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neonhelm 11.01.2016 06:10

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195196)
Da hast Du Recht. Wenn jetzt noch geklärt wird, wer das Ganze bezahlt.

Oder anders: bei wem das Geld eingespart wird...

Och, drullse, jetzt wirste aber albern, oder? Eine Volkswirtschaft ist kein schwäbischer Haushalt und das weißt du auch. :Huhu:

JENS-KLEVE 11.01.2016 06:44

Es gibt Leute, die denken, dass das alles nichts kosten würde, weil das Geld ja auch wieder in Deutschland ausgegeben wird. Es gibt auch Leute die denken, dass wenn das Hinterrad erheblich größer ist als das Vorderrad, dann rollt das Fahrrad automatisch vorwärts, weil es ja immer bergab geht. Ehrlicher wäre es zuzugeben, dass das alles eine Menge kostet, es aber die Sache wert ist, vor allem wenn man es vernünftig machen will. ehrlicher wäre es auch darauf hinzuweisen, dass woanders Unsummen verschwendet werden, die viel ärgerlicher sind.

glaurung 11.01.2016 06:57

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1195219)
Es gibt Leute, die denken, dass das alles nichts kosten würde, weil das Geld ja auch wieder in Deutschland ausgegeben wird. Es gibt auch Leute die denken, dass wenn das Hinterrad erheblich größer ist als das Vorderrad, dann rollt das Fahrrad automatisch vorwärts, weil es ja immer bergab geht. Ehrlicher wäre es zuzugeben, dass das alles eine Menge kostet, es aber die Sache wert ist, vor allem wenn man es vernünftig machen will. ehrlicher wäre es auch darauf hinzuweisen, dass woanders Unsummen verschwendet werden, die viel ärgerlicher sind.

+1 :)

qbz 11.01.2016 08:22

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1195219)
Es gibt Leute, die denken, dass das alles nichts kosten würde, weil das Geld ja auch wieder in Deutschland ausgegeben wird. Es gibt auch Leute die denken, dass wenn das Hinterrad erheblich größer ist als das Vorderrad, dann rollt das Fahrrad automatisch vorwärts, weil es ja immer bergab geht. Ehrlicher wäre es zuzugeben, dass das alles eine Menge kostet, es aber die Sache wert ist, vor allem wenn man es vernünftig machen will. ehrlicher wäre es auch darauf hinzuweisen, dass woanders Unsummen verschwendet werden, die viel ärgerlicher sind.

Ergänzen würde ich Letzteres um die gut begründete Auffassung, dass die Wirtschaft im Euroraum seit einigen Jahren schon sehr unrund rollt (mit verschieden grossen Rädern ;-) ) und dass es für die Behebung der Mängel besser wäre, das billige Geld der EZB fliesst in Infrastruktur und Bau statt in Spekulationsblasen auf den diversen Märkten.

FlyLive 11.01.2016 09:01

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1195219)
Es gibt Leute, die denken, dass das alles nichts kosten würde, weil das Geld ja auch wieder in Deutschland ausgegeben wird

https://www.youtube.com/watch?v=rIpgM4DLO3s


Es ist zwar Satire - aber wie ich meine, nicht nur an Zeitstelle 16:30 min. absolut sehenswert.

drullse 11.01.2016 11:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195214)
Das klingt so, als würde irgendwo etwas eingespart werden müssen, um die Ausgaben zu stemmen. Ist dem so? Zuletzt las man, das sei nicht der Fall. Weißt Du mehr?

Ja stimmt. Der massive Instandhaltungsrückstau der letzten Jahre ist begründet sich ja nur durch Faulheit der Behörden, die notwendigen Maßnahmen anzuschieben. Das dafür benötigte Geld schimmelt derweil auf irgendwelchen Konten vor sich hin.

Mal ernsthaft: es fehlt seit Jahren an allen Ecken Geld für die Sanierung von Schulen und Sporthallen. Es gibt mittlerweile einen Adventskalender für den Senat, in dem die übelsten Sanierungsfälle als tägliche Türchen gezeigt werden. Aber zusätzliche Ausgaben die nun auf uns zukommen sollen keine Auswirkungen haben?

Wenn ich so schon kein Geld habe, wie soll ich dann zusätzliche Ausgaben meistern?

