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JENS-KLEVE 06.01.2016 00:18

Bei dieser Witterung über das Mittelmeer fahren zu wollen ist russisches Roulette. Wenn die Leute Sicherheit suchen, wäre die Türkei die bessere Wahl. Offensichtlich suchen sie nicht Sicherheit, sondern etwas anderes. Wie kann man sich selbst, seine Frau, seine Kinder bei diesen Temperaturen in die stürmische Fluten schicken? Das ist nicht Verzweiflung, das ist unverantwortlich, aber sie tun es trotzdem.

Klugschnacker 06.01.2016 00:33

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1193615)
Bei dieser Witterung über das Mittelmeer fahren zu wollen ist russisches Roulette. Wenn die Leute Sicherheit suchen, wäre die Türkei die bessere Wahl. Offensichtlich suchen sie nicht Sicherheit, sondern etwas anderes. Wie kann man sich selbst, seine Frau, seine Kinder bei diesen Temperaturen in die stürmische Fluten schicken? Das ist nicht Verzweiflung, das ist unverantwortlich, aber sie tun es trotzdem.

Die Flüchtlinge zahlen etliche tausend Euro an Schlepper, die ihnen eine gefahrlose Überfahrt versprechen. Ich habe persönlich von einem Fall gehört, wo die Flüchtlinge schockiert waren, was für ein elender Kahn oder welch ein wackliges Schlauchboot dann für die Überfahrt zur Verfügung stand. Bereits auf See baten sie den Schlepper, umzukehren, allerdings ohne Erfolg. Warum die Schlepper dem nicht nachkamen, weiß ich nicht. Teilweise gibt es Streit auf den Kähnen, denn die Mutigeren wollen die Überfahrt (10km) durchziehen. Die Kohle ist so oder so futsch. Sie sind die Vorhut und Hoffnung ihrer Familien, die nachkommen wollen, um dem Krieg oder dem Elend der Camps zu entfliehen.

Du sagst, es sei nicht Verzweiflung, was die Menschen motiviert, ihr Leben zu riskieren. Hast Du eine Idee, was es stattdessen sein könnte? Dein Posting klingt ein wenig, als wüsstest Du es insgeheim.

Klugschnacker 07.01.2016 07:34

Die große triathlon-szene Themen-Weiche

Ich habe 123 Postings zu den sexuellen Übergriffen und Diebstählen in der Silvesternacht in einen eigenen Thread verschoben. Bitte diskutiert dieses Thema in diesem neuen Thread.
http://www.triathlon-szene.de/forum/...ad.php?t=38113

Um die Änderung durchzusetzen, wird dieser Thread für einen Tag geschlossen.
Einsprüche und Beschwerden bitte per PN an mich.

Klugschnacker 09.01.2016 16:32

Ich bin heute spontan beim einsamen Radtraining Richtung Flüchtlingscamp in Hartheim abgebogen. Das liegt nahe an einer meiner Hausstrecken. Etwa 750 Personen leben dort am Rand eines Gewerbeparks in auf- und nebeneinander gestapelten Containern, einen mittleren Fußmarsch von einem kleinen Dorf entfernt.

Ich wollte mir das mal näher anschauen. Mir sind bei früheren Ausritten die südländisch oder schwarzafrikanisch aussehenden Menschen bereits aufgefallen, die mit Einkaufstaschen entlang des ansonsten recht einsamen Radwegs marschierten. Überwiegend Männer, aber auch junge Frauen. Wenn ich sie beim vorbeiradeln grüßte, grüßten sie stets sehr freundlich zurück. Auch ein Lächeln wird erwidert. Ganz nett eigentlich.

Heute bin ich also von meiner eigentlichen Route zum Containerpark abgebogen. Vor dem Areal, das eingezäunt ist, erblickte ich ein Pförtnerhäuschen samt Pförtner. "Anmeldung erbeten" stand auf einem Schild. Das war mir irgendwie zu offiziell, ich wollte ja nur mal schauen. Also drehte ich vor dem Eingang auf meinem Rad zwei ratlose Kreise.

"Hello!" spricht mich jemand an. Ich drehe mich um und bremse. "How are you?" werde ich gefragt. Ich sehe einen etwa fünfzigjährig aussehenden Mann, der mich freundlich anschaut. "Hello", sage ich, "you speak english?" - "Just a little" sagt er. Ich gebe ihm die Hand, halb stehend, halb auf dem Rad sitzen. Ich habe meine Handschuhe noch an und entschuldige mich während unseres Handschlags dafür.

