualifizierte spätere Gutverdiener zuwandern. Das ist aber nicht meine größte Sorge. Daß ich nicht an die Zukunft des Umlagefinanzierten Rentensystems glaube, gehört eh in einen eigenen Thread.

Worauf stützt sich Deine Annahme bezüglich der Geburtenrate?

Ich arbeitete im Einwandererbezirk Kreuzberg und hatte subjektiv den Eindruck, dass die 2. und 3. Generation der muslimischen Arbeitsmigranten sich den Deutschen tendentiell anpassten. (1-2-Kindfamilien)

Dieser Artikel beschäftigt sich seriös mit dem Problem und bestätigt meinen subjektiven Eindruck:

"Das Statistische Bundesamt hat vor einiger Zeit eine große Untersuchung durchgeführt, die die Geburtenrate von deutschen Müttern mit der von Müttern aus anderen Ländern verglich. Das Ergebnis: Ja, es stimmt, Migrantinnen bekommen mehr Kinder als Deutsche. Der Unterschied ist allerdings nicht dramatisch. Die Geburtenrate ausländischer Frauen lag im Jahr 2006 bei 1,6; bei deutschen Frauen ergab sich ein Wert von bei 1,3.
.................
Offenbar passen Einwanderer ihre Fertilität überraschend schnell dem Land an, in dem sie aufgenommen wurden. Nadja Milewski von der Universität Rostock hat zum Beispiel herausgefunden, dass Migrantinnen der zweiten Generation sich beim Kinderkriegen schon deutlich von ihren Eltern unterscheiden. Sie bekommen wesentlich später und deutlich seltener Nachwuchs. "Das Fertilitätsverhalten in der zweiten Generation von Migranten ähnelt mehr dem der Deutschen als dem der Elterngeneration", lautet Milewskis Bilanz.

Persönlich bin ich der Überzeugung, dass vor allem die sichere, staatliche Altersversorgung ein entscheidender Faktor für niedrige Geburtenzahlen sind. Überall, wo das fehlt, gibt es eine höhere Geburtenrate. (daran kann auch der Papst in Italien nichts ändern :-) ).

Rälph 17.01.2016 17:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1197151)

Dieser Artikel beschäftigt sich seriös mit dem Problem und bestätigt meinen subjektiven Eindruck:

"Das Statistische Bundesamt hat vor einiger Zeit eine große Untersuchung durchgeführt, die die Geburtenrate von deutschen Müttern mit der von Müttern aus anderen Ländern verglich. Das Ergebnis: Ja, es stimmt, Migrantinnen bekommen mehr Kinder als Deutsche. Der Unterschied ist allerdings nicht dramatisch. Die Geburtenrate ausländischer Frauen lag im Jahr 2006 bei 1,6; bei deutschen Frauen ergab sich ein Wert von bei 1,3.

Interessant wäre hier natürlich eine weitere Aufschlüsselung aus welchen Ländern die Migrantinnen kamen.

Jog 17.01.2016 18:41

Ok, nun verstehe ich gar nichts mehr ...

Es geht beim hier eifrig als nicht diskussionswürdig weil absurd bezeichnete Artikel wenn überhaupt indirekt aber keinesfalls primär um das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer . Es geht generell um die Herausforderung durch Einwanderungen aus fremden Kulturkreisen. Zudem werden ein paar andere Themen in diesen Kontext gestellt. Was im übrigen in den letzten Monaten und Jahren in verschiedenen Medien von verschieden Autoren gemacht wurde. Und dies unter Bezugnahme auf die gleichen Studien, die auch hier genannt werden.

Die Flüchtlingsthematik insgesamt ist hierbei ein Aspekt! Das Drama im Mittelmeer wird hier hingegen gar nicht spezifisch angesprochen. Die Ereignisse in der Silvesternacht hingegen schon. Zudem spricht der Artikel über die Herausforderung durch die rapide ansteigende Weltbevölkerung etc. etc .

Frage mich gerade, warum das mehr mit dem Drama auf dem Mittelmehr zu tun haben sollte als mit dem Verhalten bestimmter Einwanderergruppen in Köln?

Ich halte es für unangemessen und in die falsche Diskussionsrichtung führend, das "Flüchtlingsdrama Mittelmeer" mit "Köln" und diesem Artikel in einen Topf zu werfen. Warum wird das hier durch Herausnehmen des Themas aus dem anderen Thread getan?

In Köln und an anderen Orten mit ähnlichen Ereignissen waren kaum Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten unterwegs. Vielleicht sind die Täter über das Mittelmeer gekommen, vielleicht unter dramatischen Umständen, wir wissen es nicht. Zu recht wird immer und immer wieder darauf aufmerksam gemacht, daß man diese Tätergruppen und die Sylvesterereignisse nicht mit der aktuellen Flüchtlingsthematik in einen Topf werfen sollte. Was genau ist also die Motivation hier nun Flüchtlingsdrama mit der Silvesternacht und anderen Themen zu mischen? Sind wir nicht zumindest hier im Forum über diesen Punkt hinweg?


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:44 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.