Weißt Du mehr?

drullse 11.01.2016 11:38

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1195218)
Och, drullse, jetzt wirste aber albern, oder? Eine Volkswirtschaft ist kein schwäbischer Haushalt und das weißt du auch. :Huhu:

Ja. Und? Deswegen haben wir Geld ohne Ende?

Wo ist mein Denkfehler?

qbz 11.01.2016 13:26

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195290)
Ja stimmt. Der massive Instandhaltungsrückstau der letzten Jahre ist begründet sich ja nur durch Faulheit der Behörden, die notwendigen Maßnahmen anzuschieben. Das dafür benötigte Geld schimmelt derweil auf irgendwelchen Konten vor sich hin.

Mal ernsthaft: es fehlt seit Jahren an allen Ecken Geld für die Sanierung von Schulen und Sporthallen. Es gibt mittlerweile einen Adventskalender für den Senat, in dem die übelsten Sanierungsfälle als tägliche Türchen gezeigt werden. Aber zusätzliche Ausgaben die nun auf uns zukommen sollen keine Auswirkungen haben?

Wenn ich so schon kein Geld habe, wie soll ich dann zusätzliche Ausgaben meistern?

Weißt Du mehr?


Stellt nicht der Bund den Ländern und Kommunen zusätzliche Mittel für die Flüchtlinge und deren Unterbringung zur Verfügung, worunter dann auch die Reparatur der Hallen fallen?

Mit Erstaunen las ich übrigens vor ein paar Tagen, dass für den Verkauf des Potsdamer Platzes (Gebäude, Flächen, Strassen) im Umfang von ca. 1,4 Milliarden keine Grunderwerbssteuer (wäre 6 %) bezahlt werden muss. Wie wäre es, wenn die Politik dieses Steuerschlupfloch sofort per Gesetz schliesst! Berlin könnte damit aus eigenen Einnahmen alle Schulen u. Hallen sanieren, weil auch andere grosse Immobilienfirmen sich derselben Verkaufsmethode am Finanzamt vorbei bedienen.

TriBlade 11.01.2016 13:40

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1195327)
Stellt nicht der Bund den Ländern und Kommunen zusätzliche Mittel für die Flüchtlinge und deren Unterbringung zur Verfügung, worunter dann auch die Reparatur der Hallen fallen?

Ja, stellt der Bund zur Verfügung! Ich habe keine Ahnung davon aber die Politiker der Kommunen halten die Unterstützung nicht für ausreichend. Und aus der Stadt in der ich lebe lese ich immer wieder, dass Geld für Flüchtlinge (Essen, Unterkunft, Kleidung usw.) in den Haushalt eingestellt werden muss, Geld das woanders fehlt. Selbst wenn der Bund zusätzliches Geld gibt, dürfte dieses dann beim Bund fehlen.

drullse 11.01.2016 14:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1195327)
Stellt nicht der Bund den Ländern und Kommunen zusätzliche Mittel für die Flüchtlinge und deren Unterbringung zur Verfügung, worunter dann auch die Reparatur der Hallen fallen?

Mag sein - aber auch dort entsteht das Geld nicht aus dem Nichts oder? Warum steigt denn die Verschuldung Deutschlands stetig an - doch nicht, weil wir zuviel Geld haben.

Wie gesagt: wenn ich einen Denkfehler mache, korrigiere ich den gerne. Aber bisher kann der Staat IMHO nur das Geld (und das auch nur einmal) ausgeben, dass er auch einnimmt. Oder sich noch weiter verschulden. Das kann aber auch nicht gut sein.

Zitat:

Mit Erstaunen las ich übrigens vor ein paar Tagen, dass für den Verkauf des Potsdamer Platzes (Gebäude, Flächen, Strassen) im Umfang von ca. 1,4 Milliarden keine Grunderwerbssteuer (wäre 6 %) bezahlt werden muss. Wie wäre es, wenn die Politik dieses Steuerschlupfloch sofort per Gesetz schliesst! Berlin könnte damit aus eigenen Einnahmen alle Schulen u. Hallen sanieren, weil auch andere grosse Immobilienfirmen sich derselben Verkaufsmethode am Finanzamt vorbei bedienen.
Laut diesem Artikel zahlt er doch.

qbz 11.01.2016 14:19

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1195335)
Ja, stellt der Bund zur Verfügung! Ich habe keine Ahnung davon aber die Politiker der Kommunen halten die Unterstützung nicht für ausreichend. Und aus der Stadt in der ich lebe lese ich immer wieder, dass Geld für Flüchtlinge (Essen, Unterkunft, Kleidung usw.) in den Haushalt eingestellt werden muss, Geld das woanders fehlt. Selbst wenn der Bund zusätzliches Geld gibt, dürfte dieses dann beim Bund fehlen.