Er hat einen Zehntagebart, schwarze und graue Haare und freundliche braune Augen. Er fragt kurz was zu meinem Training, kann aber mit "Triathlon" nicht viel anfangen. In seinem nächsten Satz verstehe ich die Worte "Barcelona" und "Messi" und sehe ein Fragezeichen in seinem Gesicht. Wir reden ein paar Sätze über Fußball. Bayern München kennt er. Woher er käme, frage ich ihn. Aus Syrien. Er sei verheiratet und habe zwei Kinder, von denen eines bald heiratet. Ob ich verheiratet sei. Nein, habe aber eine Freundin und ein Kind. Ich überlege kurz, ob ich das erläutern muss und entscheide mich dagegen. Er lächelt mich an und fragt erneut, ob ich verheiratet sei. Offenbar hat er meinen letzten Satz nicht verstanden. Wir blicken uns beim Sprechen in die Augen und sind uns sympathisch.

Er sagt, er lerne fleißig Deutsch und hoffe, später Arbeit finden zu können. "Difficult" sage ich, und er nickt ernst. Die Sprachbarriere ist bedrückend, ich würde gerne mehr Anteil nehmen können. Wie er Deutschland findet, will ich ihn fragen, doch dann lasse ich es. Es ist nieselig nass und kalt, zwischen den Containern viel Kies und Schlamm, drumherum eine menschenleere Industriebrache, Grau die einzige Farbe. Sicher ist er froh, hier sein zu können, aber es ist auch ein Ort für furchtbares Heimweh.

Wir stellen fest, dass wir auf den Monat genau gleich alt sind. Er sieht viel älter aus als ich. Fast schäme ich mich für mein unverdient leichtes Leben und weiß nicht, was ich sagen soll. Ich müsse weiter, erkläre ich ihm, obwohl ich gerne bleiben würde. "Good luck for you an your family", sage ich und gebe ihm erneut die Hand. Diesmal ziehe ich den Handschuh vorher aus. Er blickt freundlich und sagt etwas auf syrisch, während wir die Hände schütteln. Dann fahre ich weiter und er bleibt zurück.

Den nächsten Kilometer fühlte ich mich gleichzeitig leicht und schwer. Es ist gut und fühlt sich gut an, diesen Menschen zu helfen. Aber was tue ich schon? In jedem Fall zu wenig.

Cruiser 09.01.2016 16:44

:Blumen:

Wie sind denn dort die Zustände in den Unterkünften?

Ich wundere mich immer, dass sie sich in diesen Unterkünften, in denen sie quasi ohne Individualdistanz leben, nicht wesentlich öfter in die Haare kriegen...

TriSG 09.01.2016 17:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1194818)
Ich bin heute spontan beim einsamen Radtraining Richtung Flüchtlingscamp in Hartheim abgebogen. Das liegt nahe an einer meiner Hausstrecken. Etwa 750 Personen leben dort am Rand eines Gewerbeparks in auf- und nebeneinander gestapelten Containern, einen mittleren Fußmarsch von einem kleinen Dorf entfernt.

Ich wollte mir das mal näher anschauen. Mir sind bei früheren Ausritten die südländisch oder schwarzafrikanisch aussehenden Menschen bereits aufgefallen, die mit Einkaufstaschen entlang des ansonsten recht einsamen Radwegs marschierten. Überwiegend Männer, aber auch junge Frauen. Wenn ich sie beim vorbeiradeln grüßte, grüßten sie stets sehr freundlich zurück. Auch ein Lächeln wird erwidert. Ganz nett eigentlich.

Heute bin ich also von meiner eigentlichen Route zum Containerpark abgebogen. Vor dem Areal, das eingezäunt ist, erblickte ich ein Pförtnerhäuschen samt Pförtner. "Anmeldung erbeten" stand auf einem Schild. Das war mir irgendwie zu offiziell, ich wollte ja nur mal schauen. Also drehte ich vor dem Eingang auf meinem Rad zwei ratlose Kreise.

"Hello!" spricht mich jemand an. Ich drehe mich um und bremse. "How are you?" werde ich gefragt. Ich sehe einen etwa fünfzigjährig aussehenden Mann, der mich freundlich anschaut. "Hello", sage ich, "you speak english?" - "Just a little" sagt er. Ich gebe ihm die Hand, halb stehend, halb auf dem Rad sitzen. Ich habe meine Handschuhe noch an und entschuldige mich während unseres Handschlags dafür.

