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LidlRacer 14.01.2022 22:59

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1641741)
Der Titel hat in seiner Aufmachung und provozierenden Darstellung einen regelrechten Shitstorm in meiner Twitterblase produziert und mich nervt er auch.

Die Grafik mit Lauterbach in maximal unsympathischer Pose und "Gevatter-Tod"-Mimik plus die kaputte Kanüle auf der Sprte könnte genauso auf einem "Schuldig"-Plakat innerhalb eines Querdenken-Spaziergangs auf Schildern getragen werden.

Der Spiegel, der ja eigentlich den Anspruch hat, ein Qualitätsmedium zu sein unterbietet da in der Aufmachung noch die viel kritisierte Bild-Schlagzeile von Mitte Dezember als u.a. Viola Priesemann mit Foto als "Lockdown-Macher" verunglimpft wurde.
Jemanden, der ohnehin schon Feindbild einer gewaltbereiten und extremistischen Gruppe ist, derart auf einem Magazin-Cover darzustellen halte ich für hochproblematisch.

Ich bin sicher, dass die Titelgeschichte im Heft bzw. hinter der paywall wesentlich gehaltvoller und vernünftiger ist, als das Cover, denn ich kenne ja die Einstellung der verantwortlichen Spiegel-Chefredakteure zu Covid19 und zur Impfung aus unzähligen Texten in 2 Jahren Pandemie aber wieviele werden sich das Heft wohl kaufen und den Text wirklich lesen? Für die meisten wirkt das Cover alleine.

Ich sehe es weniger krass. Tendenziell / partiell finde ich das Titelbild und etliche der Titelzeilen lustig. Sehe aber auch kritisch, dass Querdenker o.ä. das auch in ihrem Sinn anders interpretieren können.

Die krumme Nadel finde ich allerdings sinnlos, und ihn mit Blick durch den Lauf einer Pistole zu zeigen (manche sehen das fälschlich als Kamerablende), scheint mir angesichts der Morddrohungen gegen ihn nicht hilfreich, auch wenn das zum James Bond Look dazugehört.

Wüsste gerne grob, was sie in der Story über ihn schreiben.
Lauterbach hat Angst? M.E. zumindest nicht in einer irgendwie vorwerfbaren Art und Weise.

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1641764)
[Bullshit]

[Moderation: Entfernt. Bitte verzichte auf persönliche Angriffe]

Merci Arne! :Blumen:

merz 15.01.2022 03:05

In der Titelgeschichte geht es um Lauterbach nur am Rande.
Es geht dadrum wie uneins und verwirrt die politische Meinungslage zur Impfpflicht ist und wie hier u.a. gerade das Momentum verspielt wird.
Scholz mit seiner voreiligen Aussage zur Pflicht ab Feb.,März kommt nicht gut weg, Lauterbach kann da nicht viel machen.

m.

dr_big 15.01.2022 08:30

Ich war letztes Jahr noch für eine Impfpflicht, die hätte man aber auch noch 2021 einführen müssen. Mittlerweile bin ich dagegen. Vor April wird das nichts mehr, dann ist Omikron schon längst durch und die Inzidenzen werden zum Sommer hin wieder sehr niedrig sein. Genau dann würde man aber Anfangen Die Nichtgeimpften an mehr oder weniger nachdrücklich an die Impfpflicht zu erinnern, also ein halbes Jahr zu spät und so wie sich die Experten äußern, zu einer Zeit wo Corona bereits endemisch wird. Das versteht doch keiner mehr und trägt garantiert nur zu weiterer Polarisierung bei ohne großen Nutzen.

LidlRacer 15.01.2022 08:47

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1641790)
Ich war letztes Jahr noch für eine Impfpflicht, die hätte man aber auch noch 2021 einführen müssen. Mittlerweile bin ich dagegen. Vor April wird das nichts mehr, dann ist Omikron schon längst durch und die Inzidenzen werden zum Sommer hin wieder sehr niedrig sein. Genau dann würde man aber Anfangen Die Nichtgeimpften an mehr oder weniger nachdrücklich an die Impfpflicht zu erinnern, also ein halbes Jahr zu spät und so wie sich die Experten äußern, zu einer Zeit wo Corona bereits endemisch wird. Das versteht doch keiner mehr und trägt garantiert nur zu weiterer Polarisierung bei ohne großen Nutzen.

Inzwischen geht es darum, mit der Impfpflicht die nächste Welle im Herbst dieses Jahres zu bekämpfen. Leider ist das schwerer vermittelbar als die Bekämpfung der jeweils kurzfristig aktuellen Notlage.

dr_big 15.01.2022 09:02

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1641791)
Inzwischen geht es darum, mit der Impfpflicht die nächste Welle im Herbst dieses Jahres zu bekämpfen. Leider ist das schwerer vermittelbar als die Bekämpfung der jeweils kurzfristig aktuellen Notlage.