Was dann vielleicht zu einer minimlen Lockerung der "Austeritätspolitik" Deutschlands führen könnte, was namhafte Ökonomen durchaus für für sinnvoll halten.

Wie gesagt: Ausserdem Steuerschlupflöcher schliessen wie z.B. bei der Grunderwerbssteuer.

schoppenhauer 11.01.2016 14:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1195349)
Was dann vielleicht zu einer minimlen Lockerung der "Austeritätspolitik" Deutschlands führen könnte, was namhafte Ökonomen durchaus für für sinnvoll halten.

Das ist doch bei denen so wie bei den Juristen: Frag zwei und du bekommst drei Meinungen.

Punkt ist nun mal, auch wenn du das nicht einsehen willst, dass man sich in Europa darauf geeinigt hat, das Wirtschaftspolitik vor allem heißt, weitere Verschuldung zu begrenzen. Und dieses Dogma wird man der Flüchtlinge wegen nicht fallen lassen. Daraus folgt, was ich dem einen gebe fehlt dem anderen. Ob das nun gut so ist, ist eine ganz andere Diskussion.

qbz 11.01.2016 14:25

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195347)

Laut diesem Artikel zahlt er doch.

das liest man gerne. Hoffentlich orientieren sich andere grosse Immodeals in Berlin auch daran.

qbz 11.01.2016 14:57

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1195351)
Das ist doch bei denen so wie bei den Juristen: Frag zwei und du bekommst drei Meinungen.

Punkt ist nun mal, auch wenn du das nicht einsehen willst, dass man sich in Europa darauf geeinigt hat, das Wirtschaftspolitik vor allem heißt, weitere Verschuldung zu begrenzen. Und dieses Dogma wird man der Flüchtlinge wegen nicht fallen lassen. Daraus folgt, was ich dem einen gebe fehlt dem anderen. Ob das nun gut so ist, ist eine ganz andere Diskussion.

Warten wir es ab ... Entgegen diesem Dogma handelte DE auch schon in der Vergangenheit. Dieses Dogma gilt doch nur, solange der Papst Schäuble regiert. :-) .

Das schreibt die Deutsche Bank zu dem Thema:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1064535.html

Und das prognostiziert eine EU-Kommission:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1061293.html

Aber wir haben diese Diskussion ja schon ausführlichst in diesem Thread geführt.

TriBlade 11.01.2016 15:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1195349)
Was dann vielleicht zu einer minimlen Lockerung der "Austeritätspolitik" Deutschlands führen könnte, was namhafte Ökonomen durchaus für für sinnvoll halten.

Wie gesagt: Ausserdem Steuerschlupflöcher schliessen wie z.B. bei der Grunderwerbssteuer.

Irgendwie habe ich das Gefühl, ich verstehe es nicht. Unabhängig von der Frage ob Deutschland Geld aufnehmen sollte oder nicht oder Steuerschlupflöcher schließt oder nicht. geld das ich für eine Sache ausgebe, kann ich nicht für eine andere Sache ausgeben. Nach meinen Verständnis kann der Staat das Geld was er für Flüchtlinge aufwendet nicht auch noch für andere Sachen ausgeben, unabhängig woher das geld kommt. Einmal ausgegeben steht es für einen anderen Zweck nicht zur Verfügung.

qbz 11.01.2016 15:54

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1195367)
Irgendwie habe ich das Gefühl, ich verstehe es nicht. Unabhängig von der Frage ob Deutschland Geld aufnehmen sollte oder nicht oder Steuerschlupflöcher schließt oder nicht. geld das ich für eine Sache ausgebe, kann ich nicht für eine andere Sache ausgeben. Nach meinen Verständnis kann der Staat das Geld was er für Flüchtlinge aufwendet nicht auch noch für andere Sachen ausgeben, unabhängig woher das geld kommt. Einmal ausgegeben steht es für einen anderen Zweck nicht zur Verfügung.

Logisch und nie bezweifelt.