Er hat einen Zehntagebart, schwarze und graue Haare und freundliche braune Augen. Er fragt kurz was zu meinem Training, kann aber mit "Triathlon" nicht viel anfangen. In seinem nächsten Satz verstehe ich die Worte "Barcelona" und "Messi" und sehe ein Fragezeichen in seinem Gesicht. Wir reden ein paar Sätze über Fußball. Bayern München kennt er. Woher er käme, frage ich ihn. Aus Syrien. Er sei verheiratet und habe zwei Kinder, von denen eines bald heiratet. Ob ich verheiratet sei. Nein, habe aber eine Freundin und ein Kind. Ich überlege kurz, ob ich das erläutern muss und entscheide mich dagegen. Er lächelt mich an und fragt erneut, ob ich verheiratet sei. Offenbar hat er meinen letzten Satz nicht verstanden. Wir blicken uns beim Sprechen in die Augen und sind uns sympathisch.

Er sagt, er lerne fleißig Deutsch und hoffe, später Arbeit finden zu können. "Difficult" sage ich, und er nickt ernst. Die Sprachbarriere ist bedrückend, ich würde gerne mehr Anteil nehmen können. Wie er Deutschland findet, will ich ihn fragen, doch dann lasse ich es. Es ist nieselig nass und kalt, zwischen den Containern viel Kies und Schlamm, drumherum eine menschenleere Industriebrache, Grau die einzige Farbe. Sicher ist er froh, hier sein zu können, aber es ist auch ein Ort für furchtbares Heimweh.

Wir stellen fest, dass wir auf den Monat genau gleich alt sind. Er sieht viel älter aus als ich. Fast schäme ich mich für mein unverdient leichtes Leben und weiß nicht, was ich sagen soll. Ich müsse weiter, erkläre ich ihm, obwohl ich gerne bleiben würde. "Good luck for you an your family", sage ich und gebe ihm erneut die Hand. Diesmal ziehe ich den Handschuh vorher aus. Er blickt freundlich und sagt etwas auf syrisch, während wir die Hände schütteln. Dann fahre ich weiter und er bleibt zurück.

Den nächsten Kilometer fühlte ich mich gleichzeitig leicht und schwer. Es ist gut und fühlt sich gut an, diesen Menschen zu helfen. Aber was tue ich schon? In jedem Fall zu wenig.

Danke für diesen Bericht.
Ich konnte mich an einigen Stellen wiederfinden. Ich erlebe aktuell solche Situationen bei mir auf der Arbeit recht häufig.
Ich muss sagen: Ich bin einer der wenigen, die in den letzten Monaten von den Gedanken und der Einstellung her von Rechts nach Links gedriftet bin.
Es hat eigenmtlich nur einen Ruck gebraucht einfach mal das Gespräch mit den Leuten zu suchen. Seit dem lächle ich ihnen entgegen und es kommt IMMER ein Lächeln zurück. Macht das mal bei mnch einem Deutschen, da heißt es dann(häufig): Kenn' wir uns, oder hast'n Problem Alter?

Zum Flüchtlingsheim: Ich nehme mittlerweile etwas häufiger den Weg bei Training bewusst am Flüchtlingsheim vorbei. Es reicht mir wenn ich dann auf dem Weg einige der Bewohner sehe und mit einem Lächeln an ihnen vorbei fahre/laufe. ICh habe das Gefühl das tut ihnen gut und auch ich habe für mich ein klein wenig besseres Gefühl. Es ist nichts Besonderes, aber ich wette wenn dies nur jede 2. machen würde, bewirkt es einiges.:)

glaurung 09.01.2016 17:13

Zitat:

Zitat von TriSG (Beitrag 1194829)
Zum Flüchtlingsheim: Ich nehme mittlerweile etwas häufiger den Weg bei Training bewusst am Flüchtlingsheim vorbei. Es reicht mir wenn ich dann auf dem Weg einige der Bewohner sehe und mit einem Lächeln an ihnen vorbei fahre/laufe. ICh habe das Gefühl das tut ihnen gut und auch ich habe für mich ein klein wenig besseres Gefühl. Es ist nichts Besonderes, aber ich wette wenn dies nur jede 2. machen würde, bewirkt es einiges.:)

In ein fremdes Land flüchten zu müssen und das Gefühl zu bekommen, dass man auch dort nicht willkommen ist, ist sicher furchtbar. Daher bin ich mir sicher, dass ein freundliches Lächeln einiges bewirkt. :)

sabine-g 09.01.2016 18:37

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
....