Erstens sprechen die Experten bereits von einer endemischen Situation wie Grippe, wenn die Omikronwelle erstmal durch ist, und eine Impfpflicht für ein grippeähnliches Virus wird kaum auf Akzeptanz stossen. Zweitens bräuchte man dafür erstmal einen angepassten Impfstoff, aber auf einer Impfpflicht mit den "alten" Impfstoffen zu bestehen, wo man schon an neueren Impfstoffen arbeitet, ist auch nicht zu vermitteln.
Ich sehe hier insbesondere auch ein Kommunikationsproblem, einerseits möchte man der Bevölkerung Hoffnung machen, dass es in diesem Jahr besser wird, andererseits will man aber noch eine Impfpflicht einführen. Gerade unter den Impfverweigerern wird das nicht auf Verständnis treffen.

sybenwurz 15.01.2022 09:30

Du lässt offensichtlich die Möglichkeit weiterer Mutationen aussen vor.
Mit Omicron haben wir wohl Glück gehabt, dass die sich eher zurückhaltend äussert, bei den aktuellen Neuinfektionen und dem Omicronanteil daran wage ich es aber nicht, mir auszumalen, wie es anders und bei ner Agressivität wie bisher aussähe.

keko# 15.01.2022 09:49

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1641575)
Dein üblicher China Hinweis in Ehren, ich glaube niemand hier, ich auch nicht, will China-1+ Maßnahmen, sondern vernünftige Maßnahmen (also irgendwo je nachdem zwischen 0,5 und 0,9 ;) ) Und so ganz unzufrieden bin ich in Einzelheiten durchaus mal, aber nicht in der Gesamtrichtung hier in Deutschland.
In Spanien hab ich halt 0,1 erlebt, bzw. erfahren müssen :-((

Bzgl. Corona verstehe ich von den medizinischen Dingen sehr wenig. Ich habe keine eigene Expertise und kann nur das wiedergeben, was ich so höre. Mich interessieren auch mehr die digitalen Entwicklungen im Umfeld der Corona-Bekämpfung. Da hat wohl jeder so seine eigenen Präferenzen, auf denen er rumreitet :Cheese:
Digitale Entwicklungen kann man ebenso wenig aufhalten, wie man "das Internet" nicht aufhalten konnte o. ä. Es geht darum, solche technischen Entwicklungen zu gestalten. Da bin ich positiver gestimmt als vor Corona: denn im Privaten habe ich schon festgestellt, dass sich der eine oder andere wundert, wie schnell ein digitales Zeritifkat ungültig werden kann oder dass man am Eingang von Geschäften dieses vorzeigen muss (im Moment noch analog). Hier sind wir dann bei China: Ich bin ein Optimist und glaube, dass sich letztendlich daraus eine kritische Kultur entwickelt aus der man dann von China lernt (vieles ist ja positiv!) und das Positive herauszieht.
:Blumen:

dr_big 15.01.2022 09:59

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1641796)
Du lässt offensichtlich die Möglichkeit weiterer Mutationen aussen vor.

Nein, aber was hilft eine Impfpflicht wenn es keinen wirksamen Impfstoff gibt? Taucht eine neue aggresive Variante auf, dann muss man erstmal untersuchen ob Impfstoffe wirksam sind und wie gut eine bisher durchgemachte Infektion schützt. Denn ohne wissenschaftliche Fakten wird eine Impfpflicht rein rechtlich auch nicht durchsetzbar.

Helmut S 15.01.2022 10:07

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1641794)
Erstens sprechen die Experten bereits von einer endemischen Situation wie Grippe, wenn die Omikronwelle erstmal durch ist,

Ich erlaube mir an dieser Stelle die Spartaner zu zitieren: „Wenn.“

:Blumen:

Hafu 15.01.2022 10:46

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1641790)
Ich war letztes Jahr noch für eine Impfpflicht, die hätte man aber auch noch 2021 einführen müssen. Mittlerweile bin ich dagegen. Vor April wird das nichts mehr, dann ist Omikron schon längst durch und die Inzidenzen werden zum Sommer hin wieder sehr niedrig sein. Genau dann würde man aber Anfangen Die Nichtgeimpften an mehr oder weniger nachdrücklich an die Impfpflicht zu erinnern, also ein halbes Jahr zu spät und so wie sich die Experten äußern, zu einer Zeit wo Corona bereits endemisch wird. Das versteht doch keiner mehr und trägt garantiert nur zu weiterer Polarisierung bei ohne großen Nutzen.

Ich bin zwar nicht gegen die Impfpflicht, aber ich rechne nicht mehr damit, dass sie kommen wird, weil der passende Zeitpunkt für einen ausgearbeiteten Gesetzentwurf und eine parlamentarische Debatte von Scholz schon verpassst worden ist und insbesondere die Details der praktischen Umsetzung für endlose Diskussionen und juristische Streitereien (und damit endlose Verzögerungen) sorgen werden.

Die neue Regierung hat es ja nichtmal geschafft, die arbeitsrechtlichen Durchführungsbestimmungen für die einrichtungsbezogene Impfpflicht, die jetzt schon Gesetz ist, so in den entscheidenden Details zu klären, dass die Arbeitgeber im Gesundheitswesen wissen, was sie ungeimpften Mitarbeitern zum Stichdatum 15.3.2022 erklären sollen.
Hier gibt es einen interessanten Text zur Situation hier bei uns im Landkreis

Im Klinikbereich sind es auch aktuell immer noch rund 15%-20% der Mitarbeiter, die ungeimpft sind, im Bereich der Arzthelferinnen bei den niedergelassenen Praxen liegt der Anteil der Ungeimpften sogar bei 25% und bei den ambulanten Pflegediensten ist es ähnlich.

qbz 15.01.2022 10:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1641804)
......
Im Klinikbereich sind es auch aktuell immer noch rund 15%-20% der Mitarbeiter, die ungeimpft sind, im Bereich der Arzthelferinnen bei den niedergelassenen Praxen liegt der Anteil der Ungeimpften sogar bei 25% und bei den ambulanten Pflegediensten ist es ähnlich.