Der Staat bzw. heute die EU (Zentralbank) druckt Geld und gibt es zinslos weiter, damit die Wirtschaft nicht in eine Stagnation fällt. Das bleibt fast wirkungslos, solange es in Spekulationsblasen fliesst und nicht primär die Binnennachfrage stärkt, was in dem Fall passiert durch alle zusätzlich Beschäftigten in der "Flüchtlingsindustrie" und die zusätzlichen Aufträge. Selbstverständlich könnte der Staat stattdessen auch die Bezüge von Hartz IV erhöhen oder das Kindergeld oder mehr Forschung bezahlen oder Strassenbau.

drullse 11.01.2016 16:10

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1195355)
das liest man gerne. Hoffentlich orientieren sich andere grosse Immodeals in Berlin auch daran.

Kommt halt auf die Art des Deals an. Man darf getrost davon ausgehen, dass der Investor im aktuellen Fall nicht aus Barmherzigkeit die Steuer zahlt...

neonhelm 11.01.2016 17:51

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195291)
Ja. Und? Deswegen haben wir Geld ohne Ende?

Wo ist mein Denkfehler?

Hmmm, lass mich noch mal überlegen: Soll ich mal bei A wie Abwrackprämie oder B wie Bankenrettung anfangen oder hättest Du gerne einen einen beliebigen anderen Buchstaben? Und das ist neueste Geschichte. Ich kann mich nicht erinnern, das jemals ein flächendeckender Aufschrei durch die Republik ging. Und nun bemängelst Du, dass die Versorgung von Mittellosen Geld kostet? In einem Land wie Deutschland? Ich bitte Dich.

glaurung 11.01.2016 17:55

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1195408)
Hmmm, lass mich noch mal überlegen: Soll ich mal bei A wie Abwrackprämie oder B wie Bankenrettung anfangen oder hättest Du gerne einen einen beliebigen anderen Buchstaben? Und das ist neueste Geschichte. Ich kann mich nicht erinnern, das jemals ein flächendeckender Aufschrei durch die Republik ging. Und nun bemängelst Du, dass die Versorgung von Mittellosen Geld kostet? In einem Land wie Deutschland? Ich bitte Dich.

JENS-KLEVE hat das in post 2962 besser auf den Punkt gebracht.

schnodo 11.01.2016 19:04

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1195408)
Ich kann mich nicht erinnern, das jemals ein flächendeckender Aufschrei durch die Republik ging.

Da hast Du aber ein kurzes Gedächtnis. Bei A natürlich nicht - außer mir fanden das anscheinend alle gut, aber bei B und G (Griechenland) ging es sehr hoch her. Da hielten einige Merkel bereits für erledigt und Frau von der Leyen hat schon mal im Kleiderschrank nachgeschaut, was sie zur Amtseinführung tragen möchte...

neonhelm 11.01.2016 19:14

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1195431)
Da hast Du aber ein kurzes Gedächtnis. Bei A natürlich nicht - außer mir fanden das anscheinend alle gut, aber bei B und G (Griechenland) ging es sehr hoch her. Da hielten einige Merkel bereits für erledigt und Frau von der Leyen hat schon mal im Kleiderschrank nachgeschaut, was sie zur Amtseinführung tragen möchte...

Deshalb stehen die auch alle heute noch auf der Strasse und protestieren dagegen... :Lachen2:

Außer, dass ich berufsbedingt damit zu tun habe, merke ich hier von Flüchtlingrn nichts und auch die Folgen von Buchstabe A-Z sind bisher im Gesamtrauschen untergegangen. Und ich vermute, das geht einem relativ großen Teil der Bevölkerung ebenso.

schnodo 11.01.2016 19:34

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 1195435)
Deshalb stehen die auch alle heute noch auf der Strasse und protestieren dagegen... :Lachen2:

Es ging ja nicht um die Nachhaltigkeit des Aufschreis. Lautstärke, Ausdehnung und Dauer sind komplett unabhängige Größen. Wenn das Wahlvolk nicht ein so kurzes Gedächtnis hätte, dann wäre die Republik eine andere, behaupte ich einfach mal frech. :)

drullse 12.01.2016 00:49

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1195410)
JENS-KLEVE hat das in post 2962 besser auf den Punkt gebracht.

In der Tat.

Neon: die Abwrackprämie fand ich maximal daneben, ich alleine reiche für einen Aufschrei allerdings nicht aus.