Walli 09.01.2016 18:43

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1194863)
....

der ist gut :Lachanfall:

Faton 09.01.2016 19:06

Zitat:

Zitat von Walli (Beitrag 1194864)
der ist gut :Lachanfall:

:Nee: ...wer will darf doch raus. Und wenn es jemanden in andere Länder zieht, kann derjenige sogar für relativ schmales Geld die Kreuzfahrtschiffe dieser Welt nutzen und muss sich nicht auf überfüllte Schlauchboote zwängen.

sabine-g 09.01.2016 20:18

kleines Späßle.

muss erlaubt sein.

TriSG 09.01.2016 23:50

Zitat:

Zitat von Walli (Beitrag 1194864)
der ist gut :Lachanfall:

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1194897)
kleines Späßle.

muss erlaubt sein.

Sehe ich auch so.

Walli 10.01.2016 07:40

Zitat:

Zitat von Faton (Beitrag 1194870)
:Nee: ...wer will darf doch raus. Und wenn es jemanden in andere Länder zieht, kann derjenige sogar für relativ schmales Geld die Kreuzfahrtschiffe dieser Welt nutzen und muss sich nicht auf überfüllte Schlauchboote zwängen.

Ich geh in den Keller und lach da

PS. Ich nehme lieber den Landweg

drullse 10.01.2016 14:58

In vielen Sporthallen in Berlin leben Flüchtlinge - und wenn sie ausziehen, ist oft vieles kaputt. Im Korber-Zentrum und in der Harbig-Sporthalle sind jetzt schon 700.000 Euro für Sanierungen fällig.

Wer dies vorhergesagt hat, wurde vor wenigen Monaten in die Ecke "besorgte Bürger = rechts" gestellt.

TheRunningNerd 10.01.2016 15:21

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195054)

Das ist kacke. Was ist Deine Folgerung daraus, Dein Appell? Die Flüchtlinge regelmäßig putzen lassen? Sie an den Sanierungskosten beteiligen? Keine mehr reinlassen, auch auf die Gefahr hin das Leute sterben, weil andere 'ne Turnhalle verdreckt haben?

be fast 10.01.2016 15:47

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1195060)
Das ist kacke. Was ist Deine Folgerung daraus, Dein Appell? Die Flüchtlinge regelmäßig putzen lassen? Sie an den Sanierungskosten beteiligen? Keine mehr reinlassen, auch auf die Gefahr hin das Leute sterben, weil andere 'ne Turnhalle verdreckt haben?

Was hältst du davon, wenn Sanitäranlagen nach 3 Tagen out of order sind weil in die Duschen geschissen wird?

TheRunningNerd 10.01.2016 15:59

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1195068)
Was hältst du davon, wenn Sanitäranlagen nach 3 Tagen out of order sind weil in die Duschen geschissen wird?

Finde ich schrecklich, geht gar nicht.

Trotzdem meine Frage: was ist jetzt der konkrete Appell daraus? Keine Flüchtlinge mehr aufnehmen, nie mehr, keinen? Keine Turnhallen zur Unterbringung verwenden? Klotür abschliessen?

Ich sage ja nicht dass das in Ordnung ist, was da läuft. Ich will nur verstehen, was die Antwort darauf sein könnte. Ich habe nämlich keine.

Schwarzfahrer 10.01.2016 16:08

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1195060)
Das ist kacke. Was ist Deine Folgerung daraus, Dein Appell? Die Flüchtlinge regelmäßig putzen lassen? Sie an den Sanierungskosten beteiligen? Keine mehr reinlassen, auch auf die Gefahr hin das Leute sterben, weil andere 'ne Turnhalle verdreckt haben?

Das mit dem regelmäßig selber putzen sollte wohl selbstverständlich sein. Wer sich als Flüchtling zu fein ist, die selbst genutzten Sanitäranlagen sauber zu halten, sollte nicht erwarten, daß es die Gastgeber für ihn tun. Damit meine ich wirklich jeden Flüchtling, Männlein wie Weiblein. Das wäre schon mal eine gute frühe Integrationsmaßnahme bzgl. Gleichheit der Geschlechter: hierzulande wird erwartet, daß jeder sein Klo selber putzt.