Ich kann das nicht verstehen, wie man im Medizinbereich arbeiten kann, ohne in dem Fall die Leitlinien und Empfehlungen (der Stiko und vom RKI) anzuwenden.

Hafu 15.01.2022 11:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1641806)
Ich kann das nicht verstehen, wie man im Medizinbereich arbeiten kann, ohne in dem Fall die Leitlinien und Empfehlungen (der Stiko und vom RKI) anzuwenden.

Ich kann es auch nicht verstehen. Und auch wenn die Bildzeitung heute drei ungeimpfte Ärzte als Aufmacher für einen Impfpflichtartikel hat, finden sich die meisten Ungeimpften statistisch betrachtet im geringer qualifizierten Bereich.
Bei uns gibt es keinen ungeimpften Arzt, wenige ungeimpfte Pflegekräfte aber relativ viele Ungeimpfte im Reinigungspersonal, der Küche und im Service-Bereich.
Wenn man für diese Gruppe aber am 15.3. Beschäftigungsverbote aussprechen würde, dann würde trotzdem -gerade in einer Phase mit erhöhter Krankmeldungsquote wegen Omicron- der Klinikbetrieb zusammenbrechen.

MFAs, bei denen es wohl auch viele Ungeimpfte gibt, sind auch schlechter ausgebildet und schlechter bezahlt als examinierte Pflegekräfte. Die Impfbereitschaft sinkt definitiv mit dem Bildungsgrad. Wer nach zwei Jahren Pandemie sich immer noch nicht impfen hat lassen, liest definitiv keine Leitlinien und auch keine Veröffentlichungen des RKI, sondern hat es sich in einer eigenen Informationsblase eingerichtet, in der die eigene Meinung regelmäßig bestätigt wird.

Moessnec 15.01.2022 11:20

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1641809)
…, liest definitiv keine Leitlinien und auch keine Veröffentlichungen des RKI, sondern hat es sich in einer eigenen Informationsblase eingerichtet, in der die eigene Meinung regelmäßig bestätigt wird.

Dem stimme ich zu. Und daran sieht man auch wieder, wie wichtig es ist, dass Einrichtungen wie Schulen, Vereine u.ä solange wie möglich offen bleiben, damit es zu einer Vermischung der Gesellschaft kommt, die mehr für Ausgleich und Information sorgen kann, als jede Zeitung.

JENS-KLEVE 15.01.2022 12:39

Zitat:

Zitat von Moessnec (Beitrag 1641811)
Dem stimme ich zu. Und daran sieht man auch wieder, wie wichtig es ist, dass Einrichtungen wie Schulen, Vereine u.ä solange wie möglich offen bleiben, damit es zu einer Vermischung der Gesellschaft kommt, die mehr für Ausgleich und Information sorgen kann, als jede Zeitung.

Dem kann ich zustimmen. In meiner 8. Klasse hatte ein Junge ernsthaft formuliert, dass er sich erstmal nicht impfen lasse, weil er auf tiktok gesehen hatte, dass man dann ein Außerirdischer werden könne. Wir haben das dann in Ruhe thematisiert, ein bisschen Gelächter war dabei wegen der Außerirdischen aber über Wirkung und Nebenwirkungen haben wir schon ernsthaft geredet und hinterher merkte er selbst wie dämlich solche Videos sind. Wichtig ist mir dabei nochmal zu betonen, dass nicht der Junge, sondern das Video dämlich ist. Wäre er aber im Distanzunterricht und würde sich alle Kommentare durchlesen, dadurch auf weitere ähnliche Videos gelangen, könnte er schnell falsch abbiegen und das Erlebte anders abspeichern. Mittlerweile ist er übrigens geimpft. Nicht, weil ich ihn unter Druck gesetzt habe, sondern weil er selbst vom Nutzen überzeugt ist. Eltern spielen in diesem Kontext höchstens eine juristische Rolle, ich arbeite an einer Hauptschule im sozialen Brennpunkt.

Übrigens ist der PCR Test von dem anderen Kind positiv. Mal gucken, welche Auflagen nun folgen.

keko# 15.01.2022 12:40

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1641806)
Ich kann das nicht verstehen, wie man im Medizinbereich arbeiten kann, ohne in dem Fall die Leitlinien und Empfehlungen (der Stiko und vom RKI) anzuwenden.

Wäre nicht also gerade deswegen eine Impfpflicht angebracht?

Ich gehe nach wie vor fest davon aus, dass sie kommen wird. Möglicherweise als Stufenplan, wie von den Grünen vorgeschlagen. Also zunächst für bestimmte Berufsgruppen oder Altersgruppen. Aber sie wird kommen, da Corona mit Omikron ja auch nicht verschwinden wird. Im Herbst kann eine neue Varianten auftauchen und dann stünde man wieder vor dem gleichen Problem. Für Omikron kommt die Diskussion natürlich zu spät.