Ansonsten bleibe ich dabei: ich kann einen Euro nur einmal ausgeben. Und mehr als die Steuereinnahmen habe ich als Staat an sich nicht, will ich nicht weitere Schulden machen. Was ist daran falsch?

Ich hab auch an sich kein Problem damit, wenn Gelder aufgrund aktueller Ereignisse anders ausgegeben werden als geplant, es soll nur ehrlich gesagt werden.

glaurung 12.01.2016 07:34

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195524)
Ich hab auch an sich kein Problem damit, wenn Gelder aufgrund aktueller Ereignisse anders ausgegeben werden als geplant, es soll nur ehrlich gesagt werden.

So schaut's aus !!!! Ohne Verharmlosung, Beschönigung oder sonst was. Kann doch eigentlich nicht so schwer sein.

Klugschnacker 12.01.2016 08:13

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1195537)
So schaut's aus !!!! Ohne Verharmlosung, Beschönigung oder sonst was. Kann doch eigentlich nicht so schwer sein.

Wir wissen halt nicht, was "die" Gelder sein sollen. Weder kennen wir die Einnahmen für 2016, noch die für Flüchtlinge benötigten Ausgaben genau genug, um das so klar zu sagen. Wir haben ein Bruttosozialprodukt in der Größenordnung von dreitausendsiebenhundert Milliarden US-Dollar. Ein, zwei oder drei Milliarden für Flüchtlinge gehören zum Grundrauschen.

Voldi 12.01.2016 08:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195543)
Wir wissen halt nicht, was "die" Gelder sein sollen. Weder kennen wir die Einnahmen für 2016, noch die für Flüchtlinge benötigten Ausgaben genau genug, um das so klar zu sagen. Wir haben ein Bruttosozialprodukt in der Größenordnung von dreitausendsiebenhundert Milliarden US-Dollar. Ein, zwei oder drei Milliarden für Flüchtlinge gehören zum Grundrauschen.

Mit dem Bruttosozialprodukt bezahlst du aber weder Flüchtlingsunterkünfte, noch Integrationsmaßnahmen oder sonst etwas. Der Staat kann bekanntlich Geld ausgeben aus a) Steuereinnahmen oder b) neu aufgenommenen Schulden (oder C) vorhandene Reserven).

Sollte man die 1, 2 oder 3 Milliarden dann nicht vielleicht zu den Steuereinnahmen ins Verhältnis setzen?

Klugschnacker 12.01.2016 09:01

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1195552)
Mit dem Bruttosozialprodukt bezahlst du aber weder Flüchtlingsunterkünfte, noch Integrationsmaßnahmen oder sonst etwas. Der Staat kann bekanntlich Geld ausgeben aus a) Steuereinnahmen oder b) neu aufgenommenen Schulden (oder C) vorhandene Reserven).

Sollte man die 1, 2 oder 3 Milliarden dann nicht vielleicht zu den Steuereinnahmen ins Verhältnis setzen?

Ja, sicher. Es bleibt eine verhältnismäßig kleine Ausgabe.

Eber 12.01.2016 09:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195561)
Ja, sicher. Es bleibt eine verhältnismäßig kleine Ausgabe.

Sind dann halt ca. 1% statt 1Promille.

Klugschnacker 12.01.2016 09:20

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 1195563)
Sind dann halt ca. 1% statt 1Promille.

Ja, und ein paar Dinge muss man noch gegenrechnen, Stichwort Binnennachfrage. Oder langfristige demoskopische Entwicklungen.

schoppenhauer 12.01.2016 09:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195570)
Ja, und ein paar Dinge muss man noch gegenrechnen, Stichwort Binnennachfrage.

Das Stichwort gilt aber auch für Hartz4, Arbeitslose, Rentner, Besoldung öffentlicher Dienst etc.

Es gibt viele Gruppen in unserer Gesellschaft, die gerne mehr hätten und damit die Binnennachfrage ankurbeln wollen.

drullse 12.01.2016 11:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195543)
Wir wissen halt nicht, was "die" Gelder sein sollen. Weder kennen wir die Einnahmen für 2016, noch die für Flüchtlinge benötigten Ausgaben genau genug, um das so klar zu sagen. Wir haben ein Bruttosozialprodukt in der Größenordnung von dreitausendsiebenhundert Milliarden US-Dollar. Ein, zwei oder drei Milliarden für Flüchtlinge gehören zum Grundrauschen.