An Sanierungskosten beteiligen ist schwierig, da man einem nackten Mann nicht in die Taschen greifen kann. Bei eimdeutlich mutwilligen Beschädigungen (die es auch geben soll, z.B. abgeschraubte Duschköpfe) sollten schon auch finanzielle Konsequenzen möglich sein (z.B. Taschengeld kürzen).

Was ich mich frage: bei "einheimischen Katastrophen" wie das Elbhochwasser gab es sicher auch schon ähnliche provisorische Turnhallen-Belegungen. Hat jemand Vergleiche, wie damals die Turnhallen nachher aussahen?

drullse 10.01.2016 16:09

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1195060)
Die Flüchtlinge regelmäßig putzen lassen?

Das wäre ein Anfang.

Zitat:

Keine mehr reinlassen, auch auf die Gefahr hin das Leute sterben, weil andere 'ne Turnhalle verdreckt haben?
Vielleicht sollte man mal die gängigen sozialen Netze damit füttern - möglicherweise überlegt sich der eine oder andere dann, ob er denn als Flüchtling in einer Turnhalle leben muss. Nicht dass er dann wie einer der Syrer vor einer Bekannten im Jobcenter sitzt und sich darüber beklagt, wie er in Deutschland untergebracht ist, da hätte er sich aber schon was Anderes vorgestellt.

Ich vermute, Du wirst - analog zur Frage der Kriminalität - auch sagen, die Umstände führen halt dazu, dass die Hallen innerhalb kürzester Zeit runtergewirtschaftet werden. Meine Antwort kannste Dir sicher denken... ;)

drullse 10.01.2016 16:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1195076)
Was ich mich frage: bei "einheimischen Katastrophen" wie das Elbhochwasser gab es sicher auch schon ähnliche provisorische Turnhallen-Belegungen. Hat jemand Vergleiche, wie damals die Turnhallen nachher aussahen?

Aus der Erfahrung von 5 Hochwassereinsätzen: die sahen NICHT so aus.

drullse 10.01.2016 16:14

Zitat:

Zitat von TheRunningNerd (Beitrag 1195073)
Keine Turnhallen zur Unterbringung verwenden?

Zum Beispiel. Und wenn Du jetzt fragst, wo dann lautet die Antwort: mal drüber nachgedacht, dass wir möglicherweise nicht die notwendigen Kapazitäten haben? Aber diese Frage darf man ja nicht stellen.

glaurung 10.01.2016 16:24

Gelöscht weil falscher Thread.

Klugschnacker 10.01.2016 17:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1195076)
Das mit dem regelmäßig selber putzen sollte wohl selbstverständlich sein. Wer sich als Flüchtling zu fein ist, die selbst genutzten Sanitäranlagen sauber zu halten, sollte nicht erwarten, daß es die Gastgeber für ihn tun. Damit meine ich wirklich jeden Flüchtling, Männlein wie Weiblein. Das wäre schon mal eine gute frühe Integrationsmaßnahme bzgl. Gleichheit der Geschlechter: hierzulande wird erwartet, daß jeder sein Klo selber putzt.

Ist das so in Deutschland? Ich habe schon etliche Toiletten benutzt, die ich nicht selber geputzt habe. Mir war nicht bekannt, dass dies gleichwohl von mir erwartet wurde.

Frag’ doch mal in dem Flüchtlingsheim nach, ob tatsächlich von den Menschen dort "selbstverständlich" erwartet wurde, jeder einzelne solle die Toiletten reinigen – und ob sie sich tatsächlich dafür "zu fein" waren, wie Du unterstellst, insbesondere die Männer.

Vielleicht handelt es sich bei dieser charakterlichen Auslegung um die Unwahrheit, um Ausländerfeindlichkeit oder andere geistige Fäkalien.

Rälph 10.01.2016 18:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195106)
Vielleicht handelt es sich bei dieser charakterlichen Auslegung um die Unwahrheit, um Ausländerfeindlichkeit oder andere geistige Fäkalien.

!Hoppla!


Ich denke, dass es sich in diesem Fall: "Flüchtlinge hätten die Abflussrohre in den Duschen als Toiletten benützt." eher um Unkenntnis Sanitärer Anlagen hierzulande, als um eine Charakterfrage gehandelt haben könnte.