Schwarzfahrer 15.01.2022 12:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1641806)
Ich kann das nicht verstehen, wie man im Medizinbereich arbeiten kann, ohne in dem Fall die Leitlinien und Empfehlungen (der Stiko und vom RKI) anzuwenden.

Wenn man mal selbst im Prozess einer Leitlinien-Erschaffung beteiligt war (wie ich bei der neuesten Neuroborreliose-Leitlinie), ist das nicht so unverständlich. Leitlinien spiegeln nicht immer Naturgesetze, sondern "Expertenmeinungen", deren Evidenzgrad oft weniger wichtig ist, als die Hierarchie der Beteiligten; da können gerne auch unbelegte Thesen zur Leitlinie werden. Ich vermute daß gerade im medizinischen Bereich diese Schwächen der Leitlinien mehr Menschen bekannt sind als sonst, und das bei vielen zu einer (nicht unbedingt begründbaren) generellen Skepsis bzgl. Leitlinien führt.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1641809)
...finden sich die meisten Ungeimpften statistisch betrachtet im geringer qualifizierten Bereich.

Diese Aussage kann ich weder bestätigen noch widerlegen. Ich gehe auch davon aus, daß es sicher viele Ungeimpfte im geringer qualifizierten Bereich gibt, aber auch einen relevanten Anteil gerade bei medizinisch bewanderten Menschen, auch Ärzten. Die zwei Gruppen dürften allerdings aus sehr unterschiedlichen Gründen ungeimpft sein.
QUOTE=Hafu;1641809]Bei uns gibt es keinen ungeimpften Arzt,...[/quote]Nach dem, was ich vom Medizinbetrieb mitbekommen habe (beide Eltern Ärzte), dürfte die hierarchische Struktur von deutschen Kliniken für abweichende Meinungen nicht förderlich sein, daher wird es ungeimpfte Ärzte häufiger im selbständigen, niedergelassenen Bereich finden. Die Erfahrung mit Borrreliose-Behandlung zeigt auch, daß Ärzte, die bereit sind, auch jenseits von Leitlinien sich um chronisch Kranke ("Long-Borreliose") Patienten zu kümmern, praktisch nie in Kliniken zu finden sind.

qbz 15.01.2022 13:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1641822)
Wenn man mal selbst im Prozess einer Leitlinien-Erschaffung beteiligt war (wie ich bei der neuesten Neuroborreliose-Leitlinie), ist das nicht so unverständlich. Leitlinien spiegeln nicht immer Naturgesetze, sondern "Expertenmeinungen", deren Evidenzgrad oft weniger wichtig ist, als die Hierarchie der Beteiligten; da können gerne auch unbelegte Thesen zur Leitlinie werden. Ich vermute daß gerade im medizinischen Bereich diese Schwächen der Leitlinien mehr Menschen bekannt sind als sonst, und das bei vielen zu einer (nicht unbedingt begründbaren) generellen Skepsis bzgl. Leitlinien führt.
.....

Ich hatte damit beruflich und privat auch schon zu tun und würde Deiner Wertung widersprechen. Ärzte, die sich nicht an die Leitlinien bei der Behandlung halten, würde ich persönlich nicht in Anspruch wollen. Natürlich kommt es auch vor, dass manchmal die Leitlinien einer Entwicklung, Methode etwas hinterhängen und eine Uniklinik eventuell schon neuere, bessere Verfahren anwendet, die erst später dann verallgemeinert werden.

Schwarzfahrer 15.01.2022 13:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1641827)
Ich hatte damit beruflich und privat auch schon zu tun und würde Deiner Wertung widersprechen. Ärzte, die sich nicht an die Leitlinien bei der Behandlung halten, würde ich persönlich nicht in Anspruch wollen. Natürlich kommt es auch vor, dass manchmal die Leitlinien einer Entwicklung, Methode etwas hinterhängen und eine Uniklinik eventuell schon neuere, bessere Verfahren anwendet, die erst später dann verallgemeinert werden.

Nun, zumindest was Borreliose betrifft, kenne ich keinen chronisch kranken, dem eine Leitliniengerechte Behandlung in Kliniken dauerhaft geholfen hätte, aber einige, deren Chronifizierung wahrscheinlich durch eine allzu restriktive Leitlinienbehandlung gefördert wurde, und einige, denen niedergelassene Ärzte mit mehr Engagement für ihre Patienten als für Autoritäten langfristig helfen konnten. Allerdings wurden bei der Leitlinienerstellung diese Ärzte weitgehend außen vor gelassen, und sogar ihr Minderheitenvotum wurde so gut wie möglich versteckt.

Schlafschaf 15.01.2022 14:14

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1641585)
Mir ist immer noch nicht klar, wie groß die Gefahr von LongCovid bei Geimpften ist. In meinem Bekanntenkreis gibt es erschreckend viele Betroffene, alle u60 und fit. Alle hatten einen "harmlosen" Verlauf, kämpfen aber teils noch nach über einem Jahr mit den Folgen. Das schreckt mich viel mehr ab als die akute Erkrankung. Die meisten dieser Fälle waren aber zum Zeitpunkt ihrer Erkrankung noch gar nicht oder nur einmal geimpft, soweit ich weiss.

Geht mir genauso.

Ein Arbeitskollege von mir hängt auch seit Wochen drin. Der ist knapp unter 40, sportlich, Nichtraucher, sehr bewusste Ernährung usw.
Er scheint kaum noch eine Treppe hoch zu kommen. Ich bin wirklich gespannt wie lange der braucht um wieder zu werden wie vorher.