Dann nehmen wir doch das, was wir wissen: die Staatsverschuldung Deutschlands stieg bisher kontinuierlich an. Als schwäbische Hausfrau (;) ) nehme ich mal an, dass es nicht daran lag, dass wir zuviel Geld hatten und nicht wußten, wohin damit.

Du argumentierst hier gerne damit, dass Dinge (wie z.B. Kriminalitätsraten) bisher so waren wie sie waren und man keinen Grund sehen muss, dass es in Zukunft anders ist. Dann sei doch so stringent und geh beim Geld auch davon aus.

In dem Fall heißt das: wir haben auch weiterhin zu wenig Geld, um alles Aufgaben des Staates abzubilden (oder geben es für die falschen Dinge aus). Wenn wir jetzt also noch mehr Geld brauchen aufgrund von Sonderausgaben, wird dieses anderswo fehlen. Ob das 2 oder 3 Milliarden sind mag erstmal nicht so wichtig zu sein - fehlen tut es trotzdem.

tomerswayler 12.01.2016 11:51

Woher stammen die 1, 2 oder 3 Milliarden? Sind nicht 10 bis 20 Milliarden realistischer?
http://www.br.de/nachrichten/fluecht...osten-100.html

Der Haushalt liegt aktuell bei etwa 300 Mrd.

glaurung 12.01.2016 12:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195543)
Wir wissen halt nicht, was "die" Gelder sein sollen. Weder kennen wir die Einnahmen für 2016, noch die für Flüchtlinge benötigten Ausgaben genau genug, um das so klar zu sagen. Wir haben ein Bruttosozialprodukt in der Größenordnung von dreitausendsiebenhundert Milliarden US-Dollar. Ein, zwei oder drei Milliarden für Flüchtlinge gehören zum Grundrauschen.

Dazu finde ich erneut DIESES Zitat ganz passend:
Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1195219)
Es gibt Leute, die denken, dass das alles nichts kosten würde, weil das Geld ja auch wieder in Deutschland ausgegeben wird. Es gibt auch Leute die denken, dass wenn das Hinterrad erheblich größer ist als das Vorderrad, dann rollt das Fahrrad automatisch vorwärts, weil es ja immer bergab geht. Ehrlicher wäre es zuzugeben, dass das alles eine Menge kostet, es aber die Sache wert ist, vor allem wenn man es vernünftig machen will. ehrlicher wäre es auch darauf hinzuweisen, dass woanders Unsummen verschwendet werden, die viel ärgerlicher sind.

Ich denke nicht, dass das komplett im Grundrauschen untergeht, wenn man es vernünftig machen will. Der Bau / die Sanierung von Unterkünften ist ja sicher nur der Anfang. Eine ordentliche Integration hört sicher nicht mit der Bereitstellung von Unterkünften auf, in die man die Flüchtlinge zusammen "abstellt" und sie mal machen lässt und schaut wie sich das Alles so entwickelt. Dann wird's sicher nach hinten losgehen. Und im Moment schaut's in dem Fall ja wirklich noch nicht besonders gut aus. Die Leute müssen Deutsch lernen, brauchen was zu tun, brauchen Jobs, Perspektiven. Das kriegen die wohl in den seltensten Fällen von allein hin. Aber ich bin sicher nicht der Spezialist, der hier irgendwelche Zahlen nennen kann oder will. Daher: Dass das Alles nur Grundrauschen ist, kann ich mir nicht vorstellen. Wie gesagt, das mag eventuell kein Problem sein, aber man sollte halt einfach mit offenen Karten spielen.

Klugschnacker 12.01.2016 12:45

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1195632)
...aber man sollte halt einfach mit offenen Karten spielen.

Ja, wenn Du einen findest, der diese Zahlen auf seriöser Basis nennen kann. Das ist jedoch, soweit ich sehe, nicht der Fall. Es gibt Abschätzungen, die überall veröffentlicht sind.

Voldi 12.01.2016 13:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195645)
Ja, wenn Du einen findest, der diese Zahlen auf seriöser Basis nennen kann. Das ist jedoch, soweit ich sehe, nicht der Fall. Es gibt Abschätzungen, die überall veröffentlicht sind.