JENS-KLEVE 10.01.2016 18:16

Aus Versehen? Bei uns haben sie sogar neben ihr Bett mitten die Halle gekackt, nachdem man ihnen verboten hat draußen auf den Schulweg der Kinder ihr Geschäft zu verrichten. Das ist schon mit Absicht. Protest gegen sanitäre Einrichtungen, die schonmal von Frauen benutzt wurden. Darf man das eigentlich schreiben oder ist das eine rechte Meinung?

Klugschnacker 10.01.2016 18:16

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1195120)
Ich denke, dass es sich in diesem Fall: "Flüchtlinge hätten die Abflussrohre in den Duschen als Toiletten benützt." eher um Unkenntnis Sanitärer Anlagen hierzulande, als um eine Charakterfrage gehandelt haben könnte.

Ist doch offensichtlich! Was denn sonst. Die charakterliche Wertung kam dort hinein, wo Schwarzfahrer meinte, die Flüchtlinge seien sich zu fein zum Saubermachen.

Klugschnacker 10.01.2016 18:21

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1195126)
Aus Versehen? Bei uns haben sie sogar neben ihr Bett mitten die Halle gekackt, nachdem man ihnen verboten hat draußen auf den Schulweg der Kinder ihr Geschäft zu verrichten. Das ist schon mit Absicht. Protest gegen sanitäre Einrichtungen, die schonmal von Frauen benutzt wurden. Darf man das eigentlich schreiben oder ist das eine rechte Meinung?

Wenn es eine Tatsache ist (was ich bezweifle), ist es eine Tatsache und keine Meinung. Rechts oder besser: fremdenfeindlich kann das sein, was mit so einer Aussage bezweckt wird.

JENS-KLEVE 10.01.2016 19:11

Es ist leider eine eine Tatsache. Der Weg hat jetzt keine Büsche mehr und nach der Aktion in der Halle haben erstmal die Reinigungskräfte gestreikt.

Mittlerweile wird die Halle geräumt und stattdessen kommen die Leute ins Postgebäude neben dem Bahnhof. Keine kluge Idee, da dort viel Gesindel rumgammelt, aber wenn alles gut läuft (Schäden repariert und nicht so umfangreich wie befürchtet) ist die Sporthalle dann wieder benutzbar.

schnodo 10.01.2016 19:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195106)
Ist das so in Deutschland? Ich habe schon etliche Toiletten benutzt, die ich nicht selber geputzt habe. Mir war nicht bekannt, dass dies gleichwohl von mir erwartet wurde.

Das hat jetzt mit der Herkunft überhaupt nichts zu tun:
Ich habe mir schon manchmal gewünscht, dass unsere Gesetze Foto-Toiletten hergäben. Direkt am Eingang würden von diesen automatisch ein Foto des Benutzers und ein vorher/nachher Foto der Toilette gepostet, damit man der Drecksau wenigstens ein Gesicht zuordnen kann.

Und dann müsste man voten können, ob der jeweilige Fotosatz im Internet veröffentlicht wird. Ich hätte große Hoffnung, dass es dann auf öffentlichen Toiletten anders aussähe. :)

JENS-KLEVE 10.01.2016 19:56

Toiletten sind ein interessantes Thema, auch wenn es jetzt mal kurz offtpic wird: ich hab mich ja als Mitarbeiter eins Jugend-Kultur-Zentrums geoutet, zu den unangenehmen Aufgaben gehört es auch neben den normalen Verschmutzungen von Klos auch manchmal das Beseitigen perverser Verschmutzungen. In 23 Jahren ca. 10 mal erlebt, immer nur auf Frauenklos. Männer pinkeln vielleicht daneben, aber das ist mit einem Wisch weg;) Von Frauen lass ich mir zu dem Thema gar nichts erzählen:)

Und mal kurz Ontopic: Positives Erlebnis, ein mittelafrikanischer Flüchtling kam heute zum ehrenamtlichen Fegen, das ist doch mal positiv. arbeiten dürfen sie ja nicht, wer dann ehrenamtlich arbeitet zeigt Charakter.:Blumen: :Blumen:

Schwarzfahrer 10.01.2016 21:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195106)
Ist das so in Deutschland? Ich habe schon etliche Toiletten benutzt, die ich nicht selber geputzt habe. Mir war nicht bekannt, dass dies gleichwohl von mir erwartet wurde.

Frag’ doch mal in dem Flüchtlingsheim nach, ob tatsächlich von den Menschen dort "selbstverständlich" erwartet wurde, jeder einzelne solle die Toiletten reinigen – und ob sie sich tatsächlich dafür "zu fein" waren, wie Du unterstellst, insbesondere die Männer.

Vielleicht handelt es sich bei dieser charakterlichen Auslegung um die Unwahrheit, um Ausländerfeindlichkeit oder andere geistige Fäkalien.

Wo ich bisher gewohnt habe, war es nie anders (außer im Hotel, aber da zahle ich ja auch für eine Dienstleistung; trotzdem achte ich auf Sauberkeit).
Ansonsten stammt diese Einschätzung nicht von mir allein; ich habe ein Interview mit einem Hausmeister in einer Flüchtlingsunterkunft (selber Afghane, seit 8 Jahren in Deutschland) gesehen. Er hat aus eigener Beobachtung festgestellt, daß männliche Flüchtlinge aus "hauptsächlich drei Ländern, die er nicht vor der Kamera benennen wollte" sich weigern, Küche oder WC zu reinigen oder sauberzuhalten, da es ihrem Geschlechterbild nicht enstpricht (und ja, er fordert sie regelmäßig auf). Sie erwarten, daß dies Frauen oder Dienstpersonal für sie tun. Er bedauerte, daß er kein Druckmittel hatte, es durchzusetzen, daß die Leute sich selber um die Sauberkeit kümmern.

Dies ist keine charakterliche Auslegung, und schon gar nicht "geistige Fäkalie" (danke für die sachlichen Worte des Moderators:Huhu: übrigens ebenso sachlich wie mir Ausländerfeindlichkeit und Unwahrheit zu unterstellen), sondern ein kulturelles Problem. An solchen Kleinigkeiten muß Integration beginnen - oder kann scheitern.

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1195120)
!Hoppla!
Ich denke, dass es sich in diesem Fall: "Flüchtlinge hätten die Abflussrohre in den Duschen als Toiletten benützt." eher um Unkenntnis Sanitärer Anlagen hierzulande, als um eine Charakterfrage gehandelt haben könnte.

Die Unkenntnis mag in einzelnen Fällen stimmen, da in manchen Ländern unsere "Sitzschüsseln" nicht üblich sind - aber auf ihrem monatelangen Weg nach Europa dürften die meisten schon längst auch diese Technik kennengelernt haben, besonders die angeblich so vielen hoch gebildeten Flüchtlinge.

be fast 10.01.2016 21:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer;1195182...
Ansonsten stammt diese Einschätzung nicht von mir allein; [B
ich habe ein Interview mit einem Hausmeister in einer Flüchtlingsunterkunft (selber Afghane, seit 8 Jahren in Deutschland) gesehen[/b]. Er hat aus eigener Beobachtung festgestellt, daß männliche Flüchtlinge aus "hauptsächlich drei Ländern, die er nicht vor der Kamera benennen wollte" sich weigern, Küche oder WC zu reinigen oder sauberzuhalten, da es ihrem Geschlechterbild nicht enstpricht (und ja, er fordert sie regelmäßig auf). Sie erwarten, daß dies Frauen oder Dienstpersonal für sie tun. Er bedauerte, daß er kein Druckmittel hatte, es durchzusetzen, daß die Leute sich selber um die Sauberkeit kümmern.

.....

War das der Bericht, in dem der Hausmeister auf der Wiese vor den Fenstern den Müll aufsammelte den die Bewohner nicht in die Tonnen werfen wollten und gerade neuer Müll rausgeworfen wurde in dem Moment als er am aufsammeln war?
...und auch der Bericht, in dem dargestellt wurde, dass die Herdplatten ständig angelassen werden, da es den Bewohnern scheißegal ist, was mit Herd und Bude passiert?

Klugschnacker 10.01.2016 21:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1195182)
An solchen Kleinigkeiten muß Integration beginnen - oder kann scheitern.

Integration beginnt mit gegenseitigem Respekt. Das vermisse ich in Deinem Toilettenposting.

Schwarzfahrer 10.01.2016 21:42

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1195185)
War das der Bericht, ...

Klingt danach, auch wenn ich nicht mehr genau weiß, wo und wann, ist schon ein paar Monate her, irgendwas wie Monitor, Panorama o.ä., glaube ich.

qbz 10.01.2016 21:45

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195054)

Mir läge es fern Dich oder andere in irgendeine Ecke zu stellen. Auch meine Vorhersage trifft nämlich damit ein, Ankurbelung von Bauaufträgen ;-) .

Die Angaben des Sportbundes sollte man in eine Gesamtbilanz überführen: Es gibt meines Wissens marode Gebäude (neben Turnhallen), die für die Aufnahme von Flüchtlingen passend gemacht (gröbste Mängel beseitigt) oder nur bewilligt wurden und schon länger auf Sanierung warten, die sie hoffentlich irgendwann erhalten, oder der geplante Abriss (Kongesszentrum) wird verschoben.

Z.B. diese marode Turnhalle in Zehlendorf: http://www.tagesspiegel.de/berlin/be.../12352276.html

"Im letzten Winter war das Wasser in der Onkel-Tom-Halle zum Trinken nicht geeignet, auch die sanitären Anlagen waren marode und eklig. Jetzt sollen dort Flüchtlinge wohnen. Das Gesundheitsamt hat geprüft: "Alle Werte sind in Ordnung."

drullse 10.01.2016 21:48

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1195185)
War das der Bericht, in dem der Hausmeister auf der Wiese vor den Fenstern den Müll aufsammelte den die Bewohner nicht in die Tonnen werfen wollten und gerade neuer Müll rausgeworfen wurde in dem Moment als er am aufsammeln war?
...und auch der Bericht, in dem dargestellt wurde, dass die Herdplatten ständig angelassen werden, da es den Bewohnern scheißegal ist, was mit Herd und Bude passiert?

Ich kann Euch beruhigen, für sowas braucht man keine Flüchtlingsunterkunft. In unserem großen Wohnungsbestand in Norden Berlins kann man nahezu täglich Müll vor den Häusern aufsammeln, der aus dem Fenster geworfen wurde. Wie im Fernsehbericht werde ich mich über die verursachtenden Nationalitäten nicht auslassen, da ich keine Lust habe, hier nachfolgend an den Pranger gestellt zu werden...

Zynismus aus: auch da verhindert die political correctness, auf Verhaltensweisen einzugehen, die nunmal nur bei bestimmten Nationalitäten auftauchen.

Schwarzfahrer 10.01.2016 21:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195188)
Integration beginnt mit gegenseitigem Respekt. Das vermisse ich in Deinem Toilettenposting.

Integration beginnt mit der Bereitschaft und Bemühung des Ankömmlings, sich an Regeln und Gewohnheiten des Gastlandes anzupassen - damit verdient er dann auch meinen Respekt. Wenn ein Ankömmling diese Bereitschaft vermissen läßt, hält sich auch mein Respekt in Grenzen. Danke übrigens für die wiederum sehr sachliche Bezeichnung für mein Posting.

Übrigens, wenn (laut einem einige Seiten früheren Link) 60 % der in Europa lebenden Muslime der Ansicht sind, daß die Regeln des Koran über denen des jeweiligen Landes stehen, sehe ich keine Spur von Respekt gegenüber den aufnehmenden Ländern - da fehlt schon mal ein wesentlicher Teil der Gegenseitigkeit.

Und wenn ich mit einem Menschen aus einer mir fremden Kultur eine einsame Insel teilen muß, gilt der Ansatz gegenseitiger Respekt als Basis sicherlich. Wenn ich in ein fremdes Land gehe, muß ich mir den Respekt der Einheimischen erst mal verdienen (s. o.), oder ich kann ihn schnell verspielen. Nicht die wollen mich haben, ich will dort leben, also muß ich mich zuallererst bemühen.

drullse 10.01.2016 21:53

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1195192)
Auch meine Vorhersage trifft nämlich damit ein, Ankurbelung von Bauaufträgen ;-)

Da hast Du Recht. Wenn jetzt noch geklärt wird, wer das Ganze bezahlt.

Oder anders: bei wem das Geld eingespart wird...

Klugschnacker 11.01.2016 00:29

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1195196)
Da hast Du Recht. Wenn jetzt noch geklärt wird, wer das Ganze bezahlt. Oder anders: bei wem das Geld eingespart wird...

Das klingt so, als würde irgendwo etwas eingespart werden müssen, um die Ausgaben zu stemmen. Ist dem so? Zuletzt las man, das sei nicht der Fall. Weißt Du mehr?

Walli 11.01.2016 04:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1195214)
Das klingt so, als würde irgendwo etwas eingespart werden müssen, um die Ausgaben zu stemmen. Ist dem so? Zuletzt las man, das sei nicht der Fall. Weißt Du mehr?

Sag mal das glaubst du doch nicht allen Ernstes oder:confused:


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