Der war auch immerhin doppelt geimpft, aber noch nicht geboostert. Der Arzt meinet, er wäre ziemlich sicher auf der Intensiv-Station gelandet, wenn er nicht geimpft gewesen wäre.
Weiß man natürlich nie genau, wie was geworden wäre. Aber ich bin schon froh, den Booster bekommen zu haben. Viele Wochen ohne Power hatte ich im letzten Jahr und brauche ich definitiv nicht nochmal!

happytrain 15.01.2022 15:01

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1641809)
Ich kann es auch nicht verstehen. Und auch wenn die Bildzeitung heute drei ungeimpfte Ärzte als Aufmacher für einen Impfpflichtartikel hat, finden sich die meisten Ungeimpften statistisch betrachtet im geringer qualifizierten Bereich.
Bei uns gibt es keinen ungeimpften Arzt, wenige ungeimpfte Pflegekräfte aber relativ viele Ungeimpfte im Reinigungspersonal, der Küche und im Service-Bereich.
Wenn man für diese Gruppe aber am 15.3. Beschäftigungsverbote aussprechen würde, dann würde trotzdem -gerade in einer Phase mit erhöhter Krankmeldungsquote wegen Omicron- der Klinikbetrieb zusammenbrechen.

MFAs, bei denen es wohl auch viele Ungeimpfte gibt, sind auch schlechter ausgebildet und schlechter bezahlt als examinierte Pflegekräfte. Die Impfbereitschaft sinkt definitiv mit dem Bildungsgrad. Wer nach zwei Jahren Pandemie sich immer noch nicht impfen hat lassen, liest definitiv keine Leitlinien und auch keine Veröffentlichungen des RKI, sondern hat es sich in einer eigenen Informationsblase eingerichtet, in der die eigene Meinung regelmäßig bestätigt wird.

Kann ich alles so bestätigen. Bei uns ITS keiner ungeimpft. Auf anderen Stationen bzw im Ambulanzbereich einige. Verwaltung eh.

dr_big 15.01.2022 15:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1641819)
Wäre nicht also gerade deswegen eine Impfpflicht angebracht?

Ich gehe nach wie vor fest davon aus, dass sie kommen wird ….

Je länger ich darüber nachdenke , desto sicherer bin ich mir, dass eine Impfpflicht nicht kommen wird. Eine Impfpflicht ist ein massiver Eingriff der einer sehr guten Begründung bedarf, diese Begründung kann aber immer nur auf der aktuellen Variante beruhen, ist aber nicht auf neue Varianten übertragbar. Selbst wenn wir heute ausreichend Evidenz haben, dass Omikron höchst ansteckend und gefährlich ist und die bekannten Impfstoffe wirksam sind, so könnte man heute eine Impfpflicht für Omikron einführen. Aber was passiert danach? Omikron ist bald wieder weg, gehen wir davon aus, es entsteht im Herbst eine neue Variante namens Exitron. Jetzt fängt man wieder bei Null an, eine Impfpflicht für Omikron ist hinfällig, für eine Erweiterung der Impfpflicht auf Exitron muss man erst wieder untersuchen, ob die Übertragungsgeschwindigkeit und Gefährlichkeit eine Impfpflicht rechtfertigt, zudem muss noch die Wirksamkeit des Impfstoffs nachweisen. Bis das alles erledigt ist, ist die Exitron-Welle auch schon wieder halb durch, eine Impfpflicht würde erneut zu spät kommen. Eine Impfpflicht kann eigentlich nur für altbekannte und gut erforschte Krankheiten und Impfstoffe wie bei Masern eingerichtet werden, aber nicht für Viren die noch schnell mutieren.

LidlRacer 15.01.2022 15:20

@dr_big

Du hast aber schon verstanden, dass die aktuellen Impfstoffe auch bei Omikron noch seeehr hilfreich ist, wenn auch nicht perfekt?

Deine Argumentation erscheint mir damit hinfällig.

Ich denke, es machen sich genügend kenntnisreiche Leute Gedanken darüber, wie eine Impfpflicht am sinnvollsten auszugestalten ist, so dass es da auch ein sinnvolles Ergebnis geben wird.

Aus meiner Sicht ist eine Impfpflicht auch kein massiver Eingriff - sie wird nur leider aufgrund von Desinformation von zu vielen so gesehen.

Eine ungewollte Infektion ist dagegen viel wahrscheinlicher ein "massiver Eingriff".

dr_big 15.01.2022 15:30

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1641842)

Deine Argumentation erscheint mir damit hinfällig.

Mir nicht. Vor Gericht braucht man echte Nachweise, sonst wird die Impfpflicht ganz schnell wieder gekippt. Bei einer neuen Variante braucht man einfach Zeit, diese Nachweise zu erbringen, das geht nicht von jetzt auf gleich. Genau so wenig kann die Impfpflicht von heute auf morgen angeordnet werden.

hein 15.01.2022 18:00

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1641809)
Ich kann es auch nicht verstehen. Und auch wenn die Bildzeitung heute drei ungeimpfte Ärzte als Aufmacher für einen Impfpflichtartikel hat, finden sich die meisten Ungeimpften statistisch betrachtet im geringer qualifizierten Bereich.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1641822)
Diese Aussage kann ich weder bestätigen noch widerlegen.