Wenn es keine Zahlen auf seriöser Basis gibt und die Schätzungen von 1Mrd bis über 10Mrd schwanken, wie kannst du dann seriös davon ausgehen, dass diese ein verschwindend minimales Grundrauschen in dem deutschen Haushalt sind? :Cheese:

Bei 10Mrd würden wir wohl nicht mehr von einem Grundrauschen sprechen, oder? Das ist immerhin mehr als das Gesamtetat des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

qbz 12.01.2016 14:05

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195620)
Dann nehmen wir doch das, was wir wissen: die Staatsverschuldung Deutschlands stieg bisher kontinuierlich an. Als schwäbische Hausfrau (;) ) nehme ich mal an, dass es nicht daran lag, dass wir zuviel Geld hatten und nicht wußten, wohin damit.

Redensart "der schwäbischen Hausfrau":" Ich kann mir das doch nicht aus den Rippen schneiden?" . :-)

In der Regel setzt man die absoluten Staatsschulden ins Verhältnis zum BIP.

Herr Schäuble weiss: Die Staatsschuldenquote ging von 210 von 80,5 bis 2015 auf 71,5 % des BIP zurück. Geplant ist bis 2019 ca. 58 %. Ein sehr starker Anstieg (Sprung) erfolgte während der Finanzkrise! Durch die aktuellen Negativzinsen nimmt die Zinslast ab, dazu kommt die auch oft kritisch beurteilte Austeritätspolitik.

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:..._1995-2016.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsschuldenquote_in_Deutschland#/media/File:Historische_Staatsschuldenquote_Deutschlands_ von_2000_bis_2013.jpg

drullse 12.01.2016 14:46

Ok - an meiner Aussage ändert das aber auch nix. ;)

Entweder wir müssen irgendwo her zusätzliches Geld holen oder es muss an bestimmten Stellen eingespart werden. Ansonsten sind Mehrausgaben - egal in welcher Höhe - nicht zu finanzieren.

flaix 12.01.2016 15:10

[quote=drullse;1195682 Ansonsten sind Mehrausgaben - egal in welcher Höhe - nicht zu finanzieren.[/QUOTE]

nur ein prinzipiell muss ich Dir da widersprechen. Das ist eine mikroökonomische Sicht, extrapoliert auf die Makroökonomie.

Staatsverschuldung ist sogar notwendig, denn ansonsten keine Geldvermehrung und keine Wertschöpfung. Staatsverschuldung ist nur in Ländern kritisch, die nichts produzieren. Bei allen anderen ist es nötig. Daher stammt ja auch die Kritik an dem deutschen Austeritätsanspruch an die Eurozone. Die Bremse der deutschen Staatsverschuldung wird von vielen Ökonomen kritisch gesehen. Laut denen ist das ein Austrocknen schwächerer Staaten zum Zwecke des politischen Übergewichts. Nicht von der Hand zu weisen dieses Argument.

schoppenhauer 12.01.2016 15:33

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1195691)
Die Bremse der deutschen Staatsverschuldung wird von vielen Ökonomen kritisch gesehen.

Die alle aus dem gleichen politischen Lager kommen. Ausserdem wirken 'die Ökonomen' allesamt recht hilflos in den letzten Jahrzehnten, was zielführende globale Konzepte anbetrifft.

Bevor es dann hoffentlich zurück zum Thema geht, zwei Zahlen: ca. 1500 € steigen die Staatsschulden pro Sekunde in Deutschland, in Summe sind das mittlerweile über 2200 Milliarden Euro! Da brauch ich keine Ökonom sein um zu wissen, das das nicht ewig so weiter geht oder in einem Maße auf Kosten unserer Kinder und Enkel, das einfach nicht zu verantworten ist.

http://www.staatsschuldenuhr.de/

Klugschnacker 13.01.2016 19:56

Bundeshaushalt: Schäuble meldet 12,1 Milliarden Euro Überschuss
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat den Bundeshaushalt im vergangenen Jahr mit einem fast doppelt so hohen Überschuss abgeschlossen wie erwartet. Das Geld kommt nun den Flüchtlingen zugute.

... Bislang war eine Rücklage als zusätzliche Reserve zur Finanzierung der Flüchtlingskosten in Höhe von 6,1 Milliarden Euro geplant. Dieser Überschuss war dank der hohen Steuereinnahmen sowie Einmalerlösen möglich.
http://www.welt.de/wirtschaft/articl...berschuss.html


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