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Bei dieser Witterung über das Mittelmeer fahren zu wollen ist russisches Roulette. Wenn die Leute Sicherheit suchen, wäre die Türkei die bessere Wahl. Offensichtlich suchen sie nicht Sicherheit, sondern etwas anderes. Wie kann man sich selbst, seine Frau, seine Kinder bei diesen Temperaturen in die stürmische Fluten schicken? Das ist nicht Verzweiflung, das ist unverantwortlich, aber sie tun es trotzdem.
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Du sagst, es sei nicht Verzweiflung, was die Menschen motiviert, ihr Leben zu riskieren. Hast Du eine Idee, was es stattdessen sein könnte? Dein Posting klingt ein wenig, als wüsstest Du es insgeheim. |
Die große triathlon-szene Themen-Weiche
Ich habe 123 Postings zu den sexuellen Übergriffen und Diebstählen in der Silvesternacht in einen eigenen Thread verschoben. Bitte diskutiert dieses Thema in diesem neuen Thread. http://www.triathlon-szene.de/forum/...ad.php?t=38113 Um die Änderung durchzusetzen, wird dieser Thread für einen Tag geschlossen. Einsprüche und Beschwerden bitte per PN an mich. |
Ich bin heute spontan beim einsamen Radtraining Richtung Flüchtlingscamp in Hartheim abgebogen. Das liegt nahe an einer meiner Hausstrecken. Etwa 750 Personen leben dort am Rand eines Gewerbeparks in auf- und nebeneinander gestapelten Containern, einen mittleren Fußmarsch von einem kleinen Dorf entfernt.
Ich wollte mir das mal näher anschauen. Mir sind bei früheren Ausritten die südländisch oder schwarzafrikanisch aussehenden Menschen bereits aufgefallen, die mit Einkaufstaschen entlang des ansonsten recht einsamen Radwegs marschierten. Überwiegend Männer, aber auch junge Frauen. Wenn ich sie beim vorbeiradeln grüßte, grüßten sie stets sehr freundlich zurück. Auch ein Lächeln wird erwidert. Ganz nett eigentlich. Heute bin ich also von meiner eigentlichen Route zum Containerpark abgebogen. Vor dem Areal, das eingezäunt ist, erblickte ich ein Pförtnerhäuschen samt Pförtner. "Anmeldung erbeten" stand auf einem Schild. Das war mir irgendwie zu offiziell, ich wollte ja nur mal schauen. Also drehte ich vor dem Eingang auf meinem Rad zwei ratlose Kreise. "Hello!" spricht mich jemand an. Ich drehe mich um und bremse. "How are you?" werde ich gefragt. Ich sehe einen etwa fünfzigjährig aussehenden Mann, der mich freundlich anschaut. "Hello", sage ich, "you speak english?" - "Just a little" sagt er. Ich gebe ihm die Hand, halb stehend, halb auf dem Rad sitzen. Ich habe meine Handschuhe noch an und entschuldige mich während unseres Handschlags dafür. Er hat einen Zehntagebart, schwarze und graue Haare und freundliche braune Augen. Er fragt kurz was zu meinem Training, kann aber mit "Triathlon" nicht viel anfangen. In seinem nächsten Satz verstehe ich die Worte "Barcelona" und "Messi" und sehe ein Fragezeichen in seinem Gesicht. Wir reden ein paar Sätze über Fußball. Bayern München kennt er. Woher er käme, frage ich ihn. Aus Syrien. Er sei verheiratet und habe zwei Kinder, von denen eines bald heiratet. Ob ich verheiratet sei. Nein, habe aber eine Freundin und ein Kind. Ich überlege kurz, ob ich das erläutern muss und entscheide mich dagegen. Er lächelt mich an und fragt erneut, ob ich verheiratet sei. Offenbar hat er meinen letzten Satz nicht verstanden. Wir blicken uns beim Sprechen in die Augen und sind uns sympathisch. Er sagt, er lerne fleißig Deutsch und hoffe, später Arbeit finden zu können. "Difficult" sage ich, und er nickt ernst. Die Sprachbarriere ist bedrückend, ich würde gerne mehr Anteil nehmen können. Wie er Deutschland findet, will ich ihn fragen, doch dann lasse ich es. Es ist nieselig nass und kalt, zwischen den Containern viel Kies und Schlamm, drumherum eine menschenleere Industriebrache, Grau die einzige Farbe. Sicher ist er froh, hier sein zu können, aber es ist auch ein Ort für furchtbares Heimweh. Wir stellen fest, dass wir auf den Monat genau gleich alt sind. Er sieht viel älter aus als ich. Fast schäme ich mich für mein unverdient leichtes Leben und weiß nicht, was ich sagen soll. Ich müsse weiter, erkläre ich ihm, obwohl ich gerne bleiben würde. "Good luck for you an your family", sage ich und gebe ihm erneut die Hand. Diesmal ziehe ich den Handschuh vorher aus. Er blickt freundlich und sagt etwas auf syrisch, während wir die Hände schütteln. Dann fahre ich weiter und er bleibt zurück. Den nächsten Kilometer fühlte ich mich gleichzeitig leicht und schwer. Es ist gut und fühlt sich gut an, diesen Menschen zu helfen. Aber was tue ich schon? In jedem Fall zu wenig. |
:Blumen:
Wie sind denn dort die Zustände in den Unterkünften? Ich wundere mich immer, dass sie sich in diesen Unterkünften, in denen sie quasi ohne Individualdistanz leben, nicht wesentlich öfter in die Haare kriegen... |
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Ich konnte mich an einigen Stellen wiederfinden. Ich erlebe aktuell solche Situationen bei mir auf der Arbeit recht häufig. Ich muss sagen: Ich bin einer der wenigen, die in den letzten Monaten von den Gedanken und der Einstellung her von Rechts nach Links gedriftet bin. Es hat eigenmtlich nur einen Ruck gebraucht einfach mal das Gespräch mit den Leuten zu suchen. Seit dem lächle ich ihnen entgegen und es kommt IMMER ein Lächeln zurück. Macht das mal bei mnch einem Deutschen, da heißt es dann(häufig): Kenn' wir uns, oder hast'n Problem Alter? Zum Flüchtlingsheim: Ich nehme mittlerweile etwas häufiger den Weg bei Training bewusst am Flüchtlingsheim vorbei. Es reicht mir wenn ich dann auf dem Weg einige der Bewohner sehe und mit einem Lächeln an ihnen vorbei fahre/laufe. ICh habe das Gefühl das tut ihnen gut und auch ich habe für mich ein klein wenig besseres Gefühl. Es ist nichts Besonderes, aber ich wette wenn dies nur jede 2. machen würde, bewirkt es einiges.:) |
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kleines Späßle.
muss erlaubt sein. |
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PS. Ich nehme lieber den Landweg |
In vielen Sporthallen in Berlin leben Flüchtlinge - und wenn sie ausziehen, ist oft vieles kaputt. Im Korber-Zentrum und in der Harbig-Sporthalle sind jetzt schon 700.000 Euro für Sanierungen fällig.
Wer dies vorhergesagt hat, wurde vor wenigen Monaten in die Ecke "besorgte Bürger = rechts" gestellt. |
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Trotzdem meine Frage: was ist jetzt der konkrete Appell daraus? Keine Flüchtlinge mehr aufnehmen, nie mehr, keinen? Keine Turnhallen zur Unterbringung verwenden? Klotür abschliessen? Ich sage ja nicht dass das in Ordnung ist, was da läuft. Ich will nur verstehen, was die Antwort darauf sein könnte. Ich habe nämlich keine. |
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An Sanierungskosten beteiligen ist schwierig, da man einem nackten Mann nicht in die Taschen greifen kann. Bei eimdeutlich mutwilligen Beschädigungen (die es auch geben soll, z.B. abgeschraubte Duschköpfe) sollten schon auch finanzielle Konsequenzen möglich sein (z.B. Taschengeld kürzen). Was ich mich frage: bei "einheimischen Katastrophen" wie das Elbhochwasser gab es sicher auch schon ähnliche provisorische Turnhallen-Belegungen. Hat jemand Vergleiche, wie damals die Turnhallen nachher aussahen? |
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Ich vermute, Du wirst - analog zur Frage der Kriminalität - auch sagen, die Umstände führen halt dazu, dass die Hallen innerhalb kürzester Zeit runtergewirtschaftet werden. Meine Antwort kannste Dir sicher denken... ;) |
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Gelöscht weil falscher Thread.
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Frag’ doch mal in dem Flüchtlingsheim nach, ob tatsächlich von den Menschen dort "selbstverständlich" erwartet wurde, jeder einzelne solle die Toiletten reinigen – und ob sie sich tatsächlich dafür "zu fein" waren, wie Du unterstellst, insbesondere die Männer. Vielleicht handelt es sich bei dieser charakterlichen Auslegung um die Unwahrheit, um Ausländerfeindlichkeit oder andere geistige Fäkalien. |
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Ich denke, dass es sich in diesem Fall: "Flüchtlinge hätten die Abflussrohre in den Duschen als Toiletten benützt." eher um Unkenntnis Sanitärer Anlagen hierzulande, als um eine Charakterfrage gehandelt haben könnte. |
Aus Versehen? Bei uns haben sie sogar neben ihr Bett mitten die Halle gekackt, nachdem man ihnen verboten hat draußen auf den Schulweg der Kinder ihr Geschäft zu verrichten. Das ist schon mit Absicht. Protest gegen sanitäre Einrichtungen, die schonmal von Frauen benutzt wurden. Darf man das eigentlich schreiben oder ist das eine rechte Meinung?
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Es ist leider eine eine Tatsache. Der Weg hat jetzt keine Büsche mehr und nach der Aktion in der Halle haben erstmal die Reinigungskräfte gestreikt.
Mittlerweile wird die Halle geräumt und stattdessen kommen die Leute ins Postgebäude neben dem Bahnhof. Keine kluge Idee, da dort viel Gesindel rumgammelt, aber wenn alles gut läuft (Schäden repariert und nicht so umfangreich wie befürchtet) ist die Sporthalle dann wieder benutzbar. |
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Ich habe mir schon manchmal gewünscht, dass unsere Gesetze Foto-Toiletten hergäben. Direkt am Eingang würden von diesen automatisch ein Foto des Benutzers und ein vorher/nachher Foto der Toilette gepostet, damit man der Drecksau wenigstens ein Gesicht zuordnen kann. Und dann müsste man voten können, ob der jeweilige Fotosatz im Internet veröffentlicht wird. Ich hätte große Hoffnung, dass es dann auf öffentlichen Toiletten anders aussähe. :) |
Toiletten sind ein interessantes Thema, auch wenn es jetzt mal kurz offtpic wird: ich hab mich ja als Mitarbeiter eins Jugend-Kultur-Zentrums geoutet, zu den unangenehmen Aufgaben gehört es auch neben den normalen Verschmutzungen von Klos auch manchmal das Beseitigen perverser Verschmutzungen. In 23 Jahren ca. 10 mal erlebt, immer nur auf Frauenklos. Männer pinkeln vielleicht daneben, aber das ist mit einem Wisch weg;) Von Frauen lass ich mir zu dem Thema gar nichts erzählen:)
Und mal kurz Ontopic: Positives Erlebnis, ein mittelafrikanischer Flüchtling kam heute zum ehrenamtlichen Fegen, das ist doch mal positiv. arbeiten dürfen sie ja nicht, wer dann ehrenamtlich arbeitet zeigt Charakter.:Blumen: :Blumen: |
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Ansonsten stammt diese Einschätzung nicht von mir allein; ich habe ein Interview mit einem Hausmeister in einer Flüchtlingsunterkunft (selber Afghane, seit 8 Jahren in Deutschland) gesehen. Er hat aus eigener Beobachtung festgestellt, daß männliche Flüchtlinge aus "hauptsächlich drei Ländern, die er nicht vor der Kamera benennen wollte" sich weigern, Küche oder WC zu reinigen oder sauberzuhalten, da es ihrem Geschlechterbild nicht enstpricht (und ja, er fordert sie regelmäßig auf). Sie erwarten, daß dies Frauen oder Dienstpersonal für sie tun. Er bedauerte, daß er kein Druckmittel hatte, es durchzusetzen, daß die Leute sich selber um die Sauberkeit kümmern. Dies ist keine charakterliche Auslegung, und schon gar nicht "geistige Fäkalie" (danke für die sachlichen Worte des Moderators:Huhu: übrigens ebenso sachlich wie mir Ausländerfeindlichkeit und Unwahrheit zu unterstellen), sondern ein kulturelles Problem. An solchen Kleinigkeiten muß Integration beginnen - oder kann scheitern. Zitat:
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...und auch der Bericht, in dem dargestellt wurde, dass die Herdplatten ständig angelassen werden, da es den Bewohnern scheißegal ist, was mit Herd und Bude passiert? |
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Die Angaben des Sportbundes sollte man in eine Gesamtbilanz überführen: Es gibt meines Wissens marode Gebäude (neben Turnhallen), die für die Aufnahme von Flüchtlingen passend gemacht (gröbste Mängel beseitigt) oder nur bewilligt wurden und schon länger auf Sanierung warten, die sie hoffentlich irgendwann erhalten, oder der geplante Abriss (Kongesszentrum) wird verschoben. Z.B. diese marode Turnhalle in Zehlendorf: http://www.tagesspiegel.de/berlin/be.../12352276.html "Im letzten Winter war das Wasser in der Onkel-Tom-Halle zum Trinken nicht geeignet, auch die sanitären Anlagen waren marode und eklig. Jetzt sollen dort Flüchtlinge wohnen. Das Gesundheitsamt hat geprüft: "Alle Werte sind in Ordnung." |
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Zynismus aus: auch da verhindert die political correctness, auf Verhaltensweisen einzugehen, die nunmal nur bei bestimmten Nationalitäten auftauchen. |
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Übrigens, wenn (laut einem einige Seiten früheren Link) 60 % der in Europa lebenden Muslime der Ansicht sind, daß die Regeln des Koran über denen des jeweiligen Landes stehen, sehe ich keine Spur von Respekt gegenüber den aufnehmenden Ländern - da fehlt schon mal ein wesentlicher Teil der Gegenseitigkeit. Und wenn ich mit einem Menschen aus einer mir fremden Kultur eine einsame Insel teilen muß, gilt der Ansatz gegenseitiger Respekt als Basis sicherlich. Wenn ich in ein fremdes Land gehe, muß ich mir den Respekt der Einheimischen erst mal verdienen (s. o.), oder ich kann ihn schnell verspielen. Nicht die wollen mich haben, ich will dort leben, also muß ich mich zuallererst bemühen. |
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Oder anders: bei wem das Geld eingespart wird... |
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