Ich kann hier zumindest eine Studie beisteuern, die bei Schülern einen klaren Zusammenhang von Impfung und Bildung der Eltern zeigt:

Schlafschaf 15.01.2022 21:16

Die Anstalt mal wieder ganz cool, alle bekommen ihr Fett weg

Der Impfgegner erinnert leider ganz schön an manche meiner Kollegen, die mich argumentativ gut in den Schatten stellen :)

Helmut S 16.01.2022 09:15

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1641843)
Bei einer neuen Variante braucht man einfach Zeit, diese Nachweise zu erbringen, das geht nicht von jetzt auf gleich.

Es ist m.E. ein Trugschluss, man würde eine Impfpflicht benötigen um gegen eine bestehende SARS-Cov-2 Variante zu schützen. Das ist m.E. nicht der Zweck. Es geht vielmehr darum, eine breite Immunität in der Bevölkerung aufzubauen, die in hohem Maße vor schweren Verläufen schützt.

Auf Basis dieser Immunität, kann man dann wieder zurückkehren zu einem normalen Leben wie vor der Pandemie, denn dann ist es - ähnlich wie bei der Influenza - die Durchseuchung, die regelmäßig dafür sorgt, dass ein guter Schutz vor schweren Verläufen erhalten bleibt: die endemische Situation tritt ein.

Ohne Impfpflicht ist m.E. die Rückkehr zu einem normalen Leben nicht möglich, Sars-Cov-2 wird nicht verschwinden und jeder wird es bekommen. Egal ob geimpft oder ungeimpft. Bei einer so großen Impflücke wie jetzt, ist auch bei einer um 25% reduzierter Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufes (Omikron), ein normales Leben ohne Maßnahmen nicht möglich. Der Impact bei einem „laufen lassen“ wäre zu groß. Angefangen bei Sterberate, über KH Belegung bis hin zur Behandlungskonkurrenz mit anderen Patienten. Mit einer vollständig geimpften Gesellschaft werden wir uns das aber leisten können und können Handlungsentscheidungen diesbezüglich zurückgeben ins Private. Der Spuk ist vorbei.

dr_big 16.01.2022 10:07

HelmutS: ich verstehe dich ja vollkommen, ich sehe aber, dass Gerichte bisher Maßnahmen gekippt haben, weil sie bezüglich Angemssenheit und Wirksamkeit unzureichend begründet waren. Und genau da erwarte ich (als juristischer Laie), dass Gerichte die Impfpflicht für unzulässig erklären, da die Wirksamkeit und Angemessenheit basierend auf den aktuellen Impfstoffen bei einem so schnell mutierenden Virus für unzureichend halten. Dies ist meine persönliche Einschätzung zum heutigen Zeitpunkt, wie es tatsächlich kommen wird sehen wir in der Zukunft, falls sich die Politik irgendwann noch zu einer Impfpflicht durchringen kann.

Kälteidiot 16.01.2022 10:27

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1641887)
Es ist m.E. ein Trugschluss, man würde eine Impfpflicht benötigen um gegen eine bestehende SARS-Cov-2 Variante zu schützen. Das ist m.E. nicht der Zweck. Es geht vielmehr darum, eine breite Immunität in der Bevölkerung aufzubauen, die in hohem Maße vor schweren Verläufen schützt.

...

hallo Helmut,

deine Beiträge mag ich sehr gerne, aber ich tue mir, seit Omikron und häufigeren Impfdurchbrüchen, schwer mit dem Wort "Immunität" und dem nachfolgenden "in hohem Maße".
Grundsätzlich verstehe ich schon was du damit sagen willst, aber die einzige, wirkliche Immunität vor schweren Verläufen erreiche ich meiner Meinung nach, zur Zeit nur, wenn ich mich nicht anstecke.

Bei den momentanen Omikron Verläufen und den noch nicht vorhandenen, auf Omikron angepassten Impfstoffen, fällt es selbst mir als linientreuem, geboostertem Schlafschafbürger, zunehmen schwerer, mich auf die nächste Impfung und auf jeden Fall auf die Impfpflicht einzulassen. Besonders wenn diese Maßnahmen mit dem Wort "Immunität" einhergehen.
Vermutlich wird der Postillion bald die Steigerungsformen veröffentlichen
"Immun" "imuner" "immunerer" "am Immunsten" und "noch immunerer"

:)

tandem65 16.01.2022 10:45

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1641890)
deine Beiträge mag ich sehr gerne, aber ich tue mir, seit Omikron und häufigeren Impfdurchbrüchen, schwer mit dem Wort "Immunität" und dem nachfolgenden "in hohem Maße".
Grundsätzlich verstehe ich schon was du damit sagen willst, aber die einzige, wirkliche Immunität vor schweren Verläufen erreiche ich meiner Meinung nach, zur Zeit nur, wenn ich mich nicht anstecke.

Da liegt Dein Problem in Deinem persönlichen Verständnis von Immunität.
Vielleicht wirfst Du mal eine geeignete Suchmaschine an und justierst Dein Verständnis kurz nach.
Es ist ja nicht so daß nur Helmut S entsprechend formuliert.
Auch Fachleute betonen gerne daß die Impfdurchbrüche durchaus zu erwarten waren.:Blumen:
Wenn Du Dich nicht ansteckst hat das nichts mit Immunität zu tun. Eher mit Glück.

Kälteidiot 16.01.2022 10:49

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1641895)
Da liegt Dein Problem in Deinem persönlichen Verständnis von Immunität.
Vielleicht wirfst Du mal eine geeignete Suchmaschine an und justierst Dein Verständnis kurz nach.
Es ist ja nicht so daß nur Helmut S entsprechend formuliert.
Auch Fachleute betonen gerne daß die Impfdurchbrüche durchaus zu erwarten waren.:Blumen:
Wenn Du Dich nicht ansteckst hat das nichts mit Immunität zu tun. Eher mit Glück.

ich danke dir sehr herzlich.

das meint der Duden:

"für bestimmte Krankheiten unempfänglich, gegen Ansteckung, Schädigung o. Ä. gefeit"

https://www.duden.de/rechtschreibung/immun

Aber du wirst sicher eine andere Quelle oder den gesunden Menschenverstand oder oder oder finden.

Schwarzfahrer 16.01.2022 10:51

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1641887)
Es ist m.E. ein Trugschluss, man würde eine Impfpflicht benötigen um gegen eine bestehende SARS-Cov-2 Variante zu schützen. Das ist m.E. nicht der Zweck. Es geht vielmehr darum, eine breite Immunität in der Bevölkerung aufzubauen, die in hohem Maße vor schweren Verläufen schützt.

Auf Basis dieser Immunität, kann man dann wieder zurückkehren zu einem normalen Leben wie vor der Pandemie, denn dann ist es - ähnlich wie bei der Influenza - die Durchseuchung, die regelmäßig dafür sorgt, dass ein guter Schutz vor schweren Verläufen erhalten bleibt: die endemische Situation tritt ein.

Daß die Idee attraktiv erscheint, kann ich verstehen. Deine letzten beiden Sätze geben mir aber Rätsel auf:
Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1641887)
Mit einer vollständig geimpften Gesellschaft werden wir uns das aber leisten können und können Handlungsentscheidungen diesbezüglich zurückgeben ins Private. Der Spuk ist vorbei.

Was ist die Definition, wann der Zustand eintritt, bei dem man zum Leben wie vor der Pandemie (d.h. jeder entscheidet selbst ob er sich impft oder nicht) zurückkehren kann? Reicht es, alle einmal dreifach zu impfen? Oder gibt es ein anderes Kriterium? Oder beinhaltet das zukünftige normale Leben doch eine oder zwei jährliche Impfungen zwingend für alle, da Du von vollständig geimpfter Gesellschaft sprichst, und die Corona-Impfungen bisher keinen Hinweis auf eine länger anhaltende Immunität geben?

tandem65 16.01.2022 11:07

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1641896)
ich danke dir sehr herzlich.

das meint der Duden:

"für bestimmte Krankheiten unempfänglich, gegen Ansteckung, Schädigung o. Ä. gefeit"

https://www.duden.de/rechtschreibung/immun

Aber du wirst sicher eine andere Quelle oder den gesunden Menschenverstand oder oder oder finden.

Hier z.B. auch Bei Dir steht ja schon das von mir Fett hervorgehobene. Dazu dann der von Dir angesprochene gesunde Menschenverstand der sieht daß das nicht < 100% der Probanden in den Studien zutrifft und auch darauf bezogen daß es eine Grundimmunität gegenüber Grippe gibt und trotzdem die Grippe weiterhin im Umlauf ist, wenn auch wohl im zweiten Jahr schon mit kleinem Wirkungsgrad.

LidlRacer 16.01.2022 11:40

Ich denke, das Lesen von Drostens aktuellem Interview im Tagesspiegel ist hilfreich:
https://plus.tagesspiegel.de/wissen/...er-361636.html
(Trotz "plus" ist der Artikel frei lesbar!)

Leider meinen manche Medien, einen m.E. nicht vorhandenen Gegensatz zu Lauterbach aufbauen zu müssen, z.B. der Spiegel:
"Omikronwelle in Deutschland
Lauterbach warnt, Drosten weckt Hoffnung
Die Infektionszahlen steigen rasant, die Krankenhäuser füllen sich. Gesundheitsminister Lauterbach fürchtet viele Tote, Virologe Drosten hingegen sieht Grund für Optimismus."

Wenn man den Artikel vollständig liest, bleibt davon nichts übrig.

Noch schlechter war eine Verkürzung in den Radio-Nachrichten (glaube im WDR), wo es etwa hieß, Drosten sehe Omikron-Infektionen zur Immunisierung positiv, ohne zu erwähnen, dass er das nur auf Basis vorheriger Impfungen so sieht.

JENS-KLEVE 16.01.2022 14:52

Spiegel.de newsticker:


Drosten sagte, alle Menschen müssten sich früher oder später mit Sars-CoV-2 infizieren. »Ja, wir müssen in dieses Fahrwasser rein, es gibt keine Alternative«, beantwortete er die entsprechende Frage. »Wir können nicht auf Dauer alle paar Monate über eine Boosterimpfung den Immunschutz der ganzen Bevölkerung erhalten.« Das müsse das Virus machen. »Das Virus muss sich verbreiten, aber eben auf Basis eines in der breiten Bevölkerung verankerten Impfschutzes« – sonst würden zu viele Menschen sterben. »Die abgeschwächte Infektion auf dem Boden der Impfung, das ist so etwas wie ein fahrender Zug, auf den man aufspringt. Irgendwann muss man da aber auch mal draufspringen, sonst kommt man nicht weiter.«

merz 16.01.2022 15:27

Die Zitate aus dem Spiegel-Ticker sind aus dem oben von LidRacer verlinkten freien Tagesspiegel-Interview das ich richtig wichtig finde, lohnt sich m.E..


m.

LidlRacer 16.01.2022 16:27

Wie eine Impfpflicht aussehen könnte, zeigt dieser österreichische Gesetzentwurf:
https://www.sozialministerium.at/dam...n_COVID-19.pdf

Das ist aber vermutlich noch nicht die endgültige Version.

Artikel dazu:
Österreich legt Gesetzentwurf für Impfpflicht ab 18 vor
Die Regierung von Bundeskanzler Karl Nehammer hat ihre Pläne für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht präsentiert: Mit wenigen Ausnahmen sollen sich ab Februar alle Erwachsenen gegen Covdi-19 impfen lassen müssen.

Rälph 16.01.2022 18:42

Gestern gabs in Freiburg eine recht große Demo gegen die Coronaregeln. Diese war angemeldet und es verlief wohl alles friedlich.

Was ich von Seiten der Stadt überhaupt nicht verstehe ist, wie man eine derartige Strecke genehmigen kann. Es wurde mal kurz die komplette B31 in Richtung Westen lahmgelegt - die einzige wirkliche Ost-West Verbindung im ganzen Umkreis. Ein einziges Verkehrschaos. Was soll das?

LidlRacer 16.01.2022 21:11

Wer sich sicher ist, dass mit Corona so langsam mal alles bestens ist, der lese vielleicht auch mal sowas:

Dr.C.Werner:
"Ich wünschte, Virologen + T-Zell-Spezialisten würden sich intensiver austauschen. Erste empfehlen Kontakt-> Herdenimmunität-> Ende Pandemie. Zweite warnen: Dieses Virus persistiert und schädigt nachhaltig Immunsystem. Ergebnis könnte eine Verschlimmerung des Status quo sein. (Emoji: Achselzuckende Frau)"
https://twitter.com/DrCWerner/status...49478222041090

Da kommt dann noch einiges nach, das ich mangels T-Zell-Expertise schwer einordnen kann, aber mir scheint, eine Massendurchseuchung bleibt trotz des angeblich milden Omikron ein ziemlich gewagtes Experiment ...

Covid stärkt nicht das Immunsystem, wie Querdullies glauben, sondern schädigt es.
Das scheint auch mit Long-Covid zu tun zu haben.

Kälteidiot 16.01.2022 21:54

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1641900)
Hier z.B. auch Bei Dir steht ja schon das von mir Fett hervorgehobene. Dazu dann der von Dir angesprochene gesunde Menschenverstand der sieht daß das nicht < 100% der Probanden in den Studien zutrifft und auch darauf bezogen daß es eine Grundimmunität gegenüber Grippe gibt und trotzdem die Grippe weiterhin im Umlauf ist, wenn auch wohl im zweiten Jahr schon mit kleinem Wirkungsgrad.

ja schöne Erklärung danke auch für die Heraushebung durch Fettschrift.

Ich persönlich vermute ja mit "bestimmten Krankheiten" sind die Krankheiten gemeint gegen die man sich impfen (immunisieren) lässt.
Alle die ich kenne die sich trotz zweifacher Impfung, teilweise inclusive Booster, mit Covid angesteckt haben sind ziemlich enttäuscht. Mit so einer Art fatalistischem Humor sagen sie "so hatte ich mir die versprochene Immunisierung nicht vorgestellt. Glücklicherweise sind die Verläufe harmlos.
Leider hat diesen armen Irren, und verwirrten Menschen ihr gesunder Menschenverstand, der Duden, diverse PolitikerInnen und auch ihre Schulbildung eine etwas andere Definition von Immun vorgegaukelt.

Dann kenne ich noch ein paar Ungeimpfte. Leute also die eindeutig nicht immun sind. Sie testet sich teilweise täglich. Trotzdem weigern sich manche Immunisierte mit ihnen in einem Raum zu sein. Spöttische Komentare zu den Schwierigkeiten für Ungeimpfte gehören zur Tagesordnung.

Ich, und meine ungeimpften Bekannten, fragen uns dann wovor diese immunisierten Menschen denn Angst haben. Ihnen steht doch in der Regel nur, wenn überhaupt ein harmloser Verlauf bevor.

Vielleicht kannst du es mir sagen. Hat hier im Forum jemand Angst mit einem ungeimpften aber getesteten Menschen in einem Raum zu sein?

Ich persönlich (geboostert) habe mehr Angst mich bei ungetesteten Menschen anzustecken. Aber da stimmt vermutlich was mit meinem gesunden Menschenverstand nicht.

NBer 16.01.2022 22:15

Zitat:

Zitat von Kälteidiot (Beitrag 1641953)
......Ihnen steht doch nur, wenn überhaupt ein harmloser Verlauf bevor.....

In dem Satz fehlen die Worte "in der Regel". Dein Satz suggeriert ein "garantiert". Und das hat so nie jemand behauptet